Schaffell-Mantel?

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Meinen Rechteckmantel werfe ich mir auch eher selten über. Irgendwie geht mir das Ding immer im Weg um, oder ich brauche es gar nicht. Meine Wollkleidung hält mich immer angenehm warm, auch im Winter. Für meine Hände habe ich bei Minusgraden allerdings Lammfell-Fäustlinge. Die ziehe ich im Winter auch gerne zum Mountain-Biken an... Ach ja, noch etwas: bei Erich Donnert "das Kiewer Russland" steht auf Seite 187 "Bärenfelle galten in der alten Rus als Bestandteil der Volkstracht." Laut Donnert ließ der Bischof Nifont zu Nowgorod die Mahnung ergehen: " Lauft nicht wie die armen Leute herum, auch nicht in Bärenfellen" Für die 2. Aussage liegt eine konkrete Zeitangabe vor. Nifont war Bischof in Nowgorod von 1130-1156 Interessanter Aspekt: Felle als Kleidung der Armen.
 
Hm - das wäre ja auch eine gute Idee - vielleicht werde ich das so lösen, das ich das Fell in mein offenen Überkleid "einhängen" kann - so mit Soffstreifen - oder Lederband... oder eben Fingerloop... Oben beim Halsausschnitt,Schulter und bei dem Armlöchern solche Bänder und beim Fell Löcher... dann kann ich das Überkleid mit und ohne Futter tragen.... ist zwar nicht bewiesen - aber wäre eine Möglichkeit - oder? und solche Lammfell-Fäustlinge wie Ragnar Ormenwolf beschreibt könnt ich mir ja Fingerfrei machen - eben wir Stulpen nur mit Daumenloch.... Meinen Rechteckmantel hab ich immer eher wie eine Decke um mich geschlungen, wenn mir kalt ist - oder als Dach wenn es regnet, damit ich und meine Kinder nicht nass wurden - funktionierte immer super *ggg* Aber so ist er doch eher unpraktisch beim Arbeiten. Deshalb war meiner aller erster Gedanke ja eine Art ärmellose Tunika die vorne offen ist aus Schaffell.... Aus "das Kiewer Russland" hatte ich mir vor einiger Zeit viel Anregung geholt - aber da das Buch nur geliehen war, hab ich es nicht mehr. Kann mich jetzt auch täuschen, aber die "Filzstiefel" hab ich glaub ich auch in diesem Buch gesehen/gelesen..... Vielen Dank!!! Ulrike
 
Hallo zusammen, hat zwar nicht ganz mit Fell zu tun, aber mit warm. Gibt es nicht im Zusammenhang mit den Haithabufunden nicht Hinweise auf mit Daunen gefütterte Kleidung? Wenn ich die Tage Zeit bekomme, schau ich mal genau nach, was da steht. @Areus: Felle wurden ja durchaus genutzt, aber nicht (zumindest bisher nicht nachgewiesen) in der Form, dass man daraus ein Kleidungsstück schneiderte. Gruß Ollie
 
Original von DaniC Dass damals Kühe existierten belegt doch auch nicht, dass man damals drauf geritten ist, oder? Wäre nämlich die gleiche Argumentation.
Wäre nämlich die gleiche Argumentation ist Quatsch. Kühe eignen sich halt nicht wirklich als Reittiere, während sich Felle durchaus als warme Textilien eignen.
 
Ich überleg grad, ob sich wohl Stoffe oder Felle länger in so nem Grab halten... Kann mir da jemand Auskunft geben? Verrotten Felle schneller als Stoff?
 
Weiß ich nicht glaube aber nicht, das ist ja alles irgendwie dasselbe organische Material.
 
