Kopfbedeckung des Mannes

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@beate
Denn schwarz wird es nicht, so richtiges tiefes Schwarz wie wir es heute kennen, gibt es erst mit dem Einsatz von künstlichen Farbstoffen.
Ich weiß, das wird eher so ein ganz dunkles Lila, welches wie schwarz ausschaut.
Schreib doch einfach mal die Gruppe an und frage sie, was das denn für graues Tuch ist und wofür es verwendet wurde.
Das werd ich mal tun. Allerdings, wenn ich mir die Publikationen und auch den Rest der Seiten ansehe, denke ich schon, das was sie schreiben korrekt ist.
Fläminger (=flämischer Tuchfärber), Graufärber (= Loden- oder Grobtuchfärber), Rauschfärber (= Schwarz-, Schlecht- oder Schlichtfärber), Schönfärber (= die bei ihrer Arbeit helle Farben verwenden), Waidfärber (= Blaufärber).
Da steht für Graufärber, das man z.B. Loden so gefäbt hat. Ich meinte eigentlich den Schwarzfärber.
warum sollte man Leinen erst bleichen (ein ziemlich aufwändiger Prozess)
... und mangeln. Ich denke, das man damit die Struktur des Leinens so aufgerauht hat, das es die Farbstoffe besser aufgenommen hat.
 
... nur fehlt mir der Nachweis für farbiges Leinen. Unterwäsche und Kopfbedeckungen sind doch immer naturfarben oder weiß (gebleicht).
 
Also ich habe da jetzt mal eine Mail hingeschickt. Vielleicht kommt ja bald mal eine Antwort.
 
Setz dir doch über die Haube eine schwarze Filzkappe... :D Filz ist aus Wolle gemacht und die konnte man anscheinend anders färben... Obwohl ich bei dem Leinen noch weiter dranbleibe. Noch geb ich mich da nicht geschlagen.... :D :D
 
Also Schwarzfärben war aufwendig, teuer und nicht lange haltbar. Gefärbtes Leinen war nicht Lichtecht. Die möglichkeiten Schwarz zufärben waren begrenzt und hatten einen großen nachteil, der stoff zerfiel irgendwann, wurde zerfressen. Schwarze Wolle war etwas anderes, es gab ja schwarze Schafe.
 
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Abgesehen davon wäre eine schwarze Bundhaube als Sonnenschutz (was Bundhauben ja auch waren) denkbar ungeeignet.
 
Original von Annett de Bergfelde Setz dir doch über die Haube eine schwarze Filzkappe... :D Filz ist aus Wolle gemacht und die konnte man anscheinend anders färben...
Wozu schwarz färben, es gibt doch schwarze Schafe. :D Das ist wohl auch der Grund, warum schwarz eher unbeliebt war: es ist halt die billigste Wolle. Schwarze Kleidung zeigte, dass man zu arm war um sich farbige zu leisten. Ich vermute, dass deswegen auch die Mönche schwarze (und braune) Kutten trugen, es war ein Zeichen ihres Armutsgelübdes.
 
AHA, (wieder eines von diesen tollen und schier unendlichen A-HA-Erlebnissen oder Erkenntnissen...) ich habe mich schon länger gefragt, wie die Mönche gerade auf diese Farben kamen, aber, ja, das macht Sinn. Wieder einmal lieben Dank, Beate :) LG Hrefna
 
Wozu schwarz färben, es gibt doch schwarze Schafe
MMMhhh, Beate, so hab ich das noch gar nicht gesehen... Klingt plausibel... :D So kommt man auf die einfachsten Dinge nicht... :rolleyes:
 
Schwarze Schafe sind dunkelbraun ;) Also ist Stoff aus der Wolle schwarzer Schafe dunkelbraun :D Wenn im HoMi schwarz erwähnt wird in Verbindung mit Klerus/Ritterorden/Wolle dann ist obige Wolle von schwarzen Schafen gemeint :) LG
 
Ich sag ja , so richtig nachtschwarz wie heutige Färbungen ist das nicht.
 
Ist jetzt evtl. Off-Topic, aber: "Schwarzfärben" war durchaus schon im Frümi bekannt. Meist wurde mehrfach blau und ggf sogar abschließend nochmals mit rot überfärbt. Quelle dafür kann ich gern nachreichen, hab ich jetzt nicht zur Hand. Die Flamen hatte allerdings eine andere Methode entwickelt. Ich erinner mich, dass da Gallapfel im Spiel war...genaues rezept müßte ich raussuchen...würde dann aber sogar für Leinen funktionieren...muß ich mal ausprobieren... Gruß Wenzel
 
Schwarzfärben geht mit Eichenrinde, Galläpfeln oder eben auch mit Überfärben von Wallnuss mit Indigo (hab ich von urd-fashion.com), aber wie Andreas schon sagte, der Stoff zerfiel anscheinend und war nicht lange haltbar. Mich würde mal interessieren, warum dem so war.
 
