Kunstfell selber machen (nicht "a"!)

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Hallo und vielen Dank für die weiteren Antworten, ".. Die Fellimitate auf den Haithabu-Mänteln.." Es geht mir eigentlich eher darum ein komplettes Fellimitat (keine kleineren Besätze für Kleidungsstücke) möglichst einfach und relativ nah am Original zu erzeugen und das ohne dass für mich ein Schaf gekillt werden muss. Und wie gesagt - bei den eigenen weiß ich wo's herkommt und weiß, dass es den Tieren ihr ganzes Leben lang gut ging. Ich werde am Wochenende einfach mal ein kleines Vliesstück nehmen und testweise auf Stück dünnen Teppich (den ich hier noch rumfliegen habe) kleben, einfach um mal eine Idee zu bekommen ob das überhaupt funktioneren kann oder völlig für die Katz ist. Kann gerne meine Erkenntnisse hier posten, falls es dennoch jemanden interessiert. Die von euch genannten Techniken stehen, wie gesagt, dann auch in Bälde irgendwann an. MfG, Stalagit
 
Au ja, berichte mal :thumbsup: vielleicht hab ich mich ja geirrt und es klappt doch
 
Versuch es einfach mal. Es gibt ja waschfesten Textilkleber, aber ob der bei Fasern und Leder hält...keine Ahnung. Versuch macht kluch.
 
Ansonsten vielleicht den "Untergrund" einstreichen und das Fell büschelweise aufkleben? Moderner Lederkleber könnte auch funktionieren, der ist vor allem schön flexibel.
 
Ich habe letztens mein Lieblingsschaffell mit Pattex repariert, nachdem mein blöder Hund es mit Beute verwchselt hat... "Zum Glück" hat er ganze Oberhautfetzen mit rausgerissen, so dass ich eine dünne Lederschicht zum Bestreichen hatte und Leder auf Leder kleben konnte. Hätte ich nur Haarflocken gehabt, wäre es sicher klumpiger geworden, bzw. hätten sich hinterher Haare gelöst, weil man ja nicht zu üppig einschmieren kann, sonst wird es hart und rotzig. Als Tierfreund bin ich sehr gespannt, wie dein Ergebnis ausfällt!
 
