Piercings im MA?

This site may earn a commission from merchant affiliate links, including eBay, Amazon, and others.
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
@kutte: Doch hätte es. Das war damals nicht wie heute, dass man Toleranz für Individualität fordern hat können. Mit einem Piercing oder einem Tattoo hätte man dich schlicht als "Wilder" oder noch was schlimmeres abgestempelt und sich von dir fern gehalten, um nicht selbst als fragwürdige Person zu gelten, die du damit zweifellos wärest. Und fragwürdige Personen einzustellen oder zu bedienen oder was auch immer, macht einen selbst ebenso fragwürdig. Und man wird dich aus jeder Gemeinschaftssituation ausschließen. Zack, schon bist du arbeitslos und keiner will dir mehr helfen. Und dann gibts auch keine Hilfe vom Staat mehr und du kannst nur noch hoffen, dass sich die Leute nach der Kirche dazu erbarmen, dir ein paar Münzen aus der Weite hinzuwerfen.
 
:)))) Wenn einer halbnackt als MA-Darsteller rumläuft, stören die Tattoos auch nicht mehr. Mindestens ein Hemd sollte man schon anhaben, denke ich
 
Also bei den Franken, Sachsen, Bajuwaren und den Alamanen waren Ohrringe im 6. bis frühen 8. Jahrhundert bekannt und sind dementsprechend belegt. Es gibt einfache Formen mit Metallringen, auf die eine Perle aufgezogen ist und hochwertige Bommelohrringe aus Gold. (Bilder auf Anfrage) Was die Tatoos betrifft, so kann man sagen, das sich Naturvölker gerne mit derartigem schmückten. Die Skythen hatten welche, Ötzi hatte welche... Leider gibt es keine mittelalterlichen Moorleichen mit Tätowierungen. Im Lexikon des Mittelalters ist jedoch zu lesen, dass sich Christen Kultzeichen auf Stirn und Handgelenk tätowieren liessen. Auch Kreuzritter und Priester sollen demnach mit Hautzeichnungen aus Jerusalem zurückgekehrt sein.
 
rotschopf....ich weiss ja nicht,wo du wohnst oder was bei dir so abgeht(soll definitiv kein persönlicher angriff sein und auch ein lustig,freundlicher unterton ist dabei ^^ ),aber in meinem umfeld hatte bislang noch niemand probleme mit meinen piercings.ich arbeite in einem baumarkt und habe kundenkontakt und mein chef hat damit null problem.ein mitarbeiter von uns,hat sogar einen 2cm großen nasenring drin und es ist kein problem.sogar gute kritiken bekommen wir von kunden deswegen(und da sind sogar sehr alte leute dabei). was das früher angeht...ich bin freier wikinger(söldner,handwerker) und strebe grad eine germanendarstellung an,sollte ich damit an den rand der gesellschaft gedrückt werden,weisste ja,was passiert....axt und schild....und ein kloster würde da recht gut gelegen kommen,um almosen anzunehmen(siehe lindisfarne). ulrich....toll...du kommst grad richtig!!! :D :D DANKE!! dann müßte man halt nur noch über die art und form des materials sprechen.edelstahl ist da ja eher weniger geeignet,da kann man gut auf andere ausweichen.aber darüber wurde ja schon ge"sprochen".
 
:)))) Wenn einer halbnackt als MA-Darsteller rumläuft, stören die Tattoos auch nicht mehr. Mindestens ein Hemd sollte man schon anhaben, denke ich
Naja, mit Tattoos an Hals und Händen z.B. wirds da schon schwieriger. :)
 
die beste band der welt hats doch im video zu "manchmal" vorgemacht. bela b. im unterhemd und man sieht nix! wo der doch auch komplett bemalt ist. also schminken jungs... schminken :zunge
 
Im Lexikon des Mittelalters ist jedoch zu lesen, dass sich Christen Kultzeichen auf Stirn und Handgelenk tätowieren liessen. Auch Kreuzritter und Priester sollen demnach mit Hautzeichnungen aus Jerusalem zurückgekehrt sein.
Aber wurde das nicht gemacht, um für den Fall, daß man tot in der Wüste rumliegt, die Chancen zu erhöhen christlich bestattet zu werden?
 
Über Tätowierungen im Christentum habe ich mal einen Bericht gelesen, zur Zeit der ersten Christen war es wohl üblich sich christliche Symbolik aufs Handgelenk zu stechen. Irgendein Papst hat es dann verboten, es gibt wohl eine Stelle im AT das man den Leib den Gott einem schenkte nicht mutwillig verletzen soll bzw das der Mensch ja nach Gottes Abbild geschaffen ist und es da ja nix zu verbessern gibt quasi. Auf diesen Stelle berufen sich auch die anderen monotheistischen Religionen meines Wissens nach.
 
Das christliche Tätowierverbot bezieht sich meines Wissens auf das 3. Buch Mose (Levitikus), Kapitel 19, Vers 28: Für einen Toten dürft ihr keine Einschnitte auf eurem Körper anbringen und ihr dürft euch keine Zeichen einritzen lassen. Ich bin der Herr. Trotzdem haben sich Christen immer mal wieder mit christlichen Symbolen tätowieren lassen, um sich als Christen kenntlich zu machen. Im MA dürften das die Pilger ins heilige Land praktiziert haben, wie es Ulrich schrieb.
 
rotschopf....ich weiss ja nicht,wo du wohnst oder was bei dir so abgeht(soll definitiv kein persönlicher angriff sein und auch ein lustig,freundlicher unterton ist dabei ^^ ),aber in meinem umfeld hatte bislang noch niemand probleme mit meinen piercings. was das früher angeht...ich bin freier wikinger(söldner,handwerker) und strebe grad eine germanendarstellung an,sollte ich damit an den rand der gesellschaft gedrückt werden,weisste ja,was passiert....axt und schild....und ein kloster würde da recht gut gelegen kommen,um almosen anzunehmen(siehe lindisfarne).
Also ich arbeite im Tourismus. Da hat man schon Probleme mit Piercings und Tattoos. Aber ich bin auch privat ein Grufti, keine Sorge also, ich bin kein Feind von Bodymodifications und Ausgeflipptheiten aller Art. Aber ich sprach ja vom Mittelalter. Söldner, nun ja, von mir aus, da kann man schon einfacher mit sowas argumentiern. Ich sprach auch eher von Darstellungen alltäglicher Art, nicht unbedingt den Outlaws. Und Söldner würd ich jetz schon eher als Randgruppe bezeichnen. Denen kann man nicht unbedingt soziale Angepasstheit zuordnen.
 
@ Ulrich: da hätte ich gerne einmal die genauen Belegstellen für:
Also bei den Franken, Sachsen, Bajuwaren und den Alamanen waren Ohrringe im 6. bis frühen 8. Jahrhundert bekannt und sind dementsprechend belegt. Es gibt einfache Formen mit Metallringen, auf die eine Perle aufgezogen ist und hochwertige Bommelohrringe aus Gold.
Und so wie es sich liest, scheinen da auch Männer involviert gewesen zu sein oder? Also Ohrringe in Männergräbern, im Grab natürlich auch direkt dort am Schädel wo auch Frauen sie getragen haben? Denn darum geht es doch in diesem Thread, nicht wahr? Das Tragen von Ohrringen bei Männern und Frauen? Sonst müßte man das an den entsprechenden Stellen auch genau sagen welches Geschlecht gemeint ist. Und laßt doch einfach einmal alles weg was nicht ins Mittelalter gehört. Dann kann man schon einmal viel weiter kommen. Piraten schön und gut, aber auch hier die Frage nach Belegstellen für die Zeit, in der es sie auch im Mittelalter gab. Das hier ist ja schließlich ein Mittelalterforum oder? Wo sind Ohrringe auf Abbildungen zu sehen? Usw. usw. Grüße aus dem fernen Osten Saxnoth
 
Und sind das wirklich Ohrringe, die durch die Haut gestochen werden oder Schläfenringe, die im Haar oder Kopfputz eingehängt werden?
 
