Moderner Name, alte Runen

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mondspeer

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Hallo Ihr Nordmänner, Wikinger, Fachleute für alte Runen, ich bin mir nicht ganz sicher, ob das Thema hier ganz richtig ist, ansonsten bitte verschieben. Für einen Freund will ich ein Geburtstagsgeschenk machen. Ich dachte dabei an einen punzierten Gürtel. Beschläge etc. sind schon dran, aber ich würde eben gerne noch Muster und eventuell auch seinen Namen punzieren. Jetzt die Fragen: 1. Welche (einfachen) Muster wären für die Region Birka Anfang 11. Jhdt. belegt? (Möglichst gerade Striche, weil ich noch nicht so fit bin im Punzieren). 2. Wenn ich seinen heutigen Namen (Bernd) in Runen aus der damaligen Zeit schreiben wollte, welche Schriftzeichen müsste ich verwenden? Und wie könnte man einen modernen Namen "übersetzen"? Wenn ich das richtig verstanden habe, benutzten die Wikinger das "Futhark" nicht benutzt, sondern v.a. in ihren Runensteinen eine in sich verschlungene Schrift. So wie hier auf dem Tirsted Stein (http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/9/93/Kbh_DR216_Tirsted_sten_1.jpg / Quelle: Wikimedia Commons) Ist das richtig? Bin dankbar für alle Tipps. Gruß, Gerald aus dem Odenwald (der bei den Wikingern noch mehr Anfänger ist als im christlichen Mittelalter)
 
11. Jahrhundert und Mittelschweden? Na viel Spaß... Da hast dir ja Runenentwicklungstechnich echt das "Einfachste" rausgesucht... :thumbup: Zeitlich kommt für dich nur das Jüngere Furthark in Frage. Das hat 16 Zeichen und zwei Versionen: Die Langzweigrunen und die Kurzweigrunen. Nach Elias Wessen dienten die Langzweigrunen vorwiegend für die Runensteine und die Kurzzweigrunen für den Alttagsschriftverkehr. Allerdings gibt es Ausnahmen: Der Rökstein ist z.B. komplett in Kurzzweigrunen geschrieben. Die Kurzzweigrunen sind schöne gerade Striche, wie man sie gut punzieren oder in Holz ritzen kann (Runen ritzt ich... ;) ). Problem beim Jüngeren Futhark sind die nur 16 Zeichen für über 24 Laute. Das Problem hast nicht nur du, wenn du den Namen "Bernd" transkribieren willst, sondern auch die guten Skandinavier früher. Um einzelne Laute wieder klar nur einer Rune zuordenen zu können, fing man an, diese im 10. Jahrhundert durch Punkte zu versehen. Gerade im 11. Jahrhundert sind die punktierten Runen im Umlauf. Und in Mittelschweden entwickelte sich im 11. Jahrhrundert noch eine runische Sonderkurzform: Die stablosen Runen, bei denen der Hauptrunenstab fehlt. Für die richtige Runenwahl musst du also nach Jüngerem Futhark und (empfehlenswert) Kurzweigrunen suchen oder punktierten Runen oder stablose Runen. EDIT: Der Tirsted Stein ist doch eine klassische Wikingerinschrift in Langzweigrunen - was ist daran schnörkelig? Das oben am Stein? Das ist nur Deko ;)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ja, den fand ich auch am "gradlinigsten". Ich habe andere gesehen, da schlängeln sich die Texte regelrecht über den Stein. Zusätzlich zu irgendwelchen Tiermotiven. OK, ich schau mal. Jüngeres Futhark / Kurzzweigrunen / punktiert. Eieiei ...
 
Bei mir würde der Name Bernd so aussehen (kurzzweig ohne punkte und nicht stablos) http://www.bildercache.de/thumbnail/20131103-195254-984.png Erste Rune (B) , zweite (ä/e), dritte (r), vierte (nd) Aber mei, vielleicht gibts ja Leute hier, die das richtig gut können. :) EDIT: Und weil du meintest, ob man den Namen "Bernd" übersetzen -musst du nicht, die Runenschrift ist eine Lautschrift wie unser Alphabet. Du kannst jeden Laut mit ihr wiedergeben. Nur hat sie, wie auch unser Alphabet (ä, ö, ü...) so ein paar Sonderkreationen für bestimmte Laute (th, nd...).
 
Hi, ich würde gar keinen Namen in den Gürtel prägen. Einfach aus dem Grund dass "man sowas nicht macht" ... Erklärung: Runeninschriften gibt es ja oft auf Alltagsgegenständen, aber eher in der Formel "X machte dies" oder "ich gehöre X" und soweit ich weiss, auch nicht als Lederprägung sondern entweder geritzt oder später geschrieben. Vielleicht hilft das weiter :)
 
Uund vergiss nicht die einfache Gegenstandbezeichnung auf dem Gegenstand: kambr auf einem Kamm (wie sinnig :D )
 

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