Once upon "A" time ...

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[...]Aber irgendwie fühle ich mich zwischen den Stühlen, denn ich bin bemüht um eine historisch korrekte Darstellung - bin aber unzufrieden mit dem derzeitigen Stand der Dinge. Ist man mit sowas jemals fertig? Wahrscheinlich nicht.[...]
Sehe ich ähnlich, aber dieses Gefühl des "nie fertig" seins ist ein guter Indikator für den "A"nspruch -und fertig ist man nie! Das ist ja das schöne an dem Hobby.
Das sag ich auch immer, wenn jemand sagt "ganz A kann sowieso keiner sein". Stimmt! Denn aufgrund fehlender Fakten und Veranlagung (im 21. Jhdt zu leben und aufgewachsen zu sein kann man nun mal nicht ablegen) kann man nie perfekt werden. Der Weg des LH-Darstellers ist eine Asymptote und keine Gerade. Ewige Annäherung ohne Perfektion jemals erreichen zu können. Aber das ist ja das schöne dran, dass es immer neues zu entdecken und machen gibt, wenn ich nach 2 Monaten alles könnte alles wüsste und alles hätte, welchen Antrieb hätte ich dann noch dafür?
 
Schade, dass nicht überall so gut diskutiert wird wie jetzt in diesem Threat! Und schön wenn sich hieraus tatsächlich etwas mehr Toleranz entwickeln würde. @ Osselbart: Ich bezog mich nicht nur auf Deinen Beitrag. Aber was Du jetzt dazu geschrieben hast, sehe ich auch so. LG Martina
 
Ich dachte so unter Gleichgesinnten kommt man ja schnell in Kontakt und vielleicht ergeben sich interessante Gespräche, man hilft sich gegenseitig und ergänzt Wissen. Pfeifendeckel... Gegenseitige Abschottung gegenüber anderen die nicht die gleiche Epoche sind, Abschottung zwischen Authentisch und nicht Authentisch und eine in sich geschlossene Gesellschaft waren das was ich fand. Ich dachte ok ist vielleicht nur auf dem Markt so ist wo anders gaaaaaaaanz anders... wieder Pfeifendeckel... Hinzu kamen einige dumme Bemerkungen von selbsterannten A Gruppen, die die Nase rümpften sobald sie merkten ich kann nicht so wie sie oder muss einfach aufpassen und kämpfe nicht.
Mir ist noch nie so viel Gemeinschaft und zusammenhalt begegnet wie in der Mittelalterszene. Das Familiäre und herzliche ist das was mich so begeistert.
Das Schöne und zugleich das Traurige ist doch, dass nahezu jeder von uns die beiden oben zitierten Passagen aus eigener Erfahrung bestätigen kann. Nur ist es so, dass bei jedem die gemachten Erfahrungen anders in Erinnerung bleiben und somit auch einen bleibenderen Eindruck hinterlassen. Das speigelt auch wieder, was Heidensohn weiter oben rausgestellt hat, wie man Kritik anbringt / und annimmt. Natürlich hat das auch damit zu tun, wie man sich mit seinem Gegenüber unterhält. Wenn ich z.B. zu jemandem mit einer tollen Darstellung hingehe und quasi grußlos direkt nach Quellen oder Belegen frage, dann darf ich mich auch nicht wundern, wenn ich eine entsprechend bedeckte Antwort bekomme. Andererseits ist es überwiegend so, dass man auf jede höflich gestellte Frage auch eine genauso höfliche und meist auch informative Antwort erhält - und das auch Fraktionsübergreifend!!! Wie in jeder Lebenssituation gibt es natürlich auch im Hobby Dreckskerle, Egoisten und sonstige "nette" Menschen die einem in die Suppe spucken. Aber davon darf und will ich mich nicht irritieren lassen, da zum Glück die überwiegende Mehrheit zur "guten Seite" gehört.
 
Der Weg des LH-Darstellers ist eine Asymptote und keine Gerade. Ewige Annäherung ohne Perfektion jemals erreichen zu können.
Wenn wir jetzt mathematisch werden... zwei Paralellen schneiden sich auch im Unendlichen... also: Es geht auch trefflich nebeneinander und dennoch trifft man sich... irgendwann... Auf´s Mittelalter :trink02 !
 
