G
GenovefaM
Guest
Moin da draußen! Jetzt will ich mich auch mal höflicherweise vorstellen, nachdem ich schon in das ein oder andere Thema reingelinst habe und mich ja in dem Fotowettbewerbsthread erstmalig zu Wort gemeldet habe. Im realen Leben kennt man mich unter meinem bürgerlichen Namen Sheralie, ich komme aus Hildesheim und habe hier vor drei Jahren meinen Master in Konservierung/Restaurierung gemacht. Arbeiten tu ich in diesem Beruf allerdings nicht, dennoch erlaubt mir diese akademische Vorbildung ein gewisses Maß an wissenschaftlicher Recherche- und Arbeitsweise einzuhalten 
Und man weiß einfach, wo man am besten suchen gehen kann... Am Hobby "Mittelalter" interessieren mich vor allem historische Handwerkstechniken im Bereich Holz und Farbe und die überraschend "liberale" Rolle der Frau im städtischen Leben ab dem 14. Jh. (Naja, jedenfalls deutlich "liberaler" als das, was einem die Gruselgeschichten aus Funk und Fernsehen so glauben machen wollen ) Als waschechter MA-Markt-GroMi begann meine Berührung mit dem Hobby als Tagesbesucher diverser Märkte im Jahr 2008. Was hab ich mich gut gefühlt in meinem Schwarzgrünen LC-Ensemble 2010 bis 2015 hab ich dann das Studium durchgezogen und da natürlich einen ganz anderen Bezug zur Thematik entwickelt, bin in der Zeit auch nicht auf Märkte oder sonstwelche Veranstaltungen gegangen. Im Urlaub mal Haithabu angeschaut, ansonsten lag mein fachlicher Fokus immer auf der sakralen Kunst des Spätmittelalters. Hab dann meine erste Klamotte, zwar aus Polytierchen, aber nach recherchierten Schnitten, für ein Kunstgeschichtsprojekt angefertigt, da ich dort einen Abriss über Kostümformen/-darstellungen in der Kunst als Datierungshilfe erarbeitet hatte und "was zum Anfassen" mitbringen wollte. Seit 2014 ca. bin ich im zum Teil mittelalterlich orientierten Fantasy-LARP unterwegs (Drachenfest, wenns wem was sagt), habe mich dann aber Kostümtechnisch mehr mit der frühen Neuzeit auseinandergesetzt. Seit letztem Jahr bin ich zur Hildesheimer Gemeinheit AD 1350 gestoßen und hab meinen Fokus nun auf die Mitte des 14. Jh. gelegt. Aber in dieser Gruppe habe ich auch das Lagerleben ohne Sahara 400 lieben gelernt Meine aktuell betriebene Darstellung ist Genovefa Meyenrose, eine Bürgerin der Hildesheimer Neustadt um 1350, gerne auch Vefi genannt. Sie ist Witwe eines Bildhauer- und Fassmalermeisters und übt auch selbst diesen Beruf aus. Zum Hintergrund ist zu sagen, dass es insbesondere in der Neustadt immer wieder "Künstler" gegeben hat, die vor allem sakrale Kunst geschaffen haben. (Bis heute hat sich beispielsweise eine Tischlerfamilie - heute auch Bestattungsunternehmer und Sargtischler namens Süßmann erhalten, die sehr wahrscheinlich auf die mindestens vorbarock nachweisbare Bildhauerfamilie "Süßemann" zurückführbar ist). Ich habe meinen "alter ego" Namen allerdings auf einen etwas blumigeren, aber nachweisbaren Familiennamen aus dem Viertel aufgebaut. (fun fact: 200 Jahre später schreibt ein Onofrius Meyenrose, Küster einer benachbarten Kirche hier, ein sehr anschauliches, wenn auch holpriges Gedicht über die Stadt). Zugeben muss ich allerdings, dass dieses Backgroundkonstrukt, bzw dass ich mir überhaupt diese Gedanken abseits der reinen Handwerksdarstellung gemacht habe, dem Umstand geschuldet ist, dass ich einen Hintergrund für meinen