Vegetarisches, Autentisches

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Nimue

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[font='Comic Sans MS, sans-serif']Hallo! Ich bin Vegeatrier und denke, dass es doch sicher in der Antike und im Mittelalter jede Menge Rezepte gab, in denen kein Fleisch und Fisch vorkamen, weil die meisten Leut´ sich das einfach nicht leisten konnten. Da wir Vegetarier uns in den letzten Jahren vermehren wie die Fliegen, möchte ich hier gerne vegetarische Rezepte sammeln. Freue mich über jedes Rezept, das hier eingestellt wird! So einige paar habe ich in diesem Thema ja schon gefunden. Also wie war das, mit Quellenangabe darf man auch Rezepte aus Büchern posten? Dann mache ich mal den Anfang mit einem römischen Rezept aus der Antike. Ich habe es dem Ampicius -Kochbuch entnommen, das mein Vater mir mal aus Trier mitgebacht hat, als ich noch klein und niedlich war, lol. Es geht ganz fix und schmeckt erstaunlich gut.[/font] Buch VII, Nummer 298: Omelette: Verklopfe 4 Eier,1/2 Unze Milch und 1 Unze Öl, lasse in einer Pfanne Öl heiß werden, schütte den Teig hinein und sobald der Eierkuchen gar ist, lege ihn auf die Servierschüssel und gib Honig und Pfeffer darüber. [font='Comic Sans MS, sans-serif']Der Clou dabei ist natürlich die Kombination mit dem Honig und dem Pfeffer. Mit frisch gemalenem schmeckt es am besten und ich persönlich mag es am liebsten mit einem milden Blütenhonig. Wer noch ein wenig im Kochbuch des Ampicius schmökern mag, kann das hiertun. Da findet man ein paar Rezepte. (Wikipedia: [/font] Marcus Gavius Apicius (* um 25 v. Chr.; † vor 42) war ein römischer Feinschmecker der Antike. Er lebte im 1. Jahrhundert n. Chr.. Er ist einer von mehreren römischen Feinschmeckern mit (Bei-)Namen Apicius, der als Autorenname von De re coquinaria („Über die Kochkunst“), des ältesten erhaltenen römischen Kochbuchs, überliefert ist.)
 
ist dir da zufällig ein winziger fehler im todesdatum unterlaufen? ansonsten kann man im grunde die meisten gemüse zu eintöpfen nach gusto verarbeiten.
 
[font='Comic Sans MS, sans-serif']Hm, ich habe das so aus der Wiki einfach raus- und hier reinkopiert, habe es nicht selbst getippt. Ich habe es so verstanden, dass der Gute VOR dem Jahr 42 (also n.Chr.) gestorben ist. Klar, für Eintöpfe gibt´s jede Menge Möglichkeiten, aber ich würde gerne ein paar autentische Gerichte von früher kennen, die eben ein bisschen anders sind, als nur die üblichen Gemüse ab in 1 Topf und viertel Stündchen köcheln, weißt Du?[/font]
 
ok, so kann man die zeitangabe natürlich auch lesen. dennoch eher unübliche weise. ich glaube, mara hatte hier nen sehr schmackhaft klingendes rezept für schmorkohl eingestellt gehabt.
 
ok, so kann man die zeitangabe natürlich auch lesen. dennoch eher unübliche weise. ich glaube, mara hatte hier nen sehr schmackhaft klingendes rezept für schmorkohl eingestellt gehabt.
[font='Comic Sans MS, sans-serif'] Ja, damit hast Du sicher Recht. Die wissen wohl selbst nicht genau, wann der römische Feinschmecker denn nun gelebt hat bzw. wie lange. Hm, Schmorkohl klingt gut, hab ich aber leider nicht gefunden.[/font]
 
Hallo! Finde die Idee Super, auch wenn ich gerade sehe,dass nicht viel sich zu diesem Thema äußern ..und das Thema schon "veraltet"ist wie man hier stehen sieht. Hm,.,... ich finds super, ich denke auch dass man im Mittelalter viel vegetarisch essen musste, denn nicht jeder konnte jagen und bzw, so einegs hat es sicherlich auch gekostet .... ich finde also die Idee "alte" Rezepte neu zu erfinden oder auch zu übernehmen sehr interessant. :thumbsup: Grüße dich! greenork :wiki1
 
Also es gibt in Walsrode eine nette Mittelalterkneipe. Der Wirt dort serviert wohl nur vegan. Sehr sehr lecker und auch als "Fleichfresser" habe ich nix vermisst.
 
wenn es was mit Ei sein darf (die einen Vegis essen sie, die anderen eher nicht) trotzdem: Hartgekochte Eier pellen, dazu eine Sauce aus Petersile (viel und noch mehr) mit Oel, Knoblauch, etwas Senf, Pfeffer und Salz schmeckt herrlich frisch (bitte beachten, dass Schwangere nicht zuviel von der Sauce essen, denn es könnte bei Übermenge zu einem Abgang kommen, da Petersilie Fruchttreibend ist.)
 
