Das farbige MA-Zelt ?

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Wir haben uns im Verein in letzter Zeit ziemlich intensiv mit dem Thema auseinander gesetzt und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass farbige Zelte kein Fantasieprodukt können, weil sie nicht nur auf Bildern und den höfischen Epen (Quelle:www.litde.com)auftauchen, sondern es auch ganz reale Beschreibungen darüber gibt, wie z.B. über das, das Heinrich II von England Kaiser Friedrich Barbarossa zum Geschenk machte (wird in dem Artikel ebenfalls erwähnt). Ob derartige Zelte tatsächlich aus Samit waren, wie das im Eneasroman beschriebene der Königin Dido, sei dahingestellt. Aber je nach Webart kann Seide durchaus wasserdicht sein. Für einen "Normalsterblichen" wäre aber auch ein Zelt aus "einfachem" Seidenstoff unerschwinglich gewesen, wenn er denn überhaupt mit Zelt gereist wäre. Auch für Soldaten und Bedienstete im Tross eines hohen Adeligen ergeben gepimpte Zelte keinen Sinn. Die durften oft froh sein, wenn ihr Herr sie überhaupt mit Zelten versorgte und sie keine Stroh- oder Laubhütten bauen mussten (genau das zeigt die eine Abbildung). Für einen Adeligen ist ein prunkvolles Zelt aber tatsächlich sinnvoll, weil er sich dadurch von der Masse abheben und seinen Rang und Reichtum herausstellen kann.
 
Hallo, im Parsifal vom Meister Eschenbach werden farbige bemalte Zelte genannt, die allerdings bei Regen ein ledernes Überdach bekamen...
 
Hallo ihr Lieben. Ich denke, auch, dass farbige Zelte durchaus "möglich" waren. Jedoch ist es immer so ein Problem mit bildlichen Quellen. Die Künstler im MA neigten ja regelmäßig dazu ihre Vorstellungen (Bzw. Ansichten/Vorlieben) in Bilder mit einfließen zu lassen. Es könnten zB. bei Schlachten/Belagerungen Farben benutzt werden, die garnicht da waren und zwar nur, um z.B. bestimmte "Zugehörigkeiten" sichtbar zu machen, die sonst nicht als diese erkennbar gewesen wären. Daher ist halt auch immer zu zweifeln, ob das, was wir in so farbig auf Bildern sehen auch der wirklichen Tongebung entspricht. Was natürlich Sinn macht ist, wie von Eilika schon erwähnt, die Möglichkeit sich von der Masse abzuheben. Außerdem ist es, meiner Meinung nach nicht das riesige Problem Farbe herzustelln, die auf Leinen hält. Zwar nicht dauerhaft, aber doch recht zuverlässig. Was ich mir auch noch vorstellen kann ist, dass, wenn man mal ganz dekadent denkt, auch Farben für verschiedene "Anlässe" oder zu verschiedenen Zeiten genutzt wurden. (Das ist jetzt reine Vermutung)
 

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