Interpretetationsversuch der Schnittrekonstruktion des Haihabu-Ärmelfundes

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Zitat Ein wenig geht so ein Fragment durch 1000Jahre Lagerung im Boden/Wasser/Abnutzung/Elemente etc. ein.
Aber dann ja gleichmäßig, oder? Also war er am Handgelenk schmaler, aber an Schulter nicht unbedingt schmaler als am Ellbogen.
Ich habe bereits einem "Insider" ;-) eine Mail mit der Frage geschickt, von welcher Größenordnung des Einlaufens man hier ausgehen könnte.
Aber das wird ja schon langsam Erbsenzählerei hier
Sehe ich anders. Für eine Rekonstruktion muss man möglichst allem auf den Grund gehen, soweit es möglich ist. Außerdem: dadurch lernt man doch dazu!! Gruß, Michaela
 
Schönen gute Abend die Herr- und Frauschaften, Ein "Insider"? Das klingt ja so geheimnisvoll :D Dann bin ich mal gespannt, was da als Antwort bei rauskommt. :) @Erbsenzählerei Stimmt schon. Ich hoffe nur, Alwina is nich böse, dass wir ihren Thread dafür missbrauchen. *g* Grüße, Brad
 
1. Ich will ja nicht gleich jeden Namen öffentlich bekanntgeben. Derjenige will vl. nicht ungefragt von Fremden behakelt werden. 2. Alwina hätte ihren Versuch ja nicht hier eingestellt, wenn sie keine Diskussion gewollt hätte. 3. Und schließlich: lernen wir alle daraus. Gute Nacht! Michaela
 
Alwina hätte ihren Versuch ja nicht hier eingestellt, wenn sie keine Diskussion gewollt hätte.
Stimmt :D @Erbsenzählerei nun, bin ich geteilterMeinung. Um einen Schnitt erst einmal zu verstehen, ist "Erbsenzählerei" angebracht, wobei wir hier ja auch "nur" die Zeichnungen aus dem Buch haben und somit nur ungefähr die Maße bestimmen können. Wenn man dann aber den Schnitt praktisch anwenden möchte für seine Darstellung, dann muß man schon hier und da von den Maßen abweichen, da jeder andere Körpermaße hat und nicht jeder schank und Gr. S z.B. hat. Aber wenn wir schon mal dabei sind, da frage ich mich, wie ihr auf diese Maße kommt, denn ich komme auf etwas andere Werte. Vorallem im Achselbereich. An welcher Stelle mißt ihr das denn?
Breite Achsel: 33,6 cm (deckt sich NICHT mit Inga Hägg... ?!) Breite Mitte: 30 cm Breite Unten: 28 cm (deckt sich etwa mit Inga Häggs 29 cm)
Ich habe die Meßungen an diesen Stellen vorgenommen: 1) Ärmelsaum ohne Schlitz: 2,2 cm + 1,3 cm = 3,5 cm x 6 = 21cm x 1,25% = 26,25cm 2) Ellenbogen, breiteste Stelle: 5,6 cm x 6 = 33,6 cm 3) Achselweite: 5,1 cm x 6 = 30,6 cm x 1,375% = 42,075 cm
 
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Nun, Maße des Originalfragmentes wie im Text angegeben und das prozentual Eingelaufene hinzugerechnet. Da geht es noch nicht um ein Schnittmuster, sondern erst einmal nur um die Maße des Originals. Die Zeichnung ist bereits eine Interpretation und zeigt nicht die abschließende Lösung (z.B. der Armkugel) und nicht genau die Umrisse des Fragments, weshalb ich die Zeichnung einer Schnittmusterinterpretation nicht primär zugrunde legen würde. Achselbereich... da kann man nicht davon ausgehen, dass das beim Fragment überhaupt vorhanden ist. Es ist oben abgerissen und der Teil über dem Ellenbogen erscheint etwas zu kurz. Die "Achselweite" können wir an diesem Fragment also nicht DIREKT messen. Man müsste die Längen weiterführen. Alwina, man muss doch erst einmal anhand der Originalmaße interpretieren, um Proportionen und Schnitt zu bekommen; Größenänderungen sollte man erst später machen. Ich verstehe daher Dein Argument mit den Größenanpassungen an dieser Stelle nicht...? Fällt mir gerade echt schwer, meine Interpretation zurückzuhalten. Erst wenn die getestet ist, kommt sie in die Öffentlichkeit :) Gruß, Michaela
 
man muss doch erst einmal anhand der Originalmaße interpretieren, um Proportionen und Schnitt zu bekommen
ist schon klar, deswegen schrieb ich ja, das, um einen Schnitt erst einmal zu verstehen, "Erbsenzählerei" angebracht, ist...
Nun, Maße des Originalfragmentes wie im Text angegeben und das prozentual Eingelaufene hinzugerechnet. Da geht es noch nicht um ein Schnittmuster, sondern erst einmal nur um die Maße des Originals.
Auch das ist klar, aber da auch ich mich nur nach den Abb. und Zeichnungen richten kann, da ich keine Möglichkeit habe, es mir mal im Original anzusehen, nehme ich das schon als Grundlage und muß mich darauf verlassen, das die Zeichnungen stimmen. Anhand denen ich dann widerrum die Maße ausrechnen und auch vegleichen kann mit den gemachten Angaben im Text auf Seite 55. Und trotzdem komme ich auf andere Werte...
 
