Auf meiner Suche nach Musikern für eine Bandgründung vor ca. 6-7 Jahren, meldete sich eine junge Querflötistin - daher hatten wir etwas über die Verwendung der Querflöte im Mittelalter recherchiert. Viel war nicht herauszubekommen. Auf ikonographischen Quellen der Zeit, z.B. bei den beiden Flötenspielern der Cantigas de Santa Maria, wurden die Flöten allermeistens linksherum gehalten, wie es heute noch bei den meisten asiatischen Flöten getan wird. Hingegen werden heute die Querflöten hierzulande durchweg rechts herum gespielt - egal ob von Links-, oder Rechtshändern. Da sich auch nicht viele Bilder auffinden ließen, kann man wohl davon ausgehen, dass dieses Instrument nicht sonderlich verbreitet war - zumindest nicht in der Musik, deren Darstellung durch z.B. Hofmaler und Illustratoren festgehalten wurde. (Vielleicht eher in der Volks-, Hirtenmusik?) In der Manessischen Liederhandschrift, welche ja erst später angefertigt wurde, findet sich ein Bild eines Flötisten der rechts herum spielt - das Anblasloch befindet sich hier fast in der Mitte der Flöte.
http://www.lehnswesen.de/bilder/musik/musik3.jpg Wir haben damals weniger Wert auf Authentizität gelegt, sondern wollten rein optisch einen historisch anmutenden Eindruck erwecken. Daher hat sich die junge Dame einfach bei einem lokalen Flötenbauer, der auf Bambusflöten aus dem asiatischen und Andenraum spezialisiert war, eine Flöte bauen lassen, die einfach mittels eines Bunsenbrenners auf "alt" getunt wurde. Die exakte absolute Tonhöhe musste nachträglich noch einmal in Bezug auf ihren individuellen Anblasdruck nachträglich korrigiert werden - dies wird wohl bei der Frankenflöte ähnlich sein, sofern man im exakten Stimmton spielen möchte. In Deiner angepeilten Preiskatergorie, wirst Du kaum eine vernünftige Alternative finden. Ein genaues Einstellen der relativen und absoluten Tonhöhen braucht nun einmal einiges an handwerklichem Können, Arbeitsaufwand/-zeit. Einen vielversprechenden Ansatz, jedoch sicher um ein Vielfaches teurer bietet:
http://dominikschneider.wordpress.com/medievalflute/ (hier ist auch die Cantigas-Abbildung zu sehen) Ich denke, dass die Frankenflöte, sofern sie (wie Jürgen schreibt) spielbar ist, ein günstiges Einsteigermodell sein kann.