Ich überleg grad, ob sich wohl Stoffe oder Felle länger in so nem Grab halten... Kann mir da jemand Auskunft geben? Verrotten Felle schneller als Stoff?
Selbst wenn es da Unterschiede geben sollte..über 1000 Jahre ist beides weg..Stoffe haben sich nur unter sehr günstigen Bedingungen gehalten....meist sind es nur winzige Reste im innern einer Buckelfibel oder an sonst einem Metallteil
 
Original von Ollibert Hallo zusammen, hat zwar nicht ganz mit Fell zu tun, aber mit warm. Gibt es nicht im Zusammenhang mit den Haithabufunden nicht Hinweise auf mit Daunen gefütterte Kleidung? Wenn ich die Tage Zeit bekomme, schau ich mal genau nach, was da steht. @Areus: Felle wurden ja durchaus genutzt, aber nicht (zumindest bisher nicht nachgewiesen) in der Form, dass man daraus ein Kleidungsstück schneiderte. Gruß Ollie
Hallo Olli, doch da gibt es Hinweise zu. ;) Sozusagen haben die Wikis den *Anorak* erfunden. Es gibt aber keinerlei Hinweise, wie die Daunen *befestigt* waren. Mit Steppen war da nix. Und *nur so* drinne, klingt eher wie ein Federbett... LG Fylgja
 
Hallo Zusammen! Ja, das mit den Federn wusste ich - ist mir aber eine zu "flusige" Angelegenheit. Mein Mann meinte schon, er weiß jetzt was er aus unseren alten Polstern macht.... Ich werde jetzt wahrscheinlich ein 2 in 1 Überkleid machen - mit rausnehmbaren Innenfell - so wie die tollen Winterjacken die aussen eine wasserdichte Jacke und innen eine warme Jacke haben..... und meine restlichen Felle werd ich auf meiner "Lagerstätte" trappieren und mich zum Anwärmen reinkuscheln - und Glühmet oder Glühwein trinken... Aber vielleicht finden wir doch noch jemanden hier, der Fellbeweise hat - wär ja gelacht :D GLG Ulrike
 
Nach den Beweisen buddeln viele Archäologen..haben aber noch nix gefunden..(Wir begraben Opa ja auch nich im Wintermantel..) aber auch ich hoffe drauf..und mach mir jetzt ne Gugel ....aus Seehundfell... :D
 
Die ist ja auch belegt ;) was mir die ganze Zeit hier aufgefallen ist, es hat sich kein andere Slawen-Darsteller gemeldet, sind die denn so dünn gesät ? Hergils, der sich etwas wundert
 
