Editorial aus HUSCARL.at zum Thema "Rechte Symbolik"

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Ja, ich bin dafür, dass "solche Literatur" gelesen werden darf, ganz offiziell. Und wenn sich dann jemand für eine solche Idee begeistern kann, ist das traurig, aber er oder sie wird es früher oder später ohnehin tun. Wir - die Gesellschaft - haben die Pflicht und das Recht, damit umzugehen. "Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst.“ Das soll von Voltaire sein. Im übrigen bin ich der Meinung, dass Karthago wie Dave, dass man den Thread teilen müsste, weil er ziemlich in die thematische Breite geht. Ich finds aber einmal mehr hochinteressant, wieviel Tiefgang in diesem Forum herrscht. :thumbup:
 
Wir reden hier über die Zulassung von Symbolen, die Faschisten verwenden. Die tun das ja schließlich, um "alte Werte" für sich in Anspruch zu nehmen. Dabei ist es denen herzlich egal, ob diese Symbole denn von irgendwelchen Leuten vor 1900 in ihrem Sinne verwendet wurden oder nicht , oder ob diese "Werte" überhaupt bei den Leuten, denen sie diese Symbole zuschreiben, überhaupt galten. Sie haben einfach diese Symbole genommen und als Symbole für ihre "Ziele" neu definiert. Und das jetzt schon seit 3 Generationen und länger. Da jetzt die Zeit zurückzudrehen, macht eigentlich wenig Sinn. Wenn ich diese "Ziele" verbieten will, sollte ich auch die Symbole verbieten. Das erschwert das gegenseitige Erkennen, hemmt doch einwenig die Verbreitung dieser Gedanken, u.u.u.
 
Es ist schon jammerschade, dass gewisse Symbole so vereinnahmt wurden. Dabei ist ja klar: Odin konnte genausowenig für Hitler, wie Jesus für Pabst Urban II (...oder sonst einen Pabst). Dafür existiert hierzulande aber wenig Bewußtsein. Dass es in unserer Szene aber auch wirklich braunes Gedankengut gibt, ist kein Geheimnis. So sah ich schon einen Schwertkämpfer auf einem Markt, auf dessen Bauch der Spruch "Meine Ehre heißt Treue" als Tattoo kaum Zweifel daran ließ. Selbst hier im Forum wirken so mancher User-Name und Avatar zumindest verdächtig, wobei ein jüngst noch hier Anwesender ziemlich eindeutig darauf schließen ließ. Ob er noch da ist, oder lediglich seinen Namen etwas abänderte, ist mir nicht bekannt. Eben deswegen wird man bei der Verwendung althergebrachter Symbolik immer wieder damit in Verbindung gebracht werden. Das ist für mich auf jeden Fall Grund genug, mich eindeutig davon zu distanzieren. Es sollte doch angesichts des verursachten Leides wohl selbstverständlich sein, dass man nicht mit SS-Runen herumrennt! Beispiel: In der japanischen Kampfkunst Shorinji Kempo, steht das Symbol omote manji (ein nach links ausgerichtetes Hakenkreuz) als Zeichen für Mitgefühl und Liebe. Es ziert in Japan die Trainingskleidung jedes Übenden. Hierzulande wurde es gegen ein Kreissymbol ausgetauscht, um Missverständnisse zu vermeiden. Dies finde ich durchaus richtig. Sollte man es jedoch auch gesetzlich verbieten? Das Problem des Verbotes ist doch, dass nur allzuleicht entsprechende Abwandlungen der Zeichen weiter verwendet werden können und auch werden, wie z.B. ein Hakenkreuz mit nur drei Gliedern, o.Ä. Nun auch jedes "Analog-Zeichen" zu zu verbieten, würde sich als praktisch undurchführbar gestalten - wer will denn darüber richten und entscheiden? Es würde sofort ein neues Zeichen erstellt, und der Kram ginge von Vorne los. Ich finde, dass wenn man solche Art Symbolik in irgendeiner Form verwendet, steht man einfach in der Pflicht gleichzeitig eindeutig erkennen zu lassen, dass diese dabei eben nicht aufgrund vermeintlicher Sympathie zum NS-Gedankengut steht. Das heißt, dass ein öffentliches Tragen vor einem die Hintergründe nicht kennenden Publikum ganz klar ausscheidet! Wer dies nicht beachtet, muss sich dann auch nicht wundern, wenn er fälschlicherweise als Sympathisant bezichtigt wird. Desweiteren ist es auf jeden Fall hilfreich, wenn auf Web-Seiten die z.B. Runen verwenden klare Statements zur Abgrenzung, sowie eine kurze Erläuterung der Bedeutung und des Hintergrundes der Symbole zu sehen sind.
 
