Steinschleuder

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Blei aus der Schmelze ist eben extrem ungesund wegen der Dämpfe, das wußte man auch schon im MA und das Putzen gegossener Bleikugeln dauert.
Gibt es schon Blei sauber zum Schmieden in der Natur ?,klar könnte man auch Blei im Gesenk leicht schmieden,Fallhammer wäre Super dafür aber es muß ja auch als entsprechendes Stück vorliegen und dann kann man sich auch wie beim Zinngießen gleich Gußformen machen ;) Ich härte im Blei bzw. bringe Es darin auf Temperatur und da geht es locker bis auf 900 °C,da verstehe ich bedenken aber Oxenkopf macht das mit seinen Äxten zB. auch,gegen Bleikrätze hilft eine Kohle-Ascheschicht und der Rest ist Ablauganlage oder Wind im Rücken ;) . Aber,Zinngießer machen ihre Gerätschaften auch im Blei warm ! hatten die ein gesundheitliches Problem ? beim letzten seines Standes wird davon jedenfalls nichts gesagt. Aber hier geht es ja um Steinschleuder :D Gruß Maik
 
Ich habe inzwischen auch etwas gegoogelt und diese Seiten hier gefunden: http://fundamittere.jimdo.com, http://www.fletchers-corner.de/viewtopic.php?f=19&t=19018. Jaegors Seiten darüber wurden zwar häufig empfohlen, scheinen aber nicht mehr verfügbar zu sein. Wie bei slinging.org gibt es dort eine Menge Infos zu Schleudern und zum Schleudern, leider aber nicht zur Machart mittelalterlicher Schleudern. Die Bauanleitung auf http://blog.ottonenzeit.de/schleuderer-ecke/schleuderbau ist toll. Eine sehr einfache Schleuder habe ich auch irgendwo gefunden, dabei wurde einfach eine Lederschnur an die Schleudertasche angeknotet. Jetzt interessieren mich zwei Dinge: 1. Ich habe von verschiedenen Funden gelesen. Wer hat Infos dazu? Wer, wie, wo, was? 2. Taugt so eine ganz einfache Schleuder, die einfach nur geknotet ist, für den Anfang? (Auch wenn selbst 8er-Knoten dazu tendieren, sich irgendwann aufzulösen.) Oder stören die Knoten? 3. Sind Lederriemen zu empfehlen oder haut das einfach nicht hin? 4. Einschnitte in der Tasche - ja, nein, der Länge nach, der Breite nach? Was sagt die Erfahrung, was sagen die Funde?
 
Hi Lena, also Jaegoor und Jungraban teilen sich einen Körper. Das heißt sie sind die selbe person. Fundamittere gibts immer noch. Zu Deinen fragen. Ja es gibt Funde: Zum Beipiel in Haithabu, York, Schleswig natürlich in spanien und auf denn Balearen, Griechenland, Peru usw. Schleudern aus Leder mit lederriemen funktionieren sehr gut. Sie längen beim schießen aber deutlich nach. Auch ganz einfache schleudern sind schleudern und man kann auch mit ihnen schießen. Aber wenn es um genauigkeit geht sollte die schleuder schon etwas aufwändiger sein. Die beste schleuder zum Ziel schießen ist nach meiner meinung immer noch die Balearische schleuder. Auch wenn sie sehr einfach aus´sieht, so ist sie extrem durchdacht und absolut funktional. Kein Wunder, es gibt dieses Model schon viele tausend Jahre. Schlitze im Brief sollten immer längs sein, quer ist nicht ratsam. die schlitze sollen ein zu starkes ausbeulen des schleuderbriefes verhindern. Baucht dieser nämlich zu stark aus, wird sich das geschoss nicht mehr sauber oder zu spät aus der schleuder lösen. Die Funde in Haithabu , York, Schleswig und auch einige Funde aus Dänemark weißen diese schlitze auf. Spannend finde ich, das sie in dieser form nur in im Norden zu finden sind. und das über mehrere Jahrhunderte. Schaut man sich die Funde genauer an, so scheint es sogar eine entwicklung gegeben zu haben. Ansonsten sind eben riemenschleudern eine sehr gute wahl. (balearische Modell) mit dieser Schleuder lassen sich vor allem bikonische Geschosse hervorragend an denn Mann bringen. Bikonische geschosse gibt es aus Ton, Blei, Stein, Bronze und ganz vereinzelt sogar aus eisen. Noch Fragen???? :p :schaem
 
