Campus Galli - Karolingische Klosterstadt Messkirch

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brigens bin ich im Busgruppen-Geschäft tätig. Sowas verkauft sich nicht gut an Busgruppen. [...] So ist die Baustelle eher was für Familien mit Kindern. Also FIT Reisende.
Das ist ein interessanter Einwurf! Ich habe es auch aus Kreisen "normaler" Freilichmuseen im Ohr, dass die Reisegruppen keinen so großen Anteil am Besucheraufkommen hätten bzw. das Segment zurückgegangen sei. Andererseits behauptet die Leitung des Campus Galli seit Jahren immer wieder, dass insbesondere Busreiseveranstalter den Campus Galli als neue Destination für Mehrtages-Reisen im Bodenseeraum sehr begrüßen würden? ?(
 
Auch der Südkurier berichtet nun online (18.10.2013) über das Defizit des Campus Galli und nennt weitere Details. Demnach sind die Besucherzahlen deutlich geringer ausgefallen als ursprünglich angenommen. Als Grund wird weiterhin die verkürzte Saison angeführt. Verschwiegen wird dabei wiederum, dass auch das bereits nach unten korrigierte Saisonziel von 30.000 Besuchern in 2013 mit geschätzten 10 - 11.000 Besuchern bei weitem nicht erreicht wird (siehe Beitrag 112). Bürgermeister Arne Zwick (CDU) rechnet damit, dass die Klosterbaustelle auch über 2014 hinaus auf finanzielle Unterstützung durch die öffentliche Hand angewiesen sein könnte, obwohl der Break-Even-Point, der im dritten Jahr erreicht werden soll, von 115.000 auf 61.000 Besucher heruntergesetzt wurde. Dies sei möglich geworden, da die Sachkosten geringer und der Erlös pro Besucher höher ausfallen würde. Insbesondere rechne man in 2014 damit, dass über die Hälfte der Besucher Gruppenreisende sein werden, die zuschlagspflichtige Führungen buchen würden. Pikantes Detail am Rande: erst kurz vor dem Ende der 1. Saison wurde jetzt mit Hilfe des Meßkircher Wirtschaftsförderers ein Rechnungswesen für das „mittelständische Unternehmen“ Klosterstadt mit 26 Mitarbeitern installiert, um monatsweise einen Überblick über die Finanzlage des Campus Galli zu erreichen. Der Vorsitzende des Trägervereins und studierte Betriebswirtschaftler Bert M. Geurten (tagblatt.ch, 29.05.2013) war dazu im Vorfeld offenbar nicht in der Lage.
 
