Haithabu und Danewerk als Weltkulturerbe

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Quorthon

Guest
Soeben habe ich bei Archäologie Online gelesen, dass Haithabu und das Danewerk und anscheinend auch andere Wikingerstätten Weltkulturerbe werden sollen. Der Artikel stammt von gestern, also weiß ich nicht, inwiefern ihr schon drüber informiert seid. Zum Artikel
 
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Durch die Presse ging das im Februar. Ist aber schon länger im Gespräch. Mal sehen, vielleicht gibt es dann ja mehr Fördergelder. ;)
 
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Ja, das wäre wirklich erfreulich. Aber das es schon im Februar durch die Presse ging, hab ich leider nicht mitbekommen. Ich les wohl die falschen Zeitungen :whistling: :D
 
oh ja, das wäre toll. Dann könnten wir uns auf weitere Ausgrabungen freuen....
 
Na, rumgebuddelt haben sie ja vor kurzem noch. Die Frage ist nur immer, wann das denn publiziert wird (und ob überhaupt :whistling: ).
 
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wie, es wird nicht alles gezeigt, was sie finden? ?( Naja, ist ja wohl auch ein Platzproblem..... Oh, ich würde gern mal im Fundus stöbern.... LG Hrefna
 
Original von Hrefna wie, es wird nicht alles gezeigt, was sie finden? ?(
Nein, da liegen noch Unmengen in den Archiven. Vor allem ist das auch ein Zeitproblem, die Sachen müssen bearbeitet und ausgewertet werden. Und dann muss sich jemand die Mühe machen, das alles aufzuschreiben und zu publizieren. Guck mal die "Holzfunde von Haithabu", das Buch kam letztes Jahr raus. Die Funde liegen aber teilweise schon seit Jahrzehten im Archiv. Viel Bücher sind Abschlusarbeiten von Archäologiestudenten. Deswegen gucke ich immer be iden Dissertationen der Unis, was wohl als nächstes rauskommt. Und wenn es nicht publiziert wird, kann man meist doch über die Unibiblio an die Dissertation ran. :whistling: (hier in HH jedenfalls, an die in Kiel komme ich leider nicht ran ;( ) Einige Dissertationen kann man auch ganz einfach online aufrufen. 8)
 
Es ist vor allem ein finanzielles Problem. Wenn Ausgrabungen finanziert werden - und das ja auch meist mehr schlecht als recht - dann ist aber noch lange nicht gesagt, daß die oft jahrelange Auswertung der Funde oder Befunde ebenfalls noch finanziert werden kann. Teilweise liegen Funde in großen Mengen in Archiven, teilweise in irgendwelchen Kellern und es ist schon schwierig diese daran zu hindern zu schimmeln oder zu gammeln. X( Das liebe Geld hindert an sehr vielem in diesem Fach. (Andere Fächer sind natürlich auch betroffen vom Kaputt-Sparen der Unis und ähnlichen Einrichtungen...) 8|
 
Original von Finlir es ist schon schwierig diese daran zu hindern zu schimmeln oder zu gammeln. X( |
Also, darüber könnte ich immer nur schreien und mir die Haare raufen. :cursing: Was da an Artefakten und daraus reslutiertem Wissen verloren geht, nicht zu fassen. Schließlich ist es unsere Geschichte..... Sicherlich, es ist immer weniger Geld da, und das soll ja "sinnvoll" :groehl verteilt werden..... Ich werde mich jetzt hier nicht weiter darüber auslassen, will schließlich die Nettiquette nícht verletzen...
 
Hei,
Original von Finlir Es ist vor allem ein finanzielles Problem. Wenn Ausgrabungen finanziert werden - und das ja auch meist mehr schlecht als recht - dann ist aber noch lange nicht gesagt, daß die oft jahrelange Auswertung der Funde oder Befunde ebenfalls noch finanziert werden kann. |
nun würde ja sich der Fachmann fragen, inwieweit eine Ausgrabung ohne Befundanalyse da noch Sinn macht? Zuerst muss man wissen, das eine Ausgrabung etwas endgültiges ist. Die Grabungsfläche ist nach einer Ausgrabung zerstört. Fehler die da gemacht worden sind, kann man nicht mehr korregieren. Also muss jede Ausgrabung vorher gut durchdacht werden, was alleine schon viel Geld kostet. Die Grabungsfläche wird sondiert, Karten gezeichnet, Gelder beantragt. Eine Grabungsmannschaft organisiert. Material besorgt. Organisation der Lagerungsmöglichkeit sowie Pflege für die Archivierung. All das muss schon vor einer Ausgrabung erledigt sein. Es sind viele Objekte der Archäologie bekannt, wo man gerne ausgraben möchte aber man läßt es, nicht wegen des Geldes sondern einfach in der Hoffnung, das sich in Zukunft die Ausgrabungsmethoden verbessern. Und nun die Ausgrabungen ohne nachfolgende Fundanalyse. Nun, häufig werden die Archäologen zu Notgrabungen gerufen. Sei es, weil Baudenkmäler durch Grabungsräuber geplündert wurden und durch die Freilegung der Schichten eine Notgrabung wichtig geworden ist. Im übrigen bin ich daher auch dafür, das erwischte Täter eine Geldstrafe ab 200.000 EUR erhalten, damit die Kosten für ihre Taten auch wirklich mal endlich von diesen *Leuten* getragen werden und nicht vom Steuerzahler! Auch bei moderne Baumaßnahmen werden mitunter Notgrabungen durchgeführt. Sicherlich habt ihr schon mal davon in der Zeitung gelesen, wenn irgendwo etwas gebaut wurde und vorher dort Archäologen gegraben haben. Da dann für solche ungeplante Aktionen am Ende erst Mal kein Geld für die genauere Fundanalyse da ist, wird dann wohl jeder verstehen. Und nun eine Frage wegen des Geldes: Du sitzt im Stadtrat und hast eine Entscheidung zu treffen: Entweder Geld für eine Schule, dafür sind 99% der Stadtbürger. Oder Geld für eine Ausgrabung, dafür sind 1% der Stadtbürger. Wie würdest DU dich da entscheiden? ;) Gruß / Hilsen Jøran
 