Ich versetze mich mal in die Lage des Anfängers: Er/ sie hat gerade die ersten Hemmschwellen überwunden etwas selbst zu nähen und hat NATÜRLICH eine Stoff gewählt, bei dem es nicht so schlimm ist, wenn der erste Versuch daneben geht. Außerdem denkt er/ sie sich, dass sowieso 90% aller Besucher Leinen und Baumwolle nicht voneinander unterscheiden können. Viel Geld ist in das Zelt und die Schuhe geflossen und Recherche kostet Zeit. Was soll die/ der Ärmste machen, wenn die Fundlage in dem Gebiet, für das er/ sie sich interessiert keinen Nachweis für eine Hose (oder ähnliches) findet? Mit nacktem Allerwerstesten auf dem Markt erscheinen, weil es die Fundlage nicht hergibt??? Und dann kommt jemand an und anstatt die Anstrengungen zu würdigen, die dieser neue Marktbewohner unternommen hat, kommt gleich die "Das kannst du aber noch besser machen!"-Keule. Wichtig ist doch, dass jeder sich Mühe gibt es so gut wie möglich zu machen, es den Besuchern gestattet einen Schritt in diese Welt einzutauchen, Kindern spielen und basteln jenseits der elektronischen Medien beizubringen und nicht zu vergessen, dass wir alle mal klein angefangen haben.
Das Geld-Argument verstehe ich vollkommen. Aber ich denke, wenn jemand auf einem Ferrari-Treff mit einem verrosteten VW-Golf auftaucht, dann muss ich ihn doch fragen, ob er sich nicht ein anderes Hobby suchen sollte, das seinem Geldbeutel entspricht? (Und nein, ich sage jetzt nichts über Wertigkeit der einzelnen Menschen in der Szene aus, nur über finanzielle Möglichkeiten) Mittelalter ist kein günstiges Hobby, es kostet eine ganze Menge Schotter, sich passend auszustatten. Und wenn ich mir das nicht leisten kann, warum spare ich dann nicht auf was gescheites und komme in der Zwischenzeit einfach in Zivil zur Veranstaltung? Ist man dann weniger wert, wenn man keine "Gewandung" anhat? Ich persönlich nehme Besucher in Zivil, die interessiert fragen und sich mit einem unterhalten, wesentlich ernster als solche, die Synthetik-Panneesamt-Kreationen anhaben und die Blankaxt im Gürtel dabei. Ich meine, ja, wir alle hatten so einen Anfang, aber wenn mich jemand auf einem Fest fragt, wie er sich eine Adelsdarstellung erarbeiten kann, dann werde ich ihm immer ehrlich sagen, dass ich ernsthaft davon abrate, weil er sich die Seide und die Stickereien und den teuren Farbstoff wahrscheinlich nicht leisten wird können und schlage ihm vor, etwas einfaches zu machen. Und im Ernst, chemiegefärbte Wolle (muss ja nicht gleich Pflanzenfarbe und handgewebt sein) und naturfarbenes Leinen kosten nicht die Welt und auch passendes einfaches Schuhwerk kriegt man inzwischen wenn auch nicht 100%ig passend aber doch günstig und ein passender Anfang. Und wenn jemand wirklich Recherche betrieben hat, dann weiß er selbst, dass es mit dem LC-Outfit halt nicht richtig ist. Warum also gibt er sein hart erspartes dafür aus anstatt für was, das passt? Und warum trifft das so wahnsinnig hart, wenn ihn jemand darauf anspricht? Ich stimme hier Heidensohn zu, dass ich gerne wüsste, wenn ich mit offenem Hosentürl rumlaufe, bevor ich mich vor noch mehr Leuten blamiere, die nichts sagen.
 
letztendlich ist es wahrscheinlich einfach die Art, wie man etwas sagt. Ein freundlicher Hinweis, der erst mal auf ein nettes Lob und Willkommen folgt, sollte eigentlich Standard sein. Und wenn dann noch jemand beleidigt ist, dann weiß ich auch nicht weiter.
 
