Unterkleid für Damen mit großer Oberweite

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:eek:ff1 Den Witz hat ein Student der Archäologie mal gebracht. Fand ich so gut, musste ich einfach in die Welt tragen ... ;)
 
@ Jorunn: Vielen Dank für den Hinweis auf Abnäher-ähnliches aus Haithabu. Da hab ich wohl zu sehr pauschalisiert und angenommen, was es im Homi nicht gab, gabs auch vorher nicht :rolleyes: . Amalia, ich kann mir ehrlich gesagt auch nicht vorstellen, was du mit dem Überwurf meinst ?( . Meinst du vielleicht eine Rechteck-Cappa? Sowas wie hier auf dem Bild, wenn man ganz runter scrollt: http://www.unserans.ovicula.info/hp85z/flohmarkt.html
 
und angenommen, was es im Homi nicht gab, gabs auch vorher nicht
:!: Kurzer Einwurf: Das ist immer und grundsätzlich der falsche Denkansatz! Nicht "Was kannten die schon ?", sondern "Was war in der Zeit Mode ?" muss der Frageansatz lauten. *klugscheißmodusaus*
 
Das weiß ich auch, dass das der falsche Ansatz ist, aber ich hab Abnäher nun einfach mal als modern abgespeichert, weil ich das immer so gelesen habe überall und hab auch ehrlich gesagt noch nie welche auf Frühmi-Schürzen entdeckt. Keine Sorge Aennlin, normalerweise mach ich solche Annahmen nicht. :D
 
Off-Topic: ein weiteres gutes Beispiel für das Prinzip "Modeerscheinungen vs. gabs-noch-nicht": Knöpfe. Gabs in der Bronzezeit schon, wurden im Frühmi dann fast gar nicht mehr verwendet, und tauchten dann irgendwann später wieder in Massen auf...
 
hm ok hier mal ein bild von mir mit überwurf. mit überwurf meine ich den Grauen Stoff über dem weissen überkleid. So ähnlich wie bei den Zisterzienserinnen. Den sollte man nicht an der Seite mit Bändchen zusammen binden (wobei ich mir das schon öfter überlegt hab, weil sich des immer gern verheddert) Ich hab einmal die Seitenansicht und einmal von Vorne. Ich hab das einmal bei einer Schwetser mit großer Oberweite gesehn, die hatte die Bahn dünner gemacht damit es nicht klafft, aber ich fand das unmöglich, in der mitte ein kreuz und rechts und links blinseln dich 2 Brüste an. ein wenig unpassend :) ich hab den von meiner freundin eh etwas breiter gemacht als meinen, aber des sieht so komisch aus bei ihr, des klafft an der seite weg, da kann man von rechts nach links durchguggen (fast). Wäre echt prima wenn von euch wer ne idee hätte ach mist wie kann ich hier bilder anhängen? ich stells in mein profil :) die idee mit der nähmaschiene klingt gut, nur leider hab ich keine und bin auch zu doof damit zu nähen ;-) das versuchsobjekt war ein altes bettlaken zum glück :)
 
Ah ok. Wird der Überwurf denn immer so in der Kombination mit Gürtel und "Kragen" getragen? Wenn erledigt sich das Problem doch fast von alleine. Ein wenig breiter machen und dann mit Gürtel binden . Oder du setzt da, wo der Gürtel sitzen würde was zum schnüren ein. Auch wenn du das bestimmt so korekt wie möglich haben willst, könne man dann den überwurf mit kleinen Sicherheitsnadeln fixieren, damit nichts raus flutscht ^^ Ansonsten würde ich den Überwurf oben leicht keilförmig schneiden, also schulterbreit, dann zur Brust hin weiter (nicht zu doll sonst sieht das komisch aus) und dann von da an grade runter. Wenn du ein altes Laken hast kannst du das ja beliebig ausprobieren, dass es nicht allzu doll auffällt. Würde zumindest beimir klappen, von der Mitte der Schultern bis da, wo es breiter sein muß ist es relativ lang. Nebenbei. schicke Klamotte. Ich mag geistliche Darstellungen :love:
 
Wird der Überwurf denn immer so in der Kombination mit Gürtel und "Kragen" getragen?
das is kein kragen, sondern teil des gebende ;-) und ja das gehört zur nonnentracht. Nein das Problem is damit nicht gelöst, denn die Dame will keine Nonne mit Gebende machen sindern eine Pflegerin mit Kopftuch. soooo einfach macht sie es mir leider nicht. hmm aber die idee es so "Schürzen" ähnlich zu machen vorne ist auch nicht doof, weil so genau gehts bei ihr jetz nicht. Ich muss meinen "Kragen" leider auch kürzen, da er über der Brust aufhören sollte. Dies werde ich bei meinem 2. Gebende Berücksichtigen. Anne was hindert dich an einer geistlichen Darstellung? :whistling:
 