Ich habe mal eine Bitte an die Mods: Könntet bzw. dürft bzw. wollt ihr nicht vielleicht diesen Thread etwas bereinigen? Ich habe grade Infos über das Schleudern bzw. Schleuderbauen gesucht und es ist etwas mühsam, sich durch die Posts zu lesen, die keinen Informationswert bieten. Im Zweifel könntet ihr ja die Autoren der Posts fragen, ob ihr das löschen dürft. Eine andere Idee wäre es, den Thread zu teilen und einen extra Thread anzulegen für Schleuderergeplauder, und einen zu lassen für Infos übers Schleudern und Schleuderbauen. Falls das nicht geht, löscht bitte diesen Eintrag hier wieder. Danke!
Hallo Lena! Ich habe mir ganz still und heimlich eine Einhand- und eine Zweihandstockschleuder gebaut. Beide aus gewachsenem Naturholz und mit geflochtenen Hanfstricken und eingearbeiteter Ledertasche. Diese Schleudern funktionieren ganz unglaublich. Zu Testzwecken verschieße ich selbst gegossene Bleigeschosse (550 gr). Ich habe aber auch ein Brandgeschoss-Modell aus Ton mit Lunte und Füllung gebaut. Funktioniert auch prima. Diese Brandgeschosse wurden von kleineren oder auch mittelgroßen Schiffen verschossen, weil dort keine Blide oder Katapult Platz hatte. Das war quasi ein Zweimann-Waffe, da ein Bediener nur stand und schleuderte, während ein Zweiter von hinten die Geschosse einlegte und anzündete. Diese Geschosse mussten für alles aus Holz oder brennbarem Material eine verheerende Wirkung gehabt haben. Selbst von kleinen Booten oder Stegen wurden diese Waffen zur Kampfführung über Burg- oder Wassergräben auf Festungen geschleudert. Schnell, günstig und extrem effizient. Da ich meine Jägerausrüstung komplett abgebe (baue gerade eine neue Darstellung auf), kannst du die beiden Schleudern sehr günstig bekommen. Email genüg. Gruß Gilge
 
Hallo Jungraban! Morgen mach ich ein paar Bilder, die ich dann wie und wo einstelle oder verschicke? Bin erst seit kurzem im Forum dabei und habe das noch nicht gemacht. Gruß Gilge
 
Jau, ab einer bestimmten Anzahl an Postings wird in Deinem Profil die "Gallerie" freigeschaltet. Da kannst Du dann Bilder hochladen. Allerdings nicht direkt im Posting einbinden, sondern nur verlinken. Alternativ gibt es ja freie Bilder-Hoster, z.B. abload.de oder ähnliche. Gruß, Gerald
 
Die Bilder sind ja schon ein paar Tage in der Galerie zu sehen :)
 
Hi Lena, also Jaegoor und Jungraban teilen sich einen Körper. Das heißt sie sind die selbe person. Fundamittere gibts immer noch.
Vielen Dank für die Infos, Jungraban! Dass du Jaegor bist, das hatte ich schon mitbekommen, nur nicht gecheckt, dass du hinter fundamittere steckst. ^^ Ich war auf einen Link zu jaegors-schleudern gestoßen, die aber nicht gefunden werden kann. Hast du vielleicht auch Infos zu den Funden aus Norddeutschland bzw. -europa? Also Material, Länge, Schlitze o. ä.? Und weißt du zufällig, ob es auch osteuropäische Funde gibt? Schleudern von den Balearen sind für meine Region (Nordbayern/Nähe Böhmen) leider ein bisschen weit hergeholt. Schleswig ist zwar auch nicht grade um die Ecke, aber liegt dann doch noch etwas näher. Ich werde jetzt jedenfalls mal mit einer ganz einfachen Schleuder anfangen; ich denke mal Hanfseil und geschlitzte Ledertasche. Ist es ratsam, mit einer Stockschleuder anzufangen? Hast du da - oder jemand anders vielleicht - zufällig ein Foto oder eine Zeichnung o. ä. davon? Also die Fotos von Fundamittere kenne ich; mir geht es jetzt eher um die Befestigung der Schleuder am Stab.
 
