Schweizer Langschwert

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Wyrd

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Hallo zusammen, hier mal was interessantes. Dies ist ein Langschwert im Stil der Schweizer Frührenaissance. Parier und Knauf wurden nach 3D-gedruckten Vorlagen gegossen. Nicht gerade old-school, aber man kann ja mit der Zeit gehen, sogar in diesem Hobby ;) Die Klinge und die die Griffkomponenten sind nur bereit zur Handpolitur. Das muss aber bis nach Weihnachten warten. In diesem Sinne: Frohe Weihnachten!
 
Erstmal: sehr geil, ich glaube ich sollte mir mal irgendwie einen Stempel machen, das spart dann die Arbeit in jedem deiner Beiträge schreibe ich doch sowiso das gleiche: Sehr sehr gute Arbeit. Du müsstest dir mal einen Youtube- Kanal machen, auf dem du nicht nur Schnittests sondern vor Allem den herstellungsweg deiner Schwerter zeigst. Das würde sehr vielen gefallen, denke ich, und es würde auch die kunden freuen, wenn sie dir zusehen könnten wie du ihr Schwert gemacht hast. es würden vielleicht auch mehr Aufträge kommen. Ich fände es cool. VG, Edgar
 
Das ist tatsächlich etwas, über das ich nachgedacht habe, allerdings ist es extrem aufwändig. Immer wieder Filmmaterial aufnehmen, dann stundenlang zusammenschneiden, etc. Momentan ist mir das zuviel. Aber eines Tages vielleicht ;)
 
Ja, das ist sehr aufwändig. Ich mache das ja auch, allerdings ist meine Qualität nicht so super (besonders meine älteren Videos kann ich immer kaum sehen, die sind auch viel zu lang ) Aber ich arbeite dran, und werde stetig besser. Hoffe ich zumindest. Du könntest es ja einmal testen, einfach mal bei jedem Schritt die Kamera laufen lassen. Irgendwann wird das zur Gewohnheit, und man bekommt ein Gefühl dafür, wohin sie muss, was man filmen brauch und was nicht. Trotz der vielen Arbeit macht es Spaß, vor allem wenn man Kommentare liest, und Abonnenten gewinnt. Ich habe allerdings auch Zeit als Schüler, ohne Kinder, Beruf und familie. VG, Edgar
 
Schick, ich habe vorgestern einen Dolch geschmiedet, gestern geschliffen und heute mittels Härteverzug ein Löffelmesser draus gemacht :( Naja, ein bischen habe ichs schon gerichtet, ich hoffe der Rest Krümmung kommt auch noch raus... Das Problem kennst du ja nicht, mit deiner Lohnhärterei... Wie viel bezahlst du dort eigentlich pro Klinge? Allein das Porto ist doch schon viel, oder? Irgendwo hattest du mal geschrieben, wie du die Parierelemente befestigst. Ich finde es aber irgendwie nicht wieder. Du hattest glaube ich geschrieben, dass es an der Klinge befestigt sein sollte, damit es nicht den Griff zertrümmert wenn es mal nen Schlag abkriegt. Ich kann hier nicht erkennen wie du es gemacht hast, es sieht fast wie eine Schweißnaht aus :schock2 Oder als ob du hinten beim Parier mit einem Körner Material verdrängt hast. Das würde mich mal interessieren, denn alle Hoffnung habe ich für meinen Krummdolch noch nicht aufgegeben... Frohes neues, Edgar
 
Hast du versucht, die Klinge beim Anlassen zu richten? Ich mache das nach dem 1. Zyklus, da wird die Klinge mit 1-2 Münzen als Unterlage auf Höhe der Biegung gegen ein flaches Stück Stahl geklemmt, sozusagen überkorrigiert. Dann so anlassen. Erfordert teileise mehrere Zyklen a 60min, zur Not mehr Münzen unterschieben. Übrigens, die langen Schwertklingen verziehen sich immer. Der Härter richtet soweit er kann, aber bei fast jeder muss ich nachrichten, auch weil beim Schleifen und Polieren wieder Verzug zu Tage tritt, da die "gerichtete" Stahlschicht abgetragen wird. Teilweise muss man also kurz vor der Endpolitur (1000er Körnung) nochmal richten. Das geht dann mit dem Lötbrenner und viel Vorsicht. Ein Grund, aus dem ich den Stahl verwende, den ich nehme... der verzeiht da recht viel. Das Parier wird aufgehämmert (so den letzten cm), damit es stramm sitzt (passgenau arbeiten!). Dann wird mit dem Körner nochmals Material verdrängt. Schweissen ist viel zu riskant. Da kann dir das Schwert beim ersten Schnitttest um die Ohren fliegen. Nene. Parier und Knauf sitzen eigenständig fest, der Griff wird dann zwischen beidem eingeklemmt und verklebt.
 
