Musik der Mittelalterszene

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Gundel

Guest
Hallo ihr Lieben, angeregt durch die Diskussion mit Lukas in diesem Thread, eröffne ich dieses Thema. Ich fange mal bei mir persönlich an, ich spiele in einem historisch angelehntem Duo, würde jedoch niemals behaupten, Mittelaltermusik zu machen. Mittelaltermusik ist für mich mit möglichst authentischer Aufführungspraxis verbunden. Wobei das ganze Thema authentische Musik wieder ein sehr schwieriges Feld ist, im Mittelalter wurde sehr wenig niedergeschrieben, und wenn etwas aufgeschrieben wurde dann in einer Notenschrift die nicht mit der heutigen vergleichbar ist, es fehlen z.B. jegliche Angaben zu Tempi und Rhythmus. Ob und wie man heutzutage überhaupt von Authentizität in dem Bereich sprechen kann ist fraglich. Selbst wenn man nur auf historisch korrekt nachgebauten Instrumenten musiziert kann es immer noch sein, dass man so ziemlich alles falsch macht, es gibt logischerweise ja keine überlieferten Tondokumente dieser Zeit. Zurück zum hier und jetzt, was heutzutage auf den meisten "Mittelalterveranstaltungen" (über deren Sinn und Qualität man einen eigenen Thread eröffnen könnte), musikalisch dargeboten wird hat meistens herzlich wenig mit Mittelaltermusik zu tun. Klar, umgangssprachlich ist häufig die Rede davon, jedoch ist das in meinen Augen nicht korrekt. In meinen Augen sollte man eher von "Musik der Mittelalterszene" reden, ein neues Genre welches wiederum in viele Untergenres einzuteilen ist. Zur Definition sei der Wikipediaartikel Musik der Mittelalterszene und dessen weiterführende Links empfohlen, dann muss ich mir nicht die Finger wundtippen. *g* Mich interessiert jetzt von was ihr sprecht wenn ihr über derartige Musik redet? Welchen Namen gebt ihr diesem Kinde? Darf man bei derartiger Musik überhaupt noch das Wort Mittelalter mit ins Spiel bringen? Fragen über Fragen.... Ich hoffe auf eine rege Diskussion. :) L.G., Gundel
 
Das ist eigentlich ein ganz wichtiger Punkt. Es gibt offenbar kein gemeinsprachliches Wort, was diese Musik bezeichnet. Wenn ich über Rockmusik reden möchte, kann ich das so sagen, wenn ich von dieser Musik reden möchte muß ich von Musik der Mittelalterszene sprechen. Und darüberhinaus könnte man sich ganz trefflich streiten, was denn die Mittelalterszene mit all ihren Ausprägungen ist, und wie denn die Musik aussieht, die dazugehört. In der Diskussion zu dem genannten Wikipedia-Artikel geht es um genau dieses Ding: Wie will man sowas nennen, und zwar nicht so, daß es cool klingt oder sich jeder sofort was darunter vorstellen kann, sondern einen korrekt bezeichnenden Begriff. Ich bin offen gesagt sehr gespannt, was sich hier an Diskussion ergibt. Daumen hoch für diesen Beitrag. Gruß Lorgarn
 
Erstmal bin ich erfreut über die positive Resonanz wenigstens einer Person innerhalb so kuzer Zeit. :) Wenn ich nochmal auf das zu sprechen kommen darf was ich in meinem Duo so betreibe: Wir nennen unser aktuelles Programm "Minnesang und Lästerlieder", Untertitel: "Lieder aus acht Jahrhunderten in acht Sprachen". Damit wird keineswegs ein mittelalterlich-authentischer Anspruch assoziiert, eher im Gegenteil, wir bekennen uns zu unserer Klauberei aus anderen Epochen. Es gibt hingegen Bands die sich das Logo "mittelalterlich" auf die Stirn pappen und damit eine breite Masse erreichen. Der arglose Zuhörer denkt vermutlich, dass es sich bei derartiger Musik um Mittelaltermusik handelt. Wie sollte der unbedarfte Konsument da auch unterscheiden können? Sowas wie eine eindeutige Kategorisierung der verschiedenen Richtungen innerhalb der "Musik der Mittelalterszene" gibt es ja bislang noch nicht, leider. Von daher formuliere ich nun eine klare Frage: Wie sollten eurer Meinung nach die unterschiedlichen Stilistiken betitelt werden? Bin sehr gespannt auf eure Antworten. Grüße, Gundel
 