Eichenrinde, Gallapfel und Walnuß sind stark Gerbsäure haltig (deshalb kann man damit auch ohne Vorbehandlung Wolle färben), greift aber auch das Gewebe an, macht die Fasern spröde und brüchig. Kleine Anekdote: Letztes Jahr hab ich von nem Bekannten 3 große Körbe voll Walnüsse bekommen. Hab Latexhandschuhe (die billigen Einmaldinger) angezogen und fleißig geschält...Hat 4 Wochen gedauert, bis ich die Farbe wieder von den Händen hatte... Das Zeug hat die Latexhandschuhe so porös gemacht, das ich mir die hätte schenken können *ggg* Gruß Wenzel
 
Schwarz war halt nicht so "in". warum? Eigentlich klar, wenn man bedenkt, dass die Wolle schwarzer Schafe die "billige" Wolle war (dito braun und grau). Mönche trugen braune doer schwarze Kutten als zeichen ihres armutsgelübdes. arme Leute mussten ungefärbte Wolle tragen, wiel sie sich keine Farbe leisten konnten. Aslo warum sollte man absichtlich kostbare weiße Wolle scharz färben? Wer es sich leisten konnet, trug Frabe.. teure Farbe. Man schaue sich mal die Farbwahl bei denTextilen aus dem Mammengrab (11. Jahrh., sehr reich,wahrscheinlich ein Fürst)) an: da wurden mehrere Rottöne verwendet (für heutiges Sehgewohnhieten eine geradezu schrille Kombination) und dunkles Blau. ich weiß, im Späten Mittelalter kam Schwarz dann in Mode. Das kam aber als deutliche Gegenreaktion auf den übertriebenen Luxus burgundischer Mode auf, als Zeichen von Bescheidenheit und Frömmigkeit. Man darf sowas nicht isoliert sehen ("das geht doch"), sondern muss das immer im Kontext mit den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Verhältnissen betrachten.
 
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Original von Beate .... arme Leute mussten ungefärbte Wolle tragen, wiel sie sich keine Farbe leisten konnten. Man darf sowas nicht isoliert sehen ("das geht doch"), sondern muss das immer im Kontext mit den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Verhältnissen betrachten.
Die Frage ist, wie man für das MA "arm" definiert... Thüringen wurde reich mit "großflächigem" Anbau von Krapp und Waid (belegt durch diverse Unterlagen aus Kirchen und Klöstern)...ob davon etwas für die "armen" Feldarbeiter, ggf für ein "Sonntagsgewand", abfiel, kann mit dem derzeitigen wissenschaftlichen Kenntnissen nicht zweifelsfrei be- bzw. wiederlegt werden... Miniaturen sind mit vorsicht zu geniesen, Statuen der einfachen Bevölkerung sind mir nicht bekannt... Es gibt Fragen, die wir leider nicht beantworten können, wie z.B.: - Hatten Bauern das verlangen den oberen nachzueifern (evtl. mit farbigen Gewändern) ? - Hatten Bauern das verlangen sich von ihres gleichen abzuheben ? -Welches Modebewußtsein hatten sie... ? ...und das alles vor dem Hintergrund erstmal etwas zu essen auf dem Tisch zu haben...oder evtl. war ihnen das egal...keine A-hnung... Man steckt eben nicht drin, im Kopf eines Individuums aus dem MA...und daher können wir oftmals nur Vermutungen anstellen... Wie auch: Hatte man ein Interesse an der Farbe schwarz...? Deshalb vertrete ich auch die Meinung, ein "authentisch" gibt es nicht...bestenfalls ein "in teilen historisch korrekt"... ;o) Gruß Wenzel "Zum Frühstück gibt´s immer A-Saft und belegte Brötchen..."
 
... weiß jemand ob slawische Männer auch Bänder am Kopf trugen halt nur ohne schläfenringe?
 
Der König aber schenkte ihm ein Prachtgewand, ein Paar goldumsäumte Handschuhe, ein Stirnband mit goldenem Aufsatz (woanders las ich als Übersetzung Stirnband mit Goldknoten) und einen gerdischen oder russischen Hut. Handelnde Personen König Harald Gormsohn (Haithabu) , Gunnar Hamundsohn (Isländer) (Quelle: Njalssaga) hier ein link zum weiterlesen: http://www.zeno.org/Literatur/M/Anonym/Erzählungen/Die+Geschichte+von+Njáll Falls jemand etwas über Stirnbandfunde oder gerdische Hüte weiß. Ich wäre über jeden Anhaltspunkt glücklich.
 
Vielleicht kann mir jemand weiterhelfen. Ich suche für meinen Götergatten eine Filzkappe vorzugsweise in naturfarben, so ähnlich wie diese hier: Der Internetshop, bei dem ich über google das Bild gefunden habe, hat sie aber nicht mehr im Angebot. Da er von mir eine neue Bundhaube zu Weihnachten bekommt, wollte ich ihm noch eine schöne warme Kappe dazu kredenzen. Also in etwa sowas:
 

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