Fahrender Musiker in Süddeutschland; ausgehendes 15. Jahrhundert

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Hrunvir

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Meine Darstellung soll sich um einen aus dem Süddeutschen stammenden Musiker auf Wanderschaft drehen, der sich vorrangig mit geistlicher Musik beschäftigt. Im Thread möchte ich meine Fortschritte, (Um-)Entscheidungen sowie ungenutzte Möglichkeiten dokumentieren. Da es sich um meine erste Darstellung (derzeit noch ohne Gruppe) handelt, bin ich auch für scheinbar offensichtliche Hinweise dankbar ! Musikalische Darstellung Als Repertoire wollte ich v.a. Ockeghem, Desprez und als Süddeutschen Hofhaimer heranziehen. Meine praktischen Erfahrungen mit Ockeghem und Desprez beschränkt sich leider auf die Chormusik; eine Sichtung ihrer Werke bezüglich Ein-Mann-Musik steht noch aus. Ein konkretes Beispiel eines solchen Wandermusikers habe ich noch nicht gefunden; wenn dazu jemanden schon Verweise in die Finger gekommen sind: Nur zu ! Immer posten ! (Bis Februar ist meine einzige Quelle das Netz; danach soll es ans Eingemachte gehen.) Neben meiner Stimme (Bariton) wäre das Instrument meiner Wahl die Nyckelharpa.
  • Stimme
Klassische Ausbildung für Chormusik; eine Schwerpunktlegung auf die frühe Renaissance könnte ich mir gut vorstellen. (Bisher viel Romantik und Barock)
  • Nyckelharpa
Derzeit am autodidaktischen Lernen an einem modernen Instrument eigener Bauweise. Mindestens ein weiteres Instrument für die Darstellung tut Not ! Folgend meine Überlegungen dazu. Funde im 15. Jahrhundert gibt es leider keine – dafür jedoch Kirchenmalereien, die einen Zusammenhang dieses Instruments mit eben jener nahe legen: Engel mit "Viola a chiavi", Cappellina di Palazzo Pubbico, Siena, Italien. Fresko von Taddeo di Bartolo, 1408 Kirche von Tolfta, Uppland, Schweden. Zwei Engel mit Nyckelharpa in den Deckengemälden, 2. Hälfte 15. Jahrhundert Außerhalb von Kirchen: Putte am Knochenhaueramtshaus in Hildesheim, 1529 [Aus: Wikipedia. Ist dort allerdings ordentlich dokumentiert.] Hier suche ich händeringend nach weiteren Funden bzw. Beispielen, nach deren Vorbild eine Rekonstruktion bzw. Konstruktion möglich wäre. Bezüglich des Instruments hadere ich insofern noch mit mir, als dass es um diese Zeit herum keine Literatur dafür gibt. Diese taucht anscheinend erstmals im 16. und 17. Jahrhundert bei Virdung und Praetorius auf. Der moderne Klang der Nyckelharpa – welcher sie unverkennbar macht und auf mich den ersten Reiz ausgeübt hat – wird sehr stark durch die Verwendung von Resonanzsaiten geprägt. Diese sind bei der Nyckelharpa wohl erst Ende des 16. Jahrhunderts dazu gekommen. Ohne diese (habe auf den Nyckelharpatagen mir eine Rekonstruktion nach der Harpa aus Siena angeguggt) klingt das Instrument etwas fad. Der Hader liegt also darin, dass es für meine gewünschte Zeit keine Belege gibt; die Beispiele um die Zeit herum liefern dazu nur Anhaltspunkte für eine Konstruktion. Wenn das Instrument also schon nicht akkurat gebaut werden kann – warum keine modernen, ggf. reversiblen Kunstgriffe, die bei der ersten nachgewiesenen Literatur vielleicht schon eingesetzt wurden ? (Die Resonanzsaiten kann man prinzipiell wieder entfernen und das Instrument dergestalt bauen, dass die Wirbel versteckt sind.) Eine Alternative wäre ein akkurates historisches Instrument aus der Barockzeit für eben meine jetzige Musik. Anbieten würde es sich insofern, als dass ich schon immer in Bach vernarrt war ;) Die Vorteile liegen auf der Hand: Ich hätte ein Instrument, zu dem es jedenfalls Literatur gibt, eine exzellente Bauanleitung sowie Hilfe durch jemanden, der sich schon an dieses Instrument gewagt hat. Klanglich macht das Ding richtig viel her und ist jedenfalls auch in einer Epoche spielbar, die ich musikalisch sehr schätze. Der Nachteil: Desprez hat das Ding sicherlich so nie gehört.
  • Portativ
Derzeit nicht von mir selbst baubar; nahezu unerschwinglich. Wenn jemand eins hat und dessen überdrüssig geworden ist: Her mit ! Dazu gibt’s Literatur, die auf meine Darstellung zugeschnitten wäre. Darstellung der Klamotte Hierfür suche ich derzeit noch konkrete Anhaltspunkte. Was ich im Netz an Kleidung meiner favorisierten Komponisten gefunden habe, deckt sich nicht mit dem Geldbeutel eines fahrenden Musikers (oder meinem als armen Student). Derzeit bin ich auf dem Stand, nach den Richtlinien der Company of Saynt George und an die Nürnberger Kleiderordnung des ausgehenden 15. Jhdts. angelehnt erst einmal einem gewissen Standard zu entsprechen. Sollte ich bis zum ersten Schnitt noch einen konkreten Beleg für meinen Darstellungswunsch finden, würde ich mich natürlich gern an dem ausrichten.
 