Was das Feindbild angeht, schrieb @Panzerreiter, dass Juden und Schwule hierzulande kein Feindbild mehr wären.
Das schrieb er nicht. Er schrieb, dass der Staat selbst aus populistischen Gründen - oder, wegen des demokratischen Grundprinzips, besser: populistischer Nützlichkeit - Feindbilder schafft bzw an der Entstehung von Feindbildern in der Gesellschaft munter mitzündelt. Das nennt sich dann euphemisitisch: "die Bevölkerung sensibilisieren". Wunderbar seit etwa 15 Jahren in Bezug auf Pädophile zu beobachten. Als "offizielles", staatlich gepflegtes Feindbild nun, so schrieb der Panzerreiter, seien Schwule, Juden und Zigeuner inzwischen nicht mehr verwendbar, weshalb der Staat, sich des gesellschaftlichen Bedürfnisses nach Feindbildern nur allzu gut bewusst, auf andere Randgruppen ausweicht. Und dieses Vorgehen hält der Panzerreiter schlicht für verbrecherisch, weil es eigentlich den Tatbestand der Volksverhetzung erfüllt. Nur wird der Staat leider nicht sich selbst richten. Damit aber dieses, wenn man schon die Strafwürdigkeit des Vorgehens leider nicht durchsetzen kann, zumindest moralisch zweifelhafte Verhalten des Staates nicht auffällt, kommt quasi als propagandistische Ablenkung dem um so spektakuläreren Kampf gegen Symbole, Schlagwörter und, diesen Begriff gibt es in der Rechtswissenschaft tatsächlich, "abstrakte Bedrohungsszenarien" eine bedeutende Rolle zu. Immer wenn eine solche Bedrohungstheorie sich als haltlos herausstellt (Computerspieler, Rollenspieler...) wird flugs nach den gleichen (eigentlich widerlegten!) Argumenten eine neue Bedrohungsquelle generiert. Der Staat leidet hier mehr oder weniger am Helfer-Syndrom, indem er selbst Bedrohungen künstlich und mutwillig erzeugt oder auch nur definiert, um sie dann selbstgefällig und medienwirksam bekämpfen zu können. Gerade hier im Forum dürften etlichen Leuten die inzwischen in die grandiose Unsinnigkeit abgedrifteten Waffenrechtsverschärfungen nicht entgangen sein. Das ist auch so ein Kampf gegen selbstbeschworene Dämonen.
Nochmal @Panzerreiter:
Zitat Man hat das Hakenkreuz verboten, warum aber keine Fackelumzüge, Totenköpfe und Schäferhunde?
Mir ist klar, was du meinst, aber wollte man *alles* auslöschen, müsste man auch diverse Begriffe aus der deutschen Sprache tilgen [...]
Die Frage war rhetorisch. Solche Fragen stellt der Panzerreiter öfters, dafür hat er ein Faible... Die hinter dieser Frage versteckte Aussage ist ebengenau die Deine. Nur etwas negativer gedacht: Man kann vieles aus pragmatischen Gründen nicht verbieten, aber da man wenigstens irgendetwas verbieten will, sucht man sich die entbehrlichsten Begriffe und Symbole, aber auch Minderheiten aus. Aus der gleichen Problematik heraus kämpft der Staat verbissen gegen den legalen Schusswaffenbesitz, erlaubt aber gleichzeitig das Autofahren, obwohl dadurch pro Jahr sechshundertmal mehr Menschen in Deutschland sterben als durch legal besessene Schusswaffen (Tote durch Polizeimaßnahmen mal rausgrechnet, denn das ist davon interessanterweise der größte Brocken). Ähnliche Verhältnisse ergeben sich, wenn man z.B. die reale Bedrohung durch Pädophile mit der durch Skifahren vergleicht oder den Konsum von Hasch mit dem von Alkohol. Habe ich schon die Anzahl Kinder erwähnt, die alljährlich beim Baden ertrinken? (2011: 22) Jedes einzelne ist eines zu viel, jawollja! Anders zu denken, ist ja wohl menschenverachtend, noch dazu, wo es hier um die Kleinsten, die Schwächsten unserer Gesellschaft geht, das ist wirklich unterste Schublade! Da muss der Gesetzgeber doch energisch gegensteuern und dieses unverantwortliche Freizeitvergnügen unterbinden! Und nebenbei offensiv gegen Stimmen vorgehen, die dieses gefährliche Tun als an sich sinnvoll propagieren. Wenn nur ein einziges Kind pro Jahr durch ein entsprechendes Verbot gerettet werden könnte, dann hätte es sich bereits gelohnt. Sorry, natürlich klingt das vollkommen bescheuert, aber genau so läuft die Argumentation. Ich habe mich sogar beim Wortlaut streng an aktuelle Argumente in anderer Sache gehalten. Ich habe hier nichts ersponnen, sondern nur eine gängige Vorgehensweise persifliert. Da werden Dinge nicht aus rationalen, vernünftigen Gründen heraus verboten, verfolgt, geächtet, sondern schlicht nach dem Parameter der gesellschaftichen Verbreitung. Mit den hier thematisierten Symbolen verhält es sich genauso. Deshalb differieren auch meine und Hermanns Ansichten. Der Staat, so meine nach langjähriger Beobachtung erlangte Überzeugung, erstellt viele Gesetze aus eigenem Nutzen, nicht aus rationaler Überlegung heraus. Er redet uns nur ein, sie wären notwendig; siehe obige Vergleiche der realen Bedrohungsverhältnisse. Wenn ich so die übliche Verteilung von Demonstranten und Gegendemonstranten bei NPD-Aufmärschen ansehe, dann bin ich überzeugt, dass diese Gesellschaft sehr wohl in der Lage ist, den Wiederaufstieg nationalsozialistischer Kräfte selbst zu verhindern, ohne vom Staat mit symbolischen Verboten dazu gezwungen zu werden. Die ersehnte Situation
In der Hoffnung, dass das Verbot dann irgendwann -in einer nicht ganz absehbaren, aber wohl fernen Zukunft- nichtmehr nötig ist.
haben wir doch schon längst. Oder wollen wir verbieten, bis auch der letzte Rechte ausgemerzt ist? Das wird aber nun mal nicht gelingen, akzeptiert's! Nebenbei:
Der Mann ist ein Verbrecher, denn er hat gemordet. Damit hat er die bürgerlichen Rechte verloren und also auch kein Recht auf politisches Gehör.
Das sind die wahren gefährlichen Meinungen. Gegen solche Meinungen geht der Staat aber nicht vor, denn die passen ihm gut in sein Konzept, die kommen ihm gelegen. Die sind nämlich interessanterweise salonfähig, wie Hermann mit Verweis auf die Kinderschänder (Und jeder Pädophile ist ja ein Kinderschänder, das wissen wir doch alle...) dankenswerterweise angemerkt hat. Man muss nur die richtige Zielgruppe bestimmen und schon bricht das Monster raus. Ganz ohne Hakenkreuze.
 