Das Thema hatte ich schon vor längerer Zeit mal mit Lunae versucht zu diskutieren:Musik des Mittelalters und Musik der Mittelalterszene Trotzdem schön wenn es wieder aufgegriffen wird, denn grundsätzlich kann es wohl keiner klären, eher ist es so dass jeder seinen Standpunkt klarmachen kann. Ich persönlich gehe mit der Ansicht vom Lukas im besagten anderen Thread konform. Warum? Habe ich eigentlich schon mal im Uraltthread erläutert, aber ich mach es gern nochmal. Also, wenn ich mich da richtig belesen habe ( sprich Musikzeitschriften, diverse Artikel usw.), geht hier der Musikwissenschaftler, um diese ganze Musik zu katalogisieren, davon aus, diesem Musikgenre den Namen "Mittelaltermusik" zu geben, ich persönlich kann damit leben, weil ich ja weiß dass das deshalb so heisst, weil es unter "neuer Musik" läuft. Aber ist es auch Mittelaltermusik? Ich denke JEIN. Wie du schon bemerkt hast Gundel, ist die Überlieferung der Notation und der Taktfrequenz sehr hilfreich für den heutigen Musiker, aber entsprechen die Neumen den heutigen Noten? Kann man bei fehlenden Rythmusvorgaben ein Song den man nie gehört hat 1:1 nachspielen? Ich sage nein. Es wird also interpretiert. Nun kommt der Punkt wo der Musiker ins Spiel kommt, die einen kümmert das wenig, die spielen bloß das nach was die anderen auch spielen ohne die Wurzeln der Musik zu kennen. Typische Marktmusik halt. Andere wiederum versuchen die Überlieferungen "authentisch" zu spielen, womit wir wieder bei der Notation und dem Takt wären. Selbst hier würde ich nicht von purer Mittelaltermusik sprechen, weil selbst hier interpretiert wird. Die Marktmusik würde ich als "Folklore" bezeichnen, die zweite Richtung würde ich dann eher als mittelalterliche aber nicht als Mittelaltermusik bezeichnen. Um es als reine MA-Musik spielen zu können, fehlen halt Tondokumente, die dem geneigten Musiker als Hilfe beim Nachspielen/Interpretieren unterstützen könnten, so dass er weiß wie es geklungen haben könnte.
 
...dem kann ich nicht viel hinzufügen. Ich habe nichts dagegen wenn jemand behauptet er/sie mache mittelalterliche Musik wenn er (wie aus den genannten Gründen) eine Interpretation alter Aufzeichnungen vornimmt. Interpretationen werden immer gemacht, jeder Musiker, auch heute noch, bringt sobald er einen Song covert einen gewissen eigenen Teil mit rein (der eine besser, der andere eben weniger gut) :D Ich habe aber auch nichts dagegen wenn eine Band behauptet das sie Mittelalter-Rock macht. Es weiß jawohl jeder Mensch das es damals keine E-Gitarre oder sonstiges gab und garantiert auch nicht so gespielt wurde. Unter der Bezeichnung Mittelalter-Rock hat sich eben in den letzten Jahren eine neue Musikrichtung entwickelt und auch wenn mich hier jetzt einige am liebsten steinigen würden.........ich finde das gut und höre diese teilweise selbst sehr gerne (ich bin halt en Rockmusiker :D :p)
 
Wenn ihr mich fragt, ist dieses Phänomen eine ganz interessante Sache, selbst Bekannte von mir, die mit der Thematik überhaupt nicht vertraut sind, identifizieren Dudelsackmusik mit Texten die sehr in Richtung Balladen gehen sofort als Mittelaltermusik, weil eben alles was (für den Laien) mit Mittelalter zu tun hat, mit dieser Musik untermalt wird. (Sei es in Filmen auf Märkten oder auch sonst wo.) Mir stehen zwar immer die Nackenhaare ab wenn so leichtfertig mit Begriffen umgegangen wird, aber man kanns den Leuten ja nicht verübeln. Ich denke man wird nur schwer eine andere Bezeichnung für diese Musikrichtung finden können, weil eben das Wort Mittelalter von Anfang an dafür reserviert wurde. Ich wäre froh wenn die Bezeichnung irgendwas mit Fantasy heißen könnte, dem ein oder anderen Musiker wird das vielleicht nicht schmecken, weil man von einem Wissenschaftsklischee in ein Träumerklischee sinken würde, aber bei der breiten Masse würde das für weniger Verwirrung sorgen.
 
