Damit überhaupt mal ein paar konkrete Antworten kommen: Für 800 (Schmiddi-Zeit):
Was Trug der Franke in der genannten Zeit? Gut , Beinlinge statt Hose??
Hose. Laut Dago sind aber auch vereinzelt Beinlinge plausibel
Hemd, aber welcher Ausschnitt?
Nennen wir das Hemd mal "Tunika". Vornehmlich Schlüssellochausschnitt, Schlitz meist mittig, gibt aber auch außermittige Funde (Bernuthsfeld z.B.) Für gewöhnlich rund, rechteckig wäre aber m.E. wegen der modischen Nähe zu Byzanz zumindest plausibel
Bruche, Wollkittel, wie lang??
Bruche wohl eher nicht. Wie die Unterhose im Detail aussah, weiß ich nicht, man sieht auf den Psaltern so selten Menschen in Unterhose. Kittel ist ein dehnbarer Begriff, es sind aber über der Tunika zum Witterungsschutz (Kälte / Nässe) Westen aus Wolle/Fell/Pelz mit oder ohne Ärmel belegbar (Kaise Karls Lieblingskleidungsstück soll eine Weste aus Otterfell gewesen sein)
So ziemlich alle sind machbar. Vorschriften gab es keine
Bei Borte bin ich skeptisch. Die meisten Abbildungen sehen bezüglich der Randverzierung für mich eher aus wie bestickt oder appliziert. Angesetzte Webkante würde ich als Regelfall ebenfalls ausschließen.
Wollmantel, Rechteckmantel?? Oder Radmantel?
Gebrauchsmantel (Wettermantel) meist gewalkte Wolle, Repräsentationsmantel (Posermantel) leichterer Stoff. Sowohl Rechteckmantel (Sagum) wie auch Halbkreismantel (Paenula) möglich. Rechteckmantel zu dieser Zeit nur noch einfach gelegt, nicht mehr doppel wie vorher üblich. Mäntel oft mit Besatz, sowohl am Rand wie auch mittig querliegend möglich. Dieser Besatz bei Frauen gerne auch bestickt/appliziert, bei Männern eher uni. Rechteckmantel bei Männern auf der Hauptschulter (bei Rechtshändern rechts) gefibelt.
Pudelmütze oder Zipfelmütze oder Hut? Filz oder Stroh?
Strohhut als Sonnenschutz in der klassischen Form gab es wohl zu allen Zeiten, so auch bei den Fanken. Als Teil der typischen Tracht würde ich ihn gleichwohl nicht bezeichnen. Als "Standardkopfbedeckung" empfehle ich für die Frau eine Palla (langes Kopftuch) und für den Herrn, wenn er denn partout nicht barhäuptig gehen mag, was bei den Franken wohl er Normalfall gewesen wäre, eine prygische Kappe - vulgo auch "Schlumpfenmütze" genannt. (Ich für meinen Teil setze so ein Teil um nichts in dert Welt auf. Meine Eitelkeit lässt das nicht zu)
Wickelgamaschen oder lange Fußlappen?
Wadenwickel.
Fußteil an den Beinlingen?
eher nicht.
Bei Weitem nicht mehr so protzig wie zu Merowingerzeiten. Eher schlicht. Kein Gegenbeschlag mehr, oft, aber nicht immer, auch kein Endbeschlag mehr. D-förmige Schließe, Muster häufig Rankenderivate.
Hat er seinen Hof einem Großen verkauft und zurückgepachtet, also Freier oder lite, oder ??
Das kann nur der einzelne Bauer selbst beantworten. Um 800 würde ich meist noch auf Freier tippen, außer, er war sehr arm.
Damit welche Waffen hat er dabei? USW
Soweit ich diese grammatikalisch nicht unanfechtbare Frage richtig verstehe: Kommt drauf an, wie wohlhabend er ist. Da gibt es Richtlinien. Ich zähle mal eine grobe Rangliste auf, von ganz arm zu ganz reich: - Pfeil und Bogen - zusätzlich Speer und Schild - zusätzlich Helm - zusätzlich Einhandwaffe - zusätzlich Pferd - zusätzlich Rüstung Das alles ist jetzt natürlich nur sehr knapp zusammengefasst und in dieser Kürze durchaus stark vereinfacht. Wenn es an Detailfragen geht, müsste man da schon noch differenzieren.