Bekleidung und bestimmt noch ganz viele Fragen dazu

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Uta

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[font='Arial, Helvetica, sans-serif']Wie ich in meiner Vorstellung schon schrieb, habe ich nicht den Anspruch 100% authentisch zu sein. Trotzdem möchte ich nicht komplett daneben liegen. Das bedeutet z.B.: ein modernes T-Shirt unter dem Überkleid ist auch für mich undenkbar. So ganz auf ein Jahrhundert bin ich auch noch nicht festgelegt, ich weiß nur was ich zwischenzeitlich an Material und Ideen zusammen habe. Und wie es ungefähr aussehen soll. Als Vorlage dienten mir die Naumburger Stifterfiguren, insbesondere die Uta (wen wundert's?). ^^ Das bedeutet also einen Umhang mit Tasselscheiben aus rotem Samt und (sofern ich es hinbekomme) dem besonderen Kragen, den ich so bisher nicht gesehen habe. Da muß ich aber noch ein wenig herumtüfteln (den Thread zu dem Mantel habe ich bereits gelesen). Die Kopfbedeckung wird die der Uta werden, also Gebende und Kappe. Die Fürspange in der Mitte des Kleides habe ich schon fertig, ebenso die Tasselscheiben. Evtl. versuche ich mich auch an der Krone. Falls das nichts werden sollte gibt es evtl. noch einen Schleier.[/font] [font='Arial, Helvetica, sans-serif']Da man das Kleid nicht genau erkennen kann, werde ich einfach eines machen, was mir gefällt. Da bin ich noch etwas unsicher, ob das zeitlich passt. [/font] [font='Arial, Helvetica, sans-serif']Das Kleid sollte von der Art ähnlich wie dieses hier sein:[/font] [font='Arial, Helvetica, sans-serif']http://loewenstore.de/catalog/popup_image.php?pID=1647[/font] [font='Arial, Helvetica, sans-serif']Andererseits: sollte ich mit dem Kleid 50 oder 100 Jahre moderner sein als mit der restlichen Bekleiung, dann bin ich eben einfach etwas altmodisch, was Umhang und Kopfbedeckung angeht. ;) Ich glaube nämlich nicht, daß man früher so extrem modebewußt war wie das heute teilweise der Fall ist. Und auch damals wird es ggf. Personen gegeben haben, die sich dem Modediktat nicht unterworfen haben. Da ich heute auch dazu gehöre und klassische Mode durchaus gerne trage, wäre das vielleicht gar nicht mal so verkehrt. Aber vielleicht bin ich auch einfach nur ein Trendsetter und die erste, die solche Kleidung trägt? ;) Wäre natürlich super, wenn Ihr feststellt, daß das von mir gewünschte Kleid zeitlich genau zum Rest passt. Zum Material: aus Zeitgründen werde ich keinen Flachs anbauen, ernten, selbst verspinnen, färben und weben und auch nicht mit der Hand nähen. Und aus Kostengründen greife ich auf Stoff zurück, der zwar aussieht und sich anfühlt wie Seide, aber keine Seide ist. Ich gehe mal davon aus, daß die anderen Leute einem nicht an die Wäsche gehen und ein Stück aus dem Stoff herausschneiden um eine Analyse machen zu lassen. Wenn ich herausbekommen habe wie man hier Bilder einfügt, dann folgen auch noch Fotos. [/font] [font='Arial, Helvetica, sans-serif']Der Stoff hat einen leichten Seidenglanz und ist farblich ein blasses Mintgrün. Es sind perlmuttfarbene Ranken aufgestickt. Die Rückseite des Stoffes ist leicht goldfarben, die Stickerei ist hier genauso, da sie durch den Stoff durch geht. Ich wollte den Stoff daher beidseitig verwenden um Farbkontraste zu bekommen. [/font] [font='Arial, Helvetica, sans-serif']Was bei dem Kleid aus dem Link weinrot ist, soll bei mir mintfarben werden und was bei dem Kleid blassgelb ist, soll bei mir goldfarben werden. Die Ärmel werde ich innen so abfüttern, daß sie goldfarben sind. Das sind sie zwar sowieso, aber man würde ja die Nähte sehen, wenn man es nicht abfüttert. Und ich hatte daran gedacht einen goldfarbenen engen Unterärmel zu machen. Kann man den dann am Handgelenk zum Handrücken hin spitz zulaufen lassen oder wäre das komplett falsch? Ich habe das mal irgendwo gesehen und mir gefiel es sehr gut.[/font] [font='Arial, Helvetica, sans-serif']Die Schnürung wollte ich aber erst unter der Brust beginnen lassen. Bei dem hinteren Mittelteil weiß ich noch nicht, ob ich ihn auch farblich absetze (also goldfarben) oder mintgrün mache. Im Moment tendiere ich zu mintgrün. [/font] [font='Arial, Helvetica, sans-serif']Nachdem ich nun schon überlegt hatte einen modernen Schnitt für ein Kleid umzuwandeln, habe ich mir jetzt die Seite von Mara angesehen auf der sehr schön der wirklich einfache Schnitt zu sehen ist und endlich auch mal ein Tragefoto (was bei den meisten anderen Seiten leider fehlt):[/font] [font='Arial, Helvetica, sans-serif']http://www.mara-vom-nikolassee.de/Herstellung-einer-hochmittelalterlichen-Cotta.htm[/font] [font='Arial, Helvetica, sans-serif']Vielen Dank dafür![/font] I[font='Arial, Helvetica, sans-serif']ch konnte mir bisher nämlich immer nicht vorstellen, wie so ein Kleidungsstück was einfach nur aus Rechtecken genäht ist gut sitzen kann. [/font] [font='Arial, Helvetica, sans-serif']Also werde ich nun diesen Grundschnitt nehmen und insofern abwandeln, als ich Vorder- und Rückenteil aus je 3 Rechtecken zuschneiden werde. In die Nähte die die seitlichen und mittleren Teile verbinden, werde ich dann die Schlaufen mit einfassen durch die die Kordel für die Schnürung geführt wird (sie ist übrigens goldfarben).[/font] [font='Arial, Helvetica, sans-serif']Hat jemand schon Erfahrung damit, ob das dann auch ohne Gürtel gut sitzt? Ich nehme an durch die Schnürung bekommt man das Ganze gut auf Figur. [/font] [font='Arial, Helvetica, sans-serif']Und noch eine Frage bzgl. der Kleiderlänge: ich finde zwar Schleppen toll, kann mir aber denken, daß das Kleid ganz schnell unansehnlich wird, wenn ich damit durch den Dreck schleppe. So richtige Überlänge ist sicherlich nicht sinnvoll, oder?[/font] [font='Arial, Helvetica, sans-serif']Vielen Dank, daß Ihr bis hierher gelesen habt und ich freue mich auf Eure Antworten. [/font] [font='Arial, Helvetica, sans-serif']Viele Grüße Uta [/font]
 