Nächstes schmackhaftes REzept: Mehl in Fett anrösten bis es braun (Tendenz zu dunkelbraun) hat. Mit Brühe (in dem Fall GEmüsebrühe) ablöschen und rühren bis ein feiner Brei entsteht. Den mit Kräutern und GEwürzen (je nach Gusto) würzen. Ist ein herzhafter Frühstücksbrei (die Carnophilen bekommen dazu gebratenen oder geräucherten Fisch, die Carnophoben gerne gedünstetes Gemüse)
 
[font='Comic Sans MS, sans-serif']Ich bin Vegeatrier und denke, dass es doch sicher in der Antike und im Mittelalter jede Menge Rezepte gab, in denen kein Fleisch und Fisch vorkamen, weil die meisten Leut´ sich das einfach nicht leisten konnten. [/font]
Willkommen im Club! :) Mit deiner Vermutung hast du Recht. Wenn man bedenkt, dass man für das Mästen eines Schweins pro Kg Fleisch etwa 14 Kg Getreide braucht, dann erscheint es ganz besonders verständlich, dass Fleisch eben teuer war (und warum nicht einfach die 14 Kg Getreide zu Essen verarbeiten?). Das Rezept habe ich selbst schon ausprobiert, zu bedenken gilt jedoch, dass es aus der röm. Antike kommt. Das De re coquinaria ist aber auch ohne Nachkochversuche höchst interessant und eine wertvolle Quelle zum Thema Essen (der Oberschicht) im Imperium. Da findet man dann auch sehr leckere Dinge... :D Etwa im Liber VII Polyteles (heißt soviel wie 7. Buch Der Gourmet). I. Vulvae steriles (Gebärmutter von Jungsäuen) Oder dem Liber VIII Tetrapus (8. Buch: Vierfüßler) IX. Glires (Haselmäuse)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Anders als wir Neuzeitlichen hat man Schweine damals nicht mit Getreide gefüttert (Rinder übrigens auch nicht). Die Menschen damals haben das Getreide vernünftigerweise tatsächlich lieber selbst gegessen. Stattdessen wurden Schweine zur Mast in den Wald getrieben, wo sie sich an Wurzeln, Pilzen, Nüssen, Kastanien und dem einen oder anderen Schnecklein oder auch mal einer toten oder halbtoten Maus gütlich taten. In Städten wurden Schweine ebenfalls gehalten. Konnten diese nicht vom städtischen Hirten mit in den Wald genommen werden, versorgte man sie - wie bei manchen Bauern noch heute üblich - mit Küchenabfällen. Sie dienten also als lebende Biotonnen. Es ist also kein Wunder, dass das Schwein bei Muslimen und Juden als "unrein" gilt: Wo es keinen Wald gibt, wo so wenig zu essen ist, dass kaum Abfall anfällt, wird das Schwein zum Nahrungskonkurrenten für den Menschen... Rinder werden heutztage, zumindest in der Massenhaltung, auch vorwiegend mit getreide und Soja gefüttert, das besser dem menschen zur nahrung gereichen würde. Von Natur aus sind Rinder jedoch Rauhfutterfresser,ihre Nahrung besteht aus Gräsern, Kräutern (auch getrocknet, also als heu) und gelegentlich ein paar Blättern. Eine Getreide- und Sojafütterung bekommt ihnen weniger gut und ist auch angesichts der Welternährungslage unsinnig. Fleisch wurde im Mittelalter tatsächlich nicht täglich gegessen. Vor allem lag das an den häufigen Fastentagen, die beinahe die Hälfte des Jahres beanspruchten. Außerdem waren die Haustiere damals nicht so "ertragreich" wie heute. Sie waren kleiner, magerer und wuchsen langsamer. Meist mästete man ein Schwein von der Geburt im Frühjahr bis zur Schlachtung im Spätherbst und aß dann das frische, gepökelte oder geräucherte Fleisch über den Winter bis zum Beginn der nächsten Fastenzeit. Rinder waren als Milchlieferanten zu kostbar zum Schlachten. Erst im Hochmittelalter, als er Rindertransporte selbst von Ungarn her gab, konnten sich zumindest Städer öfter mal ein Stück Rindfleisch leisten. Hühner aß man gern und verhältnismäßig häufig, es war das "Schwein des kleinen Mannes". Meist landete es im Topf und wurde zu Suppe gekocht, weil man so kaum Abfall hatte. Schafe und Ziegen standen seltener auf dem Speisezettel. Zum Einen waren auch sie als Woll- bzw. Milchlieferant zu schade zum Schlachten, zum Anderen war schon damals die Zucht dieser Tiere regional beschränkt. Singvögel, Frösche, Eidechsen landeten jedoch öfter im Magen unserer Altvorderen. Sie gehörten zu dem "Wild", auf das der Adel es weniger abgesehen hatte und das auch der Bauer für den eigenen Bedarf fangen durfte. Eine Ecke für vegetarische Gerichte find ich gut. Wir essen nur 2x die Woche Fleisch und ich werde gern das eine oder andere vegetarische Rezept beisteuern :)
 
