Unterkleid für Damen mit großer Oberweite

This site may earn a commission from merchant affiliate links, including eBay, Amazon, and others.
Hmm, bei uns sind es immer die Seiten, die höher hängen ?( Übrigens eine tolle Erfindung zum exakten "Bodenkante"-Abstecken: wir haben uns via Ebucht ein Pusti gekauft, so ein kreidestaub-gefülltes Pusteding, mit dem man eine gerade Linie markieren kann. Das ist soooo schön einfach.
 
Ja, die Seiten hängen bei mir auch höher. Vorn ist es zumindest immer am tiefsten.... Heißt das, ich habe nicht genug Holz vor der Hütt´n??? ;(
 
Jorunn: erklärst du mir, wie dieses Pustidings funktioniert? Mara: Wenn du vorne 5 cm mehr Stoff brauchst, heißt das doch, dass du Holz vor der Hüttn hast? Auf jeden Fall hast du vorn mehr als hinten ... bei mir ist es genau umgekehrt. Auf jeden Fall wird das Zuschneiden interessant, wenn man die eine oder andere Kurve in der Figur hat, ob nun vorne und/oder hinten und/oder an den Seiten. Äääähh moment mal ... willst du damit sagen, du hast das Bliaut schon so weit fertig?? :schock1
 
@ Susanna: http://www.ebay.de/sch/i.html?_nkw=rockabrunder Hier kann man das Ding bestaunen. Du kannst damit die perfekte Höhe einstellen und rundherum eine Linie aus Kreidestaub pusten, die immer exakt die gleiche Höhe hat. Statt des teueren Kreidestaubs geht auch Mehl. Ganz allein geht das zwar auch nicht (sonst verschiebt es ja wieder die Kleidung), aber man hat danach auf jeden Fall wenigstens EINE Linie komplett gleich rundherum, selbst wenn man höher oder niedriger schneiden möchte und kann dann selbst abstecken. Ich liebe das Teil inzwischen!
 
@ Susanna: Habe mich mißverständlich ausgedrückt: Vorne muss ich 4-5 cm wegnehmen, da brauche ich weniger. Hier nun endlich das Bild (mein Rechner brauchte ewig, um ein Update vom Firmeserver auf mein Laptop zu machen, vorher kam ich da nicht ran): http://www10.pic-upload.de/24.08.12/df16rlttid84.jpg
Äääähh moment mal ... willst du damit sagen, du hast das Bliaut schon so weit fertig?? :schock1
Naja, ich will´s ja übermorgen anziehen. Die Länge habe ich heute morgen noch schnell eingekürzt, die wird heute abend umsäumt. Morgen dann noch die Perlenstickerei an den Ärmeln - Sonntag mache ich dann Fotos! Gebe aber zu, dass alle Geren bisher nur beim Versäubern mit Heftstich bearbeitet wurden. Haben aber die Wäsche in der Waschmaschine anschließend problemlos überstanden. Wenn ich mal richtig Zeit habe, dann werde ich Geren und Saum nochmal mit einem Überwendlingstich bearbeiten. Das dauert aber bei 4 Geren und ca. 3,80m Saumumfang auch noch mal mindestens 10-12 Stunden. Mache ich dann nächste Woche... Ist ja noch Sommer.... :whistling:
 
Ah ja. Überlege gerade, ob ich sowas brauche *hmmmmm*. Könnte schon sein ... Mal eine etwas :eek:ff1 Frage: ich lese hier heraus, dass ihr eure Stoffteile mit einiger Reserve zuschneidet und das Kleid erst dann entgültig bemaßt (durch Abstecken usw.), wenn es bis auf den Saum fertig ist? Ich wollte ja schon mehrfach so richtig "a" nähen, sprich Stoff sparen wo nur geht. Ergebnis: das Kleid war an den Seiten zu kurz, oder hinten zu kurz, oder eine der Geren hatte einen kuriosen Zipfel und lauter solchen Mist. Inzwischen nähe ich auch auf Reserve und dachte bislang: die anderen sind wahrscheinlich nicht so deppert beim Zuschneiden wie ich. 8| Edit: der erste Satz bezog sich auf das Pusti.
 
