Suche Borax / Zunderschutzlack oder Paste

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Hakon Gunterson

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Hallo, kann mir jemand Bezugsquellen für Borax ( zum Schmieden ) und Zunderschutzlack nennen?? Habe bis jetzt lediglich Anbieter gefunden die das Zeug nur an Gewerbetreibende verkaufen, nicht an Privatpersonen... :cursing: Hat vieleicht jemand kleinere Mengen abzugeben oder eine Bezugsquelle für mich ??? :danke
 
Ich habe vom Schmieden echt keine Ahnung - aber kannst Du Borax nicht durch Silikate (Quarzsand, Glas) ersetzen? Beim Bronzegiessen habe ich misslungene Glasperlen als Flussmittel und Schlackenfänger in den Tiegel gegeben - hat gut funktioniert und ich musste kein Borax angreifen.
 
@Hakon... Borax gibt es leider so nicht mehr für Privatleute zu kaufen, da es aufgrund angeblicher Toxischer Wirkung von irgendwelchen wichtigtuerischen EU-Dödeln (welche jetzt gerade wahrscheinlich an einer Führerscheinpflicht für Sportsockenträger arbeiten...) auf die schwarze Liste gesetzt worden ist, weil diese wohl der Meinung waren, daß ein Normalbürger / Verbraucher viiiel zu doof für die sachgemäße Anwendung ist und das Zeug ja freiwillig oder aus Versehen Pfundweise fressen und sich dann daran vergifteten könnte... 8| Der Erwerb / die Abgabe ist deswegen nur noch eingeschränkt, sprich gegen Vorlage eines entsprechenden Gewerbescheins oder Interessennachweises (Lehrkörper Schule / Uni / Forschung, etc ...) möglich... Wär man selber nicht betroffen, könnt man vor :groehl glatt zu kotz01 anfangen...!!! Frage ist, wofür Du es brauchst... Als Flußmittel zum herstellen /schmelzen und gießen von Bronzelegierungen funktioniert auch, wie AndiP schon schrieb, feiner Quarzsand oder mehr oder weniger fein gestoßenes Glas ohne Probleme... Ob beides jetzt auch gleichgut zum Feuerschweißen geeignet ist, entzieht sich meiner Erfahrung, soll allerdings mit feinem Quarzsand ohne weiteres möglich, aber auch etwas komplizierter (die Haftung ist wohl anfangs nicht ganz so gut, wie bei Borax) zu handhaben sein... Eigentlich sollte beides kein Problem darstellen, da die Glasschmelze vom rein technischen Standpunkt her für einen zuverlässigen Sauerstoffabschluß sorgt... Am besten einfach mal ausprobieren... :) :) LG Halfdan Horntrinker
 
Kurzer Edit...: Wg. Zunderschutzlack... Wenn Du led. glatte und gerade Flächen schmieden willst (Messerklinge z.B.), brauchst Du eigentlich nur etwas Wasser auf den Amboß machen... Die dann beim schlagen / Schlichtschmieden des Werkstückes entstehende Wasserdampfexplosion sprengt den Zunder einigermaßen gut u. vollständig vom Werkstück ab... DAS solltest Du dann allerdings wirklich nur mit entsprechender Schutzkleidung, sprich Lederschürze, Lederhandschuhe, lange Ärmel, möglichst nicht aus Nylon oder ähnlichem, und vor allem mit Schutzbrille machen, weil die heißen Zunderstücke dabei ganz schön schnell und heftig in alle möglichen Richtungen fliegen... ;) 8) LG Halfdan Horntrinker
 
Hallo und erstmal vielen Dank an alle für die Infos!! @ Jehanne: Werde ich mal probieren, Danke! @ AndiP: Quarzsand geht mit sicherheit auch! Habe gelesen das er aber wirklich sehr fein sein muss und auch nicht jeder Sand gleich gut geeignet ist..daher wäre Borax für mich halt die einfachere Variante.. @ Halfdan: Ja, unsere Freunde von der EU... 8| ...ein Thema für sich.. :rolleyes: . Das mit dem Wasser auf dem Amboss kannte ich so noch garnicht ?( , werde ich auf jeden Fall mal teste! Zunderschutzlack wollte ich hauptsächlich zum Härten nehmen, um die Klinge beim Aufheizen nicht wieder unnötig zu verzundern.
 
