Haube nach dem Vorbild von St. Birgitta (Kfb)

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Danke :) da hat wer eindeutig nicht meine Galerie durchgeguckt :D 8) da gibts schon ewig ein Bild von mir XD
 
Oh is die aber schön geworden *jetzt richtig Lust auf auch eine Haube hat* Für Frühes HM und Österreich gibts wohl keine wirklichen Hauben, nur Gebände, Schleier und Kopftücher?
 
also zumindest die Art der Haube gab es nicht (werd die notfalls als Unterbau verwenden bzw. wenn ich auf Festen nicht lagere ^^); Nachweise für Bilder gibts nur die hier: http://www.larsdatter.com/birgitta-caps.htm - zwar vom 13.-15. Jh immer wieder, aber keine deutschsprachigen Werke, sondern primär F & NL *snüff* Werd mir halt fürs Marktbesuchen irgendwann noch ein Schlupfärmelkleid nähen, also dass ich ein Kreuzfahrerbibel-Outfit habe, dann kann sich niemand beschweren :p Bzw. ggf. über die Haube einen Schleier legen (schien ja, wenn man sich tw. die Bilder ansieht eher eine Art Unterbau für Schleierkonstruktionen gewesen sein, was meint ihr?) Ein vernünftiger Schleier für nen Wimpel oder so wird wohl eh die nächste Sache die ich in Wien machen werde - dafür reicht Kritzendorfleinen ja allemal aus :) Und ja Milchmagd, scheinbar wirds bei uns nix mit der Birgitta-Haube werden was Wien um 1250 betrifft *grml* Ausser wir finden Niederländische/Französische Händler für die Zeit nachgewiesen ...da kann man ja dann weiterüberlegen. nur Tuch verkauften in Wien die Regensburger meines Wissens :/
 
Ich hab mich grad noch mal umgeschaut. Mit solchen richtigen Hauben siehts wirklich schlecht aus, aber http://www.apud-angeron.de/pdf/Kopfbedeckung.pdf hier wird was von einem Haarsack erwähnt, der quasi aus einem runden Stück Stoff mit umlaufendem Tunnelzug konstruiert sein könnte, Nachweis im Naumburger Dom, was zumindest Gebiet Deutschland wäre und damit schon ein bisschen realistischer. Wie das in der Praxis aussieht, werd ich gleich morgen rausfinden und ob das so funktioniert. Da könnte man die "Rafffalten" ja in den Nacken zurück schieben und hätte dann schon eine einfache Art der Haube. Auch von einer reich verzierten Haube aus einem Fund in Villach wird hier berichtet. Siehe Seite 4. Einen Schleier musst du nicht tragen. Bei einfachen Darstellungen findet sich die Haube bzw ähnliche Konstrukte wie der Haarsack auch ohne Schleier, der wäre sozusagen nur noch ein Gimmick für die adelige modebewusste Frau dieser Zeit und bei der Arbeit nur hinderlich.
 
Also wenn ich mal meine Netznadel bekomme werde ich mir wohl ein Haarnetz knüpfen, und drüber vielleicht doch ein Gebende. würd mal sagen wir machen für das Thema einen neuen Thread auf, der Übersichtlichkeit halber? was ich noch gefunden habe bei Larsdatter, und in der ÖNB: gab es vielleicht doch eine kfb-Haube bei uns??? Tacuinum Sanitas, Ende 14. Jh. (siehe Larsdatter.com den ich oben gepostet habe) sind einige abbildungen die stark an die Kfb erinnern: Wikipedia spuckt das dazu aus:
König Manfred von Sizilien (1258-1266) gab in Palermo eine lateinische Übersetzung des Taqwîm al-sihha aus dem Arabischen in Auftrag. Um 1390 wurde diese Fassung in der Lombardei illustriert. Nach dem Wappenschild zu Beginn des Kodex war unter den ersten Besitzern Graf Ludwig I. von Württemberg-Urach. Diese Ausgabe[1] wird, mit zwei Weiteren aus dem 15. Jahrhundert, in der Österreichischen Nationalbibliothek aufbewahrt. http://de.wikipedia.org/wiki/Tacuinum_Sanitatis
Österreichische Nationalbibliothek, Wien, Codex Vindobonensis S. N. 2644. Ende 14. Jh., Oberitalien. Das Werk ist nicht nur für historisch interessierte Mediziner und Pharmazeuten von Bedeutung, sondern bildet wegen seiner Illustration mit über 200 Miniaturen auch ein umfangreiches Anschauungsobjekt für Liebhaber und Forscher der Buchmalerei. Darüber hinaus vermittelt es in seinen Darstellungen ein plastisches Bild alter italienischer Kultur sowie viele Aspekte des täglichen Lebens, wodurch es auch für den Kulturhistoriker eine reichhaltige Quelle darstellt. Das Tacuinum dürfte gegen Ende des 14. Jh.s als Auftragsarbeit in Verona entstanden sein, wie man aus dem Wappen der Familie Cerruti auf fol. 3v schließen kann. Es wurde von zwei Malern angefertigt, die besonders durch ihren Naturalismus überraschen. Die Farben sind sehr kräftig gewählt und verleihen den Miniaturen eine bezaubernde Frische und Lebendigkeit. http://www.skriptorium.at/catalog/product_info.php?products_id=465
Also zumindest für Italien Ende des 14. Jh. wäre das ganze auch belegt... Also damit Haarsack und Kfb in Ruhe ausdiskutiert werden können HIER der entsprechende Haarsack-Thread Haarsack - Stil Naumburger Dom
 