brigens bin ich im Busgruppen-Geschäft tätig. Sowas verkauft sich nicht gut an Busgruppen. [...] So ist die Baustelle eher was für Familien mit Kindern. Also FIT Reisende.
Das ist ein interessanter Einwurf! Ich habe es auch aus Kreisen "normaler" Freilichmuseen im Ohr, dass die Reisegruppen keinen so großen Anteil am Besucheraufkommen hätten bzw. das Segment zurückgegangen sei. Andererseits behauptet die Leitung des Campus Galli seit Jahren immer wieder, dass insbesondere Busreiseveranstalter den Campus Galli als neue Destination für Mehrtages-Reisen im Bodenseeraum sehr begrüßen würden? ?(
"Begrüßen" tu ich auch jedes Popelangebot, wenn man mich geschäftlich fragt, obs mir gefällt. Ob ich dann Geschäft bringe, weil Nachfrage da ist, ist die andere Frage ^^ Also ich spreche jetzt natürlich nicht von gelegentlichen 50-Sitzern auf konkrete Anfrage eines Vereins oder so, einzelne Busse werden sie sicher haben, ich spreche vom großen Geschäft mit zehntausenden Gästen. Das wird mit Busgruppen in den nächsten 2-3 Jahren nicht kommen. Denn so enthusiastisch wir auch für solche Museen und Projekte sein mögen, die Massen kommen nicht aus der Szene und kennen sich mit sowas nicht aus. Das ist auch das Problem vieler Freilichtmuseen. Es handelt sich hier um Spezialinteressen, die den durchschnittlichen Touristen nicht jucken. Und wenn dann auch nur sehr wenig zu sehn ist, womit nur sehr interessierte was anfangen...Mal abgesehen davon, dass das touristische Segment Freilichtmuseen bzw Mittelalter schon sehr gesättigt ist. Busreisen sind nicht zurück gegangen, aber die Reisenden sind verwöhnt geworden und waren schon immer so, dass sie anders als Einzelreisende ihr Gehirn nicht im Koffer mitnehmen, Bespaßt und geleitet werden ist die Devise. 12 h volles Programm und möglichst nicht nachdenken müssen. Das passt nicht auf Freilichtmuseen. Gerade bei deutschen Gästen (ohne diesen als deutsche Staatsbürgerin zu nahe treten zu wollen), die hier vermutlich die größte Zielgruppe sind, merkt man deutliche Tendenzen zu Kulinarik, verwöhnen lassen und große Attraktionen anschaun. Klar, den Rest machen sie mal mit mehr Zeit allein. Für internationale Kundschaft braucht man das Projekt im momentanen Zustand überhaupt nicht andenken. Der Campus Galli müsste sich eine breite Palette an Extraangeboten für Busgruppen überlegen, wenn er nicht erst in ein paar Jahren attraktiv für selbige sein will. Führung + Show + Kulinarium (entweder Menü vor Ort mit Ambiente oder irgend eine Art der Verkostung, möglichst mit Alkohol :)) kommt immer gut bei Busgästen und rechtfertigt die Anfahrt. Vielleicht tun wir ihnen aber unrecht, denn zumeist frag ich bei den Geschäftspartnern direkt an und das steht normalerweise nicht auf der Webseite, solche Angebote. Vielleicht haben sie sowas eh? Wie gesagt, in ein paar Jahren, wenn mehr zu sehn is, kann man schon mit den Massen rechnen, der Erfolg von Guedelon machts vor. Aktuell wirds aber schlecht aussehn. PS: Noch ein Zusatz zum Pricing: 1 EUR Erlass zum Normalpreis für Gruppenreisende ist eigentlich weniger als sonst üblich (minus 20-30% normalerweise). Und der Guide kommt ja dann noch dazu...
 
Ich versteh´s nicht, langsam müßte sich doch in Verwaltungskreisen rumgesprochen haben, daß vom Projektplaner kalkulierte Besucherzahlen bei solchen relativ risikobehafteten Geschichten grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen und seriöserweise um die Hälfte zu reduzieren sind. Mit etwas Lebenserfahrung kann ich das aus dem Bauch heraus sagen, da brauch ich nicht BWL studiert zu haben. Aber da unsereiner das nicht mit BWL- typischen Formeln errechnen und darstellen kann, gilt das ja nicht, denn BWL-Studium = automatisch Ahnung von allem und kein BWL- Studium = keine Ahnung von nix, ergo doof. Rechnet man hier noch in die Gleichung die Vetterleswirtschaft mit ein, die auf kommunaler Ebene mittlerweile Gang und Gebe zu sein scheint, vor allen Dingen mit Leuten, die nicht aufgrund von Können sondern durch Vitamin B zu ihrer Entscheiderposition gekommen sind, dann ist klar, wie es immer wieder zu solchen kalkulatorischen Desastern kommt. Gib noch einen Schuß Eitelkeit und Geltungsbedürfnis dazu und Limburg lässt grüßen... :kopfhau Der Gag ist nachher der, daß das Projekt sogar möglicherweise weiterlaufen wird und irgendwann dann tatsächlich mal auf eigene Füße kommt, dann kloppen sich alle gegenseitig auf die Schultern, der Veranstalter macht sich die Taschen voll und keiner redet mehr von den reingebutterten Steuergeldern. Und Rotschopf, ich kann Dir sagen, wie die auf die Anzahl der Busladungen kommen: Wie bei uns im Bliesgau im Kulturpark Rheinheim. Die Chefin dort (Ehefrau des Landrats, ein Schelm, wer jetzt Böses dabei denkt), von Archäologie kaum Ahnung, schwärmt immer wieder von ihren vielen Tausend (Bus)Besuchern im Jahr- 90% davon sind Schulklassen aus Deutschland und Frankreich, die zum Bilden hingekarrt werden. Die wollte sogar von der umliegenden marginalen Hotellerie verlangen, daß die regelmäßig Zimmer für´n Appel & Ei für Schulklassen zur Verfügung stellen sollen :nein
 
