Ein einfacher Mann aus dem Odenwald

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mondspeer

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Hallo und danke für die Freischaltung, ich bin erst seit kurzem mit dem Mittelalter-Virus infiziert. Habe gehört, dass die Inkubationszeit nicht sehr lange ist, aber die "Krankheit" oft erst mit dem Tod aufhört. ;) Für mich ist das Thema noch völlig neu und ich weiß noch überhaupt nicht, in welche Richtung ich gehen will. Deshalb habe ich noch keine konkreten Fragen, sondern bin einfach erst mal neugierig. Und falls Ihr auch neugierig seid, erzähle ich was von mir: Im bisherigen Leben bin ich 47 Jahre alt, Vater von 4 leiblichen Kindern und einem "Stiefkind", weil in zweiter Ehe glücklich. Die Stieftochter steht übrigens auch auf Mittelalter, wenn auch eher über "Mittelalter-Metal", Feuertanzfestivals und MPS. Wir leben am nördlichen Rand des Odenwaldes und ich bin berufstätig im psychosozialen Bereich. Was meine "Rolle" angeht, habe ich noch gar keine Idee. Aufgrund meiner einfachen Gewandung, könnte ich mir einen Köhler, Schäfer oder auch einen Vogelfreien vorstellen. Ich kann leider nicht sehr gut von Hand nähen und bin schon ganz stolz, dass ich es geschafft habe, zum bisherigen Hemd/Hose in naturton/braun und schwarzen Stiefeln eine Guggel aus schwarzer Wolle zu nähen (Nähmaschine, also nicht authentisch). Aber meine Stiefel haben auch eine Gummisohle, also dauert es eh noch eine Weile, bis alles wirklich stimmen würde. Dazu habe ich einen Ledergürtel, mit Gürteltasche, die Replik eines kleinen schottischen Messers in einer Lederscheide und einen selbst geschnitzten Stock. Der schwarze Wollstoff (Walk-Wolle) für mein nächstes Projekt, einen Umhang liegt schon auf dem Esstisch. Ich bin schwer beeindruckt von der Detailkenntnis vieler User hier, fühle mich aber gerade ein bisschen überfordert von dem, was hier an Authentizität teilweise angestrebt wird. Dennoch freue ich mich auf einen anregenden Austausch. Gruß, Gerald
 
Herzlich Willkommen, Gerald! Bin auch erst seit kurzem dabei und ich kleiner Padawan noch viel lernen muss ^^ Jedenfalls bist du jetzt schon besser und "echter" ausgestattet als ich mit meiner Gewandung vom Meister Carbone. Das wird schon ;) Und solange du nicht mit einer "A"-Gruppe lagern oder an einem Museumstag teilnehmen, sondern einfach nur Spaß auf nem Markt haben magst, trägt hier keiner Reisig und Steinchen zusammen, weil du mit der Maschine nähst ;)
 
Danke für die Willkommensgrüße, ich habe beim Stöbern schon gemerkt, dass das "A-Thema" hier ernst genommen wird, ich aber nicht gleich an den Pranger gestellt oder gevierteylet werde, wenn ich das ganze spielerischer sehe. Diese Mischung gefällt mir. Zwei Fragen habe ich gleich am Anfang: 1. Ist es überhaupt sinnvoll, einen Vogelfreien / Vagabund darzustellen und gibt es dazu Erfahrungsberichte / Bücher. Oder sollte ich beim Schäfer oder Jäger bleiben? 2. Ist es notwendig / sinnvoll, sich mit den Sprachgepflogenheiten des Mittelalters zu befassen? Ich meine jetzt nicht "Marktsprech", sondern etwas authentischeres. Also nicht "Edler Recke, tretet näher, dieses Drachenblut sollte Euch gut munden. Es kostet nur einen Silber-Rand". :wacko: Und noch eine Frage: Wer bewohnte denn im Mittelalter die Gegend, die man jetzt den "Odenwald" nennt? Herzliche Grüße, Gerald
 
Zu deiner dritten Frage: Da musst du recherchieren. Ich bin auch gerade mitten in der Recherche und habe mir die 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts "ausgeguckt". Gibt doch einfach bei Google deinen Wohnort (und wenn da nix kommt) die nächst größere Ortschaft und später noch das gewünschte Jahrhundert ein und guck, was kommt ;) Bei mir gab's ne ganze Menge, vor allem Verweise auf Dissertationen und dergleichen, von denen ich mir auch schon das eine oder andere besorgt habe. Du kannst dich auch an ein Museum in der Nähe, die Stadt- oder Gemeindeverwaltung, die Touristeninformation etc. wenden. Gute Anlaufstellen sind auch Kirchen, Klöster oder Burgen aus der angepeilten Zeit. Eine ergiebige Quelle ist imho auch die jeweilige Landesbibliothek, wo am Schriften zT per Fernleihe, zT auch für kleines Geld als Kopie bekommt. Mittelalter ist ja nicht gleich Mittelalter. Es kann sein, dass es in deiner heimat um 700 noch gar nix gab, im 11. Jahrhundert ein kleines Dorf oder einen Weiler und gegen Ende des MA ist schon eine Stadt daraus geworden!
 