Fürs Feuerschweißen muß der nicht so fein sein, der muß nur mit dem Zunder eine zähflüssige Schlacke bilden, die Du durch Abschlackern aus dem Schweißspalt abziehst. Dann draufhauen und zusammen Wenn die Sternchen fliegen und die Schlacke auf dem Eisen schwimmt, wie Spucke im Spucknapf, nimmste Raus, ditscht auf die Esse und haust drauf, klappt ncht immer, aber mit Übung meistens. Weißer/leicht gelber Sand oder trockener Bördelehm Das Zeug muß kalkfrei sein
 
@Halfdan: Diesmal sind die EU-Dödel fast unschuldig. Ja, es gibt einen Vorschlag, der vor einigen Jahren an die EU-Kommission ergangen ist. Die hat sich damit aber nicht näher beschäftigt. Wer sich näher damit beschäftigt hat, waren unter anderem die Apothekerkammer in Deutschland, die einige Punkte umgesetzt hat, die noch nicht mal auf EU-Ebene diskutiert wurden, sondern lediglich einen Vorschlag darstellten, der zuerst in den EU-Gremien behandelt werden sollten, bevor sie dann in die nationale Gesetzgebung einfliessen sollten, und eigentlich dann erst zur Umsetzung in den Körperschaften kommen sollten. Jedenfalls gibt es jetzt Selbstbeschränkungen durch den Handel, obwohl keine gesetzliche Vorgabe dazu existiert. Es ist jedoch nicht nur eine Beschränkung im Verkauf sondern auch ein Meldewesen installiert worden, das vorsieht, dass bereits der Versuch bestimmte Substanzen zu erwerben, an staatliche Stellen weitergegeben wird. Damit scheinst Du bei den Nachrichtendiensten als Interessent für zB Salpetersäure als möglicher Bombenbauer auf, völlig egal warum Du das Zeug wolltest. Klingt verrückt? Ja, finde ich auch. Die Anweisungen der Apothekerkammer sehen aber so aus. Wer Zweifel hat, kann das gerne in Chemikerforen nachlesen, die Gesetzeslage und die Beschränkungen durch den Handel sind dort ausreichend publiziert bzw verlinkt, muss aber damit rechnen, dass sein dortiges Nachlesen von ausländischen Nachrichtendiensten aufgezeichnet wird, die wiederum an die deutschen Nachrichtendienste die Daten weitergeben. Klingt paranoid? Versucht mal Natronlauge zu kaufen, weil ihr damit indigoblaue Wolle färben oder Seife herstellen wollt. Abflussreiniger (das ist NaOH, aber mit 5% reaktionsstörenden Zusätzen) bekommt man noch, aber keine reine Lauge. Es geht hier also nicht darum, Gefahrenpotential (Verätzungen kriegst Du vom Rohrreiniger genauso) vom Anwender abzuwehren, es geht darum, den Zugang zu reaktionstauglichen chemischen Substanzen zu verunmöglichen. Denn die Reagenzien könnten ja die Grundlage zum Waffenbau darstellen. Im Mittelalter und der frühen Neuzeit war den unteren Ständen der Waffenbesitz verboten. Die Bauernaufstände fanden dann halt mit Fackeln, Dreschflegeln und Kampfsensen statt. Was hat da das Verbot von Schwertern und Spiessen gebracht? Wenn heutzutage irgendwo revoltiert wird, geht man mit einer Glasflasche und Stofffetzerl zur Tankstelle und holt ein bisschen Diesel und Benzin. Was bringen da die Handelsverbote für Borax und Natronlauge? Bin ich eigentlich schon total :eek:ff2 oder erklärt das ein wenig, warum wir Handwerkende immer mehr Schwierigkeiten haben unser Zeugs zum Färben, Schmieden, Seifemachen etc bekommen?
 
