Das Männlein - Weiblein - Gugel - Problem ?

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Die Frage taucht ja doch immer wieder auf. Hier das Bild dazu (wenn's klappt ... 8| ): Das Bild ist übrigens von einem ungenannten Regensburger Künstler und stammt aus der Zeit um 1476.
 
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achso, naja, das würde dann ja auch in die theorie passen, dass es ab dem spämi durchaus auch für frauen hin und wieder üblich war...
 
sehr schönes Bild! Leider erkennt man aufgrund der Perspektive nicht, wie die Gugel vorne verschlossen ist oder nicht :(
 
hrm, ich sehe das Bild recht kritisch.. meines Erachtens (und ja, ich vermute auch nur) handelt es sich bei dem Bild um einen weiten "Goller", ein Kleidungsstück wie eine Gugel, aber eben ohne Kapuze (also nur ein Kragen). Er taucht in Nürnberg so in den 1480ern bis 1485ern auf und läutet damit eine neue Ära ein. Gerade auf Dürrerbildern (nicht vor 1490) sieht man Frauen sowas häufig tragen. Im ausgehenden 15. Jhr. sieht es, nach meiner bisherigen Recherche, extrem schlecht für Frauengugeln aus. Die einzige Ausnahme, und auch die nur äusserst regional auf das damalige Burgund, sind die vorher genannten "Flämischen-Hauben" (kein Fachbegriff, sondern der "Szene"-Namen dafür). Hier gibt es eine ganz nette Sammlung. Aber ich betone nochmals, diese Hauben wurden nur seeehr regional getragen! Bei der Sache mit den Knöpfen handelt es sich, zumindest fürs 15. Jhr. um ein Szenengerücht, dem auch ich nur noch so gerne geglaubt habe. Schliesslich geben Gugeln wunderbar warm. Fakt ist, es gibt eine oder zwei Abbildungen, die Frauen mit Knopfgugeln tragen, eines aus dem Südtirol (Ende 14., müsste aber nachschauen) und eines aus Frankreich (auch etwa diese Zeit) und das war es. Selbst wenn dieses Bild nochmals als Gugelbeleg gerechnet wird, sind wir dann bei drei, plus vielleicht noch ein paar, die wir noch nicht gefunden haben.. ergibt eine klitzekleine Menge auf gaaanz viele Frauenbilder (auch welche, in denen die Frauen draussen sind). Weisse Einstecktücher aus Seide oder dünner Wolle helfen auch, und sind besser belegt. :)
 
hm wegen dem Goller... du sagst ohne Kapuze, aber zumindest am Bild sieht man schon eine Art "Zipfel" und die Form wirkt wie eine zurückgeschobene Kapuze... hast du vielleicht mehr Bilderlinks zu dieser Kapuze? Würd mich interessieren mal zu vergleichen wie Dürer diese Golle darstellt :)
 
Tja, ich vermute eben, dass es einfach ein Faltenwurf ist, weil der Goller nicht ganz eng sitzt. Aber eben, es ist nur eine Vermutung. Bilder zu Gollern von Dürer findest du z.B. hier hier hier und hier hier noch einer von hinten. Es könnte auch eine zurückgeschobene Haube sein, oder? Das würde den Faltenwurf auch erklären. @Lena: Von wann ist denn das Bild genau? Gruss, Céline
 
Original von Lena Das Bild ist übrigens von einem ungenannten Regensburger Künstler und stammt aus der Zeit um 1476.
hm jetzt wo ich die Vergleiche hab... aber der Faltenwurf irritiert wirklich, aber auszuschließen wäre es nicht... Dachte auch schon dass es evtl. ein einfaches Kopftuch auch sein könnte, das runtergeschoben wurde... aber wir werden wohl immer nur darüber spekulieren können... Danke für die Dürerbilder!!! Jetzt weiß ich wieder woher ich "Goller" kannte ;)
 
hm... sieht sehr nach den Dürerbildern aus... Es macht mich auch stutzig, dass die Gugel weiß sein sollte...
 
Es ist auf meiner Fotografie von der Abbildung vielleicht nicht so gut zu erkennen, aber auf dem Original im Nürnberger Museum sollte es gut zu sehen sein. Auf der Abbildung in Regensburg sieht es schon verdammt nach Kapuze aus. Vielleicht kennt ja jemand das Original? Den Verschluss sieht man natürlich nicht. Worin unterscheidet sich denn der Goller genau von der Gugel - in der Kapuze oder im Verschluss? Kann es also eine Gugel zum Zubinden sein oder dann eher eine Goller mit Kapuze? Oder ist das eine total doofe Frage?
 
also den Bildern nach ist ein Goller einfach die Gugel ohne Kapuze, wie ne Art Schultertuch ^^ Also entweder ist der Goller "verwurschtelt" oder es wurde eine Haube abgenommen extra???
 
Ja, Firiel hat das richtig geschrieben, ein Goller ist eine Art Schulterwärmer der aussieht wie ein vorne offener Gugel ohne Kapuze. Er taucht wirklich erst ganz am Ende des 15. auf. Das Bild würde auch so zu den allerfrühsten Abbildungen eines Gollers gehören, die ich kenne. Aber von der geografischen Lage ist es durchaus möglich, da die Goller von da oben (Nürnberg, die Ecke) herkommen. Vielleicht würde uns das ganze Bild oder zumindest der Bildkontext weiterhelfen, denn zB Maria Magdalena wird häufiger mit zurückgeschobenem/ halbaufgelegtem Tuch/ Haube dargestellt. Lena, weisst du mehr? (oder habe ich es nur wieder überlesen..) Gruss, Céline
 
Ich kenne selbst nur einen Ausschnitt des Gemäldes. Im Regensburger Museum ist nur ein vergrößerter Ausschnitt aus dem Bild zu sehen. Die Legende dazu lautet: "Straßenszene: Detail aus einem kurz nach 1475 gemalten Tafelbild eines Regensburger Meisters (Original im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg). Da ich den Originaltitel nicht kenne, habe ich das Original im Internet bzw. in Büchern bisher nicht gefunden (wobei ich ja auch erst am Sonntag den Ausschnitt genauer betrachtet hatte). Im Internetauftritt des Germanischen Nationalmuseums konnte ich leider auch nichts dazu finden. Vielleicht weiß jemand anders mehr?
 
in der webgallery of art hab ich leider auch nichts gefunden ;( google bildersuche war auch ergebnislos bis dato
 
Also wenn ich weder Künstler noch Namen des Bildes hab, wirds auch bei der Kunstgeschichtlichen Bilddatenbank unserer Uni schwer...
 
naja wir haben das germanische nationalmuseum in Nürnberg? vielleicht das man sowas rausfindet?
 
Naja, dann muss man sich entweder direkt an die wenden oder den Ausstellungskatalog besorgen.
 
Der digitale Katalog des GNM spuckt weder zu Regensburg, noch zu 1476 noch zu 1475 noch zu Straßenszene was aus... gibts irgendwas anderes, woran du dich erinnern kannst?
 
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