Schnittmuster Gambeson

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Huhu, also Pferde und Ponyhaare sind an sich eine sehr gute Idee. Vielen Dank dafür! Allerdings mag ich diesen typischen Pferdegruch nicht ganz so gerne (keine Witze über einen Ritter mit Abneigung vor Pferdehaaren bitte ;) ) und hab n bischen Bammel davor, dass das Haar sich mit der Zeit zu stark abnutzt, bzw. verschiebt. Die Idee mit den Packdecken finde ich sehr gut Katharina! Die sind wahrscheinlich auch etwas "fester" als das von mir zuerst favorisierte "Füllvlies", was man ja auch kaufen könnte aber irgendwie n bischen zu.... fluffig aussieht :)
 
Was abnutzen angeht, kann ich dich eventuell beruhigen: Pferdehaar wird nicht ohne Grund für die Bögen von Violinen, Violen, Celli und Kontrabässen verwendet, denn es ist auch bei täglichem, mehrstündigen Üben (also senkrecht über gewickelten Stahl geschramme) über längere Zeit haltbar. Konzertmusiker bräuchten (nach angaben meines Geigenbauers) nur etwa alle anderthalb Jahre neue Haare, aber ziehen manchmal monatlich neue Saiten auf. Aus eigener erfahrung kann ich sagen, dass ich in mehr als 15 Jahren Cello-spielen grademal 2 Bögen hatte. Und solange das Tel trocken bliebe (bei einem Gambeson unwahrscheinlich) würde es auch nicht riechen.
 
Hallo, nein das meinte ich nicht. Habe mich vielleicht unglücklich ausgedrückt :) ich fürchte mehr, dass sich das Füllmaterial, in diesem Fall das Pferdehaar, mit der Zeit sehr verschiebt und so sehr dünne Stellen entstehen. Als Beispiel die Kniekehle, da es dort sehr häufig zu Knick-Bewegungen kommt, die dafür sorgen könnten, dass das Haar mehr und mehr in die Eine oder eben die andere Richtung rutscht. Um dem entgegen zu wirken müsste man alles sehr fein und am besten mit Rauten abstecken, denke ich? Für diese Arbeit habe ich aber weder die Geduld, noch Zeit und Muße. Was den Geruch angeht, hat es sich, wie Du schon geschrieben hast, schon von selber erledigt ;) Also werden es wohl die total antiauthentischen Packdecken werden...und ein paar Pferde behalten ihr Haar ein wenig länger :)
 
...oder du schaust nach Wolldecken aus Militärbeständen und fasst mehrere Lagen in festes Leinen und steppst diese ab. Kosten etwas mehr als Packdecken/Malervlies aber du kommst mit weniger Lagen aus. Vielleicht hast du ja die Möglichkeit da günstig dran zu kommen.
 
Um bei dem von Katharina erwähnten Polen (vermutlich Gambeson.pl) zu bleiben: Er füllt auch die Kniekehlen und Ärmelbeugen nicht, für die größere Beweglichkeit. Ich selbst habe einen Gambi von ihm und bin hochzufrieden. Ebenso die Polsterbeinlinge.
 
Na denn mal kieken, wie wir hier im Norden sagen :) Stoff ist bestellt und die Packdecken besorge ich mir in den nächsten Tagen... Werde dann nochmal ein kleines Feedback zu den gemachten Erfahrungen geben. In jedem Fall großes Danke an alle beteiligten Helfer beim Brainstorming!
 
Hallo, hier mein versprochenes Feedback zu Packdecken als Futtermaterial. Die Decken sind sehr gut zu verarbeiten und relativ günstig zu bekommen (3-4€ pro Decke). Wenn man nichts über den Beinlingen trägt, würde ich zwei Packdecken als Futter (also quasie 4 Schichten) empfehlen. Für dünnere Beinlinge, über denen z.B. Plattenbeine getragen werden, reicht eine Packdecke (2 Schichten) vollkommen aus. Das Material für meine gepolsterten Beinlinge hat mich insgesamt gekostet: - 2 Packdecken = 8€ - 4 Meter Leinen (blau und lindgrün) = 32€ Die Arbeitsmaterialien (sprich Nadel und Faden etc.) lasse ich mal heraus. Unterm Strich habe ich also 40€ für das Material zweier Beinlinge bezahlt. Das ist absolut ok, wie ich finde. Die Arbeitszeit hängt davon ab, wie man näht... ich mache das alles per Hand und es ist relativ angenehm zu nähen. Bilder folgen, wenn die Beinlinge fertig sind.
 
Freut mich wirklich, daß es gut funktioniert hat! Und ich bin schon sehr gespannt auf Bilder.
 
