Ergebnis ist wohl ganz gut gelungen

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Dann hier mal MEIN Eindruck: Die Seide glänzt mir zu unnatürlich, sieht für mich schon auf dem Bild irgendwie künstlich aus. Zudem waren beim Hochadel viele Cotten aus gemusterter Seide, was den Gesamteindruck schon drastisch verändert. Der Samtumhang sieht mir zu künstlich aus, damaliger Samt hatte eine andere Oberflächenstruktur, als der heutige. Auch chemisch gefärbt und chemisch gefärbt hat große Unterschiede. Den verwendeten Stoffen sieht man die chemische Färbung an, die Farben wirken "in sich zu gleichmäßig ", zu glatt, was die ganze Kleidung unnatürlich erscheinen lässt. Den Tasselscheiben sieht man von der Oberflächenbeschaffenheit ebenfalls an, dass sie nicht aus Metall sind. Da fehlt mir der Glanz, den metallische Oberflächen gewöhnlich zeigen, selbst wenn sie nicht ganz blank poliert sind. Damalige Goldschmiedearbeiten hatten schon eine sehr hohe Qualität. Der Umhang ist mir auch zu kurz, auf den meisten Bildern, die ich kenne ist der Tasselmantel für reine Repräsentationszwecke und überlang. Zum Vergleich schau mal hier unter Bilder, Kleidung 2: http://www.apud-angeron.de/html/frameset.html Quelle www.apud-angeron.de Der Gesamteindruck von Utas Kleidung ist für mich ok, der verwendete Schnitt sicherlich auch, viel besser als in Kitschfilchmen oder Carbone-Kleidchen, kommt aber nicht an das ran, was zum Beispiel oben genannte Gruppe zeigt, die dem Original sicherlich schon wesentlich näher kommen. Man sieht einfach das Künstliche, alles wirkt auf mich zu "glatt" Über die Kleidung von Utas Mann brauchen wir hier gar nicht erst zu reden, da passt nichts, vergleiche oben genannte Gruppe.
 
Macht doch aus Larp- und Fantasy-Bereich einfach einen Gromi-, Larp und Fantasy-Bereich dann passt es ja wieder. :D
:thumbsup: Dem schließe ich mich an. Das würde es für manche einfacher machen, die wenig mit Fantasy oder LARP zu tun haben, aber den Kriterien für LH oder Reenactment nicht genügen (wollen). @Katharina und Martina: Danke für sachliche und konkrete Kritik. Gruß, Gerald
 
Find ich auch prima, den Vorschlag! Mich persönlich hat an dem ganzen Thread jetzt sehr gestört, dass ich nicht wirklich kapiert hab, worum es der Threaderstellerin nun eigentlich ging: Will sie es NICHT "A" machen, dann kann man sich jegliche Kritik bezüglich Materialien, Nähtechnik und Schnittdetails sparen und einfach nur ein schönes Kleid bewundern (gilt auch für die Kluft ihres Mannes. Geschmäcker mögen verschieden sein, aber es ist dennoch prachtvoll). Wenn sie es aber DOCH "A" haben will - und so habe ich ihr Insistieren à la "Was stimmt denn nicht daran?" verstanden - dann braucht sie konstruktive Kritik, die ich allerdings (abgesehen von Stoff und Nahttechnik) bis vor wenigen Posts selbst vermisst habe. Deshalb jetzt einfach mal an Uta die Frage: Willst du auf der GroMi-/ Markt-Mittelalter-/ MPS-Schiene bleiben oder willst du nach und nach doch Richtung Living History gehen? Das zu wissen, würde es uns allen einfacher machen, dir Fragen zu beantworten. Es ist nämlich auch für LH-ler anfangs durchaus üblich, dass sie hie und da "tricksen". Sei es beim Stoff (wo selbst bei Handweb-Tuchen oft genug zumindest die Kette maschinell gesponnen ist), sei es bei Details, die man dann aber nicht sehen sollte (darf!). Einfach, weil man noch nicht rausgekriegt hat oder es handwerklich nicht hinkriegt, wie es früher gemacht wurde. Mein Mann hat auch noch eine Hose mit Gummizug. Den sieht man nicht unter der Tunika und der Rest ist stimmig, wie mir Leute bestätigt haben, die es wissen müssten. Aber ich habe es einfach nicht anders hingekriegt und musste aber "fertig machen". Heute würde ich auch eine andere Bundlösung wählen, weil ich inzwischen auch gelernt habe, wie es geht. Nur kann man sich Verbesserungsvorschläge sparen, wenn man weiß, dass es eh net "richtig" sein muss.
 