Panzerreiter, ich fürchte, ich habe nicht so viel Grütze im Kopp. Mir wird das gerade zu komplex. Wer ist "der Staat"? Meiner Meinung nach wir alle. Wer definiert, was eine Randgruppe ist - wenn eine Gruppierung weniger als x Prozent Zulauf hat? Weiß man das denn immer so genau? Und hat eine Demokratie (was wir in D auch nicht mehr so wirklich sind) nicht die Pflicht, sich zu wehren? Ich bin zumindest vorerst mal raus aus dem Thema, sonst hirne ich in der Mittagspause so herum, dass ich mich anschließend nicht mehr auf meine Arbeit konzentrieren kann. 8|
 
Der Staat, so meine nach langjähriger Beobachtung erlangte Überzeugung, erstellt viele Gesetze aus eigenem Nutzen, nicht aus rationaler Überlegung heraus.
Das setzt einen rational denkenden Apparat voraus. Sorry, alte Schuppenplatte, der ist nicht vorhanden. Möglich, dass Volksdemokratien bereits vernunftgeleitete Regierungen ausschließen (obwohl ich mir kein besseres Teilhabesystem momentan vorstellen kann, dass einigermaßen funktioniert), aber damit müssen wir wohl leben. Auch das Symbole verboten werden und nicht die Ideen, die möglicherweise dahinter stehen. Selbst Windows sieht inzwischen ein, das alte Quellcodes irgendwann nicht mehr funktionieren, unserer Rechtssystem arbeitet immer noch mit den "Quellcodes" vom 1. Jan. 1900 z.B. das BGB §§Isi
 
