Zwar nicht im Mittelalter Gewand aber ähnliche Thematik: In den 70er war ich noch aktiv als Dudelsackpfeifer in einer Pipe Band. Musste dann mal zu einem Auftritt die öffentlichen Verkehrsmittel benutzen. Im Full Dress ( Instrument, Kilt, Doublet, feather bonnet etc.) dann in die U-Bahn. Dort sass ein Punk-Mädel : Haare ge-igelt wie ein Kelte, geschminkt, gepierct, in Leder, Stiefeln und mit mehr Ketten+Metall behängt als mancher MA-Darsteller. Bis dahin d e r Mittelpunkt des Interesses, alle Fahrgäste starrten sie neugierig, argwöhnisch, teils ablehnend, an. Dann kam ich rein und nahm ihr gegenüber auf die Bank Platz. War übrigens die einzig freie Sitzbank in der U-Bahn. Jetzt war absolute Funkstille im Wagen, dafür umso mehr Hälserecken und jede Menge offener Münder. Die Punkerin und ich schauten uns ebenfalls neugierig an. Einen größeren Gegensatz, sowohl was die musikalische Ausrichtung wie auch die Verkörperung eines Lebensstils kann man sich kaum vorstellen: hier tradionell konservative Uniform , hochglanzpolierte Schuhe, geweißte Gamaschen, eben militärisch-penibles Äusseres ; dort provozierend lässig-schlampig, Kriegsbemalung , Tätowierungen & piercings , umgeben von einem leichten Duft von Gras … Nachdem wir uns einen Moment misstrauisch gegenseitig gemustert hatten brachen wir in Gelächter aus und haben uns für den Rest der Fahrt sehr gut unterhalten. Fazit : beurteile niemanden nur nach dem Äusseren….