Bliaut angelehnt an Chartres (2. Hälfte 12. Jh.)

This site may earn a commission from merchant affiliate links, including eBay, Amazon, and others.
Mir ging es ja nicht um die senkrechten Falten... Habe auch bodenlange zarte Plissee Röcke die einen mit hohen Stöcklern noch mal 4kg leichter zaubern;-) Meinte wirklich den Stoff, ob der halt auch so fällt. @ Mara, Danke für deine Antwort....Ponge-Seide, Batik- oder Fahnenseide kannte ich noch garnicht.
 
Löcher mit der Nagelschere? Versuch mal eine Lochzange, die macht wunderschöne runde Löcher durch fast alles. Das Standard-Gerät hat 6 Lochpfeifen von etwa 2 bis 4,5 mm. Für unzugängliche Stellen gibt es einzelne Locheisen zum Draufhauen. Die Laschen von Angers halte ich für ein entlang der Stoffkante angenähtes Band. Also, eigentlich keine Laschen. Die Öffnungen, in denen das Schnürband verläuft, sind erst bei angezogener Schnürung und gefälteltem Stoff sichtbar - meine ich.
 
Versuch mal eine Lochzange, die macht wunderschöne runde Löcher durch fast alles.
Aber eben nur durch fast alles. Hab ich ja probiert, aber bei Seide streikt sie. Mit der Nagelschere ist es zwar etwas fummeliger, aber die ersten 10 Löcher sind fertig und halten bombensicher. Ein angenähtes Band könnte ich mir auch vorstellen. Das nächste Mal dann... :D
 
Schon probiert, möglich, dass sie stumpf ist. Auf jeden fall habe ich keine vernünftigen Löcher reingekriegt. Hat sich aber nun auch erledigt, da ich bis gestern nacht dann die 44 Löcher von Hand reingepfriemelt habe und nun nur noch die Schnürkordel fertigen muss. Bild von der fertigen Schnürung dann hier.
 
Ich hab jetzt aber doch mal eine Frage zum angesetzten Rockteil. Gibt es da tatsächlich für die frühe Zeit schon einen Beleg? 8o Oder hab ich das falsch erkannt mit der Naht?
 
Ich hab jetzt aber doch mal eine Frage zum angesetzten Rockteil. Gibt es da tatsächlich für die frühe Zeit schon einen Beleg? Oder hab ich das falsch erkannt mit der Naht?
Ein Beleg (wenn vorhanden) würde mich dazu auch mal interessieren. Da das 12. Jahrhundert mein Schwerpunkt ist und ich bis jetzt zu angesetzten Rockteilen nichts gefunden habe, wäre das für mich mal interessant.
 
Man lese bitte nochmal den ersten Post dieses Threads und schaue sich aufmerksam die Bilder an: Bliaut angelehnt an Chartres (2. Hälfte 12. Jh.) Natürlich werdet Ihr keine Schnittmuster dafür finden, aber wie erklärt Ihr Euch die doch recht feinen gerade nach unten fallenden Falten im Rockteil direkt unter den querverlaufenden Falten des Bauchteils? Leider sind Nähte etc. immer durch Gürtel verdeckt. Aber das wäre mal meine Interpretation.
 
Ich hab mal im www gestöbert - tatsächlich gibt es recht viele Menschen, die die Möglichkeit, der Faltenwurf des Bliauts sei durch ein angesetztes Rockteil zustande gekommen, ernsthaft in Betracht ziehen. Du stehst mit deiner Interpretation keineswegs alleine da, Mara.
 
Ich weiß, Morgan, ansonsten hätte ich den kostbaren Stoff sicherlich nicht verschnitten.... :whistling: Leider ist bisher auf allen zeitgenössischen Bildern, Skupturen etc. der Gürtel genau über der vermeintlichen Naht.
 
Das finde ich auch, besonders wenn man sich die Taillenregion mal etwas näher heranholt.
 
Hallo Mara, ich wollte deinen Rekonstruktionsversuch gar nicht schmälern - es hätte ja sein können, dass es im Bezug auf die Rekonstruktion der Bilaut (besonders der Formen von Chartres) neue? Erkenntnisse gibt. Mir wurde vor Jahren davon abgeraten, den Rockteil separat anzusetzen, da man diese Gewandform der Bliaut für unwahrscheinlich hält. Leider habe ich aber auch nicht erfahren, wie es denn genau sein könnte. Ich persönlich tendiere eher zu der "Mieder-Variante" , um die Querrfältung am Oberkörper hinzubekommen, obwohl es da auch keine eindeutigen Belege für gibt (auch diese Variante gilt heute als überholt). Beispiel Neuzeitlich: http://www.eg.bucknell.edu/~lwittie/sca/picts/theory2.jpg Vergleich mit Statue: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/c/c3/Esculturas_de_Chartres_3_detail_bliaut.jpg http://alexandrahighcrest.com/blog/wp-content/uploads/2009/10/The-Bliaut-Hip-belt-ca-1130.png Ich denke auch, dass man den "Falteneffekt" auch nicht mit einer normalen Seitenschnürung hinbekommt, zumal wenn man mit feinen und leichten Stoffen arbeitet. Da decken sich meine Erfahrungswerte mit deinen.
 
Die Mieder-Variante wäre natürlich auch eine Möglichkeit, dazu würde ich dann das Bliaut aber auch ohne Geren in recht weiter Rechteckform schneidern. Dazu dann das breite Mieder. Schade, dass die Figuren nicht farbig sind, das würde mehr Aufschluss darüber geben, ob es derselbe Stoff ist (was dann ja für eine Querfältelung des Mittelteils sprechen würde) oder ggf. ein anderer Stoff (das könnte dann die Mieder-Variante sein). Konträr würde dazu dann allerdings wieder die Seitenschnürung an der Kathedrale von Angers sein. Alternativ könnte man natürlich mal versuchen, ein Bliaut einfach und weit zu nähen und aus demselben Stoff ein Mieder für quer über den Bauch, dieses dann mit der seitlichen Schnürung versehen. Mein nächstes Projekt? :D
 
Also ´ne Brandprobe habe ich jetzt nicht gemacht, aber die einzelnen Fäden fühlen sich schon wie Seide an.
 

Neueste Beiträge

Oben