Hallo erstmal, und herzlich willkommen hier! Lass Dich nicht irritieren, das große "A" steht oder stand bei den meisten hier auch am Ende einer Entwicklung, nicht am Anfang....und Du wirst sehen, der Ehrgeiz in diese Richtung ist, wenn er einen erst mal gepackt hat, ein recht starker Motor. Und wenn er Dich dann nur teilweise packt, auch gut, hauptsache Du verkaufst dann nicht Dinge für historisch korrekt, die dies nicht sind. Dann wird Dich hier sicher jeder sein lassen, wie Du möchtest und Dich nach Kräften unterstützen. Was die Recherche für Deinen Ort angeht, ein erster Ansatz wäre auf jeden Fall die Ortschronik, die es mittlerweile fast für jeden größeren (und auch viele kleinere) Orte gibt. Meist bietet sie einen recht guten Überblick darüber, was wann in Deiner Gegend so los war. Viel Glück und viel Spaß jedenfalls auf Deiner Recherche-Reise, und möge sie Dich zu einem Ziel führen, das Dich zufrieden macht!
 
Herzlich Willkommen im Forum! Auf´s Mittelalter !
 
Na dann herzlich willkommen im Mittelalter Ein einfacher Mann wäre ja z.B. ein Bauer. Bei deiner Geografischen Lage dann sozusagen Der Bauer aus dem Odenwald :) Gibt es von Den Streunern auch ein schönes Lied zu. Auf dem Album Schnorrer Penner schräge Narren wenn ich mich nicht irre. PS. Nicht böse nehemen aber der Threadtitel hat mich einfach mitgerissen Eine schöne Zeit wünsch ich dir hier
 
Hallo Gerald, auch von mir ein Herzliches Willkommen hier im Forum :)
 
Herzlich willkommen auch von mir. Ich bin ja auch noch nicht so lang dabei, aber ich versuch mich trotzdem mal an deinen Fragen. ;) Zur ersten Frage: Wenn du Ahnung von Schafen oder der Jagd hast, dann steht einer solchen Darstellung eigentlich nicht im Wege. Bist du eher ahnungslos, könnte das kniffelig werden, wenn du auf einen "Fachmann" triffst und keine Ahnung hast, was der dir erzählt (z.B, Jägerlatein). Und dann hast du je nach Zeitrahmen auch noch den Umstand, dass die Jagd nur bestimmten Ständen vorbehalten war. Da wird die Darstellung dann schon anspruchsvoller. Zur zweiten Frage: Sinnvoll - schaden wird es nicht, wenn es dich brennend interessiert. Du wirst es aber, außer für spezifische Textrecherche kaum zur Anwendung bringen. Zudem sind viele Schriftquellen in Latein verfasst worden. In Chroniken von Zeitzeugen gibt es ausserdem immer wieder Schilderungen, dass regionale Mundart gesprochen wurde. Grundsätzlich ist es aber schön, wenn die Mitmenschen auch verstehen, was du ihnen mitteilen möchtest. Also normales Hochdeutsch ist völlig ausreichend. ;) Die dritte Frage hat Morgan ja schon sehr schön beantwortet. Falls ich jetzt irgendwelchen Unsinn geschrieben habe, bitte korrigiert mich. In diesem Sinne, ganz viel Spass beim Lesen und Mitmachen.
 
Herzlich Willkommen hier im Forum. Sprich auf dem Markt wie immer.
 
Herzlich Willkommen hier im Forum ; gut Ding will Weile haben, sagt der Volksmund ... :bye01 Grüße in den Odenwald, wo unser Jung-Siegfried übelst gemeuchelt wurde, wenn ich nicht irre ?! :whistling:
 
Vielen Dank für die Anregungen und Tipps.
Zur ersten Frage: Wenn du Ahnung von Schafen oder der Jagd hast, dann steht einer solchen Darstellung eigentlich nicht im Wege. Bist du eher ahnungslos, könnte das kniffelig werden, wenn du auf einen "Fachmann" triffst und keine Ahnung hast, was der dir erzählt (z.B, Jägerlatein). Und dann hast du je nach Zeitrahmen auch noch den Umstand, dass die Jagd nur bestimmten Ständen vorbehalten war. Da wird die Darstellung dann schon anspruchsvoller.
Ich habe (obwohl überzeugter Vegetarier) zumindest mehr Ahnung von Jagd als von der Landwirtschaft. Insofern kann ich den "Bauern aus dem Odenwald" nicht wirklich überzeugend darstellen. Aber eventuell einen Wildhüter im Diensten der lokalen Adeligen. Ich müsste mal schauen, wer hier wann aktiv war. Vor 300 Jahren waren hier die Frankensteiner als Burgherren aktiv. Einer von ihnen ist der Sage nach in dem Haus ermordet worden, wo ich heute (im echten Leben) wohne. :ritter15
Sprich auf dem Markt wie immer.
Ich hatte v.a. die Frage, wie ich sprechen sollte, wenn ich "echte" Mittelalter-Kenner treffe.
Grüße in den Odenwald, wo unser Jung-Siegfried übelst gemeuchelt wurde, wenn ich nicht irre ?!
Ja. Niemand weiß ganz genau, wo das war, aber hier im vorderen Odenwald (Mühltal, Fischbachtal, etc.) gibt es viele "Siegfriedbrunnen". Spannend, spannend. Gruß, Gerald
 

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