Unterschreibe ich mal so Lukas, leider ist es so dass es diese Schublade nun mal gibt
 
Naja, den Begriff Fantasy fänd ich jetzt auch nicht so prickelnd. Das verbinde ich persönlich immer mit irgendwelchen Einhörnern und Spitzohren, damit hat das was ich z.B. mache nix zu tun. Ich kann mit der gesamten LARP-Szene eher wenig anfangen, von daher möchte ich auch ungern in diese Ecke gestopft werden. Zudem wird sich dieser Begriff auch nicht durchsetzen, wie Lukas bereits erwähnte verbinden viele Leute bespielsweise den Dudelsack (so un-"A" einige Modelle auch sein mögen) gleich mit dem Mittelalter. Begrifflichkeiten werden doch meistens durch die breite Masse geprägt, beim MA-Rock ist dies doch bereits definitiv geschehen. Seitdem gewisse Gruppen auch auf populären Musiksendern vertreten sind, ist das Thema quasi durch. Wie dem auch sei, ich als Musikerin fühle mich dem Mittelalter weder zugehörig noch völlig artfremd, ich mache allerdings auch keine Rockmusik mit historisch angelehnten Instrumenten, ich bin da eher für ruhigere Klänge. Von daher fühle ich mich mit dem Begriff Folklore ganz ok, obwohl der ein wenig altbacken klingt.
 
...was ich jetzt hier schreibe, möchte ich mit einem augenzwinkernden Grinsen verstanden wissen ... ;) Wenn ich diese krampfhafte Suche nach einer Begrifflichkeit hier so ver- folge, dann kommt mir mal wieder in den Sinn, wie gründlich und "deutsch" wir alle im Grunde doch sind. Dabei ist es doch gar nicht so wichtig, dem Kind einen Namen zu geben wenn es denn "funktioniert". Aber ich habe so den Eindruck, das hier- zulande das Schubladendenken langsam überhand nimmt 8| Und ... unter uns gesagt .... erinnert mich diese Diskussion etwas an die unseelige Frage, wer denn nun "richtig" Mittelalter macht. Auch da wird Meinung gemacht und letztendlich ändert sich an der Lage (MA-interpretation und MA-Musik und MA-Rock) nichts. So ist z.B. Duivelspack für mich eine absolute Lieblingsgruppe. Allesamt Könner, die über die Jahre (und klar auf den CDs erkennbar!) immer besser geworden sind. Aber sie haben jiddische Elemente, Jazz, Blues, untypische Instrumente und und und. Doch für mich machen sie "Mittelaltermusik". Warum? Weil das die Musik ist, die ich gern auf Märkten höre, die ich oft im Auto anhabe, einfach um meine Gedanken in Richtung MA und Märkte zu senden. Ich bin mir auch nicht sicher, ob ich "richtige" mittelalterliche Musik so schön finden würde, eben einfach weil wir heute leben und durch äussere Einflüsse eben einen neuzeitlich geprägten Geschmack haben. Ich könnte mir denken, das richtige MA-Musik für mich anstrengend zu hören ist und ungewohnt. Wogegen Duivelspack für mich Freude be- deutet, Genießen und dadurch auch Entspannung. Vergleicht es einfach mit einem historischen Roman und einem Fach- buch. Das eine ist unterhaltsam und vergleichsweise leicht lesbar, das andere setzt eine intensive Aúseinandersetzung mit dem Thema voraus ... Sooooo, Sermon Ende .... :rolleyes: Kadlin
 