Danke AndiP für die Umfangreichen Infos! Borax hat sich also quasi erledigt.. :thumbdown: Dann formuliere ich mal die Frage um: Was nehmt Ihr anstelle von Borax als Schweißhilfe zum Feuerschweißen und wo bekommt man es her ( Händlerlinks erwünscht )??!!?? Es gibt z.b. von der Firma Angele ein Schweißpulver als Borax ersatz: http://www.angele-shop.com/catalog/index...-schweisshilfen das ist allerdings mit ca. 26,-€ pro 500gr sehr teuer ( Borax dürfte so bei 8,- bis 10,- € pro KG liegen ).
 
Hi Hakon und all die anderen, da es dir hier um Feuerschweißen geht, werde ich mich auch genau dazu äussern: Ich habe schon mit Borax gearbeitet, braucht wenig Übung und ist einfach zu verwenden... allerdings ist das Zeug schon gefährlich, da Erbgutschädigend, auch Blau-Grün-Erbrechen ist möglich, wenn man zuviel davon abbekommt. Als "junger Hüpfer" werde ich deshalb nichte mehr so schnell (und oft) mit Borax arbeiten, hab aber noch ein bisschn zuhause, welches ich nicht brauche. Dieses ist aber ein etwas Wasserhaltiges Borax, wodurch es beim auftragen aufschäumt und bisweilen eine Boraxwolke (die man nicht (!!!!!!!!!) einatmen sollte) mit sich bringt. Falls du Interresse hast, werd ich dir das gerne zuschicken. Nun kommt man aber um Feuerschweißen nicht ganz drum rum, und ohne ist auch schwierig. Also bin auch ich zu Schweißsand bzw. Quarzsand umgestiegen. Hierbei reicht völlig einfacher Quarzsand aus dem Töpferbedarf oder aus dem Baumarkt, allerdings ist es besser, wenn er etwas feiner ist. zum Quarzsand kann man (hab ich selbst noch nicht ausprobiert, soll aber super gehen) auch noch alten Zunder vom schmieden zugeben (kleiner Zunder-> schmilzt schnell-> nimmt Sand mit-> Verbindet sich leichter mit dem Zunder des Werkstücks). Auch Wilfrieds genannte Methode des Sprengschweißens (Amboss und Hammerkopf nass, Achtung: Schutzkleidung nicht vergessen, Schutzbrille und Gehörschutz, wer Funken gewohnt ist braucht keine langen Ärmel) unterstützt den Schweißprozess. Angeles Schweißpulver soll wahre Wunder wirken, ist aber wie bereits geschrieben sehr teuer. Meine Empfehlung: Schweißand, erfordert zwar Übung, ist dafür aber leichter zu bekommen und ungefährlicher (und zudem noch recht billig). Hoffe das hilft dir weiter :) Viele Grüße Alex
 
@Hakon... Hier mal zwei recht interessante Links, zwar schon etwas älter, aber trotzdem... Bei Nr. 2 etwas runterscrollen, da ist eine recht erfolgversprechende "Mixtur" genannt... http://www.messerforum.net/archive/index.php/t-63590.html Quelle : messerforum/archiv http://schmiededaseisen.de/forum/ersatzmittel_fuer_borax-5388091-t.html Quelle : Forum "Schmiede das Eisen / Das Schmiedeforum Da ich mich in nächster Zeit eh mal an der Herstellung eines kleinen Damaststückchens versuchen will*, werde ich die Mischung auch mal ausprobieren und dann auch selbstverständlich berichten... :) *falls mir zwischendurch nicht irgend etwas anderes in den Kopf oder ganz allgemein dazwischen kommt...wie das ja halt meistens so ist, wenn man sich irgendetwas für "nicht gleich sofort" fest vornimmt... ;) :whistling: LG Halfdan Horntrinker
 

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