naja, die Auffassung, das Mörder , Totschläger und Räuber sich selbst außerhalb der Gemeinschaft gestellt haben, ist ja nun mal sehr alt. Neben bei, nicht "der Staat" erläßt Gesetze, sondern die in den gesetzgebenden Versammlungen versammelten Menschen. Und die müssen nun auch ihre Berechtigung durch Aktivität nachweisen, genau wie Beamte. Da ist´s dann geschickt, sich da zu profilieren, wo´s der eigenen Klientel nicht wehtut, besser noch, wo auch die Klientel der anderen von den eigenen Fähigkeiten überzeugt werden kann. Und Beamte müssen eben, so sie vorwärts kommen wollen, am Ende den politischen Beamten beweisen, das sie für deren Ziele nützlich sind. Und deren Ziel ist die Wiederwahl (und die Gestaltung des Staatswesens nach ihren Ideen) Dazu kommen noch die Medien, die ja immer wieder was zu berichten brauchen, damit möglichst viele ihre Produkte konsumieren und die Werbeeinnahmen sprudeln. Die sprudeln nun aber auch nicht, wenn man den Werbenden auf die Füße tritt. Somit werden die "Volksvertreter" im allgemeinen nicht über "Tatsachen" informiert, sondern nur über das, was die Medien als "relevante und ungefährliche" Nachrichten ansehen. Was die "verbrannten Symbole" angeht, die Verwender gehören nicht eigentlich zur Klientel der herrschenden Politikerklasse, würde man ihnen mehr Raum geben, wären etliche Stimmen verloren,- die der Verwender und ihrer Gegner-, und ein Verbot tut nicht wirklich weh. Dazu kommt eben noch die Abneigung und die Desinformation der "Volksvertreter". Unabhängig davon, ob die Verwender diese Symbole eben im ursprünglichen oder im politischen Kontext benutzen. Für mich ist´s klar, diese Symbole zu meiden, dann brauche ich nichts zu erklären.
 
Wie sagte Paracelsus: Die Krankheit kurieren, nicht das Symptom... Ehrlich gesagt geht mir das Nazi-Gejammer dermassen auf den Senken, dass ich es nimmer hören kann. Unterwanderung der Szene von rechts - Habe ich nie erlebt! Unterwanderung der Szene von ungebildet, ungehobelt, semi-kriminell, unreif, unge/erzogen - DAS hat mir die Petersilie verhagelt Ich habe auch keine Furcht vor Rechstsextremen in der Politik: Auch nicht vor Islamisten, Salafisten, Zeugen Jehovas, Scientologen oder Kinderschändern! Warum nicht? Weil es ein abstraktes, künstlich gepushtes Bedrohungspotential ist, das keiner Überprüfung stand hält. 20.000 gewaltbereite Rechtsradikale wurden vor geraumer Zeit diagnostiziert. Ja Himmel, da reichen die Kärwabuam aller bayrischen Städte die auf ...ing enden aus, um die in Schach zu halten. Die ganzen Rechten Arierdümpel und Germanophilen gelten bei der breiten masse doch eh als Weirdos. Und um einen klugen Mann zu zitieren: Eine gute Demokrratie muss auch die Spinner verkraften können!
 
@Grimmbold Bei allem Respekt, aber so verharmlosen würde ich das auch nicht. Die jüngste Vergangenheit und auch diverse Ereignisse im letzten Jahrhundert haben doch ausreichend gezeigt, dass es nicht auf die "Masse von Spinnern" ankommt. Sie müssen keinen klassischen, offenen Krieg führen, sie müssen eigentlich nichtmal nach (demokratischer) Legetimation suchen - das ist häufig ja auch eher kontraproduktiv bei entsprechenden Ideologien und Gesinnungen. Stichwörter wären hier u.a. "asymmetrische Kriege" und "Terrorismus" und "Cyberwar". Wenn sie ihre Ressourcen effektiv einsetzen, können auch wenige Personen einen "mächtigen Staat" vorführen und zu massiven Schäden führen. Ich habe lange in der der Nähe von "Mölln" gelebt und ich denke, dass dieser Ort und die grausamen Verbrechen, die dort einst geschahen, einigen Personen hier ein Begriff sind. Und selbst wenn wir das mal außen vor lassen, so schüren diese "Spinner" immernoch genug Ängste. Und es meinte mal eine Dame aus einem mir eher fernen politischen Lager zwar mal in etwa "Die Freiheit ist immer die Freiheit des Andersdenkenden" (ich könnte an dieser Stelle genauso gut Kant zitieren) das hört aber für mich dort auf, wo meine Freiheit beschränkt oder es klar verfassungsfeindlich wird (vgl. GG Art 5) , etwa wenn besagte Leute zu Gewaltanwendung oder sogar Mord aufrufen, öffentlich Menschen diskreditieren usw.. @Panzerreiter du hast Recht, dass sich soetwas wohl nie ganz unterbinden werden lässt - ich denke soviel Naivität erwartest du auch nicht von mir. Scheinbar ist es aber so, dass es derzeit (leider) noch "genug" Rechte gibt und das Gros der Bürger noch nicht ausreichend aufgeklärt ist - sonst wäre das Problem garkein solches. Und im Zweifel bleibt UNS durch das Hobby noch der ein oder andere (wichtige und deshalb auch legale) Weg solche Symbole zu nutzen und die Aufklärung damit voranzutreiben. Lorbi hat Recht, dass man mit solchen Symbolen vorsichtig umgehen sollte, aber das ist kein K.O.-Kriterium. Wie es auch im Editorial steht, bedingt sowas dann aber ein großes Maß an Verantwortung bzw. einen veranwortungsvollen Umgang und einen guten, differenzierten Wissensschatz bzgl. dieser Thematik. Meine Erfahrung ist, dass bei entsprechend qualitativen Veranstaltungen häufig auch ein anderes Klientel unterwegs ist.
 
