Hallo zusammen, noch einmal "Ei Gude" wie wir Hessen sagen. Für Nichthessen die Übersetzung: das ist eine Begrüßung die ein freundliches "Guten Tag", "Guten Morgen", "Guten Abend" und die unausgesprochene Frage wie es dem Gegenüber geht beinhaltet. Eigentlich sagen wir es in der Kurzform "Gude" zu jeder Tages- und Nachtzeit zur Begrüßun. Ja, die Vorstellung... wo soll ich anfangen? Am Besten mal mit dem allgemein Üblichen warum und wieso. Könnt etwas länger werden. Angefangen hat es vor ungefähr 35 Jahren mit dem Interesse für die gute alte Zeit in meiner Kindheit und Jugend. Wenn man schon in einem alten, ziemlich heruntergekommenen Schloss groß wird.... Als richtige Leseratte las ich mich durch die Schulbibliothek, insbesondere die Ritterromane und Comichefte um "Sigurd" hatten es mir als Kind angetan. Dann kamen irgendwann die eher im wissenschaftlichen Bereich angesiedelten Bücher über die verschiedenen germanischen Stämme, Wikinger, germanische und nordische Götterwelt. Sehr interessant, sehr lehrreich und in der Prä- Internetzeit sehr schwer an gutes Lesefutter zu kommen. Irgendwann war die Schule vorbei, die Interessen (die Hormone...) verlagerten sich, der übliche Werdegang mit Berufsausbildung, Familiengründung, Beruf nimmt viel Zeit in Anspruch und trotzdem muss noch etwas in der spärliche Freizeit getan werden. Mich interessierten schon seit jeher- wohl durch die Bücher geweckt- Waffen aller Art. Von Klingen über Bogen hin zu Feuerwaffen- alles dabei. Vor ungefähr 25 Jahren habe ich mit dem Schießssport begonnen und schieße heute aktiv überwiegend Ordonnanzgewehr und Pistole in einem im Deutschen Schützenbund e.V. organisierten Verein. Tja, wie ging es weiter? Gewehr und Pistole sind interessant, wird nur mit der Zeit langweilig wenn es immer nur um den "besten 10er" geht. Also musste etwas anderes her. Bogen. Warum nicht? Gesagt, getan. Billigen Rattanbogen gekauft- es sollte ja ein "richtiger" Naturbogen werden und keine neumodische orthopädische Gehhilfe, Pfeile gekauft und nach ein paar Monaten genervt in die Ecke gefeuert. Etwas besseres musste her. Bogenschießen ist ja nicht schwer, das Treffen ist es was Schwierigkeiten machte. Ich wollte dann einen "richtigen" Bogen. Entweder bauen lassen oder selbst bauen. Handwerklich bin ich zum Glück nicht ganz ungeschickt, ich kann Holz und Metall in von mir gewünschte Formen bringen (danke Vadder) also dachte ich vermessen wie ich war "das bekommst du hin". Dachte ich. Bücher gekauft, gelesen, zusätzliches Werkzeug gekauft, Holz besorgt, geschnitzt, poliert, Sehne selbst gewickelt, gespannt, gezogen... knack. Also nochmal von vorn. Wieder "knack". Scheibenkleister. Das war dann der erste Ausflug zu den selbst gebauten Bogen. Irgendwann stand dann mal ein Hausbau an. Dank meiner Schwiegereltern hatten wir im schönen Büdingen (ja die kleine Stadt in Hessen mit der vollständig erhaltenen mittelalterlichen Befestigung und dem von der Gründerfamilie bewohnten Schloss) ein Grundstück zur Hochzeit geschenkt bekommen. Stand zwar ein alter Beuernhof drauf, aber was soll es- kann man umbauen. Tja, da wohne ich jetzt seit 20 Jahren. Mit der Zeit wuchs das Interesse am Hobby meiner Kindheit wieder, wohl auch weil wir hier in der Umgebung viel Historisches haben. Limes, Keltenfürst von Glauberg, Ronneburg, Büdinger Altstadt, Büdinger Schloss, Burg Hardeck, Reffenstrasse. Nicht zu vergessen die hier sehr gut etablierte "living history" Szene mit verschiedenen Vereinen, regelmäßigen Märkten, Workshops auf der Ronneburg und vielem mehr. Mittlerweile bin ich Mitte 40, Kinder sind relativ groß und ich muss was tun. Nur arbeiten, am Computer hocken oder im Fitnessstudio rumhängen ist nicht alles. Durch einen guten Bekannten, selbst Urgestein unseres örtlichen Mittelaltervereins, hatte sich vor ein paar Wochen mein Interesse an aktiv gelebter Historie so weit gesteigert, dass ich beschloss "da mache mer mit, da simmer dabei". Wieder gelesen, informiert, Bücher gekauft, im Internet Elektronen gewälzt und u.a. nach Foren für Erfahrungsaustausch gesucht. Hier bin ich jetzt gelandet. Nach ein paar Tagen als Gast habe ich mich gestern registriert. Mein Hauptinteresse gilt den wilden Nordmännern und da ich dazu neige, das wofür ich mich entschieden habe möglichst "gut" zu machen, freue ich mich hier auf regen Erfahrungsaustausch. Ich möchte nach Möglichkeit viel selbst machen (mein erster Schild ist fast fertig *hurra*), kaufen finde ich irgendwie langweilig. Wie geschrieben kann ich viel mit Holz und Metall und für Stoff muss die Bernina meiner Frau dran glauben. Sie natürlich auch. Ich kann das Ding nicht bedienen. Hier im Forum wird es zwar in erster Zeit drauf hinauslaufen "ich Anfänger, ich lese"; doch hoffe ich ihr verzeiht mir die eine oder andere typische Neulingsfrage. Was ist sonst noch zu sagen? Mein gewählter Forenname ist eine hoffentlich einigermaßen korrekte "Wikinger"- Interpretation meines Vornamens und des meines Vaters (Ralf, Sohn von Helmut). Wenn ihr eventull Fragen habt- PM Ferddisch. Thoralf