Bin auch für den GroMi-Bereich (Hand hoch heb). Wir sind auch nicht in einer Position, wo wir museale Veranstaltungen ausrichten könnten und den Aufwand für eine korrekte Darstellung können/wollen wir nicht leisten. Aber richtig Aussehen soll es doch. Auch von mir Danke für diese Kritik, damit meine ich kann man etwas anfangen
 
Was willst du eigentlich? Wir habe deine Arbeit honoriert und unsere Sicht geschildert.
Das was ich geschrieben habe. Ich versuche es mal anhand des Suppenvergleichs von Martina zu erläutern. Vielen Dank dafür übrigens! Der macht es wirklich deutlich, daß wir aneinander vorbei geschrieben haben. Ich wollte wissen, ob die von mir gekochte Suppe wie Hühnersuppe schmeckt (nicht, ob sie schmackhaft ist, das habt Ihr mir ja bestätigt). Allerdings hatte ich kein Hühnerfleisch zur Hand und habe (um bei dem Vergleich zu bleiben) Pansen genommen. Außerdem habe ich die Zutaten mit einem Elektromesser geschnippelt und alles auf einem E-Herd gekocht. Nachdem hier ganz viele geschrieben haben, daß ich eine sehr leckere Suppe gekocht habe, kamst dann unter anderem Du daher und meintest, die Suppe sei zwar lecker, aber mal abgesehen davon, daß da Pansen drin ist, sei sie auch sonst von einer Hühnersuppe meilenweit entfernt. Deswegen wollte ich wissen, was denn außer des falschen Fleisches und der Tatsache daß die Suppe auf dem E-Herd gekocht wurde sonst noch falsch sei. Darauf bekam ich aber keine Antwort. Es folgten nur immer wieder weitere Mitteilungen in der Form, die Suppe sei zwar lecker aber es sei keine Hühnersuppe. Und ich habe immer wieder geschrieben: nein das sollte auch keine Hühnersuppe sein sondern eine Suppe die schmeckt wie Hühnersuppe. Die Suppe die Martinas Mutter in Polen gegessen hat, ist ja bei ihr offenbar als Hühnersuppe durchgegangen, bis sie wußte, daß Pansen drin ist. Wobei ich das schon verstehen kann, daß sie die Suppe hinterher nicht mehr lecker fand. Denn Pansen ist für mich auch unlecker. ;) Und (um bei dem Vergleich zu bleiben) insofern fanden hier offenbar auch viele meine Suppe nicht mehr lecker, weil sie wußten, daß kein Huhn drin ist. Das verstehe ich durchaus. Aber es hätte ja auch sein können, daß ich außer des falschen Fleisches auch noch falsche Gewürze genommen habe und deswegen meine Suppe auch mit dem richtigen Fleisch eben nie eine richtige Hühnersuppe sein konnte. Zumindest Dein Posting klang so als ob es nicht nur das falsche Fleisch war. Deswegen habe ich ja auch immer wieder nachgefragt aber keine Antwort bekommen. Zu schreiben: wenn Du statt Pansen Huhn nimmst und die Suppe auf offenem Feuer kochst, ist es eine richtige Hühnersuppe, dazu konnte sich niemand durchringen, weil ja die Zutaten nicht mit einem handgeschmiedeten Messer geschnippelt waren und ich das vermutlich auch nicht machen würde. Und falls Du nun wissen willst, wieso ich so penetrant nachgebohrt habe, dann sage ich Dir das gerne: Es könnte ja sein, daß ich plötzlich zuviel Zeit und Geld habe und mein Gewand noch einmal mit der Hand aus reiner Seide nähen und damit doch in Richtung "A" gehen möchte. Dann würde ich mich wirklich ärgern, wenn Ihr hinterher sagen würdet: Ja, sieht hübsch aus, wir finden es auch toll, daß Du das jetzt mit der Hand aus reiner Seide gemacht hast, aber leider ist der Schnitt (oder was auch immer) überhaupt nicht 13. Jahrhundert und das Kleid passt nicht zur Pillbox (oder ähnlich). Oder um es mit der Suppe zu vergleichen: es könnte sein, ich wollte tatsächlich eine Hühnersuppe mit echtem Huhn kochen, dazu noch auf offenem Feuer und die Zutaten mit einem selbstgeschmiedeten Messer geschnitten und dann kommst Du daher und sagst: ja schmeckt, aber ist leider keine Hühnersuppe, weil Du da Muskatnuß rein getan hast, Du hättest aber Koriander rein tun müssen. Und dann wäre die ganze Arbeit vergebens gewesen und ich müßte nochmal von vorne beginnen. Was bei einer Suppe wohl nicht so schlimm wäre, aber bei einem handgenähten Gewand aus echter Seide schon. Ich hoffe, der Suppenvergleich hat nun deutlich gemacht worum es mir ging. Gruß Uta, die nun wirklich nicht mehr weiß, wie sie es sonst noch erklären soll...
 