Um mal kurz beim Thema Geld zu bleiben, so habe ich durchaus verständnis dafür, wenn jemand, der mit dem Hobby anfängt nicht gleich für hunderte Euronen Klamotten herstellt, selbst wenn er einen hohen Anspruch hat. Wer weiß, ob das Hobby nach einem halben Jahr immer noch so interessant ist. Wenn aber jemand, der einen "angeblich" hohen Anspruch nach einem Jahr immernoch so rumläuft, ohne das man auch nur den Ansatz einer Weiterentwicklung sieht, dann habe ich aber auch ein Problem damit, ihm die Aussage, er/sie wolle ja, habe aber kein Geld abzunehmen. Ansonsten finde ich die Diskussion hier ziemlich gut und verfolge sie auch weiterhin. Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass die.. naja Arroganz.. auf beiden Seiten da ist und beide Seiten gern mal verbohrt argumentieren. Gespräche auf Augenhöhe finden hier zwar auch immer wieder statt, aber sind leider nicht überall so. Ich nehme mich da nicht aus. Was die Hilfsbereitschaft angeht, kenne ich da auch aus eigener Erfahrung beide Seiten. Es ist toll, gemeinsam zu recherchieren und sich auszutauschen. Grad wenn man das Ganze ernsthafter betreiben möchte, hat man ja meist so ziemlich keine Ahnung, wie und wo man richtig recherchiert. Ging zumindest mir so. Da ist es wesentlich angenehmer, man kann sich mit einem "alten Hasen" hinsetzen kann und er zeigt am lebenden Beispiel, wie er vorgegangen ist ist bzw vorgeht. Frustrierend hingegend sind dann antworten wie. "Musst du halt selber recherchieren." oder von oben herab "abgefertigt wird. Früher jedenfalls fand ich die "A-Päpste" ganz fürchterlich und wollte nie so enden. Heute versuche ich selber einer zu sein. :D Alles eine Frage der persönlichen Entwicklung. :) Ich bin gespannt, wie es hier weitergeht. :)
 
Ich habe ja schon oft die Debatte mit "GroMis" gesucht, und dabei fällt mir in den vergangenen Jahren ein Aspekt immer öfter und deutlicher auf: Das Argument, was nach Entkräftung oder Relativierung der meisten anderen letztlich stehenbleibt, lautet: "Mir macht das eben so Spaß wie ich es mache", d.h., es wird der individuelle Lustgewinn über das "höhere Gemeinschaftsziel" gestellt, eine vergangene Epoche wieder aufleben zu lassen. Sogesehen ist "GroMi" und "Gewandungscampen" lediglich die konsequente Fortsetzung der modernen Spaßgesellschaft mit anderen Mitteln. Ironischerweise betonen dieselben Leute oft an anderer Stelle, ein genaues Arbeiten sei unnötig denn "man will ja (nur) das Lebensgefühl der Vergangenheit neu entdecken", es wird aber stattdessen ein ausgesprochen modernes Lebensgefühl, die oberflächliche Vergötterung des Individuums nämlich, in ein historisierendes Kostüm gesteckt. Und dies wiederum mit dem Ergebnis, dass der einzelne darüber hinweggetäuscht wird, dass er nurmehr willenlose Verfügungsmasse einer weiteren Unterhaltungsindustrie ist. Insofern ist der A-Konflikt den wir erleben nur eine weitere Erscheinungsform der klassischen Auseinandersetzung zwischen Avantgarde und Mainstream, zwischen Kunst und Kommerz wenn man so will. Mir ist bewusst, dass ich hier eine durchaus provokante These formuliert habe, ich hoffe jetzt auf die Mitdiskutierenden, dass dieser hoffentlich nicht "zu ehrliche" Gedanke konstruktiv aufgegriffen wird. Ich wollte euch aber auch diese eher kulturwissenschaftliche Annäherung an das Problem nicht vorenthalten.
 
@feuermagier, alle diese Elemente der übersteigerten Selbsdarstellung sind bei A-Fanatikern genauso zu beobachten. Wer hat die beste Gewandung, das größte Fachwissen, die meisten Belege...? ...schneller, höher weiter... Wenn man als unser "höheres Gemeinschaftsziel" nur wertet, eine Epoche in der Annäherung zum Original zu erleben, ist das sicher richtig. Es ließe sich aber auch anders definieren. Ausdruck der allgemeinen Spaßgesellschaft kann man doch ebenso als Authentiker sein: Fressen, Saufen, Herumgrölen... ...das hab ich bei allen Teilnehmersparten erlebt - zugegebenermaßen bei Gromis statistisch öfter, aber der überwiegende Teil einer Statistik repräsentiert wohl kaum das, was für alle gut und richtig ist - sonst könnte man ja gleich jede Form von Opposition in allen Bereichen ausschalten. Wohin das führt wissen wir ja... Ebenso gibt es Gromis, die in nicht ohne Aufwand hergestellter, selbstentworfener, jedoch schlichter Phantasieklamotte einfach mal weg wollen vom Alltagseinerlei und mit viel Liebe und Hingabe ihr Kartoffelgericht bereiten. Nein, Spaßgesellschaft hat ebenso wie Toleranz-, und Charakterfrage rein gar nichts mit einer erdachten oder belegten Darstellung zu tun. Wäre es wirklich so wie Du es schreibst, wäre das hier ersuchte Motto "leben und lebenlassen" nicht realisierbar, weil alle willenlosen, verfügungsmassentauglichen Gromis dann automatisch unterbewertet wären, und ihnen jede Form von Kunstfertigkeit abgesprochen wird.
 