Ich habe mir dann eben noch mal den verlinkten Artikel durchgelesen. Wenn ich das richtig verstanden habe, ist es ein Aufruf, gegen die Vereinnahmung irgendwelcher "Wikis" o.ä. vorzugehen und aktiv Aufklärung zu betreiben. Faschisten, und um die geht es hier, versuchen zwar immer wieder, sich in Frühmi/Homi -Gruppen einzubringen, manchen gelingt das dann auch und sie werden ganz schnell Demokraten, weil sie merken, wie krude ihre Vorstellungen sind, andere geben ganz schnell auf .... Recherche bildet eben ... oder ist anstrengend. Das zeigen der"verbotenen Symbole" ist allerdings auf musealen Veranstaltungen (mit Bildungscharakter) auch nicht verboten http://www.gesetze-im-internet.de/stgb/__86.html Quelle: StGB
 
Ich möchte keinen Respekt, ich möchte Vernunft. Nehmen wir mal an, dass diese Kartoffelsuppenzahl (denn Quellen gibt es nicht) von 20.000 gewaltbereiten Nazis hinkommt, dann kommen auf jeden dieser ach-so-bedrohlichen Nazi jeweis 42 Nicht-Nazis. Und selbst wenn nur 25% davon "im waffenfähigen Alter sind" macht das immer noch eine Übermacht von 10:1 aus. Die Ereignisse des letzten Jahrhunderts haben auch gezeigt, dass ein Volk, das verarmt und eine Jugend ohne Perspektive jeden Mist glaubt, so es ihnen irgendwie Besserung verspricht. Und genau das wird doch augenutzt!
 
Unterstellts du mir, dass ich unvernünftig bin :p? Deine Zahlen sind aus der Luft gegriffen, ist aber auch nicht wirklich relevant. Fakt ist, dass diese "Herrschaften" schon einige (grausame) Anschläge verübt haben und eine zu tiefst ekelhafte Ideologie öffentlich proklamieren. Deshalb finde ich diese diese Sichtweise sie zu "irgendwelchen Spinnern und Tölpeln" zu degradieren gefährlich und falsch. Das ging "hier" schon öfter schief. Und wenn wir schon dabei sind, jeder Extremist ist Mist: Das gilt auch fürs "linke Lager", fundamentalistische Christen usw....
 
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Hab jetzt ein wenig mitgelesen, mir überlegt ob ich was schreibe und mich just dafür entschieden. Es mag den ein oder anderen nicht geläufig sein, aber anno dazumal hat man die Parteimitglieder sehr früh vor dem Krieg beschränkt. Soll heißen es war nicht so, dass jeder in der "Partei" war. Dennoch haben sehr viele Deutsche Adolfs kleines Propaganda-Buch gekannt und auch gelesen und da stand eigentlich alles drin. Was er vor hat, wie er tickt, einfach alles. Und dass obwohl das Verhältnis zwischen allen Wahlberechtigten Bürgern anno dazumal und Parteifunktionären wohl eher zu gunsten der Bürger ausfiehl. Worauf will ich hinaus? Es braucht unter umständen nur 20.000 um ein Verhältnis von 1:42 so zu kippen, dass die Leute den 20.000 nach rennen. Einfach zu sagen, dass das ja nur so wenige reicht nicht. Es genügt nämlich schon, dass von de 42 Leuten ein paar den einem in einigen Punkten unterstützen - schon wählen sie bei der nächsten Wahl radikal. Und ehe man sich versieht sind die 20.000 am Hebel. Erst regional, dann im Land ... Das schlimmste an der heutigen Situation ist meiner Meinung nach der absolute Drang der Mehrheit so zu tun als gäbe es kein Problem ...
 