hi, wie du ja schon geschrieben hast, kommts dir net so auf a an, aber das Kleid ist meiner meinung nach Fantasy auf der website Außerdem bevor du irgendwas baust, nähst wie auch immer; such dir erst aus was du darstellst (Rang, Status) und vor allem wann mfg Milan
 
Um unnötigen Streit zu vermeiden schlage ich vor den Beitrag aus dem Living History Bereich herauszunehmen und in den Bereich mit mehr "Phantasie" zu verschieben.
 
Liebe Uta,
Wie ich in meiner Vorstellung schon schrieb, habe ich nicht den Anspruch 100% authentisch zu sein....Trotzdem möchte ich nicht komplett daneben liegen [...] ein modernes T-Shirt unter dem Überkleid ist auch für mich undenkbar [...] werde ich einfach eines machen, was mir gefällt [...] So ganz auf ein Jahrhundert bin ich auch noch nicht festgelegt...
da, wie du in deinem Beitrag schreibst, du dich für dein Kleid zum einen "aus mehreren Jahrhunderten" und zum anderen von deiner eigenen Kreativität inspirieren lässt, habe ich dein Thema mal hierher verschoben. So gibt es weniger Raum für Missverständisse. Dir wünsche ich jetzt natürlich viel Spass beim nähen! Bin mal gespannt, wie es dann fertig aussieht! :thumbup:
 