Hej Mir ist auch völlig klar, daß die Ausgrabung nicht immer das Mittel 1. Wahl ist. (Den Ansatz 'Wir lassen es im Boden, da ist es für die zukünftigen Generationen am besten aufbewahrt' fahren die Skandinavier ja häufiger als wir...) Dennoch wird gegraben, ob nun Notgrabung oder nicht. Und wie ist es dann in der Praxis? Wie viele Ausgrabungen/Projekte sind aus 'unsicheren' Quellen finanziert? Und plötzlich wird das Projekt nicht mehr verlängert. Aus welchen Gründen auch immer. Sicherlich liegt keine zweite 'Himmelscheibe' oder 'Keltenfürst' in irgendwelchen Kisten und Kellern, aber ich denke, man wäre überrascht, was sich alles so finden läßt 8| Übrigens sind wir ziemlich OT... falls Interesse besteht kann ja nochmal an anderer Stelle über archäologische (Grabungs-)Methoden diskutiert werden. :whistling:
 
Original von FinlirWie viele Ausgrabungen/Projekte sind aus 'unsicheren' Quellen finanziert? Und plötzlich wird das Projekt nicht mehr verlängert. Aus welchen Gründen auch immer.
Dann nenn mir mal Grabungsprojekte, die durch 'unsichere Geldquellen' abgebrochen worden sind? Ich sah mal eine Liste von wahrscheinlich sehr interressanten Grabungsflächen und doch wird dort nicht gegraben. Einfach weil es zur Zeit nicht *Notwendig* ist, dort zu graben. Übrigens, auch der Fundort von der Himmelsscheibe war bekannt nur gruben dort eben üble Grabungsräuber vor den Archäologen und das die dafür immer Geld haben, ist Dank der Verkäufe von Fundstücken kein Problem. Und durch diese Grabungsräuber werden leider dann die Archäologen zu Notgrabungen genötigt um wenigstens etwas noch an Informationen zu retten! :evil: Aber in der Archäologie geht es ja zum Glück nicht um Gegenstände mit viel Geldwert und (Geld)Gewinne. Hilsen Jøran
 
Original von Hrefna Also, darüber könnte ich immer nur schreien und mir die Haare raufen. :cursing: Was da an Artefakten und daraus reslutiertem Wissen verloren geht, nicht zu fassen.
Streng genommen ist es ja (noch) nicht verloren. (Es ging doch um Funde, die zwar ausgegraben, aber nie publiziert oder ausgestellt oder sonstwie der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, oder?) Die Sachen sind ja noch da, bloß halt in irgendwelchen staubigen und muffigen Kellern, wo Unis oder Museen ihre Schätze horten. Bis sie ihnen unter den Händen wegfaulen X(. Darüber hat mein alter Geschichtslehrer aber vor zwanzig Jahren schon geschimpft. Bei uns in (Alten-)Erding hat man ja irgendwann in den Sechzigern ein anscheinend nicht ganz unbedeutendes merowingerzeitliches Gräberfeld ausgegraben. In der Prähistorischen Staatssammlung in München (ich glaube, jetzt haben sie sich umbenannt in "Museum für Vor- und Frühgeschichte") ist aber bis auf ein oder zwei Fibeln nichts davon zu sehen. In unserem Heimatmuseum vor Ort ist noch eine Spatha ausgestellt, glaube ich. Der Rest gammelt wahrscheinlich irgendwo vor sich hin. Gerade wenn man einen direkten Bezug zu einem Ort hat, wäre es doch schön, die Funde dann auch in der Region zu lassen, und im Zusammenhang zu zeigen. Ich vermute mal, die wenigsten Leute hier wissen überhaupt etwas von diesem Gräberfeld.
 
@ Jøran: Ich sprach auch nicht davon, daß eine Ausgrabung abgebrochen werden muß sondern von der nicht mehr finanzierten Aufarbeitung der Be-/Funde. Aber wie gesagt sind wir hier ziemlich OT.... Grüße
 

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