Gerda, Magd, 13. Jhd Berlin

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Gerda

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Hallo in die Runde! Da mein allererstes Gewandungsteil endlich fertig ist, darf ich doch jetzt hier damit prahlen, oder? ;-) Der Stoff für das Oberkleid ist schon bestellt, hier aber erstmal das Unterkleid! Material: weißes modernes Leinen, Klöppelgarn Schnitt: gerade Front- und Rückenbahn, seitliche Gehren aus jeweils zwei Dreiecken etwa ab Taillenhöhe eingesetzt, Ärmel so weit, dass frau sie noch hochschieben kann Technik: komplett handgenäht, Heftstich und zum Versäubern Überwendlingstich Unterkleid ohne Gerda drin Lang genug hat's gedauert, ich hab's nämlich geschafft, mir ein paar tage nach den ersten Stichen die Hand zu brechen und so musste das Projekt erst mal ruhen ;( Aber jetzt ist es fertig und ich stolz wie der sprichwörtliche Ritter. :D Trotzdem gibt es ein paar Punkte, die mir noch nicht ganz gefallen: - das Leinen ist wirklich sehr Persilweiß. Beim nächsten Mal werde ich entweder irgendwo altes Leinen auftreiben oder einen natürlicheren Farbton wählen. - es ist etwas kurz geraten (gerade so knöchellang) - um die Hüften ist es etwas eng. Ich habe wohl generell die Nahtzugaben etwas kleinlich berechnet. (Auf dem Bild spannt es um die Brust, das iegt aber an dem modernen BH, den ich aus Jugendschutzgründen drunter ziehen musste, wäre sonst etwas transparent :rolleyes: ) Es ist noch nicht unbequem, aber kräftig zulegen darf ich jetzt nicht mehr :whistling: - Ich weiß noch nicht, ob ich mit Ausschnitt und Ärmeln zufrieden bin. Unterkleid mit Gerda drin Besonderer Dank gilt Mara für ihre sehr gut verständliche Anleitung/Schnittvorlage und generell allen, die mir hier sehr geduldig Anfängerfragen beantwortet haben. Ich lerne gerne! Alle Anregungen, die ihr habt, Kritik, Verbesserungsvorschläge: her damit. das ist ein Prototyp, ich freue mich über Feedback! Ausblick: ich habe bei Naturtuche birkendunkelgrüne Wolle für ein Oberkleid bestellt. Nach Leinen, das ich zum Wimpel wickeln kann, suche ich noch. Gürtel, Schuhe, ggf. Fibel etc. werde ich mir wohl nach und nach schenken lassen oder mir mal zwischendurch gönnen :) Grüße von Gerda
 
Unterkleid mit Gerda drin
Unterkleid mit halber Gerda drin :D :D :D :D ! Sieht doch gut aus! Sooo weiss finde ich das Leinen nicht - ansonsten probiers mal mit ner Schwarzteespülung. Hat bei meiner Bundhaube geholfen. Die war früher mal ne Tischdecke und reinweiss.
Auf dem Bild spannt es um die Brust, das iegt aber an dem modernen BH, den ich aus Jugendschutzgründen drunter ziehen musste, wäre sonst etwas transparent
Aber dafür hat man keine Knitterfalten in dem Bereich. Lustigerweise sieht der Kettenanhänger aus wie ne freifliegende Fibel - die neuste Erfindung nach den Siemens Lufthaken! Sei beruhigt - ich hab mich nicht getraut, mein erstes Unterhemd hier zu zeigen - das 2. war dann wesentlich besser.
 
Mit Gerda, dafür ohne Kopf. :D Der kommt nicht einfach so ins Internetz ;-) An Tee oder ähnliches zum "Entweißen" hab ich auch schon gedacht. Muss ich mal mit nem Probelappen ausprobieren. Ich hab mal Wolle mit Tee gefärbt, das ging ganz gut. Weiß aber nicht, wie gut die Farbe hält. hast du da Erfahrungswerte? Wäscht sich das wieder raus?
 
Ich hab nachdem der Wunschton erreicht wurde mit Essig fixiert. Wäscht sich natürlich nach und nach raus, hat aber länger gehalten als ich gedacht habe.
 
Klingt gut, ich probiere mal ein bisschen mit den Resten vom Unterkleid herum. Ich hatte ja erst gehofft, die Reststücke würden für irgendeine Form der Kopfbedeckung reichen, aber da sind bloß kleine Läppchen übrig. *achselzuck* werden's halt Färbe-Testpiloten :D
 
Ist doch toll geworden! Mach dir wegen des Weißtons keine Gedanken - erstens hat man ja Leinen damals auch gebleicht, wenn man es sich leisten konnte. Und zweitens wird es bald vergilben und vergrauen, wenn du es nicht mit Vollwaschmittel, sondern mit Colorwaschmittel wäschst. Das kenn ich von meinen handgewebten Bettüchern vom Flohmarkt. Die bekommen alle paar Wäschen ne Ladung Soda gegönnt, weil ich sie sonst nicht strahlend weiß krieg.
 
