Bischof Ketzer
Well-known member
Dominus Vobiscum ! Auf dem Weg zu einer Pilgerfahrt nach Jerusalem bin ich auf dieses Forum gestossen. Meine Darstellung bewegt sich im 12JHT. Da ich Geistlicher bin brauche ich den ganzen schweren Metallkram nicht mit mir zu führen. Obwohl ich in diesem Sommer ebenso in meiner Kutte geschwitzt habe wie meine Entourage die für meinen Schutz sorgen muss. Von Mittelhessen sind wir aufgebrochen um im der heiligen Stadt Ablass für unsere Sünden zu erlangen. Meine Wenigkeit aus Giessen, die restlichen Reisebegleiter alle aus dem Land zwischen Lahn und Dill. Angefangen habe ich vor über 15 Jahren auch mit dem Blechzeug, da meine Lebensjahre aber auch schon weit über ein halbes Jahrhundert gehen wurde mir das auf dauer zu schwer. So habe ich mich langsam im Klerus hochgearbeitet. ( Alle fangen mit Schankdienst an ) Ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben selbst zum Papst gewählt zu werden. Mit Religion habe ich eigentlich nichts zu tun, aber es lebt sich ganz gut von den kirchlichen Pfründen. Auf Märkten komme ich immer wieder in interessante Diskussionen bezüglich des Glaubens die ich gut parieren kann, da ich mich mit Bibel und Kirchenrecht gut auskenne. Meine Meinung ist, daß die Welt ein besserer Ort wäre wenn nicht mehr an imaginäre Wesen geglaubt würde. Diese Ansicht führte dazu,daß mich viele nur als Bruder Lucifer ansprechen, was ich aber als Auszeichnung empfinde, da ich den Menschen nur Licht bringen will. „»Ich weigere mich zu beweisen, daß ich existiere«, sagt Gott, »denn ein Beweis ist gegen den Glauben, und ohne Glauben bin ich nichts.« »Aber«, sagt der Mensch, »der Babelfisch ist doch eine unbewußte Offenbarung, nicht wahr? Er hätte sich nicht zufällig entwickeln können. Er beweist, daß es dich gibt, und darum gibt es dich, deiner eigenen Argumentation zufolge, nicht. Quod erat demonstrandum.« »Ach du lieber Gott«, sagt Gott, »daran habe ich gar nicht gedacht«, und löst sich prompt in ein Logikwölkchen auf. »Na prima«, sagt der Mensch, »das war ja einfach«, beweist, weil’s gerade so schön ist, dass schwarz gleich weiß ist, und kommt wenig später auf einem Zebrastreifen ums Leben.“ Douglas Adams (The Hitchhiker’s Guide to the Galaxy) Blaise Pascal (* 19. Juni 1623 in Clermont-Ferrand; † 19. August 1662 in Paris) war ein französischer Mathematiker, Physiker, Literat und christlicher Philosoph. Konkret geht Pascal nur von folgenden Möglichkeiten aus: 1 Es gibt einen Gott, der genau die Menschen belohnt, welche an ihn glauben. 2 Es gibt keinen Gott und damit auch keine Belohnung für Glauben. Tatsächlich gäbe es aber noch mehr Möglichkeiten: 1 Es gibt einen Gott, der jedoch nicht belohnt. 2 Es gibt einen Gott, der belohnt, dies jedoch nicht (allein) vom Glauben an ihn abhängig macht. 3 Es gibt keinen Gott, und man wird nach dem Tod trotzdem belohnt (wobei sich jedoch die Frage stellt, durch wen). 4 Es gibt einen nichtchristlichen Gott, der alle Christen wegen Götzendienst bestraft. 5 Es gibt einen christlichen allwissenden Gott, er belohnt nur unser Handeln (Lippenbekenntnisse werden bestraft). Insbesondere die zweite Alternative findet dabei Beachtung: Es wäre durchaus möglich, dass es einen Gott geben könnte, der kritischen Agnostizismus belohnt und blinden Glauben bestraft, oder der Ehrlichkeit im Denken belohnt und vorgespiegelten Glauben bestraft. Tantalum religio potuit saudere malorum, Intra ecclesiam nulla salus. Eritis sicut deus, scientes bonum et malum. Dubitatio lux in quasi obscurita est. Posteri praeterito cauda mordentur. Grüße aus dem Officium malus. :evil: :saint: