Rotschopf
Well-known member
Hallo zusammen! Seit kurzem verfolgt mich eine brennende Frage nach einem Gegenstand, von dem ich so aber keinerlei Belegquellen kenne. Das Taschentuch findet man ab dem 15. Jhdt in vielen Abbildungen als sogenanntes "Beiwerk", also etwas, was man in der Hand hält und womit man etwas ausdrückt (und sei es die eigene Eleganz), was man aber nicht für einen bestimmten Zweck benötigt. Früher aber habe ich es noch nirgends gesehen, was vielleicht daran liegen mag, dass es ein nicht besonders ansehnlicher Gebrauchsgegenstand ist, der es nicht wert ist, ihn abzubilden? Ingrid Loschek schreibt dazu in ihrem Buch "Accessoirs, Symbolik und Geschichte", in der Antike hätte es vor allem in römischen Kreisen ein Schweiß- und Mundtuch gegeben, das man immer dabei hatte und dass das Taschentuch in mittelalterlichen Turnieren als Pfand der Zuneigung der edlen Damen an die Teilnehmer gegolten haben soll (unbestimmt und ohne Beleg. Fraglich, ob das nicht nur ein Filmmythos ist?). Auch sagt sie, dass ab 1300 ein holländischer Unternehmer Taschentücher für den allgemeinen Gebrauch herstellte. Man darf aber annehmen, dass diese beim einfachen Volk nicht in Gebrauch waren. Leider führt sie aber keinerlei Möglichkeiten für andere Regionen oder Nicht-Adelige Stände zwischen 1100 und 1400 auf. Hat jemand Abbildungen, Funde oder Erwähnungen für mich, die einen Hinweis darauf geben können, ob Taschentücher in Gebrauch waren und vor allem wie sie ausgesehen haben könnten? Danke und LG