Das mit dem Zuschneiden läuft bei mir sicherlich nicht wirklich "A" ab,m da ich immer etwas Stoff übrig behalte, aus dem ich dann z. Bsp. Besätze für andere Kleider mache oder auch mal einen Almosenbeutel nähe. Generell weiß ich aber, dass ich für mich (1,64 m, und im Moment nicht ganz so schlank) 2 Rechtecke mit einer Länge von max. 150 cm und einer Breite von je 54 cm für das Vorder- und Rückteil ausreichend sind (andere nehmen bei 3 m Länge den Stoff als ganze Bahn, schneiden einen Stoffstreifen mit 54 cm Breite ab und schneiden dann lediglich ein Kopfloch hinein). Das wäre sicherlich mehr "A". Ich arbeite (bisher) immer noch mit einer Schulternaht. Für die Ärmel (wenn ich sie ohne zusätzliche Keile mache) brauche ich mind 2 Stück 50 x 50 cm, der rest bleibt für Geren. Manchmal sitze ich und überlege, wie ich das denn jetzt schneide. Dann hole ich mir ein Stück Papier und male Ideen auf, so dass ich aus dem restlichen Stoff die größtmögliche Saumweite an Geren raushole. Mittlerweile habe ich erkannt, dass ich pro Gere eine maximale Höhe von 1 m benötige. Dann setzt sie gut an der Taille an. Also kann ich aus einem Reststück von 1 m x 1,50 m 4 Geren ausschneiden, 3 davon sind dann ganze und gleichschenklige Dreiecke, die vierte Gere setzt sich aus zwei Teilen (2 rechtwinkligen Dreiecken) zusammen und ergibt zusammen in etwa eine der anderen Geren (mittige Naht muss abgerechnet werden). http://www10.pic-upload.de/24.08.12/xxpysg8pix1.jpg Ich bastel mal einen Schnittbogen für einfache Kleider.
 
@Mara: Für die Neulinge hier im Forum wäre ein Schnittmuster auf jeden Fall eine große Hilfe. Mein Problem ist ja nicht, dass das Kleid nicht paßt, sondern mir z.B. mancher Stoff beim Zuschneiden der Geren einen Streich spielt, oder ich beim Zuschneiden zu geizig war. Deshalb bin ich inzwischen in der Länge(!) deutlich großzügiger und schneide lieber am Schluß den Saum nochmal etwas zurecht. Die Geren setze ich übrigens nur aus rechtwinkligen Dreiecken zusammen, entsprechend ist das Fehlerpotential etwas höher. Die Stückchen vom Feintuning am Saum kann ich dann auch für Ärmelbesätze nehmen, aber leider nicht für die breiten anderen Besätze, wie sie im 11. und 12. so üblich waren. Von daher ist deine Methode sicherlich praktischer.
 
Ich habe jetzt mal 3 Möglichkeiten zurechtgebastelt, wie ich das immer mache. Inwieweit die Schnitte historisch korrekt sind - ich habe mich jedenfalls meist an die entsprechenden Psalter o.ä. gehalten und das ist eben meine Interpretation. So kann man aus dem Stoff das Meistmögliche heraus holen. Wie schon gesagt - ich bin 1,64 groß. Menschen, die deutlich größer sind, benötigen sichlich entweder breiteren Stoff als 1,50m, wenn sie Variante 1 nehmen wollen, dann würde ich immer Variante 2 oder 3 empfehlen. Aber auch hier muss man schauen, ob man mit einer mittigen Gerenhöhe von 1,00 m (mein Maß) hinkommt. Wenn nicht, dann Variante 4. Variante 1: Wenn es mal keine 3 m Länge mehr sind Variante 2 Variante 3 Variante 4: für größere Personen als mich.... :whistling:
 
Hallo, mal einen dicken OT- Einwand der praktischen Art, der weniger was mit "A" zu tun hat, als mit grundsätzlichen Gedanken meinseits (von "A" hab ich noch zu wenig Ahnung). Ich gehe mal davon aus, dass im Mittelalter nicht nur bei den einfachen Leuten, sondern auch bei der Oberschicht man sich nicht mal eben ein neues Kleid/-ungsstück zulegte, sondern die Kleidung lange getragen wurde und dann eben auch mal geändert werden mußte.... wenn ein paar Pfund mehr auf die Rippen kam.... die Frau in andere Umstände... oder es an andere Familienmitglieder weiter vererbt wurde. Ich denke mir, dass beim Zuschnitt das berücksichtigt wurde.. (hat mein Mama früher auch gemacht, wenn sie Kleidung für uns Kinder genäht hat).. dass genügend Reserven eingeplant wurden. Und es ist zeitaufwändiger, im Vorwege über den Schnitt evtl. Differenzen auszubügeln als am Ende den Saum/die Naht an zupassen. Und was Frauen auch im Mittelalter an individuellen Lösungen gefunden und umgesetzt haben, um die Kleidung für sich und andere für die Arbeit praktisch zu machen - das ist natürlich nirgendwo belegt... wie auch. Nur deshalb sollte man Kleinigkeiten nicht von vornherein als nicht authentisch verteufeln, nur weil sie nicht durch Funde oder Aufzeichnungen belegt sind. Ich erinnere hier an die Funde aus Tirol: http://www.spiegel.de/video/bh-aus-dem-mittelalter-in-osttirol-entdeckt-video-1211811.html Einen schönen Tag noch. Ottilie
 