Ich sprach nicht von "Kunstfertigkeit", sondern von Kunst, im Sinne einer Ausdrucksform des Menschen, die kulturell eine Bereicherung darstellt ohne dabei einen bestimmten von vornherein festgelegten Zweck zu erfüllen. Ich spreche also niemandem die Kunstfertigkeit, die Fähigkeit zu kunsthandwerklichem Handeln, ab, sondern stelle die kulturelle Wertigkeit einiger Aktivitäten infrage.
 
sondern stelle die kulturelle Wertigkeit einiger Aktivitäten infrage.
ziemlich pauschal, oder? Erklär doch bitte mal anhand von Beispielen, damit es deutlicher wird. :bye01
 
Also das von Nairolf geschilderte Szenario "Fressen, Saufen, Herumgegröle" würde ich zB nicht "kulturell wertvoll" nennen. Wenn es "nach Feierabend" passiert ist es eben Entspannung, wenn es Bestandteil der Darstellung vor Publikum wird ist es aber sehr fragwürdig. Vielleicht kann man den Begriff der Kunst auch anschaulicher an der Frage festmachen "Was bringt mich zum nachdenken?".
 
Mir gefällt Heidensohn's Metapher mit den Ball ausgesprochen gut, weil sie das was ich meinte auf den Punkt bringt. Mir geht es nicht darum alle Gromis schlecht zu machen und sie zu missionieren, mir geht es darum, dass man ein wenig Ehrlichkeit mit den Wort Authentizität betreibt. Gromi sein ist ein Lebensgefühl, ja. Aber Authentische Darstellung betreiben wollen auch. Das eine hat mit den anderen nicht zwangsläufig zu tun, jede Art von Streit und Bekehrung oder Empörung über den anderen ist unnötig. Weil ich auf dem Handballfeld nunmal eigentlich nicht darüber diskutiere warum die hier kein Fußball machen. Die einen betreiben Marktmittelalter, bespaßen Betreibsfeste, betreiben Ritteressen. ein buntes Treiben, inzwischen in jeden Dorf zu finden - bei uns zumindest. Die anderen beleben Museen und Freilichtmuseen, gehen in Schulen und gestalten den Geschichtsuntericht mit. Was mir allerdings wichtig ist, ist die gleichseitige Toleranz. Wenn behauptet wird, dass der Begriff Gromi oftmals abwärtend genutzt wird und sich das nicht gehört ist das sehr wahrscheinilch richtig, ABER was ist mit A-Päpste? A-Fraktion oder den inzwischen immer öfter genanten Ausdruch A-Fa***isten? Das sind ebenfalls Beleidigungen. Die Interpretation ist also falsch wen man davon ausgeht, dass sich nur eine Seite an die Nase fassen muss. Daraus ergibt sich das Utopia von Leben uns Leben lassen. Ich schreibe bewusst Utopia, nicht in dem Sinne wie es heute gebraucht wird, sondern im Sinne von Thomas More. Etwas was anzustreben, aber noch in weiter Ferne ist. Daraus ergbit sich, dass ich über einen Mittelaltermarkt gehen kann ohne mich über Steckstühle aufzuregen, aber ohne Gewandung. Warum? Weil das hier nicht mein Ding ist. Ich hab zehn Jahre lang Marktmittelalter genossen und hab mich dann für eine Neue Art des Mittelalterhobbies entschieden. Anders herum verlange ich aber auch, dass ein Marktmittelalterlicher mit seiner nicht-authentischen Ausrichtung des Hobbies akzeptiert, dass man nicht in Gewandung in ein Freilichtmuseum geht. Der Besucher kann dies nicht unterscheiden, woher auch. Und in dem Moment in dem ein leidenschaftlicher Gromie sich neben mir in ein von mir belebtes Haus innerhalb eines Geschichtsparks stellt macht er im Grunde nix anderes als der A-Papst der sich anders herum auf einen Gromi-Markt hinstellt und lauthals runter betet was hier alles nicht passt. Es gibt immer zwei Seiten der Medallie, besonders wenn zwei sich streiten. Nur den Dritten der sich da angeblich freut, den such ich meist vergebens, meist ist der Dritte nur peinlich berührt von dem Szenario. Daraus ergibt sich ebenfalls, dass Debatten darüber ob man einer Famlie des Geldes wegen zumuten kann eine Authentische Darstellung anzustreben sich erübrigen. Das eine hat mit den anderen nix zu tun, weil es zwei verschiedene Auffassungen des Hobbies sind. Außerdem halte ich es für einen Mythos, dass ein Anstreben einer Authentischen Darstellung am anfang des Hobbies teurer ist als ein Gromi-Einstieg. Gromieklamotten sind meist ebenso teuer, eben weil man hier vieles einfach kaufen "kann" bzw. der Authentsiche Darsteller meist keine andere Wahl hat als es selber zu machen weil der Markt für authentische "Gewandschneidereien" einfach nicht vorhanden ist. Und warum näht der Authentiker selber? Nicht weil er knauserig ist, nein seine Einstellung zum Hobbie ist es. Kann ich beide Vergleichen? Nein. Handball und Fußball ... Abschließend will ich über alle Arten der Streitigkeiten nochmals erwähnen, das Problem darin besteht nicht am Gromi- oder A-Papst-Hobby. Das Problem sind die Menschen und was sie draus machen. Und ganz zum Schluss, Leute die andere Leute auf Grund eines Autounfalls un ihrer daraus resultierenden angeschlagenen Gesundheit denunzieren tun das meiner Meinung nach nicht weil sie einer Gesinnungsrichtung des Hobbies nach eifern sondern weil sie schlicht und einfach Deppen sind. Und Deppen gibt es überall. Im Fuß- als auch im Handball.
 