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Da ergeben sich gerade ganz ähnliche Fragestellungen, wie ich sie auch gut kenne: Die musikhistorische Überlieferung im angepeilten Darstellungszeitraum deckt sich nicht, oder nicht nachweislich mit der eigenen musikalischen Intention. Eine Antwort muss jeder selber finden. Ich habe mich entschieden mich musikalisch nicht zu beschränken, jedoch auch niemandem einen Laute spielenden Minnesänger als historische Tatsache zu präsentieren. So habe ich meine historische Darstellung z.Zt. erstmal "verschoben", und bin (und das gerne) ein "Neo-medievaler Gromi", dem das gesamte Reportoire vom Frühmittelalter bis hin zu neuzeitlichen Folksongs offensteht. Nichtsdestotrotz erkunde ich für mich, wie "es musikalisch hätte Sein können": Z.B stimme ich gerne 4 Saiten/Chöre meiner Laute in eine angenommene Citolenstimmung, benutze nur bis zu 6 Bünde, und begleite so eine galizische Cantiga. Dies klingt für mich dann zunächst wohl ähnlich dünn, wie für Dich eine Nyckelharpa ohne Resonanzbesaitung. Lasse ich mich dann jedoch mehr und mehr auf diese Gegebenheiten ein, entwickelt sich eine Eigendynamik, und eine ganz eigene Kraft des minimalistischen wird geweckt. Dies hat natürlich auf das heutige, medienbombardierte Publikum längs nicht solche Wirkung wie der Einsatz von moderneren Mitteln wie harmonischen Akkordierungen, Appreggien, Tapping, Strumming, Pull off's... ...über das gesamte Griffbrett, aber beim gleichen Lied. Daher musst Du Dir die Frage stellen, was Du mit Deinem Vortrag erreichen willst. Es ist auf jeden Fall möglich mit musikwissenschaftlich gesicherten Mitteln eine fesselnde Interpretation zu erreichen, ohne in einem akademisch-langatmigem Dahersingen zu entgleiten - hat aber auch mit der Bereitschaft des Publikums zu tun, sich auf ein zunächst evtl. weniger spektakuläres Hörerlebnis einzulassen. In einem eher privaten "Living-History-Rahmen" gibt es da sicher mehr Bereitschaft als auf der Bühne des Hillerschen MPS... Dir scheint es ja mehr um eine gut recherchierte Darstellung zu gehen. Ich bin kein Spezialist für Nyckelharpa, frage mich aber schon, wie man eine Musik welche von der verwobenen Polyphonie lebt, als Solosänger mit einem Begleitinstrument einigermaßen authentisch darstellen will. Mein gedanklicher Ansatz wäre es zunächst, sich in diesen Musiker während der Wanderung hineinzuversetzen - er wäre ja gar kein Angehöriger des "Fahrenden Volkes" - die haben gewiss nicht Ockeghem oder überhaupt (vorrangig) geistliche Musik gespielt. Dabei ergibt sich für mich, dass eine Aufführung eben gar nicht das darstellen kann, wofür die Musik eigentlich komponiert wurde - nämlich im Rahmen einer Messe am Hofe von Pabst, König, Adel... Als Bild könnte ich mir vorstellen, dass der Musiker auf seinem Weg zu einem Hofe o.Ä. bei einer privaten Andacht, oder in einer Dorfkirche gebeten wird, die sakralen Handlungen musikalisch zu begleiten. Was hätten Josquin und Okeghem, bzw. die geistlichen Musiker ihrer Zeit wohl in einer solchen Situation gespielt? Technisch möglich wäre es, eine Stimme in Deiner Tonlage zu singen, und eine zweite zu spielen. Damit fallen schon mal alle Werke raus, in denen mehr als zwei Stimmen gleichberechtigt nebeneinander gesetzt sind - sie wären sonst nur unvollkommen wiedergegeben. Machbar wären hingegen Stücke, bei denen eine Haupmelodie, der cantus firmus gegeben ist. Dieser wird gesungen, und die Bass-, oder eine andere Stimme wird dazu mit dem Instrument gespielt - sei es nun Nyckelharpa, Fidel... Was die Sichtung betrifft, wirst Du da wohl am ehesten bei Paul Hofhaimer und dann bei Josquin fündig - weiss ich aber nicht genau. Bleibt festzuhalten, dass Deine angestrebte Darstellung so doch eine gute Portion Phantasie enthalten wird. Eine Auswahl weltlicher Werke der Zeit würde es aufführungstechnisch wohl realistischer erscheinen lassen. Ein Portativ wäre wohl erste Wahl, aber ich kenne die Misere, sich ein nach historischer Überlieferung rekonstruiertes Instrument nicht mal eben so kaufen zu können.
 
