Hallo, Hier kommt wie versprochen der Versuch einer Bau-/Nähanleitung. Die Bilder habe ich jeweils verlinkt, weil ich es absolut nicht geschafft habe sie in die Galerie zu laden… Ich hoffe, dass die Anleitung verständlich und ausführlich genug aber nicht zu lang geworden ist (habe zum Beispiel darauf verzichtet zu beschreiben, was für Nähte ich benutzt habe usw.) Über Rückmeldung würde ich mich sehr freuen!
Anleitung für ein Rundzelt Warnung: Ich beschreibe hier meine Erfahrungen beim Bau eines Rundzeltes, ich habe mich nicht ausreichend über Funde informiert und kann ergo nicht sagen, wann und wo es solche Zelte gab (bzw. ob es überhaupt irgendwas in der Art gab). Die Maße des hier beschriebenen Zeltes sind in etwa: Höhe: 1,8m; Durchmesser: mehr als 3m Zelt geöffnet:
http://www.pictureupload.de/pictures/040309190852_CIMG0478.JPG Zelthaut: Die Stoffplane besteht aus sechs Dreiecken. Diese sind gleichschenklig und haben eine Breite von 1,55m und eine Höhe von 2,2m. Die einzelnen Dreiecke werden versäubert (damit der Stoff nicht ausfranst) und an den unteren Kanten umsäumt. Nun werden alle Dreiecke aneinander genäht, nur eine der Nahtstellen bleibt fast komplett offen (in der Zeichnung rot markiert), ich habe sie (von oben her!) ca. 20cm weit zusammen genäht, dann kommt der Schlitz für den Ein- bzw. Ausgang. Skizze:
http://www.pictureupload.de/pictures/040309191735_Skizze.bmp Die eine Seite dieser offenen Stelle, also die unvernähte Kante des Dreiecks Nr.1 wird nun umsäumt. An die unvernähte Kante des anderen Dreiecks (Nr.6) wird ein Rechteck (welches zuvor versäubert und bis auf eine lange Seite umsäumt wurde) genäht. Das Rechteck ist etwa 18 cm breit und 2m lang (bzw. so lang wie die noch unvernähte Kante des Dreiecks). Nun wird an jede der unteren Ecken eine Schlaufe genäht (z.B. ein Band aus Fingerloop), diese dienen später als Schlaufen für die Heringe.
Verschluss: Ich habe für den Verschluss Knebel gewählt. Die Knebel bestehen aus jeweils einem ca. 5cm langen Aststück, durch welches zwei Löcher zum Festnähen gebohrt wurden. Die Knebel werden in entsprechendem Abstand vom Rand (ca. 25 cm) auf das Dreieck Nr.1 genäht. An das Rechteck (welches an Dreieck Nr.6 genäht wurde) werden die entsprechenden Schlaufen genäht. Ich habe acht Knebel verwendet. Den ersten 10cm vom unteren Rand festgenäht, den zweiten 25 cm weiter oben, den dritten wiederum 25cm höher usw. Knebelverschluss geschlossen:
http://www.pictureupload.de/pictures/040309192007_CIMG0484.JPG Holzstange: Wir haben einen Dürrständer (tote Fichte, die „dürr steht“) verwendet: Bauer fragen; Dürrständer absägen; schälen; auf die richtige Länge bringen und fertig. Die „richtige Länge“ ist in unserem Fall 1,8m; der Durchmesser ist relativ gleichmäßig 7cm.
Aufbauen des Zeltes: Die Zeltplane wird möglichst gleichmäßig zu einem Sechseck von ca. 3m Durchmesser ausgebreitet. Nun werden die Heringe durch die dafür angenähten Schlaufen in den Boden geklopft. Jetzt wird die Holzstange durch den Eingang in die Spitze des Zeltes gehalten und dort aufgerichtet hingestellt. So eigentlich müsste das Zelt jetzt fertig sein. Ausgebreitete Zeltplane:
http://www.pictureupload.de/pictures/040309192350_CIMG0468.JPG Vorschläge/Tipps/Gedanken: - Die Maße lassen sich natürlich individuell verändern… je breiter die Dreiecke, desto größer der Durchmesser; je länger die Dreiecke, desto höher das Zelt. Wer in Mathe aufgepasst hat, kann sich die genauern Maße ja ausrechnen… (Ich würde die Maße der Dreiecke jedoch so wählen, dass die Stoffbreite optimal genutzt werden kann) - Wenn man statt sechs Dreiecken mehrere verwenden (z.B. 12) wird das ganze „runder“, ich finde das Sechseck als Grundfläche aber eigentlich ganz angenehm… weniger als sechs Dreiecke würde ich aber nicht nehmen. - Das Zelt ist wegen seiner extrem geringen Transportgröße sehr praktisch, aber es benötigt (im Gegensatz zum Wikizelt) Heringe, was bei manchen Untergründen (z.B. Asphalt!) unpraktisch ist. Außerdem hat man halt den Mittelpfosten MITTEN im Zelt, was ebenfalls unpraktisch sein kann. Zelt abgebaut:
http://www.pictureupload.de/pictures/040309193609_CIMG0487.JPG - Ich habe bei den Knebeln einen Holzknopf von der anderen Seite dagegen genäht, weil ich hoffe, dass die Knebel so weniger (den Stoff) ausreißen. Für die Knöpfe einfach dünne (ca. 0,5cm) Scheiben von einem Ast absägen und jeweils zwei Löcher rein bohren. Knöpfe:
http://www.pictureupload.de/pictures/040309193000_CIMG0465.JPG Knopf von hinten gegen den Knebel genäht:
http://www.pictureupload.de/pictures/040309193217_CIMG0476.JPG liebe Grüße Rika