Die Zahlen sind die, mit denen der diverse Hexenjäger gerne um sich werfen ("Stell dir mal, schoin 20.000 gewaltbereite recht... und die Dunkelziffer... *schwall*), hättest Du meinen Text genau gelesen, hättest Du gesehen, das sich eben jene Zahl auch für HiFi halte. Und die Einwohnerzahl selbst, aus der sich die Relation errechnet, kann sich ja jeder selbst recherchieren und im Dreisatz nachrechnen! >>Fakt ist, dass diese "Herrschaften" schon einige (grausame) Anschläge verübt haben Und fakt ist, dass das auch andere gemacht haben, es gibt aber keine "TaskForce Ehrenmord", "TaskForce Suizid wegen Perspektivenlosigkeit" oder "TaskForce Alkohol-und-Zigaretten-töten-mehr-Jugendliche-im-Jahr-als-die-NPD-Mitglieder-hat" >>und eine zu tiefst ekelhafte Ideologie öffentlich proklamieren Ja und? Dies ist eine Demokratie. Und in einer Demokratie hat jeder, das Recht ein Vollidiot mit ekelhafter Ideologie zu sein! Es heist "Meinungsfreiheit", nicht "politisch korrekte Gesinnungsfreiheit". Es ist, aktuell, die vorherrschende Meinung/Ethik/Moralvorstellung, dass Rassismus schlecht ist (welche ich auch teile). Vor hundert Jahren war es ethisch voll im Trend, das Judentum für alles zu verunglimpfen. Vor 200 Jahren war es ethisch völlig legitim, sich einen Mohren in den Garten zu stellen, weil es vorherrschende Meinung war, das man "ja nichtmal wisse, ob die Afrikaner was gegen Sklavenhandel haben!". Ich finds schön, in einem Land zu leben, das allen offen steht, wo keine Sklaven gehalten werden und unwertes Leben nicht beseitigt wird UND wo Meinungsfreiheit herrscht. Aber auch wenn es mir nicht gefällt, diese Meinungsfreiheit schliesst mit ein, dass der Typ im Bus neben mir denken darf, das "Son Sklave schon watt feines wär!" und der Handwerker der meine Diele renoviert denken darf, dass nur die zionistische Weltverschwörung an seinem Auftragsmangel schuld ist. Ich finds beknackt, aber solange ich Meinungsfreiheit für mich einfordere, muss ich sie anderen auch zustehen! Und wenn ein Oppa denkt, dass unter der Svastika alles toll war, all die Kritik nur Bolschewiken-Propaganda und eh nur erlogen ist, dann ist das a) dumm, b) erschütternd und c) sein gutes Recht! Alex, das mag, rein rechnerisch, richtig sein, wird aber nicht funktionieren. In dem Moment, in dem die NPD einen Erdrutschsieg hätte, würde irgendwer ein Gesetz aus der Schublade ziehen, die dieses Ergebnis negiert. Beispiel: Flughafenerweiterung München! Jetzt wird sich die Frage stellen, warum machen sie das nicht schon bei der Opposition? Weil die Opposition, egal wie klein sie ist, eine anerkannte (oder zumindest wohlwollend geduldete) Grösse im Volk ist. Die NPD ist der Klassendepp, um den eh keiner weint / oder sich öffentlich weinen traut! Mit der kann man es machen. Und das ist eben das, was mich so annervt: Dieser Status Quo: Mag sein dass es unfein ist, aber es trifft ja die Rechten! Dieses Richelieu-Denken "Gegen einen [gemeinsamen] Feind kann man alles einsetzen!". Auf die Ethik sei pefiffen, trifft ja eh den braunen Pöbel, der ist ja eh vogelfrei... Verweigert ein Hotellier der NPD ein Hotel für eine Tagung, zeigt er Zivilcourage. Lässt ein Bauer ein treffen der jungen Linken platzen, weil er ihnen kurzfristig die Genehmigung für seinen Wiese entzieht, ist das unbotmässig. Stören 100 Wehrdienstgegner ein Truppengelöbnis, sind das Randallierer. Stören 100 Mann eine angemeldete und legale NPD Demo, sind das junge Demokraten, die ein Beispiel setzen und ein Vorbild sein sollten... Ja ne, is klar... Demokratie und Meinungsfreiheit is anders...
 