:allah Wow ... ist die Haube schön geworden - einfach spitze! Respekt, so eine tolle Arbeit! Ich weiß gar nicht, ob ich mich da nun noch ran trauen soll ...
 
Lisabeth, danke :) Ich werd die Haube aber sicher irgendwann mal nochmal machen; z.b. ist der hinterte Teil im Nacken nicht wie das Original und auch die vordere Bortenkante gehört offensichtlich anders - das Originalfoto auf Isis Blog ist leider so dunkel & klein, dass Tüfteln da schwer wird; wirkt aber wie gestickt/geklöppelt von der Optik... hoffe dass ich dann anhand des Textile & Clothing Bd.4 noch genauere Infos bekomme was diese Einzelheiten betrifft um die Mütze wirklich so nah am Original wie möglich zu machen.
 
Bitte, bitte, bitte, sagt mir, dass mein Verdacht richtig sein könnte!!!! :D Wenn ja kann ich die Haube doch mit gutem Gewissen tragen 8) Hab das hier eben bei Imareal aufgespürt! http://kerberos.imareal.oeaw.ac.at/realonline/images/7002571.JPG
Wolf bringt der Witwe das Schwein zurück;Witwe bringt dem Hl. Blasius einen Schweinskopf ins Gefängnis Dieses Bild: 003352 Kunstwerk: Buchmalerei ; Illustrationszyklus Legendar ; Initiale T ; Zwettl ; Blasius:06:001-007 ,Blasius:05:001-004 Dokumentation: 1200 ; 1300 ; Zwettl ; Österreich ; Niederösterreich ; Stiftsbibliothek ; cod. 13 ; fol. 105v Anmerkungen: Zwettl ; Magnum Legendarium austriacum
Ich find die Kopfbedeckung erinnert verdächtigst an die Birgitta-Haube! Zumindest die oberen 2 Streifen. Das dritte wirkt wie ein zurückgeschobenes Gebende?
 
:) Hast du das Bild schon Jens gezeigt ? die REaktion würde mich interessieren :) Ich würde dir anhand dieses Bildes das ok für die Haube geben wollen.
 
gell, ich find die wirkt seeehr verdächtig danach. Und würd nur meinen Verdacht bestätigen, dass solche Hauben sehr wohl als Haarsack im Rahmen eines Gebendes getragen wurden... aber ich schicks ihm mal - bitte nur drum, dass er mich nicht wieder auffrisst! 8)
 
so, hab Fr. Nicka vom ImaReal mal angeschrieben, gibt paar neue Recherchehinweise bez. des Bilds, werd denen dann nach dem Umzug nachgehen. Posts trotzdem hier rein, falls jemand von den Ösis die Tage mal an der ÖNB wäre und das im "Mitgehen" kurz nachschlagen könnte. Meine Ausgangsfrage war, ob zum Autor des Bildes der fraglichen Haube mehr bekannt wäre, also ob der viell. "ausländische" Einflüsse gehabt haben könnte, die eine Deutung im Sinn einer Kfb-Haube zulassen würde, oder ob es sich vielleicht doch um ein schlecht gemaltes Wickeltuch handeln würde.
Bitte konsultieren sie den "Katalog der Handschriften des Mittelalters. Zisterzienserstift Zwettl" von Charlotte Ziegler 1992, Bd. 1, den von derselben Autorin verfassten Artikel " Zur Buchmalerei der Romanik im Hanschriftenbestand der Stiftsbibliothek von Zwettl" (in: Innsbrucker Beiträge zur Kulturwissenschaft, Sonderheft 47 (1980), 141-153) oder die Dissertation von Andreas Fingernagel "Die Heiligenkreuzer Buchmalerei" Wien 1985. In den Ergänzungen von A. Fingernagel und F. Simader findet sich ein kurzer Bezug zum Cod. 719 in Heiligenkreuz (http://www.onb.ac.at/sammlungen/hschrift/kataloge/ergaenzungen/ergaenzungen.htm) und dem Magnum Legendarium ist eine Katalognummer "Staat und Kirche in Österreich. Von der Antike bis Joseph II. St. Pölten, Karmeliterhof und Prandtauerkirche. St. Pölten 1985, 26f. gewidmet Ich hoffe, in den genannten Quellen lassen sich Antworten auf Ihre Fragen finden, ansonsten ist es vermutlich hilfreich sich entweder an Andreas Fingernagel, Leiter der Handschriften-, Autographen- und Nachlass-Sammlung der Österreichischen Nationalbibliothek, oder an Martin Haltrich in der Stiftsbibliothek Zwettl zu wenden.
 