Okay, ich versuchs mal: Wenn Du weiterhin nur mal auf einen Mittelaltermarkt gehen willst um dort hübsch und ambientig passend einen schönen Tag zu verbringen: Wunderbar! Bleib so, das ist schon toll so wie du das gemacht hast. Sag, wenn jemand fragt, dass die Klamotte an die der Uta aus Naumburg nachempfunden ist. Alles gut. Wenn Du allerdings Living History machen willst dann sollstest du einiges mehr beachten: Stoffe nicht aus Kunstfaser sondern belegbaren Material (Wolle, echte Seide, Leinen ...) und in belegbaren Farben. Belegbare Schnitte der Kleidung und der Schuhe! (also zumindest die Oberbekleidung, es wird niemand unter die Röcke schauen und moderne Unterwäsche ist sogar im LH erlaubt.) Accessoirs nicht aus Fimo sondern aus belegbaren Material. Dazu kommen dann noch so Kleinigkeiten wie Handnähte, der richtige Gürtel, die passende Tasche etc. Sagst du im LH, dass du die Naumburger Uta darstellst dann sollte die Darstellung schon größtmöglich dem Original entsprechen. Jedenfalls äußerlich. Du hast ja gesagt, daß du eh nicht 100% "A" sein willst, aber ich möchte trotzdem kurz darauf eingehen, was bei Deiner Interpretation der Uta meiner Meinung nach mit dem Original übereinstimmt: - Utas Krone fehlt, der Mantel ist völlig anders und fällt auch völlig anders - unter anderem fehlt der typische Kragen. Utas Kleid fällt auch anders, es fehlt auch ein Gürtel. naja, das falsche Material brauch ich ja nicht noch mal zu erwähnen, will aber kurz nur anmerken, daß die Wahl des richtigen Stoffes sehr viel Einfluss auf das spätere Aussehen der Kleidung hat .... echte Seide und feine, schwere Wollstoffe fallen ganz anders als Kunstfaser. Das sieht man aber erst im Gesamtbild.
 