Ich hatte mich ja auch schon mal an anderer Stelle zum Thema Fell als Kleidung, Jahrtausende langer Nutzung dieser, gesunder Menschenverstand unserer Ahnen, usw ausgelassen. Nach zahlreichen Diskussionen auf Märkten rücke ich immer noch nicht von meiner Meinung ab, das z.B. die Wikis durchaus auch ein Fell als Kleidungsstück getragen haben können. Vielleicht ist es ja so wie bei uns heute –manche Sachen sind einfach out. Heute trägt beispielsweise kaum eine Frau mehr im normalen Alltagsleben einen großen Hut und ein Korsett die im letzten Jahrhundert bis in den Anfang des 20. Jahrhunderts Normalität waren. Seit Anbeginn der Menschheit wurden Felle als Kleidung benutzt. Dann hat die Menschheit kulturell gesehen einen Quantensprung gemacht, hat die Viehhaltung (in diesem Fall ist mal besonders die Schafhaltung hervorzuheben) und Ackerbau für sich entdeckt. Plötzlich hat man die Möglichkeit, aus Wolle und Leinen Kleidungsstücke herzustellen. Unabhängig vom Jagderfolg konnte man sich kleiden – und zudem noch in verschiedenen Farben, Formen und Strukturen! Kann es nicht einfach sein, dass das Fell als Kleidungsstück unmodern geworden ist? Wie Ragnar schon sagte, Kleidung für arme Menschen vielleicht? Denn zum Herstellen eines Stücks Wollstoffs braucht man erst mal einige Schafe die geschoren werden können, einiges an Arbeitsschritte damit aus der Rohwolle erst mal ein gescheiter Faden wird und dann auch noch einen Webstuhl (ob sich das jeder leisten konnte???), Geschick und Zeit. Dann muss aus diesem fertigen Stückchen Stoff auch noch das Kleidungsstück genäht werden. Auch dazu braucht man noch mal einiges an Geschick und Zeit. So viel Aufwand muss auch bezahlt werden. Sicher war es nicht so, dass man (wie heute in den Kleiderdiscountern) ein Kleidungsstück zum Gegenwert eines Brotes erstehen konnte! Kleidung hatte auch schon immer einem Statussymbolcharakter. Wer sich viel leisten konnte kauft gerne teureres ein, um dies auch zu zeigen. Ein Armer läuft im Sommer in einfachen Kleidern aus Wollstoff rum. Doch was macht unser mittellose Wiki im Winter? Friert er lieber in seinem dünnen Wollkeidchen? (Auch heute noch sind dicke Stoffe um einiges teurer als dünne.) Wirft er die Felle die sie bei der Jagd erbeutet haben oder die ein von uns gegangenes Schaf auf Erden zurück gelassen hat, einfach weg??? Konnten sie es sich echt leisten SO verschwenderisch zu sein? Ich möchte nicht behaupten das das Gerben von Fellen in 5 Minuten erledigt ist. Auch das benötigt Aufwand. Aber dieses Wissen und Können besitzen die Menschen seit ca. 75.000 Jahren (lt Schätzung einiger Wissenschaftler gibt es so lange schon Kleidung). Auch die ganz authentischen unter euch haben anscheinend nichts dagegen, Felle als Schlafgelegenheit zu benutzen. – Versetzen wir uns mal in die Zeit der Wikis: Es ist Januar, bitterer Winter. Draußen sind es –15°C, ein eisiger Nordwind pfeift durch die Ritzen der Hütte. Unser armer Wiki ist zwar viel abgehärteter als wir heutzutage, aber auch er friert schon jetzt in der Hütte, weil das Feuer noch nicht richtig in Gang gekommen ist. Er muss trotzdem aufstehen um sich um das Vieh zu kümmern. Er pellt sich aus den warmen Schlaffellen, nimmt seinen dünnen abgewetzten Wollmantel und geht zitternd in die bittere Kälte? Wenn unser Wiki nicht an Lungenentzündung erkranken will und als Versorger der Familie ausfallen will, zieht er alles an was er an seiner mageren Kleidungsauswahl zu bieten hat. Sein Blick fällt auf die noch warmen Schlaffelle - er wirft sie sich über, den Mantel noch drum und geht nach draußen in die Kälte. Warum soll er nach dieser warmen Erfahrung nicht auch seine ohnehin vorhandenen Schlafschaffelle zusätzlich als Kleidungsergänzung benutzen?? Das es durchaus praktisch wäre, belegen die zahlreichen Fragen von Reenectors die gerne Felle zum Füttern etc. benutzen würden. Es ist ja nicht so, dass heutzutage jeder so ein Fell bei sich rumliegen hat und sich gelangweilt fragt was er damit machen soll. Wir müssen heute Felle auch teuer kaufen. Woher also der Wunsch Kleidung aus Fell zu machen?? Ist das vielleicht bei uns so drin? Waren nicht auch unsere Eltern und Großeltern in jeglicher Hinsicht sehr erfinderisch um Notzeiten zu überbrücken?? Könnten wir uns vielleicht darauf einigen, dass Felle altmodische Kleidung waren und eben wegen der „billigen“ Art von betuchteren (man bedenke das Wort ;)) Leuten ungern benutzt wurden? Und wenn sie relativ unbeliebt in den gehobenen Kreisen war die es sich leisten konnten, ihren verstorbenen eine Fibel mit ins Grab zu geben, dann werden freilich auch in Gräbern keine Reste gefunden werden. Auch die Ärmeren werden sich nach Möglichkeit in ihren besseren Sachen beerdigen lassen. Zumal wenn es im Walhalla immer Sommer war. Auch heute wird ein Handwerker nicht in Arbeitskleidung, eine Hausfrau nicht im Jogginganzug und ein Bauarbeiter nicht mit Signalweste begraben. Außerdem noch ein weiterer Gedanke: Wenn die Wikinger auf Beutezug so brutal vorgingen, hatte das oft den Hintergrund das sie sich einen gewissen Ruf aufbauen wollten. Wenn die Überfallenen schon beim Erblicken der Wikischiffe fluchtartig ihre Dörfer verlassen haben, ließ es sich viel gefahrloser Beute machen als wenn man kämpfen muss. Das die Christen sie als gottlose Teufel, Bestien und Barbaren sahen muss ihnen bei Überfällen ziemlich entgegengekommen sein. Und wie verstärkt man einen solchen Auftritt am besten? In dem man sich noch größer macht und gefährlicher und Wilder aussieht. Und welches gedankliche Bild drängt sich da einem schon fast auf? Hochgewachsene blonde Wilde mit (Bären)Fellen über den Schultern... ;) Ups, sorry, etwas lang geworden... :whistling: Ab jetzt dürfen übrigens auch die ersten Steine geworfen werden. Ich geh schon mal in Verteidigungsstellung :wiki1 :D
 