Sorry, vielleicht war mein Posting ja auch zu lang und es ist deswegen untergegangen. Aber ich dachte ich hätte das deutlich gemacht. Die Stifterfiguren aus dem Naumburger Dom sind ja aus der Mitte des 13. Jahrhunderts, wenn man Wikipedia Glauben schenken darf. Wie ich auch schrieb: Umhang, und Kopfbedeckung von der Uta. Ich wollte halt wissen, ob das Kleid dazu passen würde oder ich komplett umdisponieren muß. Denn das Kleid der Figur ist ja nicht zu sehen und insofern interpretationsfähig. Außerdem schrieb ich, daß der Umhang aus Samt und das Kleid aus Seide sein sollte (auch wenn es Kunstseide ist und nur so aussieht). Und das ist ja dann offenbar nicht die Bekleidung einer Bauernmagd. Ebensowenig wie eine Krone über der Kappe. Aber wenn es hilft, dann schreibe ich jetzt eben: Markgräfin des 13. Jahrhunderts. (Hinweis: Ich habe aber auch kein Problem damit, wenn mir jemand sagt, daß die Sachen die ich machen möchte erst ins 14. Jahrhundert gehören, dann ist die Darstellung eben 14. Jahrhundert. Es wäre nur irgendwie blöd, wenn das Kleid aus dem 10. Jahrhundert, die Kopfbedeckung aus dem 15. Jahrhundert und der Mantel aus dem 13. Jahrhundert wäre.) Ich hoffe, ich habe mich jetzt verständlicher ausgedrückt. Ich hatte übrigens nicht den Eindruck, daß mein Posting hier so falsch platziert ist, wenn ich mir die anderen Postings so ansehe. Nur weil ich nicht die Zeit habe mein Kleid mit der Hand zu nähen und ich nicht bereit bin 40 EUR/Meter (oder mehr) für reine Seide auszugeben heißt das doch noch lange nicht, daß ich wie ein Paradiesvogel aus dem Fantasy-Bereich rumlaufen möchte. Dann wäre ich diesem Forum nämlich gar nicht beigetreten. Oder wieso soll das Posting sonst in den Fantasiebereich verschoben werden? Und so fantasymässig scheint mir der Schnitt nun auch wieder nicht zu sein, wenn ich mir diese Bilder hier ansehe, gab es diese Tütenärmel sehr wohl, nur fehlt mir leider die zeitliche Einordnung: http://www.freewebs.com/mademoisellemarie/Pictures1.GIF http://www.leben-im-mittelalter.net...ung/bliaut/frau-in-einem-einfachen-bliaut.jpg http://www.eg.bucknell.edu/~lwittie/sca/originals/italian.12th.bliaut.pntg.jpg http://upload.wikimedia.org/wikiped...ral_sculpture_at_west_door_TTaylor_bliaut.jpg http://www.costumes.org/history/stibbert/28.jpg Gruß Uta
 
Ach wie schön, während ich die Antwort oben verfaßt habe, ist das Posting bereits verschoben worden. Vielen Dank! Das hilft mir sicher dabei die Authentizität zu steigern. Ich habe überhaupt nicht geschrieben, daß meine Kleidung aus mehreren Jahrhunderten sein soll. Also stimmen die Gerüchte offenbar doch... schade! Gruß Uta, der jetzt irgendwie die Lust vergangen ist... :bye02 P.S.: Verschiebt diesen Thread dann doch bitte in den Anfängerbereich, habe eben erst gesehen, daß dort auch entsprechende Fragen gestellt werden können, ich denke da ist es doch noch besser aufgehoben als mich gleich in eine vermeintlich passende Schublade zu stecken.
 