@Morgan: klar ist das nicht LH, aber der Anspruch war ja auch erstmal nicht gegeben. Und auch wenn es GroMi ist, muß es ja nicht unbedingt gleich Fantasy sein, sondern darf ja doch schon ein wenig so aussehen als ob. Das meinte ich damit. Zu Deinem zweiten Posting (ich komme ja mit dem Antworten gar nicht so schnell hinterher ;) ): derzeit fehlt mir die Zeit, direkt in LH zu gehen, was aber für mich nicht heißen soll, daß es nicht rein optisch zumindest annähernd echt aussehen sollte. Ich meine, auch wenn es nicht richtig sein muß, so darf es das doch und insofern bin ich für die Hinweise ja dankbar. Also ich weiß mittlerweile z.B., daß ein Hennin nicht zu meinem Gewand passen würde, weil das eine ganz andere Zeit ist. Aber die Feinheiten ansonsten weiß ich eben nicht. Deswegen meine Fragerei. Und was LH angeht: man soll ja nie nie sagen... ;) Zu Deinem dritten Posting (ich komme wirklich nicht mehr hinterher ;) ): Danke! @Ulf: Deine Idee finde ich toll. In meinem Posting was ich in Word vorgeschrieben hatte und hier nicht hineinkopieren konnte hatte ich den Vorschlag drin, daß man doch einfach neben "A" und Fantasy/Larp noch einen weiteren Bereich macht. Das wäre dann der für GroMi. Denn wie ich schon schrieb: in Larp und Fantasy sehe ich mich auch nicht wirklich. Wobei das nicht mein eigentliches Problem war. @Impe: Danke, Du hast mich verstanden. Das genau war mein Problem, daß ich mit den pauschalen Aussagen nichts anfangen konnte. Und zu Deinem zweiten Posting (das ist ja echter Antwortstress hier :schwitz ): Dem Dank schließe ich mich an, das hilft mir weiter. @Mara: das ist doch mal eine Aussage mit der ich was anfangen kann. :) Und ja, bei meinem Mann ist das ein Stilmix, das weiß ich, was ja daran lag, daß ich schon mal angefangen hatte etwas zu machen wo ein Laie eben meint, daß es Mittelalter wäre. ;) Aber nun haben wir ja etwas was wir auf Märkten erst einmal anziehen können und was ja rein optisch auch durchaus gut ankam. Nach und nach dann was ändern ist dann nicht das Problem, der Zeitdruck ist ja erst einmal weg. @Katharina de Lo: Wie ich zu den Seitenschnürungen kam ist in dem anderen Posting im Anfängerbereich nachzulesen. Daß das für 1250 nicht ganz passend ist, finde ich schade, aber wenigstens sieht man sie nicht. Übrigens ist noch ein Gürtel in Arbeit den ich aber nicht fertig bekommen habe, da ich ihn mit Kordel besticken wollte damit man ihn überhaupt sieht. So vom Schnitt her wie den von Mara, also einen den man zweimal um die Taille wickelt um ihn dann vorne mit Bändern zu binden. Ich hoffe, das ist wenigstens passend. Und ja, der Samt, ich habe nichts besseres finden können. Es ist in D leider nicht so, daß man mal eben in ein Geschäft geht und den Wunschstoff kaufen kann. Und wenn es dann auch noch ein wenig preiswert sein soll, dann... naja, das wißt Ihr ja selbst. Und ich dachte halt, daß Samt ja für Adlige passend wäre. :S Nun bin ich schlauer. Daß das Band etwas zu kurz ist, hatte ich auch schon vermutet, aber hängt der Umhang bei längerem Band nicht ständig hinten über? Und ist das Band nun nur zu kurz hinsichtlich Uta von Naumburg oder grundsätzlich für 13. Jahrhundert? @Martina: Hm ich war ja von Muster nun eigentlich ab. Und bei der Uta ist auch kein Muster zu erkennen gewesen. Aber danke für den Hinweis. Ja, der Umhang ist eigentlich zu kurz, was daran lag, daß es nicht genug Stoff gab. Aber eins kann ich sagen: der von meinem Mann der war zu lang, also vielleicht nicht optisch, aber was das Praktische angeht. Er ist sich ständig selbst drauf gestiegen. Ich bin mir dagegen ständig auf den Saum des Kleides getreten. :rolleyes: Da war ich schon ganz froh, daß es ein robusterer Stoff als reine Seide war. Und die Kleidung meines Mannes: ja da haste Recht (s.o.). ^^ So, ich schicke das jetzt erstmal ab, sonst komme ich wirklich nicht hinterher. Gruß Uta
 
