Swana
Well-known member
Ich häng mich in diese "Diskussion" jetzt einfach mal so rein. Ich möchte hier niemandem ein Richtig oder Falsch zuschustern. Ich würde da vielleicht lieber einen neuen Denkanstoss geben. Angesichts der Tatsache, dass es sich bei der Edda nun doch relativ deutlich um Mythologie handelt, die durch ihr Aufschreiben ja bereits einmal interpretiert wurde, kann man an ihr keine wirklich aussagekräftige Quellenkritik vollziehen. Wir müssen ja davon ausgehen, dass diejenigen, die die Edda niedergeschrieben haben bereits eine Erstinterpretation vorgenommen haben und es jeweils einen geringfügigen Anteil an sozialer Wiederspiegelung der damaligen Zeit gibt. Allerdings ist es mit der Edda ähnlich wie mit der Bibel. Wir können nicht von reinen Lesen sagen: "Ja, es gab Jesus zu 100% !" Da ich den Ausgangspunkt dieser Diskussion eigentlich für sehr interessant halte, wäre es vielleicht ein anderer Ansatz von der Archäologie auszugehen und von dem, was wir Funden entnehmen können. Sicherlich hat es bei männlichen Gräbern einen gewissen Hintergrund, dass Waffen als Beigaben darin zu finden waren. Nicht nur, um den Stand des Mannes zu Lebzeiten zu repräsentieren sondern auch, um ihm mitzugeben, was ihm im Tod hilfreich sein könnte. Ich denke wir dürfen nicht von einer derart stark geprägten Nachtodvorstellung ausgehen, wie es bei den Männern mit Walhall gewesen sein könnte. Aber ich denke eine Frau wird auch eine konkrete Vorstellung gehabt haben, was sie erwartet, denn schließlich wurden Frauen nicht nur mit Schmuck und der Nähnadel beerdigt, sondern auch mit durchaus praktischen Dingen, wie Schere, diversen Kleidungsstücken, Gürteln, Schuhen, Töpfen, Wägen und Truhen. Betrachtet man unter anderem die Bootskammergräber in Haithabu, dann waren diese regelrecht wohnlich, unseren heutigen Schlafzimmern gleich, eingerichtet. Man könnte dahingehend also den Gedanken fassen, dass ein praktischer Gedanke dahinter stand. Gab es vielleicht die Vorstellung, dass das Leben nach dem Tod dem vorangehenden Leben ähnelte ? War es auch nach dem Tod nötig für verschiedene Jahreszeiten und Anlässe gewappnet zu sein ? Ich denke über die Archäologie wäre noch eine andere Betrachtung möglich, denn die Mythologie ist doch recht ... naja männerlastig ?! (Sorry Jungs ... nicht bös gemeint ! ) Vielleicht hilft dieser Denkanstoss ja, um aus der festgefahrenen Debatte herauszukommen und diesem interessanten Thema neue Farbe zu verleihen !