:D :D :D Areus, und wenn die Steinewerfer genug Steine geworfen haben, haben sie uns selber ein richtiger Schutzwall gegen selbige erbaut :p
 
Danke Hergils. Leider kann ich deinen 2. link nicht öffnen ;( Trotzdem mal ein Zitat aus dem 1. link und dem Zeitalter das mich persönlich interessiert: "Das "Mittelalterliche Klimaoptimum" bezeichnet die globale Warmphase zwischen dem 10. und dem 13. Jahrhundert. Damals waren die Temperaturunterschiede zwischen Sommer und Winter viel größer als heutzutage. Das hatte folgende Ursachen: Die Zugbahnen der Zyklonen waren um 3-5 Breitengrade nördlicher als heute. Dadurch verringerte sich die Anzahl der Kaltlufteinbrüche in Mitteleuropa und die Niederschläge, die eine Begleiterscheinung der Zyklonen sind, verringerten sich ebenfalls. Das Azorenhoch griff im Sommer bis auf Deutschland über, was die Temperaturen in den Sommermonaten immens ansteigen ließ. Andererseits bestimmte das Russlandhoch, durch die nördlichere Lage der Westwinddrift, die Witterung in den Wintermonaten. Eisige Winter mit viel Schnee waren die Folge." Dann häng ich mir doch als armer Wiki im eisigen Winter meinen Schlafschafpelz um ;)
 
Vielleicht nochwas Interessantes. Im Buch "Die Kleidung nach Quellen des frühen Mittelalters" von Mechthild Müller wird im Zusammenhang mit Mönchskleidung von einem Pelzgwand gesprochen. Ich zitiere mal von Seite 126:
pellicea Pelzgewand Unter Berücksichtigung vieler Argumente, die gegen den Nutzen des Frierens erhoben wurden, ist festzustellen, daß die bis zu den Knöcheln reichenden Pelzgewänder Kälteschutz für die Mönche waren. Nicht alle Pelzarten waren dabei von der Obrigkeit gern gesehen. Eine Vorschrift aus den Consuetudines S. Vitonis Virdunensis monasterii aus dem 10. Jahrhundert listet die Pelze auf, die erlaubt waren: "Freilich durch die Pelze dieser wilden Tiere kann der Mönch angezogen werden: Pelze von Böcken, Schafen, Lämmern, Hasen, Eichhörnchen, Iltis und für die Kapuzen Füchse".
Weitere Beschreibungen wie das im Einzelnen ausgesehen haben könnte, habe ich dazu noch nicht gefunden.
 

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