Rangordnung und Titel

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Courgan

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Ich bin auf der Suche nach Rangordnungen und Titel in Wikingersippen. Gabs dazu schonmal nen Thread? Bei der Suchfunktion bin ich jedenfalls nicht fündig geworden.
 
Im Groben würde ich sagen: König(Häuptling), Freie, Sklaven. Sicherlich wird es immer Menschen gegeben haben die mehr Ansehen gehabt haben als Andere. Ob das nun wegen Reichtum, großartige Taten, besonderem Geschick etc., war,...aber wie ich das aus verschiedenen Texte shcließe, war der Hauptunterschied "Frei oder Unfrei". Ich habe auch schon Quellen zu diesem Thema gesucht, bin aber auch nicht großartig fündig geworden. Mal schauen, ob da hier jemand mehr weiss. Beste Grüße, Toke.
 
Spontan fallen mir der Jarl und der Herse ein, die Funktion und Stellung ist allerdings nicht mehr ganz genau bekannt. Aus der Heimskringla: "Jeder Jarl soll vier oder mehr Hersen unter sich haben, und jeder von ihnen soll zwanzig Mark als Lohn erhalten. Jeder Jarl hat dem König 60 Mann für sein Heer zu stellen, jeder Herse 20 Mann" Die Huscarle hatten wohl auch eine Sonderstellung inne.
 
Ein Huscarl ist so viel ich weiß, ein Angehöriger der Hausmacht quasi ein (Leib-)Wächter, der ständig unter Waffen ist. Hersire stellten vor allem in sächsischen England einen Heerführer dar ( nur das Heer nicht die Anzahl der heutigen Heere entspricht). Zu der Rangordnung, Toke hat schon das wichtigste gesagt: Frei oder unfrei, ansonsten sind die Ordnungen sehr fließend...unten die Unfreien (Thrall), darüber die Freien (Karl) und dann kommt je nach Quelle/ Literatur die Jarle darüber die Kung's (Könige), dazwischen noch die Bondi als Großbauern über den Karl, außerdem gibt es noch die Goden, die eigentlich einen religiösen Status hatten, der aber auch weltlich galt... Meiner Meinung nach unterscheidet man am besten danach, wer mehr Reichtum (Geld,Waren und Land) besaß bzw. wem mehr Männer dienstpflichtig waren (egal aus welchem Grund)
 
Ups, etwas überlesen...Wikingersippe ist ein Familienverband, da gibt es eigentlich keine Rangordnung, ist ja wie eine Großfamilie, also maximal einen Sippenvorstand.
 
Eben drum. Es ist schwer uns hier zu beschreiben. Ein direkter Familienverband sind wir ja nicht.
 
Wieviele seid ihr denn? Im Endeffekt kannst du ja den freien Bauern, Handwerker o.ä. darstellen, der mit Frau, Kinder und Anhang (Knechte, Sklaven, etc...) darstellen...Einen Jarl oder sonstigen Edlen darzustellen scheitert an der Menge des "Gefolges". Meiner Meinung nach ist es wie in der Darstellung zu einem Markt-Mittelalter-HoMi-Lager (das ist nicht negativ gemeint!!!), da gibt es einen Grafen, Gräfin, 2-10 Ritter, alle total bewaffnet und so...und dann...lange Zeit nix und denn 2 Knechte/ Mägde...Das Problem ist halt immer, das die Relationen nicht stimmen. Bei den "Wiki's" ist es ähnlich, alle prunkvoll, mit Schmuck, Borten, Stickereien überladen aber keinen für die "Drecksarbeit" dabei :D :D :D
 
mhhh, wieviele sind wir? keine Ahnung *g* mal 4, mal 15, jenachdem, wieviele grad mitmachen wollen Die Stammgruppe sind glaub ich 9 (wenn nicht grad mal wieder jemand am Rad dreht) Aber wie du richtig schreibst, ist kaum einer da, der die Drecksarbeit machen will. Und die immer spühlen sinds nach ner Zeit leid, weil sich immer die selben vor jeglicher Arbeit im Lager drücken. Aber Überladen ist aber auch keiner. Von daher kann ich glaub ich schon von einer kleinen Gruppe sprechen, wo keiner den Hang hat etwas darzustellen, was seinem Stande nicht nahe käme. Also lauter einfache Leute, wobei in meiner Darstellung schon etwas Wohlstand zu erkennen ist. Aber eben um die Faulenzer in der Gruppe mal anzuspornen, wollte ich irgendwelche Titel vergeben. Mal schauen, wie sich das entwickelt.
 
Glaubst du, nur durch Titelvergabe werden andere angespornt? Dann müßte man das drumherum auch anpassen...diese Art von Darstellung ist aber sehr schwierig bis gar nicht darstellbar...es sei denn, Mittelaltermarktdarstellung ist ok, dann kann es sehr viel Spaß machen- ist aber kein LH und meistens weit von der Realität entfernt. Es gibt Gruppen/ Vereine, in deren Satzung ist genau festgeschrieben, welche Ausrüstung und Kleidung wer tragen darf (z.B. FFC), aber da ziehen alle an einem Strang und leben es teilweise sogar. Meine persönliche Meinung: ich gehe mit den Leuten auf VA's, die ich mag und von denen ich weiß, das alle anfallenden Arbeiten gerecht verteilt werden...ich z.B. haßte damals Abspülen und Essen machen, also kümmerte ich mich um Wassser und Holz.
 
