Weibliche Krieger?

This site may earn a commission from merchant affiliate links, including eBay, Amazon, and others.
Ein typischer Hund der Wikingerzeit wäre wohl der Norsk Buhund, Knochen dieses Hundetyps wurden in einem wikingerzeitlichen Grab nachgewiesen. Was die großen Hunde angeht, selbst um 1900 herum waren Dänische Doggen und Wolfhound noch wesentlich kleiner als heute. :eek:ff1 Für mich ein wichtiges Argument gegen die weiblichen Kämpfer sind die damaligen Christen. Wären Kämpferinnen auf Wiking üblich gewesen dann wäre das (meiner Meinung nach) eine große Ungeheuerlichkeit gewesen, welche von kirchlichen Chronisten bestimmt häufig erwähnt und gegebenenfalls auch weiter ausgeschmückt worden wäre.
 
Es ist bekannt, dass Frauen Haus und Hof "verteidigt" haben, wenn die Mannen "untewegs" waren.
Woher ist das bekannt? Wo wird das berichtet?
ODER hat sie nicht versucht ( ob erfolgreich oder nicht werden wir nicht erfahren, denn es gibt ja nichts schriftlich niedergeschriebenes ) Haus und Hof zu verteidigen und zwar MIT Waffen...? :keule1
Einen Kampf, den sie mit 100%er Wahrscheinlichkeit verliert.
 
Für mich ein wichtiges Argument gegen die weiblichen Kämpfer sind die damaligen Christen. Wären Kämpferinnen auf Wiking üblich gewesen dann wäre das (meiner Meinung nach) eine große Ungeheuerlichkeit gewesen, welche von kirchlichen Chronisten bestimmt häufig erwähnt und gegebenenfalls auch weiter ausgeschmückt worden wäre.
...siehe Saxo Gramaticus...
 
Wurde hier im Forum schon mehrfach zu eben jenem Thema geschrieben, also fasse ich mal kurz zusammen. Der Mönch Saxo Gramaticus verfasste die Geschichte der Dänen, in der er die "neue" christliche Weltordnung der alten Welt des Chaos gegenüberstellt. Er bringt mehrere Beispiele von kämpfenden Frauen, teils als Truppenführerinnen in Schlachten oder in einer Geschichte ging es glaub ich sogar um eine Seeräuberin. Aber bedenke im Sinne der Quellenkritik, das ganze steht auch etwas unter dem Licht der "christlichen Weltanschauung"
 
Und wenn der eigene Stamm, so klein wie er ist, noch Krieger gebrauchen kann, dann nimmt man sicher auch gerne Kriegerinnen!
Wenn der eigene Stamm zu klein ist, sollte man Frauen nicht auch noch tödlichen Gefahren aussetzen. Ein paar Männer sind beim Fortpflanzen leichter zu entbehren als Frauen. Der eingangs verlinkte Artikel ist natürlich Schwachsinn. Da gehört schon einiges dazu, von der Tatsache, dass 6 von 14 untersuchten nordischen Gräbern (in England) Frauen (teils mit Waffen) enthalten, zur Schlussfolgerung "Half of the Warriors Were Female" zu kommen. Der frei zugängliche Auszug der ursprünglichen Publikation dazu liest sich ganz anders: "Various types of evidence have been used in the search for Norse migrants to eastern England in the latter ninth century. Most of the data gives the impression that Norse females were far outnumbered by males. But using burials that are most certainly Norse and that have also been sexed osteologically provides very different results for the ratio of male to female Norse migrants. Indeed, it suggests that female migration may have been as significant as male, and that Norse women were in England from the earliest stages of the migration, including during the campaigning period from 865." http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/j.1468-0254.2011.00323.x/abstract Es mag vereinzelt kämpfende Frauen gegeben haben, aber nichts deutet darauf hin, dass es die Regel war.
 
Am vergangenen Samstag lief auf arte ja "Die Frauen der Wikinger". Dort wurde dieses Thema natürlich auch angeschnitten - ich betone angeschnitten, denn wirklich fundiert waren die Informationen nicht. Als Quelle - ich würde es nicht als Beleg bezeichnen - wurde allein (!) ein Kriegsbericht von Arabern erwähnt. Dort soll es heißen, dass bei Kämpfen der Rus auch Frauen mitkämpften, wie man später, beim Versorgen der Verwundeten und Bergung der Toten feststellte. Wobei ich, dass so verstanden habe das die Frauen mehrheitlich zu den Toten zählten. Angaben um welchen Bericht es sich handelt wurden dem Zuschauer nicht mitgeteilt. Weiterhin verwiesen sie auf die Walküren. Meinten im Nachsatz aber, dass dies eben die Glaubensebene sei. Da in der Sendung auch Judith Jensch auftrat: wer ein bißchen mehr lesen möchte. Frau Jensch hat das Buch "Women in the Viking Age" geschrieben. Ein Kapitel behandelt auch: "Kriegerinnen". In dem Buch wird ihr Standpunkt, den sie in der Sendung lediglich anriss ein wenig mehr verdeutlicht. Aber bitte nicht zuviel erwarten.
 
Als Quelle - ich würde es nicht als Beleg bezeichnen - wurde allein (!) ein Kriegsbericht von Arabern erwähnt. Dort soll es heißen, dass bei Kämpfen der Rus auch Frauen mitkämpften, wie man später, beim Versorgen der Verwundeten und Bergung der Toten feststellte.
Das war noch wesentlich dünner in diesem "Dokudrama". Erwähnt wurde, dass ein Araber berichtete, dass unter den gefallenen Wikingern bewaffnete Frauen gefunden wurden. Es werden zwei Deutungsmöglichkeiten angegeben: Erstens Frauen die gekämpft haben; Zweitens könnte es sich auch lediglich um "Valkürenanhänger" (Schmuck, der Frauen mit Waffen zeigt), also Amulette handeln. Offensichtlich sind die arabischen Texte aus dieser Zeit etwas schwierig zu entwirren.
 

Neueste Beiträge

Oben