Buch-Hinweis: "Kriegführung im Mittelalter (Handlungen, Erinnerungen, Bedeutungen)"

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Graf Moritz von Baernfels

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ISBN 13: 978-3-506-75634-3
2006 erschien dieser wissenschaftliche Aufsatz in Buchform im Verlag Ferdinand Schöningh GmbH & Co. KG, Paderborn als Band 32 in der Reihe „Krieg in der Geschichte - KRiG).
Der Autor, Prof. Dr. Malte Prietzel, hat sich über deutsche Grenzen hinaus als Militärhistoriker und Fachbuchautor einen Namen gemacht. Seine weitfassende universitäre Lehrtätigkeit führte zu intensivster wissenschaftlicher Beschäftigung nicht nur im militärhistorischen Themenfeld der Mediävistik, immer wieder mit Schwerpunkt Spätmittelalter.
Prof. Prietzel setzt mit dem vorliegenden Werk nicht bei der weithin üblichen Beschreibung und Analyse von Schlachten und/ oder Rittertum, Waffen und Fortifikationen an.
Er geht den kulturellen und gesellschaftlichen Interdependenzen mit Adel, Heer, Krieg und Turnier ebenso auf den Grund, wie er sich den theoretischen und gelebten Sitten und Bräuchen unter und zwischen den Kriegern widmet. Er analysiert Ursachen, (beabsichtigte und unvorhergesehene) Wirkungen und Entwicklungen von Verhaltensweisen, Symbolik und Überlieferungen.
In seinem vorliegendem Werk belegen eine Vielzahl von zeitgenössischen Berichten oder wenigstens solchen, welche mit höchstens zwei Generationen Abstand zum Ereignis standen Geschichte von Krieger– und Rittertum in einem recht umfassenden mediävistischen Kontext.
Vom neunten bis in das ausgehende 15. Jhd. Führt Prof. Prietzel die interessierte Leserschaft durch die Geschehnisse, Kausalitäten und Divergenzen jenes Themas.

Meines Erachtens ließt und versteht sich das Werk mit bereits vorhandenem Grundwissen besser, als es vielleicht dem völligen thematischen Neuling erginge.

Einziges, von mir so empfundenes, Manko jenes Werkes:
Wie der weitaus größte Teil der verbreiteten Fachliteratur zur Mediävistik bilden auch für Prof. Prietzel´s Werk, insbesondere im zweiten Teil, das englische und französische Mittelalter den fast ausschließlichen Schwerpunkt.
Ich kann dies gut verstehen. Um so mehr, wenn man die Quantität der herkunftlich englisch-französischen, bestenfalls auch noch burgundischen Themenschwerpunkte oder die iberischen Halbinsel fokussierenden zeitgenössischen Quellen und der bereits hierzu existenten Publikationen berücksichtigt.
 

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