Frage in eigener Sache: taugen 9 lagen leinen schon fürs lichtenauer fechten (also ohne kette mein ich jetzt) oder zerhaut man sich dabei noch die gräten mangels ausreichender polsterung?
 
Die Frage ist, ob du damit beim Fechten nur mit leichtem Kontakt arbeiten willst oder eine härtere Gangart fährst. Im Zweifelsfall hilft der Abschätzung der Posterungsstärke das du dir soviele Lagen wie du deiner Meinung nach benötigst auf den Arm legst und dann durch einige Probeschläge überprüfst ob das deinen Ansprüchen genügt. 9 Lagen Leinen als Primärschutz könnten aber sehr knapp bemessen sein. Lieber keinen falschen Geiz.
 
nunja ich will nicht draufhaun wie ein berserker, aber ein paar techniken entwickeln naturgemäß ein gewisses maß an energie, das unangenehm werden kann. ich hab jetzt keinen leinenstoff hier aber eine 4 mal gefaltete gute velours decke (12cm) kommt schon nahe an den gewünschten dämpfungswert ran. wenn ich allerdings mit den gämgigen gambi materialien die gleiche materialstärke erreichen muss, habe ich den eindruck dass ich leicht übers ziel hinnaus schieße. zum einen wirds sehr dick zum andren werd cih bei der dicke wohl eine polster nähmaschine brauchen. Außerdem wird die Materialstärke wohl die bewegungsfähigkeit einschränken. Ich schätze einfach mal dass so ein gambi naturgemäß einfach grenzen hat. Es gibt wohl aus jüngerer Zeit eine Jackenkonstruktion die all das erfüllt was ich will, aber da ist modernere Protektionstechnik involviert. Die Frage ist halt wo liegen mit herkömmlichen Materialien die Grenzen für einen Gambeson. Sprich wie bekomme ich maximalen Schutz ohne die beweglichkeit zu verlieren?
 
ich schätze mal du meinst 12mm, 12 cm scheinen mir doch recht viel. 12mm halte ich je nach Füllung für gar nicht so unrealistisch, wobei mir neuer Leinenstoff als Füllung recht teuer erscheint und bei der von dir angetrebten Stepdicke wird die Sache wie du richtig vermutest recht steif. Möbelschutzdecken oder ähnliches wäre als Füllmaterial vermutlich die kostengünstigere Variante und lässt nach meinen bisherigen Erfahrungen die Sache nicht so steif werden. Um die Beweglichkeit für die Arme zu erhöhen, kannst du z.B. in der Armbeuge das Füllmaterial reduzieren. Damit muss weniger Material bei der Bewegung verdrängt werden. Da du vermutlich 15. Jdh. darstellst, besteht auch die Möglichkeit die Ärmel der Mode entsprechend bauschig zu gestalten, sodass du auch an der Schulter mehr Bewegungsfreiheit erhältst. Siehe hier: http://www.gewandungen.de/anleitungen/gambeson.html
 
ach das mit der darstellung ist so ein problem das muss wenn möglich dem 14 und 15 Jh gerecht werden aber da hab ich eh chaos. ich hab wie gesagt keinen leinenstoff da gehabt aber von dem was ich da hatte hab ich 20 lagen gebraucht. Für die inneren lagen kann man ja im grunde alles nehmen oder? (ich hätte da möglicherweise zugriff auf 60er jahre rosshaar matratzen und säckeweise alte woll- und leinengardinen (omas dachboden), au weia wenn ich fertig bin wird der gambi schwerer als 3mm vollplatte :help ). Ich habe mal gesehen dass in der Armbeuge nach außen gebeulte Taschen gemacht wurden, das erscheint mir aus technischer sicht sinnvoll.
 
Im Prinzip kannst du vieles als Füllmaterial verwenden. Ich würde vor allem atmungsaktive Naturfasern empfehlen, die Schweiß aufnehmen und nach außen transportieren können, sodass du nicht schon allein beim Rumstehen im eigenen Saft kochst. (Baumwollen, Leinen und Wolle sollten dieser Anforderung genügen) Auch sollten es Materialien sein, die keinen starken Eigengeruch haben oder diesen in Verbindung mit Schweiß entwickeln. Könnte für dich und deine Mitmenschen sonst unangenehm werden. Gerade Rosshaar hat diese Eigenschaft wenn es nicht vorher ordentlich gewaschen wurde. Wenn das Gewicht zum Problem werden sollte, würde ich vor allem Stoffe empfehlen, die viel Volumen erzeugen und wenig Gewicht mitbringen. Also vielleicht den Leinenanteil nicht zu hoch wählen und dafür mehr Wolle nehmen. Auch sollte es nicht zu steife Stoffe wie Jeans sein, da du sonst die Beweglichkeit reduzierst und dir nur unnötig schwer beim Nähen tust.
 

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