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Diese Kleiderform mit trompetenförmigen Ärmeln (Bliaut: eng am (Ober)Körper anliegend, meist weite Ärmel oder Schlaufen im Bereich des Handgelenkes, ab der Hüfte ein Falten werfender bodenlanger Rockteil oft mit Schleppe) hat die adelige Dame im 12.Jh. getragen. Dein erster Link z.B. zeigt rechts oben die Figuren an der Kathedrale von Chartres, ca. 1140 bis 1175. Die zweite verlinkte Abbildung stammt aus dem Hortus Delicarum (letztes Drittel 12.Jh., Elsass), wurde in dieser Form aber im 19.Jh. nach alten Vorlagen neu gezeichnet. Der dritte Link zeigt die törichten Jungfrauen an der Burgkapelle Hocheppan in Südtirol, ca. 1200 bis 1205. Abbildungen des Bliaut wirst du jedenfalls im Netz genug sehen können. Der passt dann allerdings nicht mehr ins 13.Jh., da waren die Ärmel in der Regel eng anliegend. Wenn du nun deine Kleidung nach dem Vorbild etwa der Mitte des 13.Jhs., also der Entstehungszeit der Figur der Uta am Naumburger Dom, fertigen möchtest, solltest du zunächst nach Abbildungen oder Skulpturen aus dieser Zeit suchen. Und da kannst du viele Beispiele finden, besonders schöne z.B. hier in der Kreuzfahrer-Bibel/Maciejowski-Bibel: http://www.themorgan.org/exhibitions/exhibOnlineThumbs.asp?id=OnlineKings. Oder schau dir mal die klugen und törichten Jungfrauen am Magdeburger Dom (um 1250) an: http://de.wikipedia.org/wiki/Die_klugen_und_törichten_Jungfrauen_(Magdeburger_Dom) (irgendwie kann ich den Artikel nicht richtig verlinken, aber man findet ihn auch so über Google)
 
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Denn das Kleid der Figur ist ja nicht zu sehen und insofern interpretationsfähig
Hallo Uta! Hier hast du die Einschränkung für LH nicht und wenn du gern ein Kleid haben möchtest, fang doch erstmal hier an und schau erstmal, was du gern machen möchtest und dann kannst du dich langsam an LH herantasten, ob es dir auch Spaß macht. Im LH ist das Kleid nur in dem Rahmen interpretationsfähig, den Vergleichsfunde zulassen. Das wären erhaltene Kleidungsstücke aus der Zeit, Textilfragmente, oder schriftliche Quellen wie Inventarlisten, Testamente, Bildquellen usw. technische Möglichkeiten der Textilherstellung -z.B. Samt wurde noch nicht hergestellt, kam erst etwas später, ... Man sammelt alle möglichen Infos, hat meist immer irgendwelche Lücken und wartet auf neue Infos ... :) Ich mach kein LH, ich schau mir LH aber gern an. LG Therese
 
Liebe Uta,
Also stimmen die Gerüchte offenbar doch... schade!
Bitte nimm das verschieben deines Themas nicht persönlich. Ich wollte dir damit nur ermöglichen, einige Dinge ausprobieren zu können und deine Fragen stellen zu können, ohne dass dies sofort zu Streitigkeiten in den Fachbreichen führt. Dein geschichtliches Interesse und die damit verbundene Freude herausfinden zu wollen, wie das Kleid den nun tastächlich ausgehsehen haben könnte und was es dabei für Möglichkeiten gibt, sind mir nicht entgangen! Deinem Engagement beim Umsetzen deines Projektes sollte dies eigentlich keinen "Dämpfer" verpassen... Das hat wohl leider nicht so funktioniert, wie ich mir das dachte... Schade.
P.S.: Verschiebt diesen Thread dann doch bitte in den Anfängerbereich, habe eben erst gesehen, daß dort auch entsprechende Fragen gestellt werden können, ich denke da ist es doch noch besser aufgehoben als mich gleich in eine vermeintlich passende Schublade zu stecken.
Dich in eine Schublade zu stecken, lag mir auch fern. Dein Thema steht für den Living History/Reenactmentbereich noch auf "zu wackeligen" Beinen. Ein verschieben in den "LARP und Fantasybreich" verstehe ich in diesem Fall nicht als Abwertung. Ich kann dein Argument aber auch nachvollziehen und werde dein Thema in den Anfängerbereich verschieben. Dort wird dir sicherlich genau so gut geholfen werden können. So, und jetzt sollte es sich aber wieder voll und ganz um dein Kleid drehen! Viel Spass beim recherchieren und nähen!
 
