Von "Kaptorga - Visual History": Rekonstruktion und Anachronismen (kann ich die Ausrüstung meines Opas noch verwenden?)

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Und dennoch gibts für mich einiges der Eltern, Grosseltern etc. das sich noch verwenden lässt. Und das ist nur so ein erster Griff von Zeug das herumliegt. Für mich brauchts halt auch mehr als "nur" Kleidung, Schwert und so. Viele Alltagsgegenstände haben sich auf dem Lande kaum verändert und taugen durchaus in einer Darstellung oder können angepasst werden. Mit der Bügelschere hat meine Mutter noch selber in einer Spinnerei gearbeitet.
 

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Viele Alltagsgegenstände haben sich auf dem Lande kaum verändert und taugen durchaus in einer Darstellung
Die Erfahrung habe ich öfters in Ausstellungen über mittelalterliche Themen gedacht,wenn mir auffiel dass Alltagsgegenstände des HoMi denen des 19.Jahrhunderts oft sehr ähnelten...wohl weil die Form sich z.B. bewährt hatte.
 
einige Beispiele: Dreschflegel haben meine Verwandten aus der Generation meiner Grosseltern noch in den 1930er und `40er Jahren benutzt,auch weil eine Dreschmaschine teuer war. Butter hat während des 2. Weltkriegs meine Grossmutter hier in der Stadt noch mit dem Butterfass hergestellt als man kaum noch Butter kaufen konnte und wenn,dann nur zu horenden Preisen.
 
Drum abgesehen von Kleidung und dem ritterlichen drumherum, gibt es sehr vieles, das sich bei einer Darstellung nach wie vor verwenden lässt und mir öfters sogar lieber ist als ein nachgebautes Teil, da es original in Gebrauch war. Ich liebe so alte Stücke, die dem mittelalterlichen nicht nachstehen, oft praktisch identisch sind und oft für kleines Geld zu haben sind. So wie dieses Teil . Kenne es fast gleich als mittelalterlichen Bodenfund . Kostete auch nicht mehr als ein nachgebautes heutiges Stück.
 

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Bei der Schere würde ich das nie nicht vermuten :whistling:
 
Die Bügelschere wurde von meiner Mutter in den 30er Jahren als normales Arbeitsgerät verwendet ( Kinderarbeit). Punziert mit: Schaeffisöhne, wobei es nicht ganz klar lesbar ist. Da hat sich in den letzten Jahrhunderten nicht viel dran verändert.
 
Drum abgesehen von Kleidung und dem ritterlichen drumherum, gibt es sehr vieles, das sich bei einer Darstellung nach wie vor verwenden lässt und mir öfters sogar lieber ist als ein nachgebautes Teil, da es original in Gebrauch war. Ich liebe so alte Stücke, die dem mittelalterlichen nicht nachstehen, oft praktisch identisch sind und oft für kleines Geld zu haben sind. So wie dieses Teil . Kenne es fast gleich als mittelalterlichen Bodenfund . Kostete auch nicht mehr als ein nachgebautes heutiges Stück.
Der Grill ist cool, hätte grad Bock meine Esse anzuwerfen und den nachzubauen.
 
Der Grill ist dahingehend interessant weil er wohl einmal repariert wurde denn er scheint einen neuen Fuß bekommen zu haben An dem guten Stück ist auch nichts geschweißt
 
Nachdem ich als Anfänger auch auf dem Thread gestoßen bin, möchte ich ein paar meiner eigenen Gedanken ergänzen. Wenn man sich heutige Arsenale (an Waffen anschaut) sind auch ältere Waffen keine Seltenheit. Das MG3 wurde 1960 eingeführt, der Ersatz durch die MG5 ist noch nicht abgeschlossen. Sind mal satte 60 Jahre, wobei ich jetzt auch mal behaupte das die heutige Waffenentwicklung durchaus dynamischer ist als über weite Teile des Mittelalters. Zudem waren die Leute damals in Summe, als Gesellschaft bitterarm. Klar wird sich ein Adliger von Rang und Namen den "neuesten Scheiß" holen, aber eben genau dann wird die Waffe sicherlich nicht weggeworfen sondern landet bei jemand der weniger wohlhabend ist. Auf der Basis würd ich mal die These aufstellen dass 50 Jahre keine Seltenheit gewesen sein durften. Außer es macht bei der expliziten Darstellung wirklich gar keinen Sinn (sehr hohe Sozialestellung, frisch aufgestelltes Regiment). Grüße Thomas
 
Zum Ausrüstungsrecycling werfe ich mal die Ausgrabungen von Visby von 1361 in den Raum. Das unterlegene Bauernheer wurde komplett in den zu diesem Zeitpunkt veralteten Rüstungen bestattet.
 
... nachdem diese veraltete Ausrüstung von diesem Bauernheer ja ganz offensichtlich vorher verwendet worden war. Warum man die Ausrüstung nach der Schlacht nicht einer weiteren Verwendung zugeführt hat, ist nicht geklärt, dazu gibt es einige Theorien. U.a. war es wohl so, dass die Toten nach der Schlacht einige Tage in der Sonne lagen und schon saftelten, so dass möglicherweise schlicht keiner mehr Bock hatte, sie aus ihren Rüstungen zu schälen und sich diesen (den versifften Rüstungen) dann näher zuzwenden.
 

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