ein kleines Post Scriptum noch: Dies folgende hat nichts mit "Wir haben uns alle lieb" zu tun,aber es gehört sich gewürdigt was würdigenswert ist: Mir ist es einfach ein Verlangen nochmals zu betonen wie angenehm überrascht ich über den wahnsinnig zivilisierten Umgang mit den Thema bis jetzt bin. Das gibt mir Hoffnung für mein Utopia. In dem Sinne nochmals danke an alle Beteiligten.
 
"Daraus ergbit sich, dass ich über einen Mittelaltermarkt gehen kann ohne mich über Steckstühle aufzuregen, aber ohne Gewandung. Warum? Weil das hier nicht mein Ding ist. Ich hab zehn Jahre lang Marktmittelalter genossen und hab mich dann für eine Neue Art des Mittelalterhobbies entschieden. Anders herum verlange ich aber auch, dass ein Marktmittelalterlicher mit seiner nicht-authentischen Ausrichtung des Hobbies akzeptiert, dass man nicht in Gewandung in ein Freilichtmuseum geht. Der Besucher kann dies nicht unterscheiden, woher auch. Und in dem Moment in dem ein leidenschaftlicher Gromie sich neben mir in ein von mir belebtes Haus innerhalb eines Geschichtsparks stellt macht er im Grunde nix anderes als der A-Papst der sich anders herum auf einen Gromi-Markt hinstellt und lauthals runter betet was hier alles nicht passt." Meine volle Zustimmung dazu :) Wenn ich hier das Bildnis mit den Ballspielen aufgreifen darf, ist unser Problem vielleicht auch einfach, dass 4 Mannschaften auf 2 Spielfeldern stehen, wobei 3 der Mannschaften ähnliche Trikots tragen und die Spielfelder sich zur Hälfte überlappen. Es steht ja nicht auf jeder GroMi-Veranstaltung "Fantasy-Spektakel" oder dergleichen drauf, umgekehrt überrascht mancher "Markt" dann mit freilichtmuseumsartiger Darstellung von Handwerk usw. Daneben steht das Problem, was im universitären Kontext gern angesprochen wird, dass man EIGENTLICH dem Publikum, was mangels Vorwissen sich kein Urteil bilden kann, nicht etwas als historisch vorsetzen sollte, was nicht historisch ist - aber wieviele Veranstaltungen sich dennoch "historisch" oder "mittelalterlich" nennen ist ja bekannt.
 