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Was mich zu einem kurzen, schnellen Kritikpunkt bringt: Meinungsfreiheit ist nicht nur, dass ich einen Deppen tollerieren muss sondern auch, dass ich was dagegen haben darf/sagen darf und verbal dagegen sprechen darf OHNE, dass mir dann jemand vorwirft ich hätte nicht verstanden was Meinungsfreiheit wäre ... ;) Edit: das Durchgestrichene. Ich muss Leute die Gegen ein System sind und Leute, welche Teil des Systems sind nicht tollerieren, während sie öffentlich unter ihren Anhängern den Sturz des Systems und die darauf folgende Hinrichtung aller Systemmitglieder fordert. Nein muss ich nicht. Wirklich nicht.
 
Ja und? Dies ist eine Demokratie. Und in einer Demokratie hat jeder, das Recht ein Vollidiot mit ekelhafter Ideologie zu sein!
Und genau das ist m.E. der Irrglaube, wie ich weiter oben beschrieben habe ;)! Ansonsten hast du Recht, ich beurteile das aus dem Hier und Jetzt und Moralvorstellungen sind nie fix, absolut und in Stein gemeißelt, aber das macht es aus meiner jetzigen Sicht nicht besser, was derzeit passiert. Und nur meine / die "aktuelle Wertvorstellung" ist in diesem Fall gerade für mich relevant. Nicht der Umgang mit den Juden vor 70 oder 700 Jahren.
Und fakt ist, dass das auch andere gemacht haben, es gibt aber keine "TaskForce Ehrenmord", "TaskForce Suizid wegen Perspektivenlosigkeit" oder "TaskForce Alkohol-und-Zigaretten-töten-mehr-Jugendliche-im-Jahr-als-die-NPD-Mitglieder-hat"
Ganz schön polemisch... Aber die "Taskforce" Ehrenmord gibt es im Prinzip schon ;)! Die anderen Punkte sind mir jetzt ehrlich gesagt "zu doof", deshalb gehe ich darauf garnicht weiter ein.
Die Zahlen sind die, mit denen der diverse Hexenjäger gerne um sich werfen ("Stell dir mal, schoin 20.000 gewaltbereite recht... und die Dunkelziffer... *schwall*), hättest Du meinen Text genau gelesen, hättest Du gesehen, das sich eben jene Zahl auch für HiFi halte. Und die Einwohnerzahl selbst, aus der sich die Relation errechnet, kann sich ja jeder selbst recherchieren und im Dreisatz nachrechnen!
Ich hab deinen Post gelesen und ich kenne diese Argumente ebenfalls, aber wer sind "die Hexenjäger"? Wo hast du das her? Wodrauf basiert deine Rechnung? So bleibt das immernoch aus der Luft gegriffen. Das ändert nichts an meiner Kritik.
Nein muss ich nicht. Wirklich nicht.
:thumbup: PS: Beim letzten Absatz sind wir ja wieder auf einer Linie. Ich bin gegen jegliche Extremisten, aber an dieser Stelle gings vorallem um das rechte Spektrum und nicht die Antifa, RAF oder Konsorten.
 
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Stimmt, es heißt Meinungsfreiheit, das gibt aber keinem das Recht, seine Meinung in beleidigender Form, diskriminierender Form oder gewaltaufrufend/verherrlichend zu äußern. Jeder kann einen homophilen Politiker einer kleinen Partei Klasse oder Sch ... finden, aber niemand hat das Recht, ihn in beleidigender Form öffentlich herabzusetzen.
 
