DAS BUCH VON GUTER SPEISE Etwas anders als bei Taillevent verhält es sich in dem ersten deutschsprachigen Kochbuch, dem um 1350 in Würzburg entstandenen Buch von guter Speise (Handschrift von De Leone). Das, was wir im Buch von guter Speise finden, würden wir eher als "gutbürgerliche Küche" bezeichnen. Wir entdecken zwar einige aufwendige Speisen, doch im Großen und Ganzen beschränkt sich unser Autor auf einfach zuzubereitende Gerichte. Olivenöl wird nur ein einziges Mal erwähnt verwendet, dafür stehen Milchprodukte - nämlich Milch und Butter - in hohem Kurs. Daß die Deutschen seit langem eine gewisse Vorliebe für Milch haben, entnehmen wir schon der Germania des Tacitus (23,1). Auch die Gewürze entsprechen eher der bürgerlichen Küche: Pfeffer, Salz, Ingwer, Safran, Salbei und Petersilie werden am häufigsten genannt.