Liebe Uta, erst mal ein fettes DANKE dafür, dass du die Geduld hattest, die Diskussion hier abzuwarten; zu klären, was Sache ist und nicht gleich beleidigt abzurauschen. Das ist nicht selbstverständlich. Ich finde, jetzt sehen wir alle klarer, wo du hin möchtest. Was die Kosten angeht: Was meinst du wohl, warum es so viele GroMi-Ritter und -Edelfräulein gibt aber so wenig im Living History? An so manch einen frühlatènezeitlichen Grabungsfund wagt man sich auch nur schwer heran, weil Bernsteinperlen, Goldfibeln und hauchdünne purpurgefärbte Stoffe eben nicht für paar Euro ungrad zu kaufen sind. Obwohl da alles aufs Feinste belegt ist und man bei manch einem Fund eigentlich "nur" nachbasteln muss. Du uns dein Mann haben jetzt für diese und vermutlich auch die kommende Saison erst mal prima Klamotten, die auf jedem Markt Aufsehen erregen werden. Sie mögen nicht "A" sein, aber sie heben sich deutlich von fertig gekauftem Zeug wie Schnürmiedern und Musketierstiefeln ab. Es könnte sogar sein, dass ihr LH-Darstellern damit auffallt, die euch fragen werden, was ihr denn darstellt und wo die Reise hingehen soll. Wenn ihr dann ehrlich sagt, dass es mittelalterlich angelehnt und von der Stiftersfigur etc. inspiriert, aber modern umgesetzt ist, wird man euch dafür auch nicht vierteilen. Im Gegenteil. Ihr werdet vielleicht sogar gute Gespräche und hilfreiche Tipps zu erwarten haben. Nun hast du viel Talent zum Nähen. Und ich möchte dir deshalb folgenden Vorschlag machen: Trage dein Kleid mit Stolz. Und lies dich ein in die Zeit, die euch anscheinend so fasziniert. Versuche herauszufinden, wer was wann getragen hat und nimm dir eine einfache Darstellung vor, die du Stück für Stück umsetzt. Bei der Recherche dazu wirst du herausfinden, was es für Möglichkeiten gab und welche eben nicht. Da du und dein Mann ja für Marktbesuche schon tolle Klamotten habt, ist da auch der Zeitdruck weg. Also kannst du ganz in Ruhe und nebenbei die neue Darstellung aufbauen. und wenn es in Saison X noch nicht fertig ist, dann halt in der nächsten. Ich war zB stolz wie Oskar auf meinen pflanzengefärbten und handgenähten Peplos und das passende, ebenso hergestellte Tunikakleid. Nur sind die Stoffe halt net handgewebt und schon gar net handgesponnen. Also habe ich mir Anfang März Wolle gekauft und feinfädiges Garn gesponnen. Immer, wenn ich Abends mal Zeit hatte, wenn ich beim Doc gewartet hab, wenn ich wo zu Besuch war und nur Reden auf dem Programm stand... Jetzt hab ich genug zusammen, um mir ein Tuch weben zu lassen. Da ist die Kette zwar immer noch maschinell gewebt, aber ich übe ja noch ;) Und nächstes Jahr gibt's dann vielleicht das Umschlagtuch "ab Schaf". Bis dahin trag ich die Sachen, die ich hab: Richtiges Material, richtige Webart, richtige Farbe, richtige Nähtechnik etc. Halt der Stoff maschinengefertigt. Das ist ein Kompromiss, den ich eingehen kann, weil's keiner sieht. (Wenn ich dir jetzt sage, dass die Leinentunika von Sohnemännchen mit ner Bronzenadel genäht wurde, hältst du mich vermutlich für komplett bekloppt. Aber ich wollt einfach den Gästen auf unseren Veranstaltungen beweisen, dass man "damals" schon feine Nähte machen konnte!). So wird's halt immer anspruchsvoller und besser, aber man muss ja trotzdem net bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag warten, bis man mit seiner Gewandung aus dem Keller raus darf ;)
 