Ich vermute, du meinst diese Stoffreserven, die in "guten" Kleidungsstücken eingebaut sind, damit der Änderungsschneider noch was rauslassen kann, wenn einem die Figur entgleist? Keine Ahnung, ob sowas im Mittelalter gemacht wurde. Was sicher gemacht wurde, dazu gibt es auch Funde, ist: Anstückeln an den Ärmeln, unten am Saum, zu einer Seitengere noch eine weitere dazu nähen (für Hüftgold und strammer gewordene Oberschenkel), zwischen Ärmel und Seitengere ein schmales Stück einsetzen, die kleine Raute unten bzw. hinten am Ärmel durch eine größere ersetzen (wenn die Arme irgendwie muskulöser sind als früher) ... Hat man sich unten in das Kleid einen Triangel gerissen, wurde der geflickt oder - wenn noch vorhanden - ein Stück von Naht und Naht herausgenommen und mit einem Stoffrest ersetzt. In Katrin Kanias Buch sind einige Grafiken zu sehen, bei denen ich mir nicht sicher bin, ob die dargestellten Kleider so gewollt waren oder ob da schon Anpassungen stattgefunden hatten. Schau z.B. diese Tunika hier an: http://www.personal.utulsa.edu/~marc-carlson/cloth/moselund.html, da besteht eine Seitengere aus 3 Teilen. Das kann so gewollt sein (Stoff nutzen), kann aber auch eine Anpassung sein. Nix genaues weiß man nicht. Zumindest im Hochmittelalter waren die Schnitte sehr änderungsfreundlich.
 
Generell wurde ja auch nicht wie heute genäht. Versuch mal in eine heutige Jeans seitlich an der Kappnaht einen Streifen einzusetzen. Durch die maschinelle Verarbeitung mit Overlockstich etc. ist das heutzutage fast ein Ding der Unmöglichkeit, wenn man keine Ausbldung als Änderungsschneider hat. Im Mittelalter wurden häufig erst die Einzelteile der Stücke versäubert, bevor sie mit einem Überwendlingstich zusammen genäht wurden. Diese Nähte kriegt man problemlos mit einem scharfen Messer (oder heute mit einem Fadentrenner) wieder auf, setzt ein genau so vorher versäubertes teil dazwischen und am Ende entdeckt man nähtechnisch keinen großen Unterschied. Ich denke mal, die haben vün jedem Kleid, das genäht wurde, auch Stoffreste aufgehoben, um z. Bsp. mal einen Flicken zu setzen oder um es weiter zu machen. Und da sie ja nicht 8-10 Stunden vorher im Büro saßen, sondern den ganzen Tag nichts anderes vor hatten, war das auch kein Zeitproblem. Adelskleider bis Ende des 12. Jh. wurden sowieso schmal genäht und mit Schnürung auf Taille bekommen, wenn man da etwas zulegte, dann klaffte die Schnürung an den Seiten nur etwas mehr auf, was aber kein Problem war. Später wurde generell weiter genäht, auch da konnte man durchaus ein paar Pfund zulegen. Und wer betucht genug war, hat sich einfach ein neues Gewand anfertigen lassen. Wer nicht (Bauern etc.) - ich denke eher, dass die weniger mit Übergewicht zukämpfen hatten. Die einfachen Kleider, die ich aus Düppel kenne, sind mit einer 70er-Breite auch so geschnitten, dass man durchaus auch hätte Zwillinge kriegen können, ohne ein neues Gewand nähen zu müssen. Erst mit Aufkommen des Schneiderhandwerks und den engen Sachen des Spätmittelalters könnte dieses Problem wieder entstanden sein, aber selbst da glaube ich weniger, dass man "Auslassstoff" verwendet hat.
 
Zumindest im Buch "Das große Bilderlexikon der Mode" steht, dass die ganze Antike hindurch bis zum Ende der "Romanik" die Menge Stoff, die für ein Kleidungsstück verwendet wurde, nicht so sehr Rücksicht auf die Figur des Trägers, sondern auf dessen Stand nahm. Einem dicken Mönch spannte also das Gewand über dem Bauch, während es beim schlankeren Mitbruder schlotterte. Der unfreie Bauer durfte weniger Stoff für den Mantel verwenden als sein Herr oder gar ein König. Bei den Frauen war es genauso. Wenn man die Gewandung also partout "A" haben möchte, dürfte es also völlig in Ordnung sein, in Kauf zu nehmen, dass die Klamotte eben hier zwickt, dort spannt und andernorts schlackert. "Auf Maß zu nähen" kam erst später und auch nur für "Gutbetuchte" (!) in Frage. Demgegenüber gab es wohl - ganz wie heute in der so genannten Dritten Welt - einen schwunghaften Handel mit Altkleidern. Selbst Schuhe wurden weder auf Maß noch mit Rücksicht auf "rechts" und "links" gefertigt. Man nahm, was man kriegen konnte, hauptsache, es passte halbwegs an den eigenen Fuß. Mit modernem Schuhwerk wäre das Tohuwabohu, was Till Eulenspiegel mit seinem "Schuhregen" angerichtet hatte, undenkbar gewesen.
 
Bitte hier nur neue Erkenntnisse zum Thema Oberweite/ Unterwäsche posten. Die Schuhdisskussion findet jetzt hier statt. :danke
 
Also ich hab des Kleid für meiner Schwester so genäht, dass ich sie Seitengehren einfach bis unter die Arme gehen lies und nicht ganz Spitz zu laufen. Fällt prima, die Oberweite wirkt nicht gar so wuchtig und hinten und vorne fällts auch Prima. Kanns nur jedem so empfehlen ;)
 

Neueste Beiträge

Oben