Nein, da täuscht du dich nicht. Bedenke, die Sachsen wurden von den Franken, respektive Karl dem Großen, unterworfen. Es wurde alles dem Großfränkischen Reich "einverleibt". Und die Mode geht dann dabei mit.
Das kann ich nicht ganz so stehen lassen, denn Karl hat versucht die Sachsen zu unterwerfen und hat dafür mehr als 30 Jahre gebraucht. Politisch ist es schon eine sehr verwickelte Sache, bei der es weder DIE Sachsen noch DIE Franken gibt... da wurde untereinander paktiert, sich in den Rücken gefallen etc. Nach der "Befriedung" um 805 kam es bei den Sachsen zu keiner plötzlichen "frankisierung" bei der die Sitten und Tracht plötzlich übernommen wurden. Es ist ja heute immer noch nicht einwandfrei klärbar, wer Franke und wer Sachse war... wie ich weiter oben schon schrieb, füllen diese Diskussionen weite Bände und damit geh ich dann direkt zum zweiten Zitat...
Was ich aber selber auch noch immer nicht weiß, woran z.B. Projekt Westfali genau erkennt im Psalter, das ist "sächsisch" und das ist "fränkisch".
Das liegt einfach daran, dass man aus den Abb. der Psalter, Fresken etc. nicht ersehen kann, ob da nun Sachsen oder Franken abgebildet sind... Dazu kommt noch, dass man nur extrem fragmentarische Kleidung hat, in den Gräberfeldern. Es gibt einfach die Vermutung, dass die Tracht im FMA eine Art Kontinentaltracht war, deren regionale Zuordnung nur über Schmuck geschehen kann. Vermutungen hierzu sind das eigenständige Anteile der sächsischen Tracht schon ab dem 5. Jhd verschwinden, warum weiß keiner. Der Mann von Bernuthsfeld 8.Jhd. mit seiner stark geflickten Kleidung weist auch darauf hin, da er regional ein Sachse sein müsste... (oder vielleicht doch ein in der Fremde lebender Franke?
)der Schnitt deckt sich mit Fresken und Buchillus, die in fränkischen Werkstätten entstanden. Die Kontinuität der Männertracht ist seit der Merowingerzeit nachzuvollziehen bei den Frauen seit dem Verschwinden der Vierfibeltracht, die aber selbst noch starken Interpretationen unterworfen ist. So ist es auch kaum verwunderlich, dass in den meisten Büchern über FMA- Kleidung auch gesagt wird, dass alles Interpretation ist und man sich ein plausibles Bild aus diesen vielen Fragmenten zusammenklauben muss... so sind alle Abhandlungen zum Thema auch immer mit Vorsicht zu genießen, die gleich die Schnittmuster mitliefern... da sie einfach nicht vorhanden sind...oder auch Verzierungen auf Stoff wie Bestickungen etc. nicht blind übernehmen, wenn es dazu keinen Fund gibt... ( von wegen Ärger und so) Das alles natürlich nur unter der Prämisse, das man es hammergenau machen will...
für weitere Literatur ist die Reihe Studien zu Sachsenforschung einfach nur komplett zu empfehlen...