gleichnamigen Larpcharakter brauchte... Fürs Mittelalterhobby ist das durchaus eher weit hergeholter "Quark" Meine Darstellung ist keine historisch greifbare Person, allerdings waren weder dieser Beruf noch die Tatsache, dass eine Frau einen solchen ausgeübt hat, unüblich. Insofern dient meine Darstellung eher als "Leinwand" für meine Recherchen bzgl. Handwerk, Stellung der Frau und Kleidung. Zum Thema "Geschichtsnähe" habe ich natürlich eine Idealvorstellung, die ich aber bei weitem (noch) nicht so erfülle, wie ich es gern würde. Auch wenn meine Kleidung und mein grundsätzliches Handwerkszeug überwiegend aus passenden Materialien bestehen, so sind sie doch zum Teil mit modernen Mitteln hergestellt. zB ist die Kleidung bis auf Sichtnähte maschinengenäht. Auch ist mir bewusst, dass das Lagerleben in meinem Kontext ahistorisch ist. Dennoch macht es mir Spaß und ich möchte es nicht missen. Vielmehr sehe ich es als eine ambientige Plattform, um die breitere Masse an interessierten Normalos zu erreichen, um dann das eine oder andere bzgl. hist. Techniken zeigen zu können. Durch meine Larperfahrung lege ich auch deutlich mehr Wert auf "Ambientigkeit" als die meisten LH-Kollegen, da ich immer die berühmte Immersion suche. Mein Idealbild ist das Erreichen dieses Zustands durch ein vollständig belegbares Umfeld, also "Ambiente durch Authentizität". Einen wesentlichen Teil meines Hobbys verbringe ich damit, Recherche zu betreiben. Insofern weiß ich eigentlich immer, was ich dem Besucher erzähle und was nicht - und was ich zu verbessern habe. Ich finde es angenehmer, Bestehendes auszuarbeiten und daran herumzuarbeiten bis es gut ist, als so lange garnichts zu machen, bis ich was Belegbares fertig da stehen habe. Ich bin mittlerweile dennoch ein Fan von Displays geworden, was sich für mein Handwerk allerdings nicht ganz so ideal umsetzen lässt. Das war jetzt ne Menge Gedöns Mehr folgt vielleicht mal, auch gerne auf Nachfragen Viele Grüße!
Und man weiß einfach, wo man am besten suchen gehen kann... Am Hobby "Mittelalter" interessieren mich vor allem historische Handwerkstechniken im Bereich Holz und Farbe und die überraschend "liberale" Rolle der Frau im städtischen Leben ab dem 14. Jh. (Naja, jedenfalls deutlich "liberaler" als das, was einem die Gruselgeschichten aus Funk und Fernsehen so glauben machen wollen ) Als waschechter MA-Markt-GroMi begann meine Berührung mit dem Hobby als Tagesbesucher diverser Märkte im Jahr 2008. Was hab ich mich gut gefühlt in meinem Schwarzgrünen LC-Ensemble 2010 bis 2015 hab ich dann das Studium durchgezogen und da natürlich einen ganz anderen Bezug zur Thematik entwickelt, bin in der Zeit auch nicht auf Märkte oder sonstwelche Veranstaltungen gegangen. Im Urlaub mal Haithabu angeschaut, ansonsten lag mein fachlicher Fokus immer auf der sakralen Kunst des Spätmittelalters. Hab dann meine erste Klamotte, zwar aus Polytierchen, aber nach recherchierten Schnitten, für ein Kunstgeschichtsprojekt angefertigt, da ich dort einen Abriss über Kostümformen/-darstellungen in der Kunst als Datierungshilfe erarbeitet hatte und "was zum Anfassen" mitbringen wollte. Seit 2014 ca. bin ich im zum Teil mittelalterlich orientierten Fantasy-LARP unterwegs (Drachenfest, wenns wem was sagt), habe mich dann aber Kostümtechnisch mehr mit der frühen Neuzeit auseinandergesetzt. Seit