-König -Jarl -Landsmaenn/Gaethingar/Styraesmen -Odalsbondi/Hauldr -Bondi/Karl -Leysingi (voll freigelassene Sklaven) -Frjals/Gjafar (freigelassene Sklaven, die sich noch in einem Abhängigkeitsverhältnis befinden) -Thrall (m) / Ambatt (w) Sklaven/Knechte/Mägde Im Vertrag zwischen Alfred und Guthrum sind die Strafen für die diversen Vergehen ("wer einen Knecht erschlägt muss xy zahlen" http://de.wikipedia.org/wiki/Vertrag_von_Alfred_und_Guthrum http://www.fordham.edu/halsall/source/guthrum.asp hab noch ein bisschen was, das schreib ich später. Komme grad von einem Festival und bin noch etwas platt
 
nach das Gulatingsgesetz gab es sieben stände: Konge, Jarl, Lendmann, Hauld, Bonde, Löysings Sönn, Löysing, Trell. (Die gesetze würde relativ spät aufgeschrieben - ursprunglig gab's wahrscheinlich drei stände: Hauptling, Bauer, Sklave.) Konge - mitglied des Königsgeschlechts das auf die Things zu König gewählt würde - könnte jede männliche nachkommen sein, solange er genug unterstutzer fand. (Der erste König von Norwegen hatte 19 söhne - es gab also genug auswahl....) Jarl - Überhaupt ein von die alte Hauptlingsfamilien -in prinzip die familien die der kampf um das königswürde verloren hatte. Lendmann - von König eingesetzte stellvertreter, verwalter eine landstrich. Hauld - freie Bauer, deren familie in mindestens 6 generationen auf das Bauernhof sesshaft war. (Stichwort: Odel) Bonde - eigentlich Bauer- effektiv jeder freigeborene mann. Löysingssönn, Löysing, Trell - Freigegebenes sohn, Freigegebene, Sklave (Hier kurz - Leif, Ambatt ist nicht die generelle bezeichnung für eine Sklavin, sondern bezeichnet eine unfrei geborene Mätresse ) Einige andere bezeichnungen: Aarmann-"feuerstelle-mann" - verwalter/"aufpasser" auf ein zweitgehöft - könnte auch ein Löysing sein. Husbond - bauernhof-besitzer Husbondkarl - sein stellvortreter, "chefs-knecht) Husfrue - die frau der Husbond, "Hausfrau" Matselja - ihre stellvetreter, mit das recht, einige schlüsseln zu tragen, "chefs-magd" Huskarl - mitgled der Hird (kriegerschar in dienst der König oder, seltener, der Jarl ) Stallare - Offizier der Hird Hövding - Hauptling (von eine schar, schiffsmannschaft oder landstrich) Herse - späte bezeichnung für ein "adelsmann", unter jarl im rang - Knechte und Mägde gab es selbstverständlich auch, und hirten,schmiede, hebammen, hexen, schuster und so weiter ....
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
@Leif @Kauna : Wo wäre denn da ein Wikgraf einzuordnen?
 
Graf ist keine titel aus germanischen, sondern kommt aus dem lateinischen - und wird erst ab hochmittelalter in Skandinavien benutzt, lange nach die wikingerzeit .
 
Nachtrag: habe jetzt nach "Wikgraf" gegoogelt und verstehe jetzt warum du fragst - aber ich bleibe dabei: bis ich eine originalquelle in altnordisch mit das wort drin sehe glaube ich das es eine fremdbezeichnung bzw. eine übersetzung ist und keine wikingertitel. Von die funktionsbeschreibung dürfte es ein Lendmann sein. OK?
 
Von die funktionsbeschreibung dürfte es ein Lendmann sein.
Das hätte ich jetzt auch vermutet. Er wird auf jeden Fall unter dem Jarl gestanden haben. Danke !
 
Ich hab mal gelesen,das Bootsführer auch eine besondere Stellung hatten. Sie gaben wissen nur an bestimmte Leute weiter und sie suchten auch die Besatzung aus. Nicht der Bootseigner.
 
Ich hab mal gelesen,das Bootsführer auch eine besondere Stellung hatten. Sie gaben wissen nur an bestimmte Leute weiter und sie suchten auch die Besatzung aus. Nicht der Bootseigner.
Das ist ja heute noch so. Der Kapitän hat das oberste Kommando an Bord. Auch dann, wenn zufällig der Reeder mit an Bord ist. Bestimmte Hierachien an Bord eines Schiffes scheinen sich nie geändert zu haben. Als DLRG Taucheinsatzleiter habe ich damals auch immer leichte Probleme mit dem Bootsführer gehabt. An Bord bestimmt er über das Verhalten meiner Taucher. Erst als diese im Wasser waren hatte ich dann sozusagen die Kommandatur über meine Leute. Da hatte der Bootsführer nichts mehr zu melden. Bei den Wikingern gab es auf den Booten auch entsprechende Hierachien. Es gab die Steuerbordmänner, die Backbordmänner und die Achterschiffmänner. Und die hatten alle ihren Aufgabenbereich, der von entsprechenden Führungskräften eingeteilt wurde. Wachführer und Steuermann hatten auch hier einen besonderen Stellenwert.
 

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