Gerade neulich sah ich ein Aktbild aus dem HoMi: http://www.welt.de/multimedia/archive/01497/rh_Schnuetgen3_BM__1497999p.jpg da konnte man sich sicher sein, Beine hatte der Maler schon mal gesehen, aber den Rest vermutlich nicht.
Oh das hab ich im Schnütgen auch gesehen, das ist aber nicht aus dem Homi ;) http://en.wikipedia.org/wiki/File:Leipzig_liebeszauber.gif Warum denn nicht das aufklaffen im Überwurf hinnehmen? ?( Schaut es wirklich SO unmöglich aus? 8|
 
Nur ne Vermutung, aber als Pflegerin ist weite Kleidung ja eher störend, wenn man von einem zum anderen Kranken wuselt. Vielleicht lässt sich das irgendwie mit Schnitt, geistlichem "Dresscode" zu der Zeit, Beweglichkeit und Brust vereinbaren, wenn du auf Brushöhe, unter den Armen zwei Dreiecke ansetzt, oder mit in den Schnitt einbindest, um das dann da unter den Armen zusammen zu binden. Fällt kaum auf, die Brust ist eingepackt und es bildet sich kein Knäuel zwischen der Brust. Was mir aber auch noch einfällt ist, dass Unterwäsche unglaublich viel ausmacht. Nicht umbedingt der BH, aber ein enges T-Shirt oder ähnliches, was die Oberweite Quasi zu einem macht. Da rutscht nichts zwischen und alles bleibt, wo es sein soll. Mein Unterkleid sitzt obenrum relativ eng und meine Schürze, die sehr schmal ist bleibt wo sie sein soll.
Anne was hindert dich an einer geistlichen Darstellung?
Dass ich immernoch an meiner jetzigen Birka Darstellung werkel und dann noch eine in Planung ist, bei der ich mich noch nicht ganz fest gelegt habe, aber es wird wohl eine um 1400 aus einer ärmeren Schicht.
 
naja nur eng und figurbetin geht auch net :) ich werd die vorschläge mit den dazugehörigen argumente morgen bei unserem nähnachmittag mal anbringen, mal sehen wie die reaktion is. vielen Dank für eure hilfe :allah
 
Also das Problem mit vorne kürzer als hinten habe ich trotz recht kleiner Oberweite auch, da ich einen recht ausgeprägten Brustkorb und etwas breitere Schultern habe. Das lässt sich aber ganz einfach lösen, indem du das Kleid nicht sofort auf passende Länge zuschneidest sondern eben wenn es soweit fertig ist zurechtkürzt. Ich muss ehrlich sagen, ich frage mich was das Problem bei dem Überwurf ist, wenn er doch eh durch einen Gürtel gehalten wird. Wenn Frau doch etwas zur Stabilisierung der Brust drunterträgt (ich gebe zu ich nutze tatsächlich den modernen BH, habe aber mal darübernachgedacht in der Saison die Sache mit dem "Abbinden" zu versuchen) und da nicht alles fleißig von rechts nach links und vor und zurück schwingt sollte das doch halten. Klar muss man immer mal wieder etwas zurechtzubbeln, aber das ist ja immer so.
 
Ich habe mir mal so einen Überwurf als "zivile" (also nicht-ordensassoziierte) Arbeitsklamotte gemacht. Dabei habe ich die Stoffbahn, wie Wölfin-Anne vorschlägt, von Schulterbreite aus etwas breiter werden lassen und zusätzlich auf Taillenhöhe vorn und hinten je 3 kleine Schlaufen angenäht, durch die ich eine lockere Kreuzschnürung gezogen habe. Dann noch ein Gürtel drum und fertig. Ich weiß zwar nicht inwieweit das so belegbar ist, aber das war mir ganz zu Anfang des Hobbys auch noch nicht so wesentlich... mittlerweile trag ich das gute Stück aus genau diesem Grund nicht mehr, aber praktisch bei der Arbeit wars eigentlich schon.
 
HI, ich habe noch eine Zisterzienserin (trage ich allerdings fast nie, da ich die Wolle auf der Haut fast nicht aushalte), besitze auch viel Oberweite und der Habit stand unangenehm ab, vor allem war er sehr hinderlich bei den Lagerarbeiten. Und windig wenn es war, dann wehte er auch schon mal über mein Gesicht. Daher habe ich Nestellöcher (5 eng beieinander) nur auf Brusthöhe hinten und vorne gestochen, einfache geloopte Bänder durchgezogen. Der Gürtel bleibt dann unter dem Überwurf, er fällt schon noch, aber er hängt nicht mehr wie ein Lappen weg. Beim Unterkleid sind Rauten eingenäht, welche am Arm kürzer geschnitten sind, als auf Brusthöhe, das gibt mir ordentliche Bewegungsfreiheit. Den Saum habe ich mir einmal abstecken lassen und nach diesem Kleid nähe ich alle weiteren.
 
ui die idee is auch prima. wie hast du dann die loop-bänder versteckt? das mit dem wind stört mich auch immer, da kann ich ein lied von singen....
 