moz-screenshot-7.png
Ab dem 16. Jahrhundert scheinen Ohrringe bei Männern in Mode gekommen zu sein. Beispiel: Portrait von Sir Walter Raleigh ([font='arial,helvetica']Sir Walter Raleigh attributed to H., 1588. (National Portrait Gallery, London)). Zwischen dem 7./8. Jahrhundert und dem frühen späten 15.Jahrhundert habe ich keine bildlichen Darstellungen von Männern mit Ohrringen gefunden (was nicht heisst, dass es keine gibt[/font] :whistling: ). Bei bildlichen Darstellungen der "Anbetung der Könige" trägt des öfteren der Mohr einen Ohrring - evtl. da mal suchen. Martyrdom of St Bartholomew Scholar of Lochner from Upper Rhine Region about 1450-1500 Tempera on panel, 61 x 59 cm Rome, Pinacoteca Vaticana ist eines der wenigen Beispiele für Männer mit Ohrring im 15.Jhd.
 
@ Ulrich: da hätte ich gerne einmal die genauen Belegstellen für: Zitat Also bei den Franken, Sachsen, Bajuwaren und den Alamanen waren Ohrringe im 6. bis frühen 8. Jahrhundert bekannt und sind dementsprechend belegt. Es gibt einfache Formen mit Metallringen, auf die eine Perle aufgezogen ist und hochwertige Bommelohrringe aus Gold.
[font='Arial, Helvetica, sans-serif']Sachsen: Studien zur Sachsenforschung 5.6 "Schmuck und Trachtbestandteile des Gräberfeldes von Liebenau" ISBN 3-89598-748-4 Brandgrab M11/B4 Rullstorf Körpergrab 2545 (weiblich) Für die anderen Regionen hier:[/font] http://www.landkreis-deggendorf.de/index.asp?NAVIID=%7B3B747126-5DAD-4D5A-BE15-7227E5D56445%7D http://www.gerd-welker.de/archaktu/aa-004.htm http://www.aschheim.de/503360949309e7b28/503360949309eaa31/51001897270a13808/index.html http://sammellust.tiroler-landesmuseum.at/objekte/2000b.html [font='Arial, Helvetica, sans-serif']Leider ist es mir nicht gelungen die links als klickbare links einzufügen. Bitte kopieren und in den Browser einfügen :) [font='Arial, Helvetica, sans-serif'] Und es geht hier in erster Linie um Frauengräber und nicht um Männergräber. Bei dem Brandgrab ist das allerdings nicht eindeutig zu sagen. [/font][/font]
 
ich finde es auch total doof daß ich im Mittelalter einen Nasenstecker habe.... aber wenn der ein paar Stunden draußen ist ist das echt die Hölle den wieder reinzumachen. Hätte ich den ein Wochenende draußen müsste ich ihn wieder stechen lassen.....Verstecken kann man den ja auch nicht, der ragt den Besuchern ja sozusagen entgegen :D
 
Meine Erfahrung ist: Offen damit umgehen. Touris stört das eher nicht....Sind meist welche aus der szene
 
rotschopf....mittelalter ist ja ein weiter begriff,da müssteste schon was genauer werden. ich,für meinen teil,bewege mich ja im frühen mittelalter und was die christen sich erlauben oder nicht,das interessiert mich,wie die wasserstandsmeldung der oder(sagen wir hier zulande) ^^ als piercingträger bin ich aber auch der meinung,es sollte dezent sein.ohrringe find ich ja noch in ordnung.nasenstecker gehen auch noch(in arabien dürfte es sicher auch welche gegeben haben,wenn wir mal den guten,alten ibn fadlan fragen würden),aber zuviel metall im gesicht....da sag ich dann auch,nee,das kommt nicht gut
 
Ich habe noch zwei nette Literaturhinweise zu unter Anderem frühmittelalterlichen Ohrringen: Die Alemannen im Zollernalbkreis Dissertation von Georg Schmitt Johannes-Gutenberg-Univerität Mainz, 2005 Studien zu frühmittelalterlichen Gräberfeldern im westlichen Wedtfalen (Bocholt-Lankern, Wulfen-Deuten, Dorsten-Lembeck Dissertation von Anke Hernö Westfälische Wilhelms Univerität Münster, 2007
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Neueste Beiträge

Oben