Hallo Lena! Ich habe ein Bild in die Galerie eingestellt. Schau doch da mal rein. Gruß GilgeGuckst du
 
das scheint im Norden ein wirklich bewährtes Modell gewesen zu sein. es gibt wohl noch ein fragment aus der schweiz. cordilleu glaube ich. Ansonnsten gibt es zahlreiche Bilder, aber auch einige Geschosse. Die Stabschleuder auch Fustibal genannt, vereinfacht das Schleudern. Aber man lernt dadurch nicht denn richtigen Umgang mit der Handschleuder. Man kann denn Stab aber verschieden abgreifen. ( unterschiedliche Handpositionen) so kann man verschiedene Entfernungen genau ausschießen. Funktioniert ein wenig wie das Stringwalking beim Bogenschießen. Mit Stab schießt man aber auf keinem Fall weiter als mit einer Handschleuder. Und man sollte unbedingt mit Tennisbällen schießen als Anfänger.
 
Hallo Jungraban! Also ich finde das "Bedienen" der Handschleuder dann doch schwieriger als das mit der Stockschleuder. Mit der Handschleuder habe ich schon ganz grenzwertige Erfahrungen gemacht (was meine eigene Gefährdung und die im Umkreis anbelangt). Faszinierend finde ich in dem Zusammenhang auch die Videos auf "You-Tube" zum Thema Schleudern. Was die z.T. da mit der Handschleuder anstellen ist schon irre. Besonders die Balearischen Gruppen haben das echt drauf. Scheint in den Genen ihrer Vorfahren zu liegen, denn die waren ja offensichtlich sehr begehrte Söldner, ausgerüstet mit diesen schlichten, aber wirksamen "Waffensystemen". Jedenfalls muss ich noch kräftig üben!!!!!! Gruß Gilge
 
Mit der Handschleuder habe ich schon ganz grenzwertige Erfahrungen gemacht (was meine eigene Gefährdung und die im Umkreis anbelangt).
Erst mit Tennisbällen trainieren bevor es mit Steinen los geht. Ist besser für das Umfeld und für einen selbst. ^^
 
Ja das schießen mit dem Stab ist einfacher. Die handschleuder macht mir persönlich jedoch mehr spass. Man sollte aber schon etwas Übung haben. Aus diesem Grund haben wir in Deutschland ein Regelwerk erstellt. Besonders für denn sportlichen Bereich. Und ja, die Spanier sind gut. aber nur wenige sind wirklich richtig gut. Mit denen hab ich geschossen. Tolle Jungs. Doch die geläufige balearische Technik hat aber schon einige macken. Und die es kapiert haben, geben ihr Wissen ungern weiter. Aber vielleicht machen wir ja mal ein reines Treffen der schleuderer. Iss schon lange mein Traum
 