Original von Gundel Naja, den Begriff Fantasy fänd ich jetzt auch nicht so prickelnd. Das verbinde ich persönlich immer mit irgendwelchen Einhörnern und Spitzohren, damit hat das was ich z.B. mache nix zu tun. Ich kann mit der gesamten LARP-Szene eher wenig anfangen, von daher möchte ich auch ungern in diese Ecke gestopft werden.
Ist das denn so? Hinter dem Wort Fantasy verbirgt sich doch nicht automatisch LARP. Desweiteren: Ich möchte um ein Beispiel zu nennen auch nicht mit den Leuten, die Codex Belli Felschlachten veranstalten in einen Topf geworfen werden, dennoch passiert das ab und an. Um so wichtiger ist es, präzise sagen zu können, was man überhaupt macht.
Original von Gundel Zudem wird sich dieser Begriff auch nicht durchsetzen, wie Lukas bereits erwähnte verbinden viele Leute bespielsweise den Dudelsack (so un-"A" einige Modelle auch sein mögen) gleich mit dem Mittelalter. Begrifflichkeiten werden doch meistens durch die breite Masse geprägt, beim MA-Rock ist dies doch bereits definitiv geschehen. Seitdem gewisse Gruppen auch auf populären Musiksendern vertreten sind, ist das Thema quasi durch.
Und das tun sie aus zwei Gründen. Erstens weil sie es nicht besser wissen, oder nich besser wissen wollen. Dagegen ist man vermutlich machtlos. Zweitens weil ihnen ein besserer Begriff schlichtweg fehlt. MA-Rock mag sich als Begrff etabliert haben, aber in diesem Fall wird nun auch schon etwas klarer, daß das eher wenig mit historischen Dingen zu tun hat. Außerdem: Gerade wenn Leute falsche Begriffe verwenden, ist es um so wichtiger selber die korreten zu gebrauchen. Auch wenn fast der Rest der Welt von 'Blutrinnen' redet, spreche ich von 'Hohlkehlen'. Auch wenn andere von 'Computer Netzwerken' sprechen, rede ich von 'Rechnernetzen'.
Original von Gundel Wie dem auch sei, ich als Musikerin fühle mich dem Mittelalter weder zugehörig noch völlig artfremd, ich mache allerdings auch keine Rockmusik mit historisch angelehnten Instrumenten, ich bin da eher für ruhigere Klänge. Von daher fühle ich mich mit dem Begriff Folklore ganz ok, obwohl der ein wenig altbacken klingt.
Ich finde nicht, daß das altbacken klingt. Nur trifft Folklore denn das, was Du machst?
Original von Kadlin Wenn ich diese krampfhafte Suche nach einer Begrifflichkeit hier so ver- folge, dann kommt mir mal wieder in den Sinn, wie gründlich und "deutsch" wir alle im Grunde doch sind. Dabei ist es doch gar nicht so wichtig, dem Kind einen Namen zu geben wenn es denn "funktioniert". Aber ich habe so den Eindruck, das hier- zulande das Schubladendenken langsam überhand nimmt blinzelnas Schubladendenken langsam überhand nimmt.
Ich finde das weder krampfhaft noch wirkt dies hier auf mich wie Schubladendenken. Wenn ich mich über etwas unterhalten will, dann muß ich auch eine angemessenen Möglichkeit haben mich auszudrücken. Das bedeutet, daß meine Begriffe erstens für alle Gesprächsteilnehmer das gleiche bedeuten und zweites (so ich denn keine Wissenschaft draus machen will) gemeinsprachliche Worte dafür haben muß. Ich glaube, daß es beispielsweise mit ein Grund ist, warum man sich so schwer über bestimmte Themen unterhalten kann, weil es nur eine Wissenschaftliche und einen Slang dafür gibt, aber keine Gemeinsprache mittendrin. Die Grenzen meiner Sprache, sind die Grenzen meiner Welt. Sprache bestimmt worüber ich reden kann und in letzter Instanz sogar, worüber ich nachdenken kann. Ich finde, wie in meinem Eingangspost schon gesagt, diese ganze Diskussion sehr sinnig. Gruß Lorgarn
 
Hallo Kadlin, ich kann dir da nur zustimmen!
 
