Zelt?

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"Die Seefahrten der "Nordmänner" und die Grettir-Saga "Offensichtlich führen Grettir und seine Gefährten kein Segel mit sich, aus dem man ein Zelt improvisieren kann. Auch das ist erstaunlich, weil Kaufleute nach ihrer Ankunft an einem Strand oder einem Messeort "Buden" aufbauten, die aus ein paar Pfosten und übereinander geschichteten Grassoden bestanden, über die ein Tuch gespannt wurde." " (Zitat Viatores Temporis) Demnach wirst Du, wenn Du authentisch lagern möchtest, wohl auf ein Zelt verzichten müssen. Daher bleibt es Deiner Phanatsie und Recherche überlassen, welche Form von Übernachtungsmöglichkeit du für dich auswählst, da Du wohl auch nicht mit einem Langschiff zu einer Veranstaltung fährst in dem Du schlafen kannst. ;)
 
Zur Lieferantenfrage... Sewmill wurde jetzt ja schon öfters im Zusammenhang mit Zelten genannt, die machen auch Leinenzelte zu bezahlbaren Preisen. Wenn du dir als überlegt hast welche Form von Übernachtungsmöglichkeit du willst, würde ich einfach mal da nachfragen ob die dir was entsprechendes bauen können. Gibt bestimmt noch andere Lieferanten für Leinenzelte, aber ich hab bisher nur da eins gekauft ;-)
 
Vielen herzlichen Dank für Eure Antworten. Ja, das Langschiff hat leider keinen Platz mehr auf meinem Parkplatz gehabt und deshalb fahre ich, wie wohl die meisten von Euch auch, mit dem Rauchwagen an Veranstaltungen. Nun, in dem Fall kann ich also frei wählen zwischen Legionärszelt, welche es im 6. Jahrhundert CE ja anscheinend nicht mehr gab, A-Tent, Geteld, Sachsenzelt und Einmastzelt, welche erst im 9. Jahrhundert CE belegt sind, wenn wir nicht unter freiem Himmel lagern wollen - ohne Gespött und Häme von der Reenactment-Szene zu kassieren. Ach ja, ich persönlich mag übrigens das Wort »authentisch« nicht sonderlich. »Historisch korrekt« paßt mir da viel eher, denn wenn etwas oder jemand »authentisch« sein will, dann müßte es oder er direkt aus der dargestellten Zeit stammen. Zudem sind wir alle mit unserer eigenen Art als Menschen »authentisch«, denn wenn wir es nicht wären, dann wären wir künstlich :D. Ich tendiere also zum Legionärszelt, wobei mir das Sachsenzelt (siehe Photo 1 oder 2) von Tom auch sehr gut gefallen würde. Tom, wieviel würde ein solches Zelt denn kosten? Sew-mill werde ich mir natürlich auch noch genauer anschauen. Schade ist bloß, daß die dort keine Preise angegeben haben.
 
jaaa, die Zelte zur Zeit der Völkerwanderung... ein Thema für breite Kompromisse :rolleyes: Leider ist mir auch noch nichts anderes eingefallen, als einfach auf ein späteres Zelt zurückzugreifen, da die meisten damals wohl eher in gasthöfen bzw. gastfreundlichen Einwohnern übernachtet haben. Zu Sew-Mill findest du hier etwas mehr.
 
Leider gibt es was da sogut wie keine Infos. Spätantik gibt es irgendwo ein Bild (ob es jetzt ein Mosaik ist oder eine Wandmalerei ist?Weis ich nicht mehr) wo Soldaten ihre Lanze als Dachfirst verwenden (nennt man das so bei einem Zelt?) und eine Plane darüber spannen,könnte aber auch ihr Sagum sein.Ist zwar nur für eine Person aber die Grundform ist ähnlich der Dackelgarage.
 
Das Geteld/Teld ist nix anderes als eine Plane, in der Mitte abgestützt. ( Dackelgarage, A-Tent) Was da so mit "Sachsenzelt" bezeichnet wird, ist zwar dem Utrechter Psalter nachempfunden, nur ziemlich frei. Oder sieht da einer nen Eingang an der Seite? Apsen? Ich auch nicht. Aus Gruben auf dem Braunschweiger Altstadtmarkt kann man auf eine im Grundriss rechteckige Form schließen. (9.Jahrhundert)
Naja, so ganz einfach nur eine Plane ist ein Geteld auch nicht. Fest steht laut der Abbildungen (z.B. Utrecht- oder Eadwine-Psalter), dass es wohl eine First- oder Mittelstange hat, also aus drei Stangen besteht. Gerade im Eadwine-Psalter aber auch im Utrecht-Psalter, wo die Zelte von der Seite abgebildet sind, fällt zum einen auf, dass die Firstseiten nicht gerade sind, wei es bei einem A-Tent sein müsste, sondern schräg verlaufen. Auf Psalm 119 im Utrecht-Psalter z.B. sieht man schön, dass die Schräge nicht nur angedeutet ist, sondern auch etwas durchhängt, wie es passiert, wenn man ein Zelt mit Apsiden sehr stramm (bzw. zu breit) abspannt. Zum anderen sieht man die Öffnung nie auf der Längsseite, sondern immer auf der sozusagen Kopfseite.
Somit kann man ruhig Baumwolle für die Zelte, die heute verwendet werden, nehmen, denn Leinen macht sie auch nicht authentischer :)
Naja, wir haben auf den Abbildungen eindeutig Zelte. Und diese Zelte sind offensichtlich aus einer Plane aus Textil oder (gaaanz fraglich und wenn überhaupt) Leder. Also sollten wir von gewebten Bahnen ausgehen, kann es nur Wolle, sonstige Haare oder Pflanzenfaser sein. Sollten wir von Pflanzenfaser ausgehen ist es ganz bestimmt kein Bauwollstoff, sondern um ein Wesentliches wahrscheinlicher Leinen. Ganz unabhägig also von der Situation, ob Zelte so verbreitet waren wie auf einem heutigen Markt oder nicht oder ob die Form stimmt oder nicht (so abwegig ist eine Zeltform mit Apsiden nicht), ist Baumwolle als Material in jedem Fall weiter weg als Leinen.
 
Auch das A-tent hat 3 Stangen, firste und 2 Stützen. Innenliegend. Die Abbildungen in den Psaltern zeigen zwar die Firststange, jedoch nicht die senkrechten Stützen. Somit wäre das Original sowohl mit als ohne Apsis denkbar, Eingang von der Stirnseite. Also ein A-tent. Und Leinen oder Baumwolle ist so erstmal optisch schwer zu unterscheiden, so das der optisch kleine Fehler gegenüber dem Sonnensegel etc, was es ja nun mal definitiv wohl nicht gegeben hat, auch nicht ins Gewicht fällt. Aber da gehen die Meinungen auseinander. Die Optik ist in beiden Fällen scheinbar mittelalterlich, das Zelt ist ein Zelt aus frühestens 1980. Das normale "teld" ( A-tent) ist zumindest seit dem 17. Jahrhundert Standartzelt der Braunschweiger Armee und hat so den amerikanischen Freiheitskrieg ( 18.Jhdt, vor Napoleon)behindert.
 

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