*seufz* 8|
Es ist also kein Wunder, dass das Schwein bei Muslimen und Juden als "unrein" gilt: Wo es keinen Wald gibt, wo so wenig zu essen ist, dass kaum Abfall anfällt, wird das Schwein zum Nahrungskonkurrenten für den Menschen...
Ich stelle die Theorie entgegen, dass Schweinefleisch sehr viel empfindlicher ist als Rind- oder Schaffleisch und es deshalb aus gesundheitlichen Gründen nicht erlaubt wurde. Damals gabs noch keine Kühlschränke im Orient. Wenn du recherchierst, welche Tiere nicht halal oder koscher sind, wirst du feststellen, dass nicht alle davon Biomüllschlucker sind. @Morgan, mich stört nicht, was du schreibst, sondern wie du es schreibst, nämlich in einem dozierenden Stil. Ich kann Oberlehrer nicht ab und werde dich ab jetzt ignorieren.
 
Mir hat ein Moslem vor ein paar Tagen erklärt, dass das "unrein" absolut nich tdavon kommt was das Tier gegessen hat sondern davon, dass es sobald es geschlachtet wurde unrein, sprich für den menschlichen Verzehr ungeeignet wird. Im Falle eines Schweines sind das die Trichinen die die Trichose verursachen eine ziemlich ekelhafte Erkrankung mit Durchfall, Bauchschmerzen, Erbrechen,... Übrigens gibt es andere Glaubensrichtungen, vor allem in Indien wo das Rindfleisch und die dazugehörigen Milchprodukte verboten sind, das begründet sich darin, dass viele Inder laktoseintollerant sind und auch im Rindfleisch enthaltene Entzyme nicht gut vertragen. Oft ist eine religiöse Regel begründet in dem Wohlergehen des Volkes. Hält sich die Religionsgemeinschaft an ihre Regeln, so können sie unter ihren Umständen gesundheitliche Vorteile gegenüber nichtgläubigen Regelbrechern haben. Ich finde dies sehr spannend, vor allem wenn man die einem evtl. nicht ganz schlüssig erscheinenden Regeln verschiedener Religionen genau auf dieses hin untersuch, dann erschließen sich einem ganz neue Dimensionen. Ich finde es beachtenswert, dass es Menschen gibt, die bereits vor 100ten von Jahren einen solch klares medizinisches und umfassendes Wissen hatten, dass sie ihr Volk dann durch entsprechende Regeln schützen konnten.
 
Also die Inder haben früher sehr wohl Kühe gegessen, "heilig" wurden Kühe möglicherweise erst dann, als der Ackerbau stark zunahm und man die Kühe zum pflügen brauchte (statt auf dem Teller) so entstand dann nach und nach ein Tabu und schliesslich eine heilige Vorschrift: http://www.nytimes.com/2002/08/17/books/holy-cow-a-myth-an-indian-finds-the-kick-is-real.html Quelle: New York Times Mit Schweinen im Nahen Osten verhält es sich auch ähnlich, die brauchen Schlamm und dergleichen, was richtig schwer wird bei trockenem Klima: http://books.google.co.jp/books?id=yP6TrXRpPdMC&pg=PA69&dq=Marvin+Harris+middle+east+pigs&hl=en&sa=X&ei=obWVUI7eD--wigLG9IDwDw&ved=0CCwQ6AEwAA#v=onepage&q=Marvin%20Harris%20middle%20east%20pigs&f=false Quelle: Google Books "Cultural Anthropology: The Human Challenge" Religiöse Tabus entstehen zumeist aus praktischen Gründen ... nur ist hinterher immer schwer nachzuvollziehen was diese waren. "Wieso? hmm ...haben wir immer schon so gemacht!"
 

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