Natürlich gab's Tütenärmel. Auch solche weiten Rockteile. Der Ausschnitt und die Schnürung stimmen aber wiederum ganz und gar nicht, das findet man in keiner Epoche des Mittelalters. Deshalb ist dieses Kleid ein Fantasieprodukt und wenn du dir ein solches Kleid schneidern willst, machst du keine historische Darstellung mehr. Wenn du Mantel und Kopfbedeckung der Uta von Ballenstedt nacharbeiten möchtest, dann gehört imho das entsprechende Kleid darunter. Dass man es an dieser Statue nicht sieht, ist kein Grund, sonstwas für drunter anzunehmen, es gibt ja genug Abbildungen aus der Zeit, wo man das Kleid sieht. Und die sehen eben allesamt nicht aus wie das von dir gepostete. Deshalb ist dein Post in die Rubrik Larp und Fantasy verschoben worden. Nicht, weil Living History "gut" ist und alles andere ist "schlecht". Sondern weil Living History für die allermeisten LH-ler einen klaren Anspruch und auch gewisse Regeln hat. Dazu gehört eben, dass man mit der Hand näht, dass die Materialien stimmen (man weicht da nur äußerst ungern ab), dass jedes Detail dem entspricht, was man in einem relativ eng gesteckten Zeitrahmen (hängt von der Fundlage der Epoche ab) passt etc. etc. Alles andere, was diesen Regeln zuwiderläuft, ist nunmal kein LH mehr, sondern etwas anderes, dass duchaus wunderschön und handwerklich gut gemacht sein kann. Wenn man Authentizität anstrebt, sollte man klein anfangen, mit einer einfachen Darstellung. Unterkleid, Cotta, Kopftuch kriegt man auch nebenher noch in ein paar Monaten hin (sogar handgenäht). dazu evtl. noch nadelgebundene oder genähte Strümpfe und gekaufte Schuhe - fertig ist die Marie! Danach kann man sich dann an anderen, anspruchsvolleren Stücken verkünsteln. Man hat ja immer was Tolles für auf den Markt. Dieses Hobby ist nun mal zeit- und geldaufwändig, und wenn einem der Gedanke an Handnaht schon den Schweß auf die Stirn treibt, ist es vielleicht wirklich besser, sich zum GroMi-Tum zu bekennen und dann die ästhetischen Freiheiten zu genießen, die sich einstellen, wenn man nicht auf jedes schmucke Detail verzichten muss, nur weil's nicht A ist ;)
 
Liebe Uta, egal, wie du es haben möchtest, ob nun Fantasy oder historisch, hier helfen dir sicher alle gern. Aber entscheiden musst du dich :) So wie du deine Kleidung anlegen möchtest, wirst du leider nicht zu einer historischen Darstellung gelangen, ich würde sogar sagen, du bist damit weit davon entfernt. Wenn du bereit bist, dass dir die Leute hier Tipps geben, wie du zu einer eigenen Version deiner Uta kommst und historische Kleidung fertigst, sag Bescheid, da kann dir geholfen werden. Dann musst du dich aber darauf einlassen, dass du ein paar Veränderungen an deiner Vorstellung bzw schon vorhandenen Ausrüstung vornehmen wirst müssen und darauf, dass man dir ein bisschen was zur Kleidung des 13. Jhdt erklärt ;-) Liebe Grüße, Agnes
 
Eine Vorstellung wie ein Kleid des 13. Jh. geschneidert gehört geben die Textilfunde der Hl. Clara bzw. Hl. Elisabeth: http://www.personal.utulsa.edu/~marc-carlson/cloth/clara.htm http://www.personal.utulsa.edu/~marc-carlson/cloth/elizabeth.htm Wie bereits meine Vorredner sagten: fang einfach an - eine Markgräfin war nicht grad eine "einfache" Person, sondern hat auch über entsprechende Geldmittel verfügt, um entsprechend zu repräsentieren. Daher: lieber eine niedrigere Darstellung anstreben, wobei der Kleiderschnitt eigentlich sehr gleich bleiben kann (evtl. ersetze den Tasselmantel durch einen anderen Mantel, da du dadurch auch beweglicher wärst im Alltag). Ausbauen kannst ja danach immer noch, wenn du dich ein wenig in Bücger / Bildquellen eingelesen/eingeschaut hast.
 