letztem Jahr bin ich zur Hildesheimer Gemeinheit AD 1350 gestoßen und hab meinen Fokus nun auf die Mitte des 14. Jh. gelegt. Aber in dieser Gruppe habe ich auch das Lagerleben ohne Sahara 400 lieben gelernt Meine aktuell betriebene Darstellung ist Genovefa Meyenrose, eine Bürgerin der Hildesheimer Neustadt um 1350, gerne auch Vefi genannt. Sie ist Witwe eines Bildhauer- und Fassmalermeisters und übt auch selbst diesen Beruf aus. Zum Hintergrund ist zu sagen, dass es insbesondere in der Neustadt immer wieder "Künstler" gegeben hat, die vor allem sakrale Kunst geschaffen haben. (Bis heute hat sich beispielsweise eine Tischlerfamilie - heute auch Bestattungsunternehmer und Sargtischler namens Süßmann erhalten, die sehr wahrscheinlich auf die mindestens vorbarock nachweisbare Bildhauerfamilie "Süßemann" zurückführbar ist). Ich habe meinen "alter ego" Namen allerdings auf einen etwas blumigeren, aber nachweisbaren Familiennamen aus dem Viertel aufgebaut. (fun fact: 200 Jahre später schreibt ein Onofrius Meyenrose, Küster einer benachbarten Kirche hier, ein sehr anschauliches, wenn auch holpriges Gedicht über die Stadt). Zugeben muss ich allerdings, dass dieses Backgroundkonstrukt, bzw dass ich mir überhaupt diese Gedanken abseits der reinen Handwerksdarstellung gemacht habe, dem Umstand geschuldet ist, dass ich einen Hintergrund für meinen gleichnamigen Larpcharakter brauchte... Fürs Mittelalterhobby ist das durchaus eher weit hergeholter "Quark" Meine Darstellung ist keine historisch greifbare Person, allerdings waren weder dieser Beruf noch die Tatsache, dass eine Frau einen solchen ausgeübt hat, unüblich. Insofern dient meine Darstellung eher als "Leinwand" für meine Recherchen bzgl. Handwerk, Stellung der Frau und Kleidung. Zum Thema "Geschichtsnähe" habe ich natürlich eine Idealvorstellung, die ich aber bei weitem (noch) nicht so erfülle, wie ich es gern würde. Auch wenn meine Kleidung und mein grundsätzliches Handwerkszeug überwiegend aus passenden Materialien bestehen, so sind sie doch zum Teil mit modernen Mitteln hergestellt. zB ist die Kleidung bis auf Sichtnähte maschinengenäht. Auch ist mir bewusst, dass das Lagerleben in meinem Kontext ahistorisch ist. Dennoch macht es mir Spaß und ich möchte es nicht missen. Vielmehr sehe ich es als eine ambientige Plattform, um die breitere Masse an interessierten Normalos zu erreichen, um dann das eine oder andere bzgl. hist. Techniken zeigen zu können. Durch meine Larperfahrung lege ich auch deutlich mehr Wert auf "Ambientigkeit" als die meisten LH-Kollegen, da ich immer die berühmte Immersion suche. Mein Idealbild ist das Erreichen dieses Zustands durch ein vollständig belegbares Umfeld, also "Ambiente durch Authentizität". Einen wesentlichen Teil meines Hobbys verbringe ich damit, Recherche zu betreiben. Insofern weiß ich eigentlich immer, was ich dem Besucher erzähle und was nicht - und was ich zu verbessern habe. Ich finde es angenehmer, Bestehendes auszuarbeiten und daran herumzuarbeiten bis es gut ist, als so lange garnichts zu machen, bis ich was Belegbares fertig da stehen habe. Ich bin mittlerweile dennoch ein Fan von Displays geworden, was sich für mein Handwerk allerdings nicht ganz so ideal umsetzen lässt. Das war jetzt ne Menge Gedöns Mehr folgt vielleicht mal, auch gerne auf Nachfragen Viele Grüße!