Ich möchte mich erst einmal bei Amici bedanken, das er dieses Thema aufgegriffen hat und dann bei allen anderen, dass dieser Thread nicht ausgeufert, sondern sachlich geblieben ist. Das ist, wenn ich mal Vergleiche zu anderen Foren ziehe, bei diesem Thema leider nicht immer der Fall. Natürlich ist unsere „Mittelalterlandschaft“ bunt. Jeder sieht sein Hobby anders und jeder geht mit einer anderen Intention an die Sache. Man muss sich fragen: - Was will ich mit meinen Hobby bezwecken ? - Welche Ziele möchte ich erreichen ? - Welche Personen (Zielgruppe) will ich mit meinem Hobby ansprechen ? - Wie weit kann ich gehen, was ist mir überhaupt möglich? Die Antworten auf diese Fragen sind selbstverständlich nicht immer die gleichen. Manch einer geht in die eine, andere in die andere Richtung. Trotzdem sollte es für jeden eine Selbstverständlichkeit darstellen, die jeweils andere Meinung zu akzeptieren. Ich selbst bin über einen „Germanen-Händler“ (Thomas) zu diesem Hobby gekommen. Dieser Händler ist alles andere als A. Kann er ja auch gar nicht anders sein. Er braucht eine breite Produktpalette, damit er auf den Märkten was verkauft und er davon leben kann. Meine Lebensgefährtin hat Geschichte studiert, ihr Vater war Leiter eines Museums und beide hatten schon an archäologischen Grabungen teilgenommen. In welche Richtung unser Weg führte kann man sich ja jetzt denken. Dennoch bin ich dem Thomas dankbar und wir sind auch immer noch sehr gut befreundet. Ja, hin und wieder lagern wir auch zusammen. Und ich habe auch keine Probleme damit, wenn er auf seinem Steckstuhl sitzt und mir mit seinem Trinkhorn zuprostet. Es kommt aber auch immer auf die jeweilige Situation an. Es gibt Märkte und Lager, da kann man das machen. Bei musealen Sachen aber eben nicht. Nun würde Thomas aber auch nie auf eine museale Veranstaltung gehen, von daher ergibt sich das nicht. Und wenn ich selbst auf einen Mittelaltermarkt gehe (ob nun gewandet oder ungewandet), dann rege ich mich auch nicht über Steckstühle, Feen, Drachen, Trinkhörner und ähnliche Dinge auf. Wozu auch? Ein Mittelaltermarkt bietet „Histotainment“ und erhebt nicht den Anspruch wie ein Museum oder ein Freilichtmuseum. Obwohl: Eine Geschichte noch dazu. Wir waren letztes Jahr auf dem MA Markt in Oelber. Da war ein Stand, der aus einen grünen Gartenpavillon und einem Gartenklapptisch aus Alu bestand. Auf dem Tisch stand auch die Thermoskanne, gut sichtbar. Dahinter ein netter Herr in LC Tunika, Jeans und normalen Strassenschuhen. Im Kessel über dem Feuer brodelte eine durchsichtige Flüssigkeit, die ich nicht identifizieren konnte. Ich war neugierig und fragte, was er denn da machen würde. Ich koche Beinwellsalbe sagte er. Halt! Moment! Dachte ich, das ist ja höchst interessant. Das im Frühmittelalter aus der Beinwellwurzel Salbe hergestellt wurde wusste ich. Aber nicht wie es geht. Ich habe mich sehr lange unterhalten und bin am Schluss glücklich mit einer Beinwellwurzel und einer Dose Salbe weitermarschiert. Für mich der beste Stand des Marktes. Aber das ist wohl nur meine Sichtweise. Ok, ich gehöre auch zur „A-Fraktion“. Aber dieses Wort „authentisch“ mag ich eigendlich gar nicht. Diejenigen, die 100% A sind, die liegen schon seit 1300 Jahren in ihren Grabhügeln. Wir können uns wirklich nur annähern und versuchen so dicht ranzukommen wie möglich. Wenn mich jetzt einer Fragen würde, zu wieviel Prozent ich mich als A einstufen würde, dann würde die Zahl sehr sehr niedrig ausfallen. In meiner Gewandung sind 4 Rekonstruktionen zu finden, die ich mir nach Fund anfertigen liess. Drei davon sind sogar aus dem selben Grab. Aber deshalb bin ich noch lange nicht „authentisch“. Und das wäre ich auch dann noch nicht, wenn ich anstatt meines Zeltes ein transportables altsächsisches Langhaus mit auf den Markt/Lager nehme und noch zwei Ochsen darin aufstalle. Auch der „GroMi“ (Dieses Wort mag ich eigendlich auch nicht) verdient meine volle Anerkennung. Auch er hat sich Gedanken zur seiner Darstellung gemacht und lediglich die oben genannten Fragen für sich anders beantwortet als ich. Warum soll ich jetzt sagen, du bist schlechter oder besser als die anderen? Auch er setzt sich in gewisser Weise mit dem Mittelalter auseinander. Warum soll ich ihn belehren und ihn auf eine andere Schiene bringen, auf die er doch gar nicht möchte? Ein nettes Gespräch und eine fachliche Diskussion ist dabei natürlich immer drin. Nur sollte man dabei die Meinung des jeweils anderen auch respektieren. Spaßfraktion? Was ist das? Ich habe Spaß an meinem Hobby, so wie ich es betreibe. Sonst würde ich das ja wohl auch sonst nicht machen. Obwohl, zugegeben: Wenn mir vor 10 Jahren mal jemand gesagt hätte, das ich mich mal stundenlang in Museen rumtreiben würde, archäologische Blätter wälze und mich freue, wenn ich neue essbare Pflanzen entdecke, den hätte ich für verrückt erklärt. In dem Sinne "Auf´s Mittelalter" :trink02
 