Schweissen ist viel zu riskant
Deswegen ja der: :schock2 :D Ich habe die eine Krümmung beim Anlassen beseitigen können, auf einen Flachstahl gespannt und so ins Feuer bis zur rot- goldenen Anlassfarbe. An der Spitze ist aber noch eine Biegung vorhanden, die mache ich hoffenlich morgen weg... Das mit den Münzen ist eine gute Idee, das kann man sicher gut beim Anlasssen im Backofen machen :thumbup: Na, mal sehen wie der Dolch wird, wenn er denn wird... beim Richten habe ich mit dem Schraubstock ne menge Dellen reingemacht, ich werde also noch nen Weilchen dran schleifen. Historisch ist er zwar nicht ( einfach nur nen Übungsstück), aber ich zeige ihn bestimmt hier irgendwo, wenn er denn mal fertig wird... das mit dem Körner klingt schlau, dann sitzt es bestimmt sehr fest :) VG, Edgar
 
Knauf ist vernietet. War nicht einfach, da der Nietkopf unter dem Niveau des Knaufes liegt. Aus dem gleichen Grund ist es auch unmöglich, den Nietkopf zu überschleifen. Generell haben die ganzen Rillen und Vertiefungen des Knaufs mit sehr viel Mühe bereitet. Die Anlauffarben abzuschleifen ist nicht überall möglich, man kommt da einafch nicht hin. Ein Sandstrahler wäre nett ;) Aber das Problem hatten die damals ja auch. Holzgriff ist soweit fertig und wird nun verklebt.
 
Wunderschön! Frage vom Laien: Wäre eine größere Bohrung möglich, um den Nietkopf zu verstecken, anschliessend mit einem gedrehten Stopfen verschliessen?
 
Eine Option wäre es sicher, durch die Zwischenräume mit einem schmalen Meißel zu gehen und die Nietstelle zu glätten...
 
Wäre eine größere Bohrung möglich, um den Nietkopf zu verstecken, anschliessend mit einem gedrehten Stopfen verschliessen?
Ja sicher, aber wozu? Ist doch nicht A ?! :D Wenn man den Nietkopf verstecken will, kann man auch einfach mit einer Zylinder- förmigen Senkung arbeiten, den Niet richtig da rein stauchen, dann bündig schleifen- Unsichtbar! @Wyrd Du könntest dir auch einen Nietkopf- Stempel machen, damit ein paarmal auf den Nietkopf dengeln dann ist der schön rund. ich persönlich finds aber schick so geschmiedet. VG, Edgar
 
Wollte damit nicht das Aussehen kritisieren, ich finde es auch schick! Und Sorry für die Un-A Frage :D
 
Ah, sooooo elegant. Da ziehen sich einem beim Betrachten doch gleich virtuelle Seiden-Beinlinge an. Der Nietkopf gefällt mir so, der sollte nicht aussehen wie aus der CNC-Maschine.
 
Wunderschön! Frage vom Laien: Wäre eine größere Bohrung möglich, um den Nietkopf zu verstecken, anschliessend mit einem gedrehten Stopfen verschliessen?
Äh... dem kann ich irgendwie nicht folgen. Der Nietkopf ist da, um den Knauf an Ort und stelle zu halten... warum sollte man den wegbohren?? Oder missverstehe ich da was? Schmaler Meissel würde ziemlich wüste Riefen hinterlassen... schätze ich mal. Die Oxidschicht ist hauchdünn, ist ja nur durch die Hitze angelaufen. Das ist schnell wegpoliert... wenn man hinkommt! Den Nietkopf lasse ich normalerweise gut sichtbar stehen, komplett überschleifen mache ich selten. Ich mag es so... etwas glatter kann man ich schon noch machen, mal sehn. Vielleicht greife ich noch zum Dremel. Mit einem Stempel wird es aber schwierig, das ist kein weiches Eisen sondern Federstahl. Verformt sich kalt nur sehr, sehr ungern.
 
Das Schweizer Langschwert ist fertig. Es ist an Schwerter aus dem späten 15. und frühen 16. Jh angelehnt, die in dieser Form wohl besonders in der Schweizer Gegend beliebtw aren. Das Schwert ist relativ Schnitt-optimiert, ohne dabei die Stichkapazität zu ignorieren. Insgesamt eine imposante Waffe mit einer für ein spätes Langschwert ziemlich breiten Klinge. Daten: Gesamtlänge: 120cm Klingenlänge: 95cm Grifflänge: 19cm Klingenbreite: 5.5cm COG: 12cm COP: 67cm Gewicht: 1640g
 
:thumbup: wunderschön geworden!
 

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