Zitat von Morgan: Was die Kosten angeht: Was meinst du wohl, warum es so viele GroMi-Ritter und -Edelfräulein gibt aber so wenig im Living History? An so manch einen frühlatènezeitlichen Grabungsfund wagt man sich auch nur schwer heran, weil Bernsteinperlen, Goldfibeln und hauchdünne purpurgefärbte Stoffe eben nicht für paar Euro ungrad zu kaufen sind. Obwohl da alles aufs Feinste belegt ist und man bei manch einem Fund eigentlich "nur" nachbasteln muss.
Vorweg: mein Zitieren geht gerade nicht, aber ich denke, es geht auch so. Kleine :eek:ff1 -Anekdote am Rande: Neulich bei Facebook: Da addet mich einer als Freundin. Kannte ich nicht. Fragte also nach, ob wir uns kennen. Antwort: "Nein, aber er würde gern mal auf mich zurückkommen." "Inwiefern? Nähen oder Recherche?" Antwort: "Beides. Recherche und Nähen...da ich dieses Talent nicht vorweisen kann. Kleidung des Stauferkaisers um 1240/50." :schock1 Antwort von mir: "Friedrich II: da müsste man allein für die Stoffe mehrere hundert Euro veranschlagen, nur für eine Cotta. Und dann von Hand genäht - das willst Du dann nicht wirklich bezahlen." Daraufhin er/sie: "Preis spielt keine Rolle....hatte so mit 2000 Euro für die Gewandung gerechnet. Mantel noch einmal extra. Ziel ist A bzw. soweit A wie möglich (Museumsqualität)." Hab dann mal vorgerechnet, dass alleine an der blauen Tunicella (12. Jh.- Quelle: www.monarchieliga.de), die in Wien hängt, mindestens 200 Stränge Süßwasserperlen , Strang á 6-8 € dran sind, da wären wir dann schon mal bei 1600 €. Dazu dann die Emaillearbeiten, die heute sicherlich kaum zu bekommen sind und wenn, dann nicht unter 20 €/ Stck. Von den Goldfäden der Stickerei bzw. der Arbeitszeit habe ich dann gar nicht mehr angefangen. http://www.hochmittelalter.net/Wissenswertes/Kleidung/03130010.JPG (Quelle: www.hochmittelalter.net) Nur mal so nebenbei: Wir haben uns mal in einer Seidenweberei ein Stück echten Seidenbrokat mit Silberfäden gekauft (nur 1 yrd), das hat schon 100 € gekostet. Und das auch nur, weil es mit dem Kragenmuster der Tunicella (fast) identisch ist. http://nadelkram.files.wordpress.com/2012/03/tunicella-wien-halsverschluss-detail.jpg (Quelle: http://nadelkram.wordpress.com/2012/06/02/stixperiment/) Wenn Du Dir hier auf dem Bild mal den Herrn Rechts anschaust, das ist die Tunicella, die in der oberen Quelle dann entstanden ist. Eigentlich ganz großes Kino und wirklich super LH-Qualität, museal geeignet, da die Materialkien und die Technik stimmen. Aber eben doch nicht an das Original heranreichend und damit kein Kaiserornat. Und genau deshalb wird es im LH-Bereich immer nur gaaaaaaaaanz wenige Hochadelsdarsteller geben. :D
 
Und genau deshalb wird es im LH-Bereich immer nur gaaaaaaaaanz wenige Hochadelsdarsteller geben. :D
In meiner bäuerlichen Frühmittelalterdarstellung dürfte ich die 2000 Euro Marke auch schon längst geknackt haben.
 