Ich sprach nicht von "Kunstfertigkeit", sondern von Kunst, im Sinne einer Ausdrucksform des Menschen, die kulturell eine Bereicherung darstellt ohne dabei einen bestimmten von vornherein festgelegten Zweck zu erfüllen. Ich spreche also niemandem die Kunstfertigkeit, die Fähigkeit zu kunsthandwerklichem Handeln, ab, sondern stelle die kulturelle Wertigkeit einiger Aktivitäten infrage.
In genau diesem Sinne hat das "Gromitum" doch schon, zumindest in musikalischer Hinsicht einiges geleistet: Die daraus hervorgegangenen mittelalternativen Folk-, und Rockgruppen wie z.B. die französischen Les Deniers Trouveres, die ihren Stil treffend "néo-médiévale" bezeichnen, sowie Brachialbands wie InEx, Corvus usw. Ob man diese Art der Musik mag, bleibt natürlich Geschmacksfrage, aber kulturelle Wertigkeit ist den Interpreten wohl kaum abzusprechen, wobei sie ja auch nirgendwo behaupten historische Musik in ihrer Urform aufzuführen... Kulturell wertvoll finde ich es auch, dass sich wieder viel mehr potentielle Rock-Gitarristen vermehrt der Cister oder (Gitarren)-Laute und anderen Instrumenten zuwenden und akustische Musik allgemein durch Märkte zugenommen hat. In anderen Bereichen ist es ähnlich - wenn wieder mehr Leute handwerklich mit natürlichen Produkten umgehen, damit färben, schmieden, kochen, weben, nähen usw., dann finde ich das kulturell sehr wertvoll - ob es nun "A" oder "Grob" geschieht.
Meine volle Zustimmung dazu Wenn ich hier das Bildnis mit den Ballspielen aufgreifen darf, ist unser Problem vielleicht auch einfach, dass 4 Mannschaften auf 2 Spielfeldern stehen, wobei 3 der Mannschaften ähnliche Trikots tragen und die Spielfelder sich zur Hälfte überlappen. Es steht ja nicht auf jeder GroMi-Veranstaltung "Fantasy-Spektakel" oder dergleichen drauf, umgekehrt überrascht mancher "Markt" dann mit freilichtmuseumsartiger Darstellung von Handwerk usw. Daneben steht das Problem, was im universitären Kontext gern angesprochen wird, dass man EIGENTLICH dem Publikum, was mangels Vorwissen sich kein Urteil bilden kann, nicht etwas als historisch vorsetzen sollte, was nicht historisch ist - aber wieviele Veranstaltungen sich dennoch "historisch" oder "mittelalterlich" nennen ist ja bekannt.
Da trifft man sich dann... :) ...die Ballspieler könnten immerhin zusammen so 'ne Art Rugby spielen - irgendwie muss das Ding ins Tor, mit Händen oder Füssen (jedoch ohne Ellenbogen...!) (?) Wo ein Wille ist... Bleibt dann eine Frage der Begrifflichkeit: Mir ist natürlich klar, dass ich bei einem Standard-Markt kaum eine anspruchsvolle LH-Performance zu erwarten habe - dem allgemeinen Publikum vielleicht nicht. Wie sollte man denn differenzieren? Eine Authentizitätsplakette einführen? Also ich fände es schon angemessen, wenn Mittelaltermärkte die es historisch nicht so genau nehmen, zumindest in der näheren Beschreibung dies kundtun, und wem z.B. MPS nicht gefällt, der braucht ja nicht hin. Veranstalter mit authentischem Anspruch, denen es weniger um das allgemein-ambientige geht, könnten natürlich um zivile Kleidung bitten, oder A-Kontrollen durchführen - wird nur wahrscheinlich wirtschaftlich und stimmungsmäßig in die Hose gehen. ...dann besser gleich Privatveranstaltungen durchführen, oder als wissenschaftlich-museale Veranstaltung daklarieren.
 