Hallo aus einem anderen Forum einige Schleuderfunde im Slawischen Bereich. Quelle: Projekt Eisenwald - Schlacht bei Suentana
Moin Heut mal was zum Thema Schleuder Bei den Steinschleudern handelt es sich um eine einfach herzustellende effiziente Distanzwaffe mit großer Reichweite. Schleudern sind in Europa seit der Antike bekannt und angewendet worden. Man denke nur an die Schleuderer von den Balearen, die von den Kathargern bzw. von den Römern für ihre Armeen rekrutiert wurden. Aus dem frühen Mittelalter gibt es Funde von Schleudern bzw. von deren Überresten aus Haithabu und York. Wie sah es bei den nordwestslawischen Stämmen aus? Bis vor einem Jahr gab es nur die schriftliche Überlieferung von Saxo Grammaticus der in seiner Gesta Danorum die Belagerung einer slawischen Inselburg beschreibt. Die angreifenden Dänen die, die abgebrochene Brücke zur Burg instand setzten, um zur selben zu gelangen, wurden von eilig aufgestellten Schleuderern unter Beschuss genommen. Archäologische Funde gab es im Siedlungsraum nicht. 2010/2011 bearbeitete Dr. Frank Wietrzichowski vom Landesamt für Bodendenkmalpflege Mecklenburg - Vorpommern die bisherigen Lederfunde aus den vergangenen archäologischen Grabungen in M-V. Die überraschenden Ergebnisse veröffentlichte er 2012 in einem Artikel der Archäologischen Berichte aus M-V Nummer 19/2012. Trotz der relativ wenigen untersuchten slawischen Fundplätze mit Funden aus Feuchtbodenerhaltung, konnten auf drei Fundplätzen in Mecklenburg bisher Überreste von drei Steinschleudern geborgen werden. In den Publikationen über die Grabungen wurden die Funde abgebildet und von den Ausgräbern und Autoren als Schuhapplikationen oder Lederteile von unbekannter Funktion beschrieben, eine Funktion als Schleuder wurde nicht erkannt. Von den Schleudern sind nur die Mittelteile (Laffe oder Brief) erhalten geblieben. Das fehlen der Schleuderbänder lässt sich am ehesten mit einer Verwendung von leicht vergänglichen Materialien,wie etwa Bast oder Hanf erklären. Fundnummer 1: Burgwall Neu - Nieköhr Spitzovale Lederlaffe (Länge 10cm, Breite 6cm) einer Steinschleuder mit drei waagerechten langen Schlitzen zur Aufnahme der Schleudersteine und je einem Loch an den Schmalseiten für die Befestigung der Schleuderbänder. Datierung: 10. Jahrhundert Fundnummer 2: Siedlung Gr. Raden Langrechteckige Lederlaffe mit konkav abgerundeten Langseiten (Länge 13,1cm , Breite 3,5cm) einer Steinschleuder, mittig mit sieben Schlitzreihen, wechselseitig mit je zwei kurzen und einem langen Schlitz zur Aufnahme der Schleudersteine und je zwei kleinen Schlitzen an den Schmalseiten zur Befestigung der Schleuderbänder. Datierung: 9./ 10. Jahrhundert Fundnummer 3: Quetzin Burg auf der Kohlinsel Spitzovale Lederlaffe (Länge 9,8cm, Breite 5cm) einer Steinschleuder, mittig mit sechs waagerechten langen Schlitzen zur Aufnahme der Schleudersteine und je einem kleinen schlitzförmigen Loch an den Schmalseiten zur Befestigung der Schleuderbänder. Datierung: 11./ 12. Jahrhundert Quelle: Archäologische Berichte aus Mecklenburg – Vorpommern Band 19/2012 Bezugsquelle: Archäologische Gesellschaft für Mecklenburg – Vorpommern e.V. Schloßstraße 8 17235 Neustrelitz oder über die Website des Landesamtes f. Bodendenkmalpflege M-V Es grüßt Rübi
 
Moin Ich habe gestern Abend mal wieder tief in die Bücher geschaut... Und zack da war es.................... So wie es zur Zeit aussieht haben wir den Fund einer Schleuder die in das 8. Jahrhundert datiert wird. Unter den Lederfunden aus Elisenhof, fand sich anscheinend ein Schleuderbrief der typische Gebrauchsspuren zeigt. Wer sich das gute Stück einmal ansehen möchte schaue nach in : Die frühgeschichtliche Marschensiedlung beim Elisenhof in Eiderstedt Band 5 Die Holz und Lederfunde, Tafel 67 Bild 1 Es grüßt der Benzino alias Rübi
 
Benzino. Das Teil ist nicht schlecht. Allerdings frage ich mich wie die läufe befestigt waren. Spannend wäre tatsächlich ob es wie ein gürtel getragen wurde.
 

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