Saringsson
Active member
Hallo! Nun bin ich also an der Reihe. Nachdem ich schon seit Monaten – und im Grunde genommen auch Jahren – ein in immer kürzeren Abständen wiederkehrender stiller Leser gewesen bin, habe ich mich letztens hier im Forum registriert. Und bevor ich anfange, aktiv Fragen zu stellen, sollte ich mich gemäß den Gepflogenheiten doch bei euch vorstellen. Ich bin Toby, ein in die Jahre kommender Dauerstudent aus dem IT-Bereich, und wohne normalerweise abwechselnd in den USA (New York) und in Deutschland (da wiederum abwechselnd Niedersachsen und Schwarzwald). Corona-bedingt reise ich derzeit aber etwas weniger. Im Mittelalterbereich bereite ich mich darauf vor, möglichst bald ein Anfänger zu sein. Momentan bin ich noch nicht mal das. Ich mochte zwar schon als Kind Ritter, Schwerter und Burgen, hatte eine Playmobil-Burg und ein tolles Holzschwert. Und als sich Benjamin Blümchen in einer Folge einen Plattenharnisch aus Konservendosen baute, tat ich ihm das sogar nach (keine gute Idee). Auch als Kind erfuhr ich, dass auf der Burg Cochem rekonstruierte Plattenrüstungsteile verkauft würden, fuhr mit meinem Bruder dorthin. Doch auch damals schon konnte ich sehen, dass die Bleche zu dünn, die Details zu grob, die Verarbeitung insgesamt zu schlecht war, und kaufte mir nichts. Später habe ich mich mal längere Zeit mit Heraldik beschäftigt und Wappen gestaltet. Doch es war immer eher ein stilles Interesse, nie ein Hobby. Vor ein paar Jahren war ich dann zum ersten Mal auf einem Weihnachtsmarkt mit angeschlossenem Mittelaltermarkt und war sofort auf die wenigen Leute neidisch, die mittelalterliche Kleidung trugen. Im Sommer 2019 war ich dann auf einem richtigen Mittelaltermarkt und fühlte mich in Jeans und T-Shirt einfach nur fehl am Platz. Seitdem ist mir klar, dass ich vor dem nächsten Besuch richtige Kleidung benötige, gar nicht so sehr für eine Darstellung, auch nicht zum Lagern, sondern nur, damit ich mich als Besucher von Mittelalter-Events nicht unwohl fühle. Und seitdem versuche ich, mich über das Thema zu bilden. Ich möchte meine Darstellung, wenn man das so nennen kann, an einen niederen Adeligen im Raum Rhein/Main/Nordbaden in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts (Kernjahr 1280) anlehnen. Wie „A“ das wird, kann ich noch nicht abschätzen. Ich möchte jedenfalls keine bestimmte Person, keinen bestimmten Fund nachmachen. Denn erstens würde das sowieso nie perfekt werden und zweitens hat jede konkrete Quelle, jedes Fundstück und jede historische Person doch auch ihre eigenen Idiosynkrasien, die nicht typisch fürs Mittelalter, sondern nur für sich selbst sind. Wer kann mit Sicherheit sagen, dass ein bestimmtes Merkmal an einem einzelnen Fundstück typisch für eine Zeit, eine Gegend und eine soziale Schicht ist und nicht etwa eben nur für dieses eine Stück? Ich möchte eher ein plausibles Bild für einen generischen Ritter aus der Zeit und der Region abgeben und dafür einen Querschnitt verschiedener Quellen verwenden. Mein Wissen baut bislang auf das auf, was ich durch lebenslanges Interesse halt so aufgeschnappt habe (ja, ich weiß…), für einen groben Überblick auch Wikipedia (ja, ich weiß…), PDFs der Maciejowski-Bibel und des Codex Manesse, die Website des Instituts für Realienkunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit, Effigies & Brasses, Kaptorga und andere YouTube-Kanäle (ja, ich weiß…) und die Websites von Darstellern der Living History, von denen ja ganz viele hier im Forum angemeldet sind. Deswegen an dieser Stelle schon einmal Danke für die vielen Inspirationen. An Büchern habe ich diverse Mittelalter-Lexika für Kinder, „Rüstung Gewandung Sachkultur“ von Gösta Ditmar-Trauth, „Kleidung und Mode im Mittelalter“ von Margaret Scott sowie „Kleidung im Mittelalter“ von Katrin Kania. Ich habe auch schon zwei Teile! 
Ich wette, dass die meisten von euch nicht gerade mit diesen Kleidungsstücken begonnen haben: Es sind eine Bundhaube und eine Bruoch, beide aus weißem Leinen in Leinwandbindung, komplett handgenäht, freilich nicht von mir, sondern vom Bockschen Handwerksladen. Als nächste Teile sind geplant: Leibhemd, Hosen, Cotte, Surcot, Schuhe, Gürtel, Almosenbeutel, Tasselmantel und Zinnenhut. Welche Schnitte, welche Stoffe, welche Farben, das steht alles noch nicht fest. Ich hoffe, dass ich im Herbst soweit bin, dass ich an Events teilnehmen kann. Dafür brauche ich eure Hilfe.
Ich wette, dass die meisten von euch nicht gerade mit diesen Kleidungsstücken begonnen haben: Es sind eine Bundhaube und eine Bruoch, beide aus weißem Leinen in Leinwandbindung, komplett handgenäht, freilich nicht von mir, sondern vom Bockschen Handwerksladen. Als nächste Teile sind geplant: Leibhemd, Hosen, Cotte, Surcot, Schuhe, Gürtel, Almosenbeutel, Tasselmantel und Zinnenhut. Welche Schnitte, welche Stoffe, welche Farben, das steht alles noch nicht fest. Ich hoffe, dass ich im Herbst soweit bin, dass ich an Events teilnehmen kann. Dafür brauche ich eure Hilfe.