Ich versteh´s nicht, langsam müßte sich doch in Verwaltungskreisen rumgesprochen haben, daß vom Projektplaner kalkulierte Besucherzahlen bei solchen relativ risikobehafteten Geschichten grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen und seriöserweise um die Hälfte zu reduzieren sind. Mit etwas Lebenserfahrung kann ich das aus dem Bauch heraus sagen, da brauch ich nicht BWL studiert zu haben. Wie bei uns im Bliesgau im Kulturpark Rheinheim. Die Chefin dort (Ehefrau des Landrats, ein Schelm, wer jetzt Böses dabei denkt), von Archäologie kaum Ahnung, schwärmt immer wieder von ihren vielen Tausend (Bus)Besuchern im Jahr- 90% davon sind Schulklassen aus Deutschland und Frankreich, die zum Bilden hingekarrt werden. Die wollte sogar von der umliegenden marginalen Hotellerie verlangen, daß die regelmäßig Zimmer für´n Appel & Ei für Schulklassen zur Verfügung stellen sollen :nein
Oh ja, Schulklassen sind unheimlich beliebt bei den Hoteliers, denen man versprochen hat, von Projekten zu profitieren ^^ Da kannst danach die Kaugummies von den Möbeln kratzen und den Frühstücksraum Softrenovieren und die anderen Gäste entschädigen für den Lärm und das womöglich noch für 20 EUR die Nacht ^^ Mal abgesehen davon, dass man mit denen bei so einer Attraktion auch nicht viel verdient. Was die Besucherzahlen angeht, frag ich mich auch langsam, was sich die gedacht haben dabei. Sprach ja schon an anderer Stelle davon, ob die keinen Businessplan vorlegen mussten. 80.000 Besucher auf 7 Monate Saison, das sind 400 Besucher PRO TAG! 10 Reisebusse! Auch an jedem Arbeitstag! Im 2. Jahr der Baustelle! Das kann ich euch ausrechnen mit einer entsprechenden BWL-Formel, dass das nicht so sein wird. Aber da müssen sie ja wohl nur in Friesach und Guedelon fragen, wieviele die haben, glaub ich kaum, dass die so viele haben ^^
 
Nein, das ist die gelebte Realität im "Badischen Geniewinkel" Meßkirch. Außerdem sollte man nicht vergessen, dass der Südkurier offizieller Medienpartner des Campus Galli ist. ;o) Im oben verlinkten Artikel des Südkurieres sind jetzt übrigens auch O-Töne aus dem Gemeinderat zu lesen.
Joachim Bach, Fraktionsführer der Freien Wähler: Das erste Jahr solle abgeschrieben werden und es sollte abgewartet werden, wie es 2014 im „reellen Betrieb läuft“.
Aha, das heißt dann wohl im Umkehrschluss, dass die ersten Saison noch gar kein echter Betrieb war, sondern eine Art" Probelauf"? Auch eine Art, Fehler einzugestehen: Weil es nicht läuft, zählt es halt nicht... Da werden sich die Besucher, die schon Eintritt bezahlt haben und was anständiges dafür erwartet haben, aber freuen. Danke für die Einblicke ins Tourismusgeschäft, Rotschopf. :keule1
 
Ich versteh´s nicht, langsam müßte sich doch in Verwaltungskreisen rumgesprochen haben, daß vom Projektplaner kalkulierte Besucherzahlen bei solchen relativ risikobehafteten Geschichten grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen und seriöserweise um die Hälfte zu reduzieren sind.
Oh ja, Schulklassen sind unheimlich beliebt bei den Hoteliers, denen man versprochen hat, von Projekten zu profitieren ^^
Das Problem ist doch,dass sich zumindest in der BRD - und ich nehme an,dass es in vielen europäischen Nachbarländern nicht anders ist- die wenigsten Teenager allzusehr für Geschichte interessieren. Folgerichtig wären die von diesem Ausflug "ins Mittelalter" hellauf begeistert (glaubt vieleicht der eine oder andere Lehrer!). Geschichte muss wenn überhaupt spannend und begreifbar sein,damit man bei vielen--warscheinlich den meisten - Jugendlichen überhaupt einen Eindruck erwecken kann,der länger anhält als bis zum Ende des Ausfluges.
 