Ich finde es immer extrem anstrengend, dass man sich immer mit der "Gerüchte stimmen wohl doch"-Keule ein's überziehen lassen muss wenn die ehrliche Antwort nicht einem begeisterten: "Ja das Kleid ist super und einwandfrei tragbar für eine Darstellung. Es passt genau in die Zeit die du dir vorstellst."v gleicht. Nicht bös gemeint, aber mir geht es ehrlich auf den Zeiger, dass uns immer vorgeworfen wird wir wären nicht höflich oder zu schroff wenn man eigentlich nur ehrlich auf eine Antwort antwortet. Wir können ja nix dafür, dass die nahezu der Großteil aller so genannter Mittelalter-Läden ihre Kunden leimen. Aber nun zur Frage. Wie schon beschrieben, ja es gab Trötärmel, aber nicht mehr im 13. Jh. und auch nicht so geschnitten und auch nciht aus diesem Stoff. Glaube uns, damit wirst du nicht glücklich. Entweder schwitzt du dich zu Tode weil das Polyester unter der Sonne Hitze erzeugt oder du frierst dich zu Tode weil die Sonne nicht scheint und der Stoff keine Wärme hält. Dafür ist das Geld wirklich zu schade was du für das Kleid ausgeben wirst. Für den selben Preis bekommt man schon mal bessere Ware aus passenden Stoffen und nach einfachen und passenden Schnitt. Fakt ist, selbst aus unserer Fantasy-LARP-Elfen-Darstellung haben wir solche Kleider und Tuniken shcon lange entsorgt. Und da leg ich nu wirklich nicht wert auf "A". ;)
 
Liebe Uta, einige Tipps, wenn Du schon auf meiner Seite schaust. Die Bilder, die Du eingestellt hast, entsprechen eher diesem hier: http://www.mara-vom-nikolassee.de/Bliaut-12-.--Jahrhundert.htm Und das wäre 12. Jh., Frankreich. Um genau zu sein um 1175, Chartres. Uta von Naumburg lebte zwar im 11. Jh, die Stifterfiguren im Naumburg sind aber erst um 1230 entstanden uuns spiegeln die Mode von damals wieder. Beides zu kombinieren - ich persönlich wäre da vorsichtig. Selbstverständlich kannst Du zu einem Bliaut mit Tütenärmeln (denn diese haben es Dir anscheinend angetan) einen Tasselmantel tragen, jedoch fällt mir außer der Uta keine weitere Darstellung mit so einem Kragen für diese Zeit ein. Ende 12. Jh. sind als Tasselmäntel eher einfache Halbkreismäntel zu finden. Uta hat unter ihrem Mantel mit relativer Sicherheit ein Kleid aus einem hochwertigen Stoff (z. Bsp. Seide oder Seidenbrokat) an, welches an den Ärmel recht eng gehalten ist. Auch Borten findet man in dieser Zeit nicht mehr in der Fülle, wie noch im ausgehenden 12. Jh. Ärmel eng, weiter Rock (durch mehrere Geren mittig und seitlich erreicht) ist das Wahrscheinlichste, was ich unter Utas Mantel vermute. Auch der Kopfschmuck (Pillbox mit Gebende) kommt eher erst zu Beginn des 13. Jh. auf, ist also bei Kleidern mit Tütenärmeln nicht unbedingt kombinierbar. Also, wenn Du es möglichst - ich nenne es mal "zeitnah" - gstalten willst, hast Du zwei Möglichkeiten: um 1230: - Utas Mantel - Utas Kopfschmuck - Kleid mit engen Ärmeln oder um 1180: - Halblkreistasselmantel - Schleier - Kleid mit Tütenärmeln Zum Stoff noch ein paar Anmerkungen: Samt war um diese Zeit in Nordeuropa noch nicht so weit verbreitet, maximal Seidensammit, den wirst Du heute aber nicht , oder nur ganz schwer und ganz teuer, bekommen. Panneesamt fällt aus, das erkennt jeder halbswegs gebildete Darsteller und schmunzelt darüber. (Fusselt sußerdem beim Nähen ganz furchtbar - ja auch ich habe mal angefangen.... :whistling: ) Untergewand Seide (bei gehobener Darstellung) oder Leinen, Übergewand Wolle oder Seide. Du merkst den Unterschied einerseits sofort, so wie Amici schon schrieb, beim Wetter. Andererseits auch, wenn Du in die Nähe eines Lagerfeuers kommst. Kunstfaser brennt schneller und da reichen einige Funken, um Dir in wenigen Augenblicken in Dein Kleid Löcher reinzubrennen. Bei Wolle und Seide dauert das länger, bis dahin hat man den Funken meist bemerkt udn abgestreift, ohne dass das Gewand Schaden davon trägt. Denk bitte auch an die praktische Seite der Gewandung. Ich zähle Dir nur mal ein paar Nachteile auf: - Tütenärmel sind wahnsinig unpraktisch, wenn man auf´s Klo will. Müsste man jedes Mal hinter dem Rücken zusammenbinden. Wie haben die das damals nur gemacht? - Tasselmäntel muss man immer mit einer Hand festhalten, da sie ansonsten mit der Tasselschnur irgendwann auf die Kehle drücken. - Der Kopfschmuck von Uta (Pillbox) wirkt auch nur, wenn man genau so lange Haare hat, wie die Dame, also hinten einen langen dicken geflochtenen Zopf trägt. Ansonsten würde ich immer einen alles bedeckenden Schleier empfehlen. Kurze Haare bei Frauen im Mittelalter waren ein No-go.
 