von Lars Datters Seite: http://www.wga.hu/art/c/cossa/schifano/2april/2april_5.jpg - Allegory o April Triumph o Venus (Detail, Italien 1476-84. Flöten, Laute, hübsche Frauen - schöne Herrenkleidung) http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/0/06/Hausbuch_Wolfegg_14r_Sol.jpg Hausbuch Wolegg (Zink, Flöte, Schalmei, Posaune, Schlagwerk, Laute - niederer Stand. Schalmei hat eine phrygische Mütze mit Krempe auf, sieht gut aus. Auch zu sehen: Kopftuch am Mann bei Laute) REALonline: Suchkonzept verstehen wga: http://www.wga.hu/art/g/grasser/morris_d.jpg - Morris Grasser - Tänzer. 1480 (interessante Klamotte. Frage nach Herkunft !?) http://www.wga.hu/art/m/master/bartholo/crucifix.jpg MASTER of the St. Bartholomew Altar - warum sind die Positive immer im gleichen Zierschema ? http://www.wga.hu/art/m/master/bartholo/s_agnes.jpg Positiv Danke Aennlin ! :) Zu Nairolf: Gut zu wissen, dass man nicht alleine (mit sich) kämpft ! Habe Deinen Beitrag aufmerksam gelesen und bin zu einigen Gedanken angestoßen worden, die ich vor dem Niederschrieb noch ein wenig gären lassen möchte. Vielen Dank jedenfalls - hoffe, dass da bald ein guter Wein draus wird !
 