neee, ne? Das sind bei 26 Mitarbeitern ein Umsatzerlös, was immer das ist, wahrscheinlich die Einnahmen aus Eintritt und Verkauf-Wareneinsatz, von statistisch ~97€ pro tag... Oder so mal eben nur 12,02 €/h, so statistisch, für den Geschäftsführer wie den Wegeharker oder die Sekretärin.... Der geforderte Mindstlohn liegt bei einem Hungerlohn von 8,50 €, da kommen noch ~22% Arbeitgeberanteil oben drauf, da sind dann die blanken Lohnkosten schon 10,20€, Wovon werden dann die Regiekosten wie Telefon, Wasser , Strom, Tierfutter usw bezahlt?????? Das ist Realsatire pur. Abgesehen davon, das niemand eine Baustelle besucht, auf der irgendwo im Wald 10 Hansel, und viel mehr könnens nicht sei, da irgendetwas mit der Hand bauen. Und bei dem Eingang drehe ich doch gleich um, ein paar Baucontainer in der Wildnis .... Wer da einmal war, kommt die nächsten 10 Jahre nicht wieder
 
Um zu erkennen,dass so ein Konzept nicht aufgehen kann (!) braucht man nicht BWL studieren,sondern 5 Minuten den gesunden Menschenverstand anwenden.
Der geforderte Mindstlohn liegt bei ... 8,50 €,..., da sind dann die blanken Lohnkosten schon 10,20€, Wovon werden dann die Regiekosten wie Telefon, Wasser , Strom, Tierfutter usw bezahlt??????
 
Ich habe bei dem ganzen den leisen Verdacht, die Baugenehmigungen stehen noch aus.... Sprich, die Stadt ist in der Pflicht, kann das aber nicht öffentlich zu geben.. Denn Kassenhäuschen etc. müssen auch geplant und genehmigt werden, fliegende Bauten , wie Container nicht. Dazu die Umweltverträglichkeitsprüfung u.u.u. Ergo halten wir die Öffentlichkeit hin, machen die Sitzungen nicht öffentlich usw. Ein Fall von" Das kriegen wir hin" und dann sagt das Bauamt: "Moment mal, es fehlt ......." und die Liste ist bei so einem Projekt SEEEEHHHR lang
 
Hat irgndjemand schon mal was von einem beteiligten Architektur büro, oder einem bauaufsichtführenden Architekten/o.ä. gelesenen??? Da ist das erstaunlich still
 
Hat irgndjemand schon mal was von einem beteiligten Architektur büro, oder einem bauaufsichtführenden Architekten/o.ä. gelesenen??? Da ist das erstaunlich still
Nein,aber entweder haben die Verantwortlichen nicht daran gedacht oder es gibt ihn von Beginn an nicht,weil man denkt,man könne darauf verzichten,Beides sind Spekulationen von mir,die mich aber--wäre eine davon real --nicht mal verwundern würde.
 
Spekulationen bezüglich Architekt(in) und Bauleiter sind nicht nötig, denn auch darüber haben die Zeitungen berichtet, wenn auch nur in sehr bescheidenem Umfang. Bauleiter vor Ort ist Thomas Fuhrmann, der Architektur in Hannover studiert hat und kurzzeitig im Bereich Projektvisualisierung selbstständig war. Zuletzt hat er ein durch Langzeitarbeitslose betriebenes, kommunales Möbellager geleitet: Südkurier, 20.06.2013 via campus-galli.de und Schwäbishe Zeitung, 12.03.2013. Die planende Architektin Simone Jansen hat nach einer Ausbildung als Bankkauffrau und einer Kinderpause Architektur an der FH Aachen studiert (Fehler im Zeitungsartikel). Sie arbeitet am Campus Galli in ihrer Freizeit: "Denn der Brotberuf und die Familie sollen nicht zu kurz kommen": Südkurier, 12.04.2013 via campus-galli.de. Oder anders ausgedrückt: der Verein gibt ungern Geld für seine eigene Architektin aus und erwartet stattdessen ehrenamtliches Engagement (zumindest war das zu meiner Zeit so). :kopfhau
 