- Tütenärmel sind wahnsinig unpraktisch, wenn man auf´s Klo will. Müsste man jedes Mal hinter dem Rücken zusammenbinden. Wie haben die das damals nur gemacht?
Vermutlich ist das der Grund, warum Mädels bis heute immer zu zweit aufs Klo gehen... :whistling: :whistling:
 
Vielen Dank für Eure vielen und ausführlichen Antworten. Eines vorne weg, ich möchte hier nicht für Streit sorgen, und deswegen möchte ich auf Eure Beiträge nochmal genauer eingehen, in der Hoffnung, daß Ich hier ein paar Mißverständnisse ausräumen kann. Der Beitrag wird leider etwas länger werden, da ich auf mehrere Eurer Beiträge in einem Beitrag antworte. Ich hoffe, Ihr haltet bis zum Schluß durch. ;) Nachdem ich Eure neuen Postings gelesen habe, ist mir klar geworden, daß meine Anfrage offenbar doch in der falschen Rubrik platziert war. Mir war nicht klar, daß hier nur absolut authentische Dinge abgefragt werden. Und was diese Kategorien unterscheidet oder was dort zugeordnet ist, war mir so auch nicht bewußt, ich bin halt noch Anfänger - dazu stehe ich auch. Ich bin deshalb auch der Meinung, daß es in Anfänger richtiger aufgehoben ist als in Fantasy, es sei denn, alles was nur so aussieht als ob, aber es nicht tatsächlich ist (also z.B. Kunstseide statt Seide) ist für Euch automatisch Fantasy. Ich wollte auch Fantasy nicht schlechtreden, ich denke nur, daß in der Rubrik eben nicht diejenigen lesen die mir z.B. die Frage beantworten können, welche Kopfbedeckung zu welcher Zeit getragen wurde - aber vielleicht irre ich mich da ja auch. (Übrigens muß Kunstseide nicht zwangsläufig Polyester bedeuten, Viskose ist zwar auch eine Kunstfaser, aber aus natürlichen Materialien hergestellt und durchaus sehr angenehm bei hohen Temperaturen zu tragen - aber trotzdem danke für den Tip). Also ist das was ich mache nach Eurer Definition dann wohl GroMi, aber als Fantasy würde ich es auch nicht bezeichnen, denn ich möchte schon, daß es zumindest von der Optik her richtig ist. Ich würde mich freuen, wenn Ihr mir weiterhelfen würdet, deswegen bin ich ja hier, weil ich mehr darüber erfahren möchte. Vielleicht ist dies ja auch ohne den erhobenen Zeigefinger möglich. ;) Und damit komme ich zu dem was Amici geschrieben hat. Ich kann ihn durchaus verstehen. Aber bitte versteht auch die Anfänger. Ich gebe ja zu, daß ich mich, was die Platzierung meines Postings angeht wohl geirrt habe, das war mir aber so nicht bewußt. Geärgert hat mich allerdings, daß man mein Posting sofort weggeschoben hat, ohne, daß ich die Möglichkeit hatte Stellung zu nehmen. Das hatte für mich den Anschein von "weg mit diesen Leuten die nicht bereit sind 120% authentisch sein zu wollen - und zwar so schnell wie möglich." Und das lag nicht daran, daß ihr nicht geschrieben habt, daß das Kleid passt. Ich wollte ja schon wissen, ob es passen würde, auch wenn ich geschrieben habe, daß ich es toll finden würde, wenn Ihr das schreibt (dann hätte die Recherche nämlich ein Ende gehabt, denn irgendwann muß ich ja mal anfangen). Und natürlich könnt Ihr nix dafür, daß viele Mittelaltershops sich nicht an A halten. Der Link führt aber zu einem Shop der hier im Forum von jemandem von Euch empfohlen wurde als die Frage nach vernünftiger fertiger Kleidung gestellt wurde. Erst hier in dieser Rubrik habt Ihr mir geschrieben, daß