Hallo, wow, "hochtrabende" Diskusion ;) Wir persönlich haben in der Gruppe sehr gute Leute, die alte Lieder singen. Da muß noch nicht mal ein Instrument her. Viele Sachen werden, natürlich, auch in Latein gesungen: Hut ab! Dann haben wir wunderbare Musiker, die ihr Handwerk echt verstehen und meißtens auch mehrere Instrumente spielen können. Da gibt es dann z.B. Dudelsack mit Flöte: Wunderbar! Und dann gibt es die, ich nenne es jetzt auch ma so, "Mittelalter-Rocker". Fantasievolle Kostüme, mal `ne E-Gitarre dazwischen und zwei Dudelsäcke gleichzeitig: das fetzt und macht irre Spaß! Also für mich ist wichtig, daß die Leute gut sind! Ich selber bin, leider, total unmusikalisch, kann aber schon noch hören, wenn ein Ton falsch ist. Und dann kommt es ja auch noch drauf an, wo was geboten wird. Auf der Burg, in einer Nische, kommen die Sänger einfach grandios rüber und die "Rocker" sind halt auf `ner Bühne, vor größerem Puplikum, einfach klasse! Tja, wollte ich nun einfach mal sagen.... :whistling: Liebe Grüße und macht einfach weiter Musik, weil` s Spaß macht!!! Franziska
 
Franziska, bitte nicht übel nehmen, aber Du hast nicht ganz richtig gelesen worum es geht. Es geht in diesem Thread nicht um eine Berwertung verschidener Musikrichtungen, sondern darum für eine bestimmte Richtung einen korrekten und gemeinsprachlichen Namen zu finden. Gruß Kolja
 
...wollen wir das? Wer wird denn unsere hier neu gefundenen Begriffe übernehmen ?(
 
Hi Kolja, ist schon klar! Ich wollte da auch nicht eingreifen, sorry! Aber ich denke, wir werden da auch keine (für alle) zufriedenstellende Lösung finden.... Und ich schon garnicht :D :D :D Tschüss, Franziska @ Kadlin: Auch mir kommt die Diskusion sehr deutsch vor! Nach zwei Jahren Ausland noch mehr....um so mehr erschrecken mich hier die sogenannten Mittelalter-Märkte (also die, die ich kenne). Aber auch da lasse ich mich gerne anderweitig überzeugen....ich freue mich auf die nächste Saison!
 
Original von Tom ...wollen wir das? Wer wird denn unsere hier neu gefundenen Begriffe übernehmen ?(
Öhm, wir zum Beispiel? Es gbit über 200 user hier im Forum. Außerdem: wenn man danach gehen würde, wer etwas draus übernimmt, wären möglicherweise viele weitere Diskussionen ebenso unnötig. Aber das ist doch auch gar nicht der Zweck eines Diskussionsforums. Das hier ist Kommunikation, aber heftigst. Es feht ein Begriff für eine Sache, mit der sich einige der Leute hier und ein nicht zu unterschätzender Anteil der deutschen Bevölkerung beinahe täglich beschäftigt. Diesen Bedarf können wir hier befiredigen und das ohne, daß wir nachher streng wissenschaftlich sein müssen, oder ein Ergebnis haben müssen. Aber mit der Diskussion darüber, beleuchten wir das Thema von verschiedenen Blickwinkeln und geben jemandem, der auf diese Seiten stößt einen guten Überblick, der zwar meinungsgefärbt ist, aber nicht nur von einer Meinung. Das ist (wie ich glaube ich irgendwo schon einmal schrieb) der Kern und Zweck so eines Forums. Gruß Lorgarn
 
...da gebe ich dir zum größten Teil schon Recht. Für mich hat sich das oben nur etwas abgehoben/überheblich "geklungen". Ich muss allerdings auch (wie weiter oben schon) auch den Leuten Recht geben die sagen das wirkt alles schon wieder "typisch deutsch". Denn mit diesem "typisch deutschen" Verhalten hab ich schon immer so meine Probleme gehabt (aber das ist eine andere Geschichte)! Dann glaube ich auch noch, dass viele Bands so ihre Probleme damit haben zu sagen was sie für eine Musikrichtung machen oder mit wem sie verglichen werden wollen. Denn die meisten Bands wollen eben "nicht" in solch eine Schublade gesteckt werden. Die Begriffe oder Bezeichnungen treffen meist die Zuhörer, nicht die Bands selbst ;)
 
Wie bereits schon geschrieben werden wir hier keine Antwort darauf finden wie man die Musik nun nennen sollte. Es läuft halt nun mal unter dem Begriff "Mittelaltermusik" und unter dem Oberbegriff "neue Musik". Schwierig bei der Suche nach neuen Begriffen dafür ist allein schon die Tatsache, dass wenn wir neue Begriffe finden würden, was wir nicht tun werden, die sowieso keinen interessieren würden. Aber mal auf die ursprüngliche, also Gundels Einlassung, zurückzukommen. Ich denke mal dass es Gundel weniger wichtig war neue Begriffe zu finden sondern wie man persönlich die Musik bezeichnen würde. Das bewerten der Bands können wir uns also wirklich schenken, weil es immer subjektiv wäre. Zurück zum Thema......... ;)
 