Abbildungen 35 und 36 sind wichtiger als die schematische Zeichnung, die ja nur eine Interpretation ist. Die dort ersichtlichen Nähte geben so einiges her. Mutmaßliche ursprüngliche Maße des Fragments errechnen... Seite 55.... Bsp.: Breite unten 21cm. Laut Abb. 35 eingelaufen um 25%. 21cm = 75%. 21:75x100=28cm. Breite oben 21cm. Laut Abb. 35 eingelaufen um 37,5%. 21cm=62,5%. 21:62,5x100=33,6cm. Das ist aber trotzdem nicht der Umfang unter der Achsel. Es fehlt ja ein Stück. 8)
 
Ah, ok, ein Rechenfehler meinerseits, habe den Dreisatz falsch angesetzt gehabt....naja, Mathe war noch nie meine Stärke... :D Danke dir, dann ist das jetzt auch für mich nachvollziehbar. Und das vorallem oben was fehlt, weiß ich ja und unten ist es auch ausgefranst, wird wohl aber nicht soviel sein. Achja, du schriebst ja am Anfang, das du nicht glaubst, das die Teile a und b als Ersatzteile später eingefügt wurden. Nun, ich habs ja anders gesehen, aber andererseits würde man dadurch natürlich mehr die bogenartige Form des Ärmels bekommen, da die Nähte ähnlich wie Abnäher wären...hatte ich anfangs auch schon mal in meinen Überlegungen gehabt, war nur wieder davon abgekommen... mal sehen, vielleicht versuche ich doch noch mal eine weitere Version... ^^ aber nicht sofort, irgendwann einmal :)
 
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Na dann ist ja jetzt alles geklärt, wa? Hab wieder was gelernt und ich denke, dass die Diskussion meinem späteren Kostüm nur zu Gute kommen kann. :) Vielen Dank, Ladys. Es war mir eine Ehre, Sie verwirren zu dürfen :D
 
Also erstmal muss ich sagen, dass ich mich mit dem Ärmel noch nciht groß beschäftigt habe, aber bei der Beschreibung des Fragments 28A aus dem Hafen steht, dass die gleichmäßige Abnutzung der beiden Teilstücke dafür spricht, dass sie zum gleichen Schnittmuster gehört haben. Ist zwar nicht das gleiche Fragment, scheint aber gleiche/ähnliche Konstruktionsmerkmale aufzuweisen (soweit ich das grad beurteilen kann). Also würde auch das dafür sprechen, dass der Ärmel von Beginn an so konzipiert war. Auch steht bei dem Fragmetn um dass es hier ja grad geht, dass der Nähfaden am ganzen Ärmel sehr gleichmässig ist, wodurch auch dieser Ärmel von Anfang an so gedacht war. Was mich nur wundert ist die Tatsache, dass die Stoffe die am Ellenbogen sind sich icht von den andern unterscheiden. Denke wenn es wirklich praktische Gründe gehabt haben sollte, hätte man da wahrscheinlich einen anderen (robusteren?) Stoff für genommen. Denke also, da die Ellenbogenpartien eine andere Färbung aufwiesen, dass es womöglich eher ästhetische Gründe hat. Hoffe hab da jetzt nichts banales übersehen:D
 
Ich denke, generell macht am Ellenbogen ein robusterer Stoff keinen Sinn, eher ein flexibler, denn ein solcher würde durch weniger Reibung geringer abnutzen und auch mehr Tragekomfort bieten :) In Falle des H57 jedoch sind alle drei Teile in Kette und Schuss {nahezu} gleich. 2/2-Köper hat zudem gute Dehnungseigenschaften; zusammen mit diesem Schnitt ein sehr komfortabler Ärmel, der auch für extremen Gebrauch (z.B. auf einer Schnitzbank, ständig mit Ellenbogen abstützend) geeignet zu sein scheint. Ich stimme Úlfar zu, dass es eher ästhetische Gründe hat, den Schnitt in verschiedenen Farben zu gestalten, wenn man ihn schon mehrteilig macht. Es gibt ja auch Vergleichfunde, die zeigen, dass dieser mehrfarbige Schnitt kein Einzelfall war. ------------------------- @Alwina: der Fehler mit dem Dreisatz ist mir am Anfang auch passiert ;-) manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht. ------------------------- @Bradwar: Du sprichst von Deinem "späteren Kostüm".... bitte gedulde Dich noch etwas, bis unsere (Skjoldmus) Schnittrekonstruktion online ist, bevor Du einen Stoff zerschneidest. Die Armkugel wird auch anders sein... :) Gruß, Michaela
 
Ja, robust war nur so ne Vermutung, Flexibilität wäre das andre. Hatte halt gedacht, dass diese Stellen sich eben am schnellsten abnutzen und man deswegen direkt nen festeren Stoff nimmt (oder sich einfach ovale Lederflicken draufnäht:D) Bin schon gespannt auf eure Reko, auch bei der Tunika wenn die jetzt nochmal überarbeitet wird. Muss ich wohl auch noch ein wenig warten bis ich mit der Tunika anfange, aber dann kann ich mich bis dahin schonmal selbst etwas intensiver mit den Fragmenten beschäftigen.
 

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