die Schnürung so nicht exisiterte und der Ausschnitt (den wollte ich eh anders machen), oder daß die Tütenärmel im 13. Jahrhundert nicht mehr existent waren. @Mara: ich habe mir den Schnitt für den Bliaut auch angesehen, da ich aber leider nicht mehr so schlank bin wie früher mal (*hüstel*), kommt so etwas mit so vielen Querfalten für mich leider nicht infrage. Das ist auch der Grund, wieso ich eigentlich keinen Gürtel tragen möchte, sondern die Schnürung so toll fand. Ich meine aber auch gelesen zu haben, daß es schon Schnürungen gegeben hat, allerdings kann ich nicht sagen zu welcher Zeit man diese hatte. Und ich habe auch schon Abbildungen gesehen wo die Kleider zwar einen engen Ärmel hatten, aber auch selbst enganliegend waren, ohne, daß ein Gürtel getragen wurde. Das bedeutet für mich aber, daß es hier Abnäher gegeben haben muß oder ein entsprechender Schnitt vorgelegen hat. Mittlerweile habe ich aber so viele Internetseiten angesehen, daß ich vollkommen verwirrt bin. Was eigentlich fehlt ist eine tabellarische Aufstellung, dann könnte man einfach nachsehen wann es was zu welcher Zeit gab. Aber selbst bei Wikipedia scheint man sich da nicht so ganz einig zu sein. Vielleicht gibt es so etwas aber auch nur deswegen nicht, weil man sich gar nicht 100%ig sicher sein kann, da es viel zu wenig Funde gibt? Und: nur weil man etwas (bisher noch) nicht gefunden hat, bedeutet dies doch nicht, daß es das nicht gegeben hat, wie der BH-Fund in Österreich beweist. :whistling: Die Tütenärmel müssen ja auch nicht unbedingt sein, da ich ja (auch wenn Frauen immer zu zweit auf's WC gehen) keine Zofe dabei haben werde die mir die Dinger festhalten wird, damit sie nicht in die Kloschüssel fallen (danke für den Hinweis, an so profane Dinge hab ich ehrlich gesagt nicht gedacht). :D Und: nein Pannesamt geht gar nicht. Das war sogar mir von Anfang an klar. Der ist ja zudem meistens noch elastisch, was ja damals auch unüblich war. Ich habe aber günstig einen schönen Baumwollsamt ergattert in der Farbe burgunder. Ich liebe nun einmal die Farben blau und weinrot und diese passen nur zur adligen Darstellung. Zitat Mara: - Der Kopfschmuck von Uta (Pillbox) wirkt auch nur, wenn man genau so lange Haare hat, wie die Dame, also hinten einen langen dicken geflochtenen Zopf trägt. Ansonsten würde ich immer einen alles bedeckenden Schleier empfehlen. Kurze Haare bei Frauen im Mittelalter waren ein No-go. Das dürfte dann also mein kleinstes Problem sein, da ich lange Haare habe und auch oft zum Zopf geflochten trage. Weiß jemand, wie lang die Haare der Uta waren? Abschneiden kommt für mich nämlich nicht infrage. Gruß Uta, mit 1 Meter langen Haaren... :zunge
 
Liebe Uta, ich finde es toll, wie du dich mit unseren Anmerkungen und Einwänden auseinandersetzt. Ganz bestimmt wollte das Verschieben in die Fantasy-Rubrik keine Beleidigung darstellen. Manchmal funktioniert aber eine Hilfestellung nicht so, wie sie gedacht war. Umso toller, dass du jetzt nicht beleidigt wegrennst oder "zurückschießt". Wie dein Kleid letztendlich ausehen muss, will und kann ich nun gar nicht sagen, nur soviel zu den Haaren - ich glaub net, dass die zu lang sein können :) (sagt Morgan, deren Haare mit 1 m nimmer hübsch wären ;) )
 

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