Anfang November endet die erste Saison auf dem Campus Galli. Im offiziellen Medienpartner Südkurier (21.10.2013) verteidigt der Vorsitzende des Trägervereins Bert M. Geurten das Ergebnis: "Wir haben 1000 Fehler gemacht, aber keine grundlegenden". Schuld sei vielmehr ein schleppendes Genehmigungsverfahren gewesen, wodurch die Eröffnung der Baustelle mehrmals verschoben werde musste. Keine Rede mehr ist davon, dass Geurten noch im Juni 2013 unter Berücksichtigung des späten Eröffnungstermins mit mehr als 30.000 Besuchern für die erste Saison gerechnet hatte. Die zahlenden Gäste der Klosterbaustelle seinen zum Großteil begeistert. Jetzt gelte es nur noch, 2014 mehr Gäste über die Schwelle zu holen sagte Geurten im Südkurier. Für das nächste Jahr peilt man 40.000 verkaufte Eintrittskarten an.
 
Nun, tagsüber wohl gelegentlich von einer florierende Bausstell und einer errichteten Klosterstadt mit der Hoffnung, das es möglich ist, diese Pläne nach so langer Zeit zu verwirklichen..... Viel Zeit und Engagement hat er reingesteckt, soviel, das man eigentlich nur lautere Beweggründe unterstellen kann .... Und nachts? Vielleicht von Baggern und Abrißbirnen , die die "Kathedrale " und das ganze Areal plattmachen, weil der Abort nicht den Bestimmungen entspricht .... Also vom ganz normalen Wahnsinn deutschen Bauwesens
 