Danke Morgan! Ehrlich gesagt ist der Weißton noch mein geringstes Problem... Erwähnte ich, dass ich den gesamten Saum(!) in sehr feinen Stichen von Hand gesäumt habe...NACH AUSSEN????? :kopfhau Ich bin so eine Idiotin! :heul Ist mir zuerst gar nicht aufgefallen. Aber..andererseits: es ist Unterwäsche, richtig? Die sieht ja eh keiner? :ups
 
Entschuldige, Gerda, ich muss so lachen :groehl Hab ich schon erzählt, dass ich beim ersten Unterkleid beide Zwickel unter den Achseln verkehrt herum eingesetzt und mich dann über die merkwürdige "Beule" gewundert hab? :rolleyes:
 
Kein Problem. Nachdem der erste Schock abgeklungen war, habe ich auch gelacht. Trotzdem: Ich könnte mich so in den weißleinenen Hintern beißen, ey! Aber ganz ehrlich: ich lass das jetzt so. Das Unterkleid ist ein erster Versuch, sehen tut es wirklich keiner (zumal es eh bisschen kurz ist und das Oberkleid somit deutlich länger sein wird). Entweder nehme ich es erst mal so, oder ich mache noch ein ganz neues. Ich bin nämlich immer noch unsicher wegen der Ärmal: ich habe sie so weit geschnitten, dass ich sie -als Handwerkerin- noch hochschieben kann. Aber je mehr Bildbelege und Gewandungen von Anderen in ähnlicher Zeit finde, desto mehr glaube ich, dass ich für 1300 schon ziemlich enge Ärmel bevorzugen sollte. Und dann passt das verhältnismäßig weitärmlige Unterkleid ja nicht mehr zur Cotte und ich brauch eh ein neues. Aber die verkehrtrumen Zwickel sind auch nett :D hast du das noch bereinigen können?
 
Aber ja - einfach wieder rausgetrennt und das ganze von vorn.
 
Was sagt denn die Quellenlage über die Länge von Unterkleidern? Ich hab nämlich die Erfahrung gemacht, dass es nicht schaden kann, das Leinenkleid etwas kürzer zu wählen. Das Zeug zieht nämlich Wasser wie ein Docht. Bei taunassen Wiesen kein Spaß...
 
Guter Einwand, Pip. So genau weiß ich das jetzt aus dem Kopf nicht, da werde ich aber mal nachschlagen! Morgan: gut, dass das noch so relativ einfach zu beheben ging :) Ich hab das aber irgendwie drauf: bei meinem ersten selbstgestrickten Pullover habe ich einen Ärmel auf links eingesetzt :rolleyes:
 
... ist doch sehr schön geworden ... ^^ ... soweit ich mich als Mannsbild in die Diskussionen um Frauenunterwäsche einmischen darf ...
 
Also erstmal finde ich Dein Unterkleid sehr gelungen. Der Rest kommt mit der Zeit. Ich habe übrigends bei meiner ca. zehnten Bruche vor zwei Monaten den Mittelteil, den ich keilförmig zuschneide mit der kurzen Seite im Schritt zugeschnitten und eingenäht, die Breite Seite war dann oben beim Bund. Gemerkt habe ich es natürlich erst, nachdem ich sämtliche Nähte versäubert hatte. :D
Aber je mehr Bildbelege und Gewandungen von Anderen in ähnlicher Zeit finde, desto mehr glaube ich, dass ich für 1300 schon ziemlich enge Ärmel bevorzugen sollte.
Als einfache Handwerkerin sind weite Ärmel besser, da du sie zum Arbeiten hochschieben musst. Von daher würde ich die Weite schon so wählen, dass die Ärmel gerade noch hochzuschieben/krempeln sind. Ganz enge Ärmel trug eher der nichtarbeitende Teil der Bevölkerung. Die Länge bis zum Knöchel ist auch sehr gut. Am Anfang habe ich die Untergewänder ebenfalls länger gelassen, kommt aber dann zu nassen Säumen, wie Pip schon schrieb. Zudem gibt es wenigstens im 14ten Jahrhundert Abbildungen von Fauen in Untergewändern und die sind alle nicht länger als bis Wade/Knöchel.
 
@Sirgurdur: ich befinde: du darfst ;-) @Martina: vielen Dank! Was du schreibst nimmt mir gleich mehrere meiner Sorgen :) Dann werde ich auch bei der Cotte die Ärmel so lassen, dass ich sie noch hochschieben kann. Die vom Unterkleid sind so weit, dass ich sie gut über den Ellenbogen schoppen kann. Und danke für den Hinweis wege der Länge. Ich werde selber auch noch mal gucken, ob ich was finde. Kannst du mir sagen, welche Abbildungen im 14.Jhd. du meinst? Darstellungen von Frauen in Unterkleidung sind ja nicht so häufig.
 
Ein Tip zu den Ärmeln an der Cotte: um diese beim Arbeiten zu schonen, gibt es auch die Variante des Schlupfärmels, der nur oben und hinten angenäht ist, um zum Arbeiten schnell und unkompliziert herausschlüpfen zu können. Schau mal hier: http://www.brandenburg1260.de/tracht-landsasse.pdf auf Seite 7.
 
Auch wenn ich nicht viel konstruktives beitragen kann, kann ich wenigstens ein Lob hinterlassen. Sehr gut geworden. :thumbsup:
 
Also zum Weißton: Es war üblich, das Leinen nach jedem Waschgang in der Sonne zu bleichen, ich würd es weiß lassen, man braucht nicht mal viel Geld, um es so weiß zu bekommen, nur ein bisschen Sonne und ein Stück Wiese. Zur Länge: Lass es so, es ist viel praktischer in kurz als in lang und du sagst schon richtig, sieht echt kein Mensch Zu den Ärmeln: Auch so lassen, selbst über weite HemdsÄrmel kannst du ohne Probleme auch engere Ärmel von deinem Kittel ziehn und es ist weit bequemer als wenn alles beides hauteng sitzt.
 

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