Hallöchen.. Auf einen Hinweis in einem anderen Fred bin ich jetzt auch angekommen und versuche mal, ein paar Bilder hochzuladen. Mein "Haarsack" ist ne Mischung aus vielem.. z.B. als Abwandlung einer Bundhaube (halt für Frauen), Haarsack wie nach der Magd am Naumburger Dom oder aber auch von einigen anderen Bildern, wo das Dingen mit Gebende getragen wird. Ist nur ein Versuch.. trägt sich aber relativ gut.
 

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und weiter gehts.. sorry für die "unvorteilhaften" Fotos, geht nur um die Kopfbedeckung. ;)
 

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also obigere Haube ist def. die Kfb-Variante nach Tempora nostra. Sieht gut aus; auch bei dir als Tipp: wenn die Haare nicht reichen, leg ein kleines Knäuel Wollvlies ein, dann sieht die Haube nicht so "zamgedrückt" aus :) die restl. Bilder erinnern an den Naumburger Haarsack, jup. nur vielleicht zu hoch angelegt - am Bild ist doch recht viel vom Haar erkennbar. Hast du da eine Schnitt-skizze bzw. Nähskizze dazu? Also wo gerafft wurde ggf, oder ob Tunnelzug zum halten? etc.
 
Hallo.. ja, die erste Variante mit dem Bändchen drumrum sieht sehr nach Kfb aus.. war mein Vorbild. Und es stimmt auch, die "Inspiration" zum Nähen hat mir die Gabriele Klostermann gegeben. Allerdings ist ein Rekonstruktionsversuch auf deren Seite von der Sonja, allerdings da nicht als zweiteilige Variante mit Tunnelzug, sondern als einteilige, wo das Tuch hinten untergesteckt wurde. Zu tief angelegt.. kann sein, ich bin auch im Alltag passionierte Kopftuchträgerin (nein, bin keine Muslima..) und weiß einfach, daß es an der Stelle bei mir am besten hält. Vielleicht habe ich eine komische Kopfform; sitzt ein Tuch oder eine Mütze höher, rutscht sie bei jeder sich bietenden Gelegenheit weg. Im Laufe des Tages rutscht der Rand eh von alleine höher.. ^^ Ne Nähskizze.. nein, eigentlich nicht. Ich hab ein Stück billigen Baumwollstoffs genommen, die Form grob ausgeschnitten und zammengenäht. Dann aufgesetzt und mit Stecknadeln an meine Kopfform angepaßt, sonst sitzts einfach nicht. Hinten, für die Haare, habe ich einfach rund geschnitten. Da ich mir an Kappnähten schon zu oft die Zähne ausgebissen habe, habe ich einfach die Teile versäubert und dann zusammengenäht. Hinten dann noch von der Stelle etwas unterhalb der Ohren einen Tunnelzug genäht, Bändchen entlang der Naht bis zu den Öffnungen des Tunnelzuges genäht, die längere Seite des Bandes durch den Tunnelzug geführt. Ich passe also die Enge des Haarsacks mit dem Bändchen an und schließe es auf diese Weise. Restbändel unter den Stoff gesteckt und fertig. Sitzt, paßt, wackelt und hat Luft. :thumbup: Ach ja, wenn man die zugeschnittenen Stoffteile nebeneinander legt, siehts exakt aus wie eine Lunge von der Form her. Ach ja, und danke für den Tipp mit dem "Kunsthaar".. ich hab nen relativ langen (aber dünnen) Zopf, den hätte ich besser in dem Säckchen verteilen können. :rolleyes: Grüße - die Tina
 
Der Haarsack sieht ziemlich gut aus. Hast du da jetzt den Tunnelzug rundum gemacht oder hab ich das falsch verstanden?
 

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