Ulrich Simons, Aachener Nachrichten (Printausgabe) 25.10.2013, S. 10:
Dunkle Wolken über der Klosterstadt: Mittelalter-Projekt des Alsdorfers Bert Geurten steckt in finanziellen Schwierigkeiten. Meßkirch muss 170.000 Euro nachschießen. Meßkirch/Alsdorf. Nur drei Monate nach dem Baustart des „Campus Galli“ sind über dem Mittelalter-Projekt des Alsdorfers Bert Geurten dunkle Wolken aufgezogen. Denn trotz üppiger Anschubfinanzierung ist den Zeitreisenden vom Bodensee bereits das Geld ausgegangen. [...] Zunächst hatte es auch danach ausgesehen, als seien zumindest die ersten drei Jahre des Abenteuers gesichert [...] Doch der bisherige Baustellentourismus hinkt den Planungen weit hinterher: In Meßkirch, auch sonst nicht gerade eine touristische Hochburg, konnte man soeben erst den 12.000. Gast begrüßen. Weil die ursprünglich für Mai geplante Eröffnung der Baustelle auf den 22. Juni verschoben werden musste, habe man keine Bustouristen mehr anwerben können, nennt Initiator Bert Geurten einen der Gründe für die Finanzmisere. „Es war jedem klar, dass man im ersten Jahr keinen Gewinn machen kann. Da ist die Stadt jetzt gefordert.“ Die Begeisterung im Meßkircher Rathaus dürfte sich in Grenzen gehalten haben, nachdem Geurten noch zwei Tage vor der Eröffnung im Juni in einem Interview mit der „Schwäbischen Zeitung“ verkündet hatte: „Ich kalkuliere für die erste Saison mit 250 Besuchern täglich.“ Dann könne seine Klosterstadt Ende des Jahres eine „schwarze Null“ schreiben. Die guten Vorsätze hielten gerade mal bis September. Dann kam der Hilferuf: Konkret brauche die Klosterstadt 50.000 Euro Soforthilfe sowie weitere 210.000 Euro, um für den Rest des Jahres über die Runden zu kommen, konnten die erstaunten Meßkircher im September im Lokalteil ihrer Zeitung lesen. Und das, obwohl bereits am 11. November auf der Baustelle die Winterpause beginnt. [...] Es könne nicht sein, „dass die Stadt da zigtausende Euro in den Sand setzt“, soll sich ein Gemeinderatsmitglied nichtöffentlich echauffiert haben. Im Amtsblatt der Stadt vom 27. September kündigte der Bürgermeister dem „Kloster-Flüsterer“ daraufhin „angemessene Konsequenzen“ an. Letztlich stimmte der Gemeinderat aber mehrheitlich zu: Die beantragten 50.000 Euro Soforthilfe wurden gewährt. Das war am 17. Septem- ber. Am 15. Oktober legte die Bürgervertretung in einer ebenfalls nicht-öffentlichen Sitzung nach und sagte Bert Geurten für sein Klosterstadtprojekt in diesem Jahr einen Nachschlag von 170.000 Euro und für das nächste Jahr weitere 15.000 Euro zu. [...] Auch die Mitglieder einschlägiger Mittelalter-Foren im Internet wie hiltibold.blogspot.de übertreffen sich mit Kritik am „Campus Galli“. Bert Geurten: „Die Blogs lese ich nicht mehr. Das sind alles Neider. Die sind so widerlich und so hinterhältig.“ Die von ihm befragten Baustellen-Besucher seien mit dem Gebotenen durchweg zufrieden. Es gibt allerdings auch Gäste, die anderer Meinung sind. „Es ist eine Baustelle, die keine Baustelle ist, weil nichts gebaut wird“, kritisiert eine Insiderin, die namentlich nicht in der Zeitung genannt werden möchte. „Da durchzugehen und jemandem zuzusehen, der ein Brett durchsägt, ist nicht so spannend.“ Wo ist der Bauantrag? Dass auf der Baustelle längst nicht alles rund läuft, verdeutlicht ein weiteres Beispiel: Der zuletzt für September angekündigte Bau einer kleinen Holzkapelle, die die Handwerker als erstes Bauwerk in Angriff nehmen wollten, wird wohl erst im kommenden Jahr beginnen. Das 11,5 mal 6,5 Meter große Bethäuschen soll der Vorläufer der Steinbasilika werden, in der einmal Platz für 2000 Menschen sein wird. Der Bauantrag sei gestellt, berichtet Bert Geurten, auf der Baustelle sei man bereits dabei, die Balken für das Kirchlein zurechtzusägen. Seltsam nur, dass beim Zuständigen [sic] Landratsamt in Sigmaringen niemand von dem Vorgang weiß. Lars Patrick Berg, Sprecher der Behörde, teilte am Montag auf Anfrage schriftlich mit: „Anträge auf Erteilung einer baurechtlichen Genehmigung, namentlich der angesprochenen Kirche/Kapelle, liegen hier bis heute nicht vor. Im Gegenteil: Herr Geurten hat beim Fachbereich Recht und Ordnung im Landratsamt Sigmaringen eine gaststättenrechtliche Erlaubnis beantragt. Nachdem kein Gebäude ersichtlich war, für das eine solche Genehmigung hätte erteilt werden können, wurde Herr Geurten gebeten, einen entsprechenden baurechtlichen Genehmigungsantrag einzureichen, bis heute trotz Mahnung Fehlanzeige.“ [...]
Link zum vollständigen Artikel.
 
Langsam hab ich das Gefühl, der ist nicht nur gleichgültig gegenüber der Wissenschaft und der Szene (was ihn vermutlich auch einige Besucher kostet), sondern auch in seiner fehlenden Kompetenz für dieses (touristische) Projekt eine Bremse. So eine Vernachlässigung der Herstellung von erforderlichen gesetzlichen Rahmenbedingungen für den Erfolg eines von der EU gefördertes Projekts... da darf ich ja gar keine weiterführenden Vermutungen aussprechen in der Öffentlichkeit...
 
8| 8| Aber das Geld hat er ja erst mal genehmigt bekommen, da hat er ja noch Zeit seine ONE MAN +X -Show weiterzuspielen. Und es soll ja:
Der wissenschaftliche Beirat der Klosterstadtbaustelle soll Anfang November in Schloss Meßkirch darüber diskutieren, ob der Bauplan dem neunten Jahrhundert entspricht.
Quelle: www.Südkurier.de ?( Ob der was davon weis? der hat ja noch nicht mal eine konstituierende Sitzung durchgeführt.
 

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