Selbst mein dürftiges GroMi liegt denn so schon deutlich über 500, Hose, Hemden, Mantel, Hut,Fibeln, Schild und Messer... Es sammelt sich ... Hier was geschichtsnäheres, da ein wenig ... Euer Outfit geht übrigens auch auf einigen LH Va´s "durch", da habe ich schon schlimmeres gesehen. Was das Material der Fibeln angeht und die Stoffe, leider fällt das Zeug nie so wie das Original und auch der Glanz ist eben ein anderer . Und Euch zum trost, auch damals hat man nicht immer echt gold getragen, sondern Kupfer vergoldet ... Obwohl echt Gold , also Gold mit geringem Kupfer/Silberanteil immer noch anders aussieht. Das Zeug ist einfach schwerer... Als "Hofdame" der Uta gehst Du jedenfalls auch auf gehobenen Märkten durch. Und Dein Mann wird ja nun denn auch irgendwann passend gekleidet sein. Und zu den Schnitten etc: In dem Moment, wo´s so schön ambientig mittelalterlich aussieht, nö, da fehlen bestimmt die Belege. Sieht das so richtig grottig modern schick aus, ist aber auch alles nach Fund. Komischerweise fallen Stilbrüche immer auf. Auf deutsch, wenn Du bei Aldi einkaufen gehst und die Leute nicht seltsam gucken sondern nur kurz hingucken, passt die Kleidung gut zusammen. Gut sitzende, auf den Leib geschneiderte Kleidung war und ist eben dem Stoff angepasste gut sitzende auf den Leib geschneiderte Kleidung. Und das sieht man. Daran kannst Du "Pannesamt" von echtem Samt unterscheiden. Was GroMi , geschichtsnahe Interpretation und Replik unterscheidet, naja, das eine , was man möchte und das andere , was man kann. Die Kleidung des Mittellalters für die gehobenen Stände kam aus Profiwerkstätten, Manufakturen, die verstanden ihr Handwerk. Was wir so leisten können, ist in weiten Teilen bestenfalls gehobene Lehrlingsarbeit. Und an manchen Teilen haben die damals Vollzeit (Also von Sonnenaufgang bis Untergang) Monate gearbeitet. Und dann nicht nur eine Näherin, sondern mehrere. Und Du hast das in sehr kurzer Zeit und alleine geschafft. Da jetzt den Maßstab von "A" anlegen zu wollen, wäre vermessen ... Du mußt Dich also nicht verstecken, und der Kleidung einer adligen Dame ist das schon sehr ähnlich.
 
Ich werde darauf jetzt nur EINMAL etwas schreiben, da es einfach keinen Sinn macht, mit einigen Leuten zu diskutieren.
Euer Outfit geht übrigens auch auf einigen LH Va´s "durch"
Veranstaltungen, auf denen diese Kleidung durchgehen würde, haben mit Living History nichts zu tun, da LH-Veranstaltungen musealen Charakter haben/haben sollten, wo Kunstfaser dann definitiv nicht hingehört. Leider werden die Begriffe Reenactment und Living History immer mal wieder auch von einfachen Marktdarstellern verwendet, obwohl sie dort nichts zu suchen haben. Schade, dass Einsteigern hier ein falsches Bild vermittelt wird, was schnell dazu führen kann, in ein Fettnäpfchen zu treten.
 
Martina, recht hast Du, vor allem mit "sollten" ... Weswegen ich auch auf "einigen" schrieb, denn einen musealen Charakter hat diese Kleidung eben leider insgesamt nicht. Was ich ja dann in den folgenden Sätzen hoffentlich auch deutlich gemacht habe. Aber selbst in Museen sieht man eben manchmal auch als "sogenannte Repliken" ähnliches. Auch da muß man ja oft froh sein, wenn´s denn wenigstens so ähnlich aussieht. Ist zwar ärgerlich, aber leider Fakt. Ich denke mal, das , was ich mit "durchgehen" meinte, dürfte jedem Anfänger klar sein. Und da Uta jetzt weiß , wies geht, naja, der nächste , "richtige" Seidenstoff kommt (Webart und Material und Färbung) und dann eben der wirklich passende Schnitt und es gibt ein Kleid, das sie nicht nur auf irgendwelchen Mittelalter Veranstaltungen tragen will. Bekanntlich kommt der Appetit beim Essen und der Wunsch nach "näher ran" beim Schneidern und recherchieren... Für die zur Verfügung stehende Zeit, den Zweck und mit den begrenzten Mitteln jedenfalls um einiges besser marktbesuchstauglich als manch ein versuchter LH-Darsteller..., jetzt die Dame, der Herr , naja, der wird ja jetzt richtig passend eingekleidet ...
 

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