Also ich bin ja jetzt ungern der Spielverderber, aber irgendwelche erfundenen Nestellöcher an einem Habit mit fingergeloopten Bändeln die ich dann "verstecken" muss sind vielleicht praktisch, aber eines sind sie (anscheinend) nicht: Belegbar ... und daher sind sie leider raus finde ich ... zumindest hier im Forenbereich für Living History und Reenactmend
 
Ich stimme Alex zu, einen Beleg gibt es nicht, zumindest nicht dass ich wüsste. Es gab zu dieser Zeit die Kenntnis der Nestellöcher und es gab handgeloopte Bänder. Die männlichen Zisterzienser hielten ihren Habit mit einem Bändchen unter den Achseln zusammen. Schließlich arbeiteten die Ordensmitglieder auch. Ich nähe etwas und dann trage ich es, was sich als unpraktisch erweist ändere ich ab, schließlich stehe ich manchmal stundenlang am Feuer und koche für eine Kompanie. Und es ist an jedem selbst zu entscheiden, wie weit er seine Darstellung an Funden und Belegen orientiert. Deswegen kommt es bei dir Schwester Amalia drauf an, wie deine Freundin ihre Darstellung sieht. Wie Alex, dann schmeiss meinen Vorschlag in die Tonne:) Ich war selbst schon mehrmals auf Living History und die wenigsten Darsteller waren 100 %ig. Diese hatten meist einen Anteil von 10 -15 %. Und ich begebe mich hier im Forum mal auf die Suche nach Threads mit den Inhalten Nähen und Gewandung, welche nicht unter Living History und Reenactment zu finden sind.... So long, Selinde
 
Um auf mein eingeklammertes Wort (anscheinend) zurück zu kommen. Wenn du schreibst der männliche Part hilt den Habit mittels Bändchen unter der Achsel zusammen, würde dieses eingeklammerte Wort ja rein theoretisch greifen insofern, dass du einen Beleg hättest der besagt, dass es sehr wohl Befunde gibt die aussagen, dass ein Habit verschlossen wurde. Gibt es solche Belege für Männer? Dann würde ich nämlich dazu raten diese Variante einach auf die weibliche Tracht zu übertragen. Mir ging es in meinem Veto einfach darum, dass man Gewandungsschnitte, welche erhalten sind, nicht mit Modevarianten oder praktischen Mitteln gestaltet die hierfür nicht in Gebrauch - wenn auch existent - waren. Ich bin mir bewusst, dass ich im Folgenden zur Überspitzung neige, aber dann sind wir irgendwann ganz schnell bei handgenähten, pflanzengefärbten Wollcotten an denen an der vorderen Gere ein versteckter Knopfleiste angebracht ist weil dies für Männer auf der Toilette einfach praktischer ist als eineinhalb Metter Wollstoff raffen zu müssen um mal für "kleine Recken" zu gehen.
 
die idee mit den seitenkeilen etwas höher hinauf gehen zu lassen war super. hab die ärmel oben rum etwas breiter gemacht und prima. das kleid fällt wunderschön, die länge passt genau. erfahrungsgemäß sieht man ja eig im unterkleid gefühlte 10 kg schwerer aus. nein bei meiner schwester bewirkt es das gegenteil. sie is total happy mit dem unterkleid. danke für die tollen tipps
 
....habe ich bemerkt, dass das Kleid vorne kürzer war als hinten
So, ich habe den alten Thread wieder mal vorgekramt, weil ich gestern abend beim Abstecken was festgestellt habe. Wer unten genug Stoff hat und eine höhere Darstellung anstrebt (wie schon in Post 15 bemerkt, geht mir die hintere Länge meines Kleides bei meiner einfachen Darstellung am A... vorbei :whistling: ), kann es folgendermaßen machen: Ich habe mich gestern mit meinem neuen Bliaut auf eine Truhe gestellt und meine bessere Hälfte durfte unten abstecken. Vorn sind es tatsächlich ca. 5 cm mehr, als hinten. Hab mal wieder eine Skizze gebastelt, habe aber im Moment irgendwie ein Problem, die extern hochzuladen. Wenn´s klappt, editiere ich hier noch mal.
 

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