Hallo, das Problem in solchen Foren ist halt immer das keine Körpersprache rüber kommt. Da machen auch die Smilies nix :p
Wenn ich diese krampfhafte Suche nach einer Begrifflichkeit hier so ver- folge,
Mich würde mal interessieren an welcher vorangegangenen Wortwahl du festmachst, dass die Diskussion Krampfhaft wäre?
dann kommt mir mal wieder in den Sinn, wie gründlich und "deutsch" wir alle im Grunde doch sind.
Also wenn du es als Deutsch bezeichnest, das man ordentlich benennt dann kann ich Deutsch in dem Fall nur positiv sehen. Leider würde ich bei unserer Kapitalgesellschaft in der Kaufkraft stärker als Wahrheit und Aufrichtigkeit ist kaum noch übereinstimmen das wir in Deutschland noch besonders auf richtige Benennung achten. Aber ich schweife ab.
Dabei ist es doch gar nicht so wichtig, dem Kind einen Namen zu geben wenn es denn "funktioniert".
Sehe im Grunde auch so. Problem dabei ist nur das eben leider nicht funktioniert. Wenn Leute etwas für Musik aus einer Epoche halten und es eben nicht aus dieser Epoche kommt, dann sollte man sich die Frage stellen warum es so suggeriert wird. Gründe dafür könnte nämlich genau unsere Typisch deutsche Ignoranz und der mangelnde Respekt gegenüber unserer Geschichte sein. Eine Stimmungsvolle und dennoch moderne Musik, erhöht die Kaufkraft und das ist bei Spektakulum KZK und co. einfach wichtiger. Ich denke man hätte allen Grund dazu WIRKLICH krampfhaft Gegenzuarbeiten.
So ist z.B. Duivelspack für mich eine absolute Lieblingsgruppe. Allesamt Könner, die über die Jahre (und klar auf den CDs erkennbar!) immer besser geworden sind. Aber sie haben jiddische Elemente, Jazz, Blues, untypische Instrumente und und und. Doch für mich machen sie "Mittelaltermusik". Warum? Weil das die Musik ist, die ich gern auf Märkten höre, die ich oft im Auto anhabe, einfach um meine Gedanken in Richtung MA und Märkte zu senden.
Dann solltest du vielleicht mal drüber nachdenken ob das was du für Mittelalter hältst, auch wirklich Mittelalter ist. Da sprechen eben die harten Fakten gegen, eine unbegründete subjektive Meinung.
Ich bin mir auch nicht sicher, ob ich "richtige" mittelalterliche Musik so schön finden würde, eben einfach weil wir heute leben und durch äussere Einflüsse eben einen neuzeitlich geprägten Geschmack haben. Ich könnte mir denken, das richtige MA-Musik für mich anstrengend zu hören ist und ungewohnt. Wogegen Duivelspack für mich Freude be- deutet, Genießen und dadurch auch Entspannung.
Aber darum geht es doch gar nicht. Ich finde Scharmkapselhosen und Wulsthüte auch nicht schön, aber sie wurden nun mal getragen und wenn ich ein Darstellung zu dieser Zeit mache dann habe ich halt auch einfach keine Wahl. Wenn ich mir Sachen anziehe die mir gefallen, dann ist das vielleicht schön und kann auch Spaß machen, aber warum zur Hölle sollte ich darauf bestehen das es Mittelalterlich ist? Was hab ich davon? ^^ Das kann man auch auf Musik übertragen. Auf mich macht es eher den Eindruck als würden gerade die, die eben behaupten es wäre Mittelalterliche Musik, krampfhaft darauf bestehen. (@Grundel: Deswegen finde ich dein Vorgehen auch sehr löblich. ;)) Desweiteren glaube ich auch nicht das unsere Diskusion jemand wirklich ungeahnte Früchte trägt, aber ich will auch keine Großoffensive gegen die Mittelalter-Musik-Szene starten. Das Forum ist ja eher zum Gedankenaustausch gedacht.
 

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