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Ob man diese Art der Musik mag, bleibt natürlich Geschmacksfrage, aber kulturelle Wertigkeit ist den Interpreten wohl kaum abzusprechen, wobei sie ja auch nirgendwo behaupten historische Musik in ihrer Urform aufzuführen...
Aber was behaupten die Bands, die sagen sie machen "Mittelalter-Rock" bzw. "Mittelaltermusik" ? Das tun so viele...und am Ende ist es doch immer wieder das gleiche Dudelsackgedudel ;) Auch wenn der Umgangston hier wirklich freundlich ist, im Grunde dreht sich dennoch alles im Kreis. Wir weden die unterschiedlichen Fraktionen niemals unter einen Hut bekommen. Auch wenn sich unsereins bemüht....diejenigen von denen man sich eine Änderung wünscht, machen sich eben nicht so viele Gedanken zu dem Thema wie wir und WOLLEN das wahrscheinlich auch gar nicht. Solange eine solche Einstellung in den Köpfen ist:
Veranstalter mit authentischem Anspruch, denen es weniger um das allgemein-ambientige geht, könnten natürlich um zivile Kleidung bitten, oder A-Kontrollen durchführen - wird nur wahrscheinlich wirtschaftlich und stimmungsmäßig in die Hose gehen. ...
wird sich auch das nicht ändern. Nairolf diese Veranstaltungen gibt es doch schon, und die laufen auch gut. Sicher nicht in dem Ausmaß wie ein MPS, aber das muss doch auch nicht immer sein, oder? ;)
 
...Aber was behaupten die Bands, die sagen sie machen "Mittelalter-Rock" bzw. "Mittelaltermusik" ? Das tun so viele...und am Ende ist es doch immer wieder das gleiche Dudelsackgedudel
Na ja, Mittelalter-Rock schließt ja historische Aufführungspraxis aus, weil Rockmusik gab es damals definitiv nicht. Der weitläufige Ausdruck Mittelaltermusik hat sich ja inzwischen zu einem Genre-Jargon entwickelt - ist natürlich nicht korrekt, aber die betreffenden, mir bekannten Bands behaupten keinesfalls, dass sie historisch rekonstruierte Musik spielen. Der Begriff Neo-Medieval böte hier evtl. eine treffendere Alternative, viele betiteln ihren Stil schon so. ...und das immer gleich Gedudel hört man, v.A.von den Bands, die weniger auf harte Kerle machen auch bei weitem nicht: Spektakulatius, Filia Irata, Triskilian... ...und auch sehr proffessionelle Ensembles spielen oft nicht historisch korrekt. Marco Ambrosini von Oni Wytars zitiert lachend Ross Daly: "...was wir hier machen ist eigentlich total verboten... ...aber es klingt sehr gut!" Mediterraneum
Auch wenn der Umgangston hier wirklich freundlich ist, im Grunde dreht sich dennoch alles im Kreis. Wir weden die unterschiedlichen Fraktionen niemals unter einen Hut bekommen. Auch wenn sich unsereins bemüht....diejenigen von denen man sich eine Änderung wünscht, machen sich eben nicht so viele Gedanken zu dem Thema wie wir und WOLLEN das wahrscheinlich auch gar nicht.
Das ist ja bei solchen Diskussionen immer so, aber ich finde hier doch so einige Annäherungen. Was jeder daraus für sich macht bleibt ja ihm überlassen. Mir gibt besonders auch die Gegenüberstellung Amici's der ebenso dikriminierenden "A-Pabst"-Betitelung zur herablassenden "Gromi-Einstufung" Futter zur eigenen Reflexion. Oft werden solche Debatten als unnütz bezeichnet, und wenn sie dann verbal aus dem Ruder laufen zurecht geclosed - dass es den überwiegenden Teil Derjenigen, die es betrifft nicht erreicht und interressiert ist leider richtig, aber sollten wir es denn deshalb als "unbearbeitbar" und "Entwicklungsresistent" ad acta legen, wo wir doch uns gerade mal zusammenraufen und probieren fair zu argumentieren?
Nairolf diese Veranstaltungen gibt es doch schon, und die laufen auch gut. Sicher nicht in dem Ausmaß wie ein MPS, aber das muss doch auch nicht immer sein, oder?
...muss wahrlich nicht, jedoch kann ich dazu nicht viel sagen, denn da lassen die mich nicht rein - es sei denn ich "verkleide" mich, und lege meine oft "Neo-medievale"-Alltagskleidung ab...
 
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