Viele Grüße und Dank für eure weiteren Beiträge hier im Thema! Wie versprochen will ich euch, was den Klebeversuch angeht, auf dem Laufenden halten. Mit dem Ergebnis kann ich erst nach dem Wochenende dienen, aber ich skizziere mal kurz den Weg bis hierher. Ein Vliesstück habe ich von meiner leider kürzlich verstorbenen Lieblingsschnucke (Heidschnucke). Ihr Vlies ist extrem dreckig, verfilzt und verklebt - habe mir aber ein kleines, einigermaßen(!) sauberes Stück herausgesucht um es zu testen. Hier nochmal zwei Fotos von ihm als kleine Danksagung von mir. Immerhin kenn ich's fast so lang wie meine Familie und länger als meine Freundin obwohl ich mit ihr auch schon etliche Jahre zusammen.... :( 1. ungeschoren, etwa 2-3 Wochen her: 2. geschoren, etwa 1 Woche alt. Mit einer dickern Ladung vom geliebten Löwenzahn "auf dem Weg nach Valhalla" :| Jetzt aber genug davon, tut mir leid. Hier erstmal die Ausrüstung: Habe mich im Internet belesen und in verschiedenen Baumärkten mal beraten lasse. Ich habe mir zum Test einen dicken Filzstoff gekauft. Da der Teil des Leders, der beim Schaf am Körper anliegt bei unseren erfahrungsgemäß eh sehr hell und raus/faserig aussieht, fand ich den Filzstoff zum ersten testen garnicht mal soo schlecht. Könnte man ja ein bisschen beige bepinseln, dann passt die Farbe auch. Als nächstes packte ich die Präparierschere von zu hause ein - auch mit dieser ließ es nicht besonders einfach schneiden. Dann kaufte ich noch Spatel zum Auftragen des Klebers, schließlich den hier abgebildeten Klebstoff. Laut Beratung und Herstellerangaben sehr gut geeignet für das Kleben von Textilien, Kunst- und Naturfasern. Das Produkt soll angeblich sehr gut halten, sich waschen lassen und trotzdem flexibel bleiben. Man darf gespannt sein. Das andere Metallteil, was da zu sehen ist, ist bloß ein Skalpellhalter ohne Klinge zum öffnen der Dose. Schließlich habe mich also durch das Vlies gewühlt um irgendwo eine brauchbare Teststelle zu finden. Ich war überrascht wie stark fettig das Unterfell/Fettfell gewesen ist. Hatte nachher das Gefühl ich hätte die Hände eingecremt. Wegen fehlender Körperwärme und co (schätze ich) waren die Fettpartikel sehr flockig/schuppig, allerdings keinesfalls so, dass man sie gut herausbekommen hätte. Nach einiger Zeit im "Kleb-Knoten-Fett-Filz-Fissl-Haufen" fand ich dann schließlich dieses Stück ;-) Außenseite: Innenseite: Danach habe ich das Vliesstück grob (mit den Händen gereinigt) und vorallem von der Innenseite von loser Wolle, Heu- und Strohstückchen (wahrscheinlich auch von Ixodes ricinus, wie ich abends merkte :rolleyes:) befreit, was dann so aussah: Danach habe ich die Filzunterlage großzügig mit dem Kleber bestrichen, das Fellstück mit Händen angedrückt, mir eine flache und saubere Fläche gesucht und schließlich ordentlich Gewicht draufgelegt (Karton mit 2 dicken Packen gebündelter Zeitungen). Dann begann das Warten. Was das Ergebnis angeht muss ich euch an dieser Stelle, wie oben geschrieben, leider erstmal enttäuschen. Da ich im Moment bei meiner Freundin bin komme ich erst Anfang nächster Woche wieder auf den Hof um das Ergebnis zu begutachten. Ich werde euch dann aber auf jeden Fall bescheid geben. Scheint ja mittlerweile doch ein paar Leute zu geben, die sich für meine Idee/Versuche interessieren - das freut mich :thumbsup: Zum Abschluss möchte ich mir noch Gedanken über mögliche Fehlerquellen machen, die zum eventuellen Nicht-Funktionieren beitragen könnten bzw. was ich nächstes mal anders machen will: - größere Präparierschere oder langes Skalpell (war zwar ein sehr sauberer Schnitt, aber einfach zu klein) - das Unterfell schien mir seeehr fettig. Ich weiß nicht ob das den Klebevorgang nicht negativ beeinflussen wird. Wenn ja frage ich mich natürlich wie man das Fett reudzieren könnte ohne die einzelnen Fasern aus dem Vliesverbund zu lösen - das dicke Filzstück machte lose einen sehr guten Eindruck, leider sog es aber auch ordentlich von dem Kleber auf. Hatte den für noch dickflüssiger und den Filz für weniger Saugstark gehalten. Bleibt abzuwarten ober der Kleber die Wolle überhaupt ordentlich "greift" - wenn überhaupt nicht, dann habe ich immerhin ein wiederverwendbares Vliesstück Soweit erstmal.. Liebe Grüße, Stalagmit
 
Ich hab mal zwei Bilder von meinem Pseudofellstück in meiner Galerie hochgeladen, einmal die Vorder- und einmal Rückseite. Und deine Schäfchen sind ja soooooo süß :love:
 
Danke Käthe, für's Zeigen deines Fellimitats und für die lieben Worte :) Koblenz ist ja direkt um die Ecke - welche Epoche stellst du denn da, wenn man fragen darf? Hier wie versprochen die ersten Bilder. Das ist das geklebte Vlies nach dem ersten Waschgang in Regenwasser zum trocknen in der Sonne: Bin mal gespannt was sich daraus nach ein paar Waschvorgängen entwickelt. Bisher scheint es zu halten - man merkt aber deutlich, dass sich der Filzstoff intensiv mit dem Kleber vollgesaugt hat (ist aber immernoch eiiiinigermaßen flexibel) - die Unterlage scheint also ziemlich semi-optimal. Und trotzdem hält es bisher - die Idee ansich scheint also nicht völlig falsch zu sein. Naja, wir werden sehen. Wird jetzt erstmal einige Male gewaschen und gucken was dann noch an Fell hält - bisher habe ich keine Strähne verloren. Hier noch ein paar Fotos von anderen Vliesen. Das eine ist echt riesig - da denkt man, die Schnucke sei doppelt so groß, wie sie in Wirklichkeit ist :D MfG, Fabian
 
Da es mit dem Kleber gut zu funktionieren scheint könntest du vieleicht einen anderen Stoff probieren der nicht so saugfähig, dafür vielleicht etwas flexibler ist....Nesselstoff zum Beispiel. Das bisherige Ergebnis hat mich zumindest überrascht :)
 
Ja, ich bin auch mal gespannt, wie das nach den Wäschen aussieht... und in trocken! Ich hoffe doch, du hälst uns auf dem Laufenden... ;) Ich bin spätmittelalterlich, Anfang 15. Jahrhundert.
 
