Buch-Hinweise: (hist. Krimis) "Des Satans Schatten", "Der Bund der silbernen Lanze"

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Graf Moritz von Baernfels

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Des Satans Schatten
Historischer Kriminal-Roman
Friedrich Gerhard Klimmek (Rechtsanwalt, Kriechtierkundler, Romanautor und Hobby-Historien-Kriminalist)
2005 erschienen in der KBV Verlags– und Mediengesellschaft mbH, Hillesheim
ISBN: 3-937001-61-1

Klimmek´s aus anderen Romanen schon in der Welt historischer Kriminalgeschichten bekannter Held Frederik von dem Kerkhof, Militär, Spion, Diplomat, professioneller Mörder erlebt einen neuen Fall.
In diesem, außerordentlich spannend und packend geschriebenen Krimi findet man Klimmek´s äußerst angenehmen, durchaus auch historien– wie gesellschaftssatirischen Humor wieder.
Tatsächliche historische Geschichten des Grauens, gekonnt zusammengewürfelt in eine spannende Handlung. Allerlei nicht immer leicht durchschaubares Geschehen rund um den charismatischen Partner (oder doch eher Widersacher ?) unseres um nichts weniger charismatischen am Ende aber eben doch um den nötigen Quent mehr erfolgreichen Helden von dem Kerkhof bietet einen ausgezeichneten Unterhaltungswert.
Korrekte historische Detailfakten darf man in Summe nicht erwarten. Klimmek weiß aber jedwede Verärgerung von der historischen Fakten kundigen Lesern zu vermeiden. Er beschränkt sich gekonnt auf für die Handlung Wesentliches.
Ein ausgezeichneter Krimi, dessen Handlung in vergangene Zeiten passend eingebettet wurde. Ich persönlich werde sicher auch sehr gern mehr über die sicher nicht ausbleibenden nächsten Abendteuer des Frederik von dem Kerkhof lesen.

Der Bund der silbernen Lanze
Historischer Kriminalroman
Claudia Schulligen (Managerin, Mittelalterhobbyistin, Autorin)
In 1. Auflage 2013 erschienen in der Gmeiner-Verlag GmbH, Meßkirch
ISBN: 978-3-8392-1348-3

Ein spannender Krimi mit sehr sympathischen Helden und überraschenden Wendungen. Alle Charaktere sind trefflich herausgearbeitet. Auch der lokale Hintergrund der Handlung - Trier im Jahre 1147 - findet sich gut verarbeitet.
Was allerdings die mittelalterlichen Hintergründe und Details angeht, so merkt der Kundige immer wieder, dass hier Phantasie - mit den populären halbwissenden, von der Filmindustrie geprägten romantisierten Vorstellungen über jene Zeit einhergehend - gegenüber fundierten Kenntnissen deutlich überwiegen.
Die Historie der kleinen Dinge, des Alltags, die ist es, welche sich immer wieder in ansonsten phantastisch geschriebenen historischen Romanen gar nicht oder nur fehlerhaft wiedergegeben findet….
Auf Grund des Facettenreichtums der Handlung und des vor historisch-politischen Hintergründen außerordentlich spannend und unterhaltsam beschriebenen Kriminalfalls, welcher von der liebenswerten Klosterschülerin Laetitia, Tochter aus adligem Hause, mit Hilfe eines mindestens ebenso sympathischen Stadtadligen Sebastian gelöst wird, übersieht man historische Unkorrektheiten (welche - Wissenden - besonders im Detail immer wieder auffallen) gern.
Fazit: Ein toller, wahnsinnig gut gelungener Krimi, eingebettet in eine im Stil eines Larp-Cons beschriebene Historie.
 

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