Servus, Hermann, warum ist meine Meinug ein Irrglaube? Zensur? (nicht ganz ernst gemeint, ich versteh dich schon, bin nur anderer Meinung). >> Ich muss Leute die Gegen ein System sind und Leute, welche Teil des Systems sind nicht tollerieren, >> während sie öffentlich unter ihren Anhängern den Sturz des Systems und die darauf folgende Hinrichtung aller Systemmitglieder fordert. >> Nein muss ich nicht. Wirklich nicht. Solange sie sich dabei im Rahmen geltenden Rechts bewegen - Doch, das musst Du tolerieren. In dem Moment, wo sie diese Grenze überschreiten, MUSS eingeschritten werden. Aber bis dahin gilt, dass vor dem Gesetz alle gleich sind. Du kannst freilich durch Bildung, Aufklärung und auch durch (echte) Zivilcourage entgegenwirken. Das ist auch ein wichtiger Teil der Demokratie. Aber die trottel befinden sich nicht in einem rechtsfreien Raum, in dem Man(n) mit ihnen machen darf was man will! Denn dann sind wir wieder in den 30ern angelangt! >>Die anderen Punkte sind mir jetzt ehrlich gesagt "zu doof", deshalb gehe ich darauf garnicht weiter ein. Warum? Ich kenne kein einziges Opfer rechter Gewalt (sieht man von mir ab, nur ging der Schuss nach hinten los), aber zwei Menschen in meinem Bekanntenkreis haben sich das Leben genommen, weil sie in diesem Land keine Perspektive für ein Leben in diesem Land mehr sahen. Nicht wegen einer Freundin oder Verlust eines Menschen, nein sie sahen hier keine Perspektive mehr. Allohol und Zigaretten töten definitiv mehr Menschen als Rechte Deppen, aber: An den rechten Deppen verdient keiner Geld! Also kann man dagegen was tun... >>Ich hab deinen Post gelesen und ich kenne diese Argumente ebenfalls, aber wer sind "die Hexenjäger"? Wo hast du das her? Wodrauf basiert deine Rechnung? Den Wert der 20.000 Gewaltbereiten Nazis wurde im Sommer auf der Seite einer anti-faschistischen Jugendgruppe gelesen und mehrmals auch auf Facebook. Wie gesagt, ich halte ihn für Blödsinn. Woher habe ich die anderen Zahlen? habe ich doch geschrieben? Bevölkerungszahl BRD (aktuell grob 8,2Millionen) mit Fantasiezahl 20.000 Gewalt-Nazis aufgerechnet, kommt man, via Excell Formel,. zu o.g. Relation von 42:1. Wie gesagt, einfache Dreisatzrechnung. >>So bleibt das immernoch aus der Luft gegriffen. Guten Morgen, Das habe ich oben ja geschrieben, dass die Zahl bar jeder Quelle ist, ich dachte bis hier her, verstanden worden zu sein. Es ging mir ja darum, das selbst wenn diese Zahl annähernd real wäre (was ich nicht glaube), das sog. Bedrohungpotential von Rechts keines ist! >>aber an dieser Stelle gings vorallem um das rechte Spektrum und nicht die Antifa, RAF oder Konsorten. Und genau deswegen lachen sich diese Extremisten den Popo ab... >> Stimmt, es heißt Meinungsfreiheit, das gibt aber keinem das Recht, seine Meinung in beleidigender Form, >> diskriminierender Form oder gewaltaufrufend/verherrlichend zu äußern. In dem Fall ist es ja auch ein Straftatbestand, der verfolgt werden kann und muss. Aber eben weil es eine Straftat war, nicht weil es eine von rechts motivierte Straftat war.
 
> Ich muss Leute die Gegen ein System sind und Leute, welche Teil des Systems sind nicht tollerieren, >> während sie öffentlich unter ihren Anhängern den Sturz des Systems und die darauf folgende Hinrichtung aller Systemmitglieder fordert. >> Nein muss ich nicht. Wirklich nicht. Solange sie sich dabei im Rahmen geltenden Rechts bewegen - Doch, das musst Du tolerieren. In dem Moment, wo sie diese Grenze überschreiten, MUSS eingeschritten werden. Aber bis dahin gilt, dass vor dem Gesetz alle gleich sind. Du kannst freilich durch Bildung, Aufklärung und auch durch (echte) Zivilcourage entgegenwirken. Das ist auch ein wichtiger Teil der Demokratie. Aber die trottel befinden sich nicht in einem rechtsfreien Raum, in dem Man(n) mit ihnen machen darf was man will! Denn dann sind wir wieder in den 30ern angelangt!
Und nochmals, nein muss ich nicht. Eben weil ich mich auch innerhalb des geltenden Rechts bewege. In wie fern das für eine extreme Patei gilt, die OFFEN auf Demos (!!!) in aller Öffentlichkeit (!!!) den Journalisten entgegen ruft, dass man sie als Systemmediale Verräter allesamt hinrichten wird (!!!!!!) wenn die Demokratie von ihnen abgeschafft wurde sich in einem Rahmen des geltenden Rechts bewegen stell ich mal in Frage...
 
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