Ja, mache ich. Heute gab's den zweiten Waschgang - vielleicht sollte ich aber kein Regenwasser mehr nehmen, in dem Mückenlarven schwimmen *hust* Bisher hält noch alles. MfG, Stalagmit
 
Hab das jetzt alles gelesen und im ersten Moment gedacht:" Oh nein, was hat er mit der Wolle vor!" Dein bisheriges Ergebnis überrascht mich. Um das Fett herauszubekommen geb ich immer einen Schuß Spüli mit ins Waschwasser. Pass gut auf, dass Du die Wolle beim Waschen nicht zu viel bewegst und sie keinen großen Temperaturschwankungen aussetzt, das führt gern zum Filzen. Ansonsten warte ich gespannt auf weitere Berichte!
 
Wie ist denn die Nicht-A-Kunstfellgeschichte ausgegangen, Stalagmit? Hält es? Ist es tragbar? :)
 
Es gibt eine Frau in Bassum, die aus Vliesen ganze "Felle" filzt. Die Vliese werden so geschoren, dass sie am Stück bleiben. Dann verfilzt sie die Unterseite und versteppt das Vlies mit einem Untergewebe - nach Wahl rutschfest, Baumwolle oder Seide. Ein solches Fake-Fell kostet ab 69 Euro. Zum gleichen Preis kann man auch seine eigenen Vliese filzen lassen. Frau Schmidt bietet auch auf Anfrage Wochenend-Filzkurse an. Susanne Schmidt Osterbinde 10b 27211 Bassum Tel. 04242/970847 [email protected]
 
Habe leztes Jahr in einem Stoffladen nach jahrelanger Suche geeignetes Fellimitat aus Schafwolle gefunden. (30 €/m, Winterschlußverkauf). Der Floor ist bestimmt 3 - 4 cm lang. Werde es bald mal färben und dann eine Klamotte draus machen. Vorher hatte ich mir schon mal Teddibärfell gekauft, damit war ich aber nicht 100% zufrieden, da der Floor zwar vom Schaf war, der Rücken aber Baumwolle. Wollte es dann mit einem Innenfutter versehen, auch damit es dicker wird. Für einen Besatz wäre es vermutlich schon ok. Das Teddifell bekommt man im Netz bei den Teddinähläden. Aber nun habe ich ja das Gewünschte.
 
Bah, BÖSER FEHLER! Habe den namen falsch geschrieben *pein* hier nochmal richtig Susanne Schmid Osterbinde 10b 27211 Bassum Tel. 04242/970847 [email protected]
 
Also ich habe mal vor Jahren ein Langhaarmohairgarn in tunesischer Häkelei (das ist das mit der langen Häkelnadel, einfach mal googlen) verarbeitet. Die Haare des Langhaarmohairs lagen da anschließend alle auf einer Seite und das sah schon irgendwie wie Fell aus, war allerdings türkis und wirkte insofern nicht echt. ^^ Wenn Du irgendwie die Möglichkeit hast, die Haare zu verspinnen (was angeblich nicht gehen soll wie man mir sagte), vielleicht mit einem anderen Faden zusammen, so daß die langen Heidschnuckenhaare rausgucken, dann würde ich das an Deiner Stelle auch mal versuchen. Ich habe damals einfach im Grundmuster tunesischer Häkelei gearbeitet. Wenn Du keine tunesische Häkelnadel hast, kannst Du ja auch erstmal einen Versuch mit einer normalen Häkelnadel ohne Griff starten. Um das Ergebnis zu erkennen reichen ja auch 10 Maschen erst einmal aus. Und nach dem Verhäkeln mit einer Fusselbürste (diese Teile die so kurze Haare in eine Richtung haben) die Haare zusätzlich noch aus der Häkelarbeit etwas herausbürsten. Das klappt auch prima bei gestrickten Sachen mit Mohair. Immer mit der Fusselbürste auf das Gestrick und dann nicht entlangbürsten (dann würde man die Haare ja vielleicht komplett rausziehen) sondern immer so leicht ansetzen und nach oben wegzupfen. Schwer zu erklären, einfach ausprobieren. Ich puschel so meine Mohairpullover die nach dem Sommer im Schrank platt gelegen sind auch immer wieder auf. Gruß Uta
 

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