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Jurmin von den Löwen
Guest
Der Versuch von Julius Bessel mit seiner englischen Alpenland Ltd. auf dem hart umkämpften MA-Veranstaltungsmarkt Fußzufassen darf in Königsbrunn als missglückt bezeichnet werden. Hierfür sind mehrere Gründe verantwortlich die nicht nur dem Veranstalter anzulasten sind. Der eigentliche Markt war für das erste Mal gar nicht so schlecht. Die Auswahl der Händler und der Künstler war durchaus ausgewogen. Von Tand bis Gewand, vom Schwert bis Unterhaltung, es war wohl für jeden etwas dabei. Für uns erfreulich, wir haben nach der langen Winterpause einige alte Bekante wieder getroffen und uns lange Unterhalten. Das leidige Thema Gastronomie: Wieso bekommen bei manchen Veranstaltungen die Wirte ihren Gastrobereich nicht in den Griff? Sind denn hier nur kostengünstige Amateure am Werk? In der Taverne im Ritterzelt: ca. eine halbe Stunde anstehen für Getränke, (bei halb leerem Zelt) andere Gäste sagten uns währenddessen das das Essen ungenießbar sei. Wir beendeten daher den Versuch der Nahrungsaufnahme vorzeitig und gingen in eine nahe gelegene Pizzeria. Meine Beanstandung zielt konkret auf den Zeitpunkt und den Veranstaltungsplatz. Die Veranstaltung zu einem so frühen Zeitpunkt durchzuführen birgt ein hohes Risiko, denn im März kann in Bayern durchaus noch 20 cm Schnee liegen. Aber dieses zu beurteilen obliegt dem Veranstalter. Die Temperaturen am Freitag und Samstag waren eisig und in der Nacht im einstelligen Minusbereich. Daher auch die geringen Besucherzahlen. Lediglich am Sonntag war es am Tage bei plus 6-10 Grad einigermaßen erträglich. Der Termin war darüber hinaus unglücklich gewählt da Zeitgleich der Königsbrunner Marktsonntag und ein großer Flohmarkt stattfanden. Zwischendrin: der MA-Markt. Die Folge, der Markt war mit hunderten zivilen Besuchern überfüllt die zwischen der Dult und dem Flohmarkt hin und her pendelten. Demzufolge ging die Gewandetenfraktion praktisch unter. Fast alle Händler mit denen ich gesprochen habe bestätigten dass dieses Publikum nur ein geringes Interesse an Ihren Waren hatte da Sie ja eigentlich nur zum Flohmarkt oder zum Marktsonntag wollten. Die Idee vom Veranstalter mit diesem Kunstgriff „drei Märkte zusammen bringen mehr Umsatz“ ging nicht auf. Die meisten Händler haben mir gesagt dass Sie nicht mehr kommen werden. Die Öffnungszeiten am Sonntag von 7°° bis 22°° entbehren jeglicher Logik. Ob die auf 20°° angesetzte Feuershow noch stattfand wissen wir nicht da um 17°° fast alle Händler mit dem Abbau begonnen haben. Der Markt war wie leergefegt und mit der allgemeinen Aufbruchsstimmung fuhren auch wir nach Hause. Besonders schwere Kritik geht an die Stadtverwaltung von Königsbrunn. Die Stadt veranstaltete drei Märkte zeitgleich. Die Parkplatzsituation war dem Besucheransturm nicht gewachsen. Es gab keine ausgeschilderten Großparkplätze mit Buspendelverkehr. Stattdessen wurden im Umfeld der Veranstaltung Dutzende Parkverbotsschilder aufgestellt. Wer nach längerer Suche immer noch keinen Parkplatz gefunden hatte stellte sich dann doch irgendwann ins Halteverbot, auch wenn dadurch keine Verkehrsbehinderung entstanden ist. Aber genau auf diesen Moment hat die Stadtverwaltung wohl gewartet. Es wurden Duzende Autos wegen Falschparken aufgeschrieben. Ich unterstelle der Stadtverwaltung Königsbrunn eine Absicht dahinter um deren chronisch leeren Kassen aufzufüllen. Die Geschäftsidee für klamme Kommunen: Großveranstaltung durchführen; keine Parkplätze ausweisen; viele Halteverbotsschilder aufstellen und kräftig abkassieren. Meine Damen und Herren der Verwaltung, bei Veranstaltungen ist ein gewisses Fingerspitzengefühl von Nöten, ansonsten ist Ihr Vorgehen nur Unanständig. Unsere persönliche Marktbewertung: nur 2 von 10 Punkten. Der Markt findet voraussichtlich noch mal vom 07.10.-09.10.2011 statt. Wir werden ganz sicher nicht wieder kommen und auch nicht mehr euren Stadtsäckel füllen. Jurmin von den Löwen