Vorsicht kleidertechnisch ist die Company sehr burgundisch, für den Süddeutschen Raum gelten andere Kleiderregeln... schau mal bei dem Ulmer Aufgebot. Musikalisch geht es uns gerade ähnlich, wir möchten gerne möglichst nur Musik des 15Jhd verwenden, haben allerdings festgestellt, dass Wandermusiker wohl eher "derb" musiziert haben. Ich glaube auch eher nicht daran, dass man eine Schlüsselgeige über lange STrecken in der Gegend umeinander getragen hat, vor allem nicht, wenn man nicht wusste wo man als nächstes landet. Als angestellter Hofmusiker, sieht das dann ganz anders aus... Wir haben momentan sehr "abgespeckt" und sind "nur" noch mit Holzlöffeln (für den Rhythmus) Ramentrommel, Flöten (Göttinger-Modell), Rauschpfeife und Bombarde unterwegs, dazu Gesang ... Wir nutzen viel die Lieder von Oswald von Wolkenstein, da er auch speziell im Bodenseeraum unterwegs war. WEnn du mal wieder in deutschen Landen weils können wir uns ja gerne mal treffen und austauschen.
 
REALonline: Suchkonzept verstehen
Auf der linken Seite "Bildthema" auswählen und weiter unten Zeitrahmen angeben. Dann auf der rechten Seite "Musikant" aus der Liste auswählen und auf "zeige Bilder" klicken.
 
Zu Aennlin: Nochmals Danke ! Über Musik und Tanz sowie die interessante Zeit habe ich vielleicht einen guten Treffer gelandet - nur darf das Bild ("Musik und Tanz in einem Dorf bei Magedburg" - Buchdruck ; Illustrationszyklus Weltchronik ; Holzschnitt ; Nürnberg) leider nicht im Netz - zumindest auf dieser Seite - angezeigt werden. Mal sehen, was ich sonst noch dazu oder in die Richtung finde. Zu Hummelchen: Vielen Dank für die Warnung ! Zumindest was die Unterwäsche anbelangt, hätt ich da blind drauf los geschnitten.. Das mit dem Wander- und Kirchenmusiker ist so eine Sache. Bei meiner Überlegung zu der Darstellung hatte ich wohl ein wenig den jungen Bach im Hinterkopf, welcher sich auf Schusters Rappen zu Buxtehude begeben hat. Folgend nun etwas Spekulation. Betrachtet man die Lebensläufe zeitgenössischer (erfolgreicher!) Kirchenmusiker, so waren die viel auf Wanderung bzw. der Suche nach einem neuen Lehrer oder einer festen Anstellung. Die Nötigkeit sich dabei weiter zu finanzieren (so man nicht als Ordensbruder unterwegs war) legt nahe, dass unterwegs musiziert oder gebettelt wurde. Dass sie damit Abnehmer fanden, halte ich für recht wahrscheinlich - eine feste Organistenstelle war nichts, was sich eine kleine Gemeinde leisten konnte. Schließt man von der heutigen Zeit (bezüglich des Zustands von Orgeln) auf die damalige und berücksichtigt weniger fundierte Bauweise sowie wahrscheinlich nur geringfügige Wartung, scheint ein mitgebrachtes Instrument nicht verkehrt. Dass mir die Nyckelharpa dabei als naheliegend erscheint, liegt in ihrer Lautstärke (die sinesische Harpa war trotz ihrer "Dünnheit" bemerkenswert lauter als so manche historische Geige, die ich gehört hab), der Transportabilität (gut, wie sich das Instrument auf einer Wanderung verhält, weiss ich nicht. Tragen kann man es jedenfalls noch selbst.), dem Bordun sowie der Möglichkeit begründet, dabei auch noch singen zu können. - Spekulation Ende. Meine nächste Aufgabe wird wohl sein, Biographien wandernder Kirchenmusiker zu suchen und zu sehen, wie sie um die Runden gekommen sind ;) Ansonsten: Ich lande am 1. Februar und bleib dann erst mal zwei Wochen in Franken - danach bin ich aber mit Karlsruhe nur noch einen Katzensprung von Stuttgart entfernt :)
 
Huhu! Hab die Tage von der Regula Schorta "Mode und Kleidung im Europa des späten Mittelalters" gelesen. Da findet sich auch ein recht interessanter Beitrag für Studenten Ende des 15. Jh. anhand von einem Art Tagebuch eines Studenten, der ein wenig seine Lebensumstände (auch modisch) beschreibt. Da heraus für deinen Lebenslauf u.Umständen nicht unrelevant, dass vieles schon damals über Beziehungen funktioniert hatte (vgl. bei den Musikern auch Leopold Mozart u.a.) - die ganze Familie sparte sich jeden Cent vom Mund ab um einem oder mehreren Söhnen ein Studium zu ermöglichen in der Hoffnung auf einen gutdotierten klerikalen Posten in Anschluss. Dieser dann "versorgt" nahm nachkommende Generationen ebenfalls finanziell unter die Fittiche und vermittelte ihnen Unterkunft, Kontakte, Posten,... So dass die gesamte Familie relativ gut abgesichert war am Ende. Evtl. für dich auch interessant, weil du oben Studenten erwähntest? Kauf des Buchs zahlt sich übrigens in jeder Hinsicht aus ;) War ganz begeistert von dem wunderschönen Tagungsband ;) Einzig wichtig zu bedenken: primär englische Beiträge, nur je 4 in Deutsch und 4 auch auf französisch - Fremdsprachen sind also Pflicht!
 
...das sind ja recht schlüssige Überlegungen. Von Interesse ist sicher die Biographie des Conrad Paumann. Als von Geburt an erblindet hat er seine zahlreichen Dienstreisen sicher nicht alleine durchführen können. Die Frage wie solche Reisen aber abliefen, beinhaltet sicher viele spannende Optionen - besonders, weil Paumann nicht nur Organist war - er wird oft als "Multiinstrumentalist" bezeichnet. Auch die Entwicklung der deutschen Orgel-, und Lautentabulaturen wird ihm oft zugeschrieben - was gerade für einen Blinden eine Meisterleistung wäre. Wenn Du nichts über den entsprechenden Einsatz einer Nyckelharpa findest, wäre vielleicht auch die Fidel eine Option(?) - gerade auch, weil Du ja Grundkenntnisse im Violinspiel hast(?) ...tolles Thema!
 
Zu Nairolf: Dankefein fürs aufmerksame Verfolgen des Threads ! Paumann hat mir bis dato noch nichts gesagt - der Wikipedia-Zusammenfassung nach scheint das der richtige Mann zu sein, mir auf die Sprünge zu helfen !! Vielleicht pack ich es mit ihm, meinen Überlegungen die nötigen Belege zu geben. :thumbsup: Die Geige eignet sich für mein Vorhaben nur bedingt - den Schwerpunkt in meiner Darstellung wollte ich auf den Gesang legen und dabei die Interessen Harpa, Stimme und Mittelalter verschmelzen. Meine Erfahrungen mit der Geige sind zudem als wirklich gering anzusehen; habe erst mit dem Lernen angefangen und mache das auch nur, um mein Verständnis für die Harpa zu fördern. (Klappt super !) Zu Firiel: Das Buch könnte ich mir höchstens ausleihen - denn ich stelle keinen armen Studenten dar; das bin ich nämlich schon selbst. Vielen Dank jedenfalls für den Tip - wenn das Buch in den Beständen der Landesbibliothek ist, werde ich wohl bald darin schmökern.
 
Biographie des Conrad Paumann aus der "Deutschen Biographie": http://www.deutsche-biographie.de/sfz94281.html Werde mir jedenfalls mal die Noten besorgen und die Sachen auf der Orgel anspielen; über seine Jugendjahre scheint wenig bekannt zu sein. Seine Reisen hat er als äußerst bekannter Organist von München aus angetreten; er wird da wohl nicht in der Verlegenheit gewesen sein, in Dörfern für ein dürftig Brot zu spielen ;) Reisen des Paumann: Nürnberg (Heimatstadt) - durch Verlobung und Eid an die Stadt gebunden. Fortgang nach München - Neuer fester Wohnsitz. Reisen von dort aus: 1451 Augsburg 1452 Wien 1454 Landshut (Spielt vor Philipp dem Guten von Burgund) 1457 Augsburg 1458 Salem / Überlingen am Bodensee 1459 Regensburg vor 1464 Salzburg 1466 Nördlingen 1470 Reise nach Italien (Mantua) 1471 Regensburg (Reichstag) 1472 Nördlingen In München beigesetzt.
 
Möchte Dir gerne die Lochamer Liederbuch-Edition von dem Lautenisten Marc Lewon aus dem Verlag der Spielleute ans Herz legen: In drei Heften wird das Liederbuch in sehr schlüssige Transkriptionen und Bearbeitungen übertragen. Bei einigen Liedern ist eine Parallelversion aus dem Buxheimer Orgelbuch beigegeben, in dem auch Paumann vertreten ist. Das dritte Heft beinhaltet ausschließlich Instrumentalstücke. Musikwissenschaftliche Kommentare und einige Faksimile-Abbildungen runden das Werk ab. Ein wahrer Schatz an gängigen Liedern aus Deinem Darstellungszeitraum. Auch die dazugehörige CD des Ensembles Dulce Melos ist sehr gelungen. Über den Link kann man mal reinhören.
 
Das Liederbuch liest sich klasse. Kannst Du mir dazu auch Sekundärliteratur empfehlen ? Wenn man sich mal sieht, werde ich Dich wohl auf einen Kaffee einladen dürfen ! :D
 
Das Liederbuch liest sich klasse. Kannst Du mir dazu auch Sekundärliteratur empfehlen ? Wenn man sich mal sieht, werde ich Dich wohl auf einen Kaffee einladen dürfen ! :D
- mehr dazu fällt mir leider grad auch nicht ein... - Kaffee - gerne - schade, dass Wonosari und Karlsruhe nicht mal eben um die Ecke sind - sonst könnte man glatt mal 'ne Session machen :)
 
Nach einem ausgedehnten Endspurt 'drüben und einer guten Landung hier hat mich das Thema "Nyckelharpa 15. Jhd" nicht losgelassen, weshalb weitergesucht und -geforscht wurde. Dabei bin ich auf eine Goldader gestoßen: Boris Koller, mit dem ich schon häufiger zwecks Harpor in Kontakt stand, hat sich schon sehr weit auf dem Gebiet historischer Harpor ausgetobt und einiges dazu geschrieben, leider aber nicht veröffentlicht. (*) In einem ersten kurzen Telefongespräch hat er mir die Illusionen bezüglich des Knochenhauerhauses zunichte gemacht - er hat mir die Reise schon abgenommen, war selbst da und die dargestellte Putte mit Schlüsselfidel ist nicht gut rekonstruiert. Die ihm zugänglichen Photos aus Hildesheim geben nicht viel mehr her, weshalb die einzige Hoffnung auf Nutzen durch diese Quelle im Kontakt mit den Schnitzern oder ihren Nachkommen in Bayern liegt. Reise, Reise ! Mein Beschluss zum Bau einer neuen Harpa hat sich in den letzten Monaten schon abgezeichnet, der Wegfall einer Quelle hat mich darin bestärkt: Fürs 15. Jahrhundert werde ich vorerst keine bauen. Für einen guten historisierenden Bau benötige ich mehr Wissen, welches ich nicht durch Bücher erlangen werde. Mein Mittel dagegen: historische Harpa (wahrscheinlich Kontrabasharpa, vllt. med dubbellek) bauen, damit auf Veranstaltungen gehen und andere Verrückte suchen, die mehr von der Materie gesehen haben als ich. Und den Boris mit ein paar Flaschen Wein besuchen ;-) (*) Wenn Du Interesse an historischen Harpor hast, mag ich Dir das Stämma auf Schloss Amerang empfehlen - Boris leitet das und wird ganz sicher einen Schwerpunkt in unsere Richtung legen. Infos.
 
Danke :) Fürsteneck hab ich 2011 leider ausfallen lassen müssen (für den Fall dass du da warst ) - auch wenn die Veranstaltung ne weite Reise wert ist, einmal um die halbe Welt ging nicht